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Zur Performance der kleinen Arrow-Lake-Modelle

Sonntag, 20. Juli 2025
 / von Leonidas [1]
 

Wie üblich hatte Intel zur diesjährigen CES [2] das komplette Modell-Programm seiner Ende letzten Jahres vorgestellten neuen Prozessoren-Generation "Arrow Lake [3]" in den Markt geschickt – darunter die Mobile-Modelle sowie die kleineren Desktop-Modelle unterhalb der K/KF-Typen. Hierzu gehören auch die non-K-Modelle Core Ultra 5 225F, 225, 235 & 245, welche letztlich in die Fußstapfen der durchaus populären Vorgänger-Modelle 1x400, 1x500 und 1x600 der vorhergehenden 12., 13. & 14. Core-Generation gehen. Möglicherweise wegen des weitgehenden Fehlschlags von Arrow Lake im DIY-Segment wurde diese kleineren Arrow-Lake-Modelle bislang wenig beachtet, erst in den letzten Wochen haben sich eine Handvoll an entsprechenden Testberichten zu selbigen eingefunden. Auf deren Basis soll mit diesem Artikel ergründet werden, wo die non-K-Modelle von Arrow Lake im Vergleich zu anderen Mainstream-Prozessoren herauskommen bzw. sich ob Arrow Lake bei diesen Modellen möglicherweise besser macht als bei den Spitzenmodellen.

Ausgangspunkt für diese Betrachtungen ist somit das veränderte Performance-Bild der K/KF-Modelle von Arrow Lake mittels der "Neubetrachtung der "Arrow Lake" Performance [4]", welche die zum Launch von Arrow Lake [5] aufgestellten Performance-Punkte ersetzt bzw. aktualisiert. Arrow Lake gewann seinerzeit zwar weit weniger hinzu als Ryzen 9000X bei einer gleichartigen Performance-Neubetrachtung [6], aber es reichte immerhin dazu aus, um bei der Spiele-Performance nahe an die (non-X3D-Modelle) von Ryzen 9000X heranzukommen, auch der Abstand zu Core i-14000K reduzierte sich etwas. Am Ende reichte es aber dennoch nicht, um Intels eigene Vorgänger-Generation überhaupt zu erreichen, sinngemäß somit dasselbe Ergebnis wie schon zum Launch. All dies war allerdings auch immer nur auf die jeweiligen K/KF- sowie X-Modelle bezogen, ist keine direkte Aussage dazu, was bei den jeweiligen "Normal"-Modellen passiert. Jene treten mit niedrigeren Taktraten, geringerer Kern-Anzahl und (gewichtig) niedrigeren TDP-Werten an, somit können sich die Performance-Verhältnisse bei diesen kleineren Modellen tatsächlich auch ganz anders gestalten.

Launch März '25
Anwendungen Core i-14000K → Core Ultra 200K +5,1% +7,2%
Anwendungen Ryzen 9000X → Core Ultra 200K +0,3% +0,5%
Spiele Core i-14000K → Core Ultra 200K –5,5% –4,1%
Spiele Ryzen 9000X → Core Ultra 200K –5,8% –1,6%
Quelle: Neubetrachtung der "Arrow Lake" Performance [4]

Ausgangpunkt der nachfolgenden Vergleiche bzw. Benchmark-Auswertungen ist immer der Core Ultra 5 245K(F), da es zu jenem eine ausreichende Wertebasis gibt, sprich selbst der Vergleich nach oben hin gewährleistet ist. Relevant für diesen Artikel soll aber natürlich sein, wie die Performance der kleineren Modelle unterhalb des Core Ultra 5 245(K) aussieht bzw. wie da der Generationssprung zwischen dem Raptor Lake Refresh und Arrow Lake ausfällt. Core Ultra 5 245 und Core i-14600 nehmen sich in dieser Frage gleich einmal aus der Gleichung, da jene preislich derzeit sogar oberhalb des Core Ultra 5 245K angeboten werden. Gesucht werden natürlich Prozessoren, welche möglichst unter 200 Euro liegen und damit einen gewissen bis klaren Preisabstand zum Core Ultra 5 245K bieten. Bei den kleineren Arrow-Lake-Modellen trifft dies nur auf Core Ultra 5 225 & 225F zu dessen erst kürzlich abgesenkter neuer Preislage [7] zu, zuzüglich von den anderen Architekturen Core i5-14400(F), Ryzen 5 7400F, 7500F, 7600, 7600X und 9600X. Auch bei diesen nimmt sich wiederum der Ryzen 5 9600 (non-X) selber aus dem Spiel durch einen höheren Straßenpreis als das entsprechende X-Modell.

Arch. Kerne Takt iGPU Powerlimit Liste Straße
Core Ultra 5 245K ARL 6P+8E/14T 4.2/5.2 GHz 4 Xe-LPG @ ≤1.9 GHz 159W $309 ab 262€
Core Ultra 5 245KF ARL 6P+8E/14T 4.2/5.2 GHz deaktiviert 159W $294 ab 259€
Core Ultra 5 245 ARL 6P+8E/14T 3.5/5.1 GHz 4 Xe-LPG @ ≤1.9 GHz 65/121W $270 ab 284€
Core Ultra 5 235 ARL 6P+8E/14T 3.4/5.0 GHz 3 Xe-LPG @ ≤2.0 GHz 65/121W $247 ab 235€
Core Ultra 5 225 ARL 6P+4E/10T 3.3/4.9 GHz 2 Xe-LPG @ ≤1.8 GHz 65/121W $236 ab 185€
Core Ultra 5 225F ARL 6P+4E/10T 3.3/4.9 GHz deaktiviert 65/121W $221 ab 172€
Core i5-14600K RPL-R 6P+8E/20T 3.5/5.3 GHz 32 EU Xe-LP 181W $319 ab 203€
Core i5-14600KF RPL-R 6P+8E/20T 3.5/5.3 GHz deaktiviert 181W $294 ab 176€
Core i5-14600 RPL-R 6P+8E/20T 2.7/5.2 GHz 32 EU Xe-LP 65/154W $255 ab 267€
Core i5-14500 RPL-R 6P+8E/20T 2.6/5.0 GHz 32 EU Xe-LP 65/154W $232 ab 218€
Core i5-14400 RPL-R 6P+4E/16T 2.5/4.7 GHz 24 EU Xe-LP 65/148W $221 ab 129€
Core i5-14400F RPL-R 6P+4E/16T 2.5/4.7 GHz deaktiviert 65/148W $196 ab 113€
Ryzen 7 9700X Zen 5 8C/16T 3.8/5.5 GHz 2 CU RDNA2 65/88W $359 ab 274€
Ryzen 5 9600X Zen 5 6C/12T 3.9/5.4 GHz 2 CU RDNA2 65/88W $279 ab 190€
Ryzen 5 9600 Zen 5 6C/12T 3.8/5.2 GHz 2 CU RDNA2 65/88W ? ab 209€
Ryzen 5 7600X Zen 4 6C/12T 4.7/5.3 GHz 2 CU RDNA2 105/142W $299 ab 170€
Ryzen 5 7600 Zen 4 6C/12T 3.8/5.1 GHz 2 CU RDNA2 65/88W $229 ab 168€
Ryzen 5 7500F Zen 4 6C/12T 3.7/5.0 GHz deaktiviert 65/88W $179 ab 133€
Ryzen 5 7400F Zen 4 6C/12T 3.7/4.7 GHz deaktiviert 65/88W ? ab 125€
Preisstand: 20. Juli 2025, gemäß Geizhals-Preisvergleich [8]

Die ComputerBase [9] sieht die kleineren Arrow-Lake-Modelle recht positiv: Bei der (stark Multithread-lastigen) Anwendungs-Performance kommt der Core Ultra 5 225F nahe zum Ryzen 5 9600X heraus und liegt vor allen weiteren Kontrahenten, dort sogar teilweise deutlich. Bei der Spiele-Performance erreicht der Core Ultra 5 225F eine maßvolle Differenz zum Core Ultra 5 245K (von grob 11% weniger), wobei jenes Ergebnis dann nur auf Augenhöhe mit den AMD-Kontrahenten liegt bzw. der Ryzen 5 9600X sogar minimal besser herauskommt. Der direkte Vorgänger in Form des Core i5-14400 wird allerdings vom Core Ultra 5 225F sehr deutlich geschlagen: +28% mehr Anwendungs- sowie +20% mehr Spiele-Performance. Einen Raptor-Lake-Counterpart zum Core Ultra 5 235 hatte die ComputerBase leider nicht mit im Test, hier wäre (aufgrund der Gleichförmigkeit bei den Spezifikationen) jedoch durchaus ein ähnlicher Performance-Abstand anzunehmen.

ComputerBase Technik & benutzter Speicher Anwend. Spiele
Core Ultra 5 245K ARL, 6P+8E/14T, 159W, DDR5/6400 100% 100%
Core Ultra 5 235 ARL, 6P+8E/14T, 65/121W, DDR5/6400 91,8% 98,4%
Core Ultra 5 225F ARL, 6P+4E/10T, 65/121W, DDR5/6400 74,9% 89,3%
Core i5-14400 RPL-R, 6P+4E/16T, 65/148W, DDR5/4800 58,5% 74,5%
Ryzen 7 9700X Zen 5, 8C/16T, 65/88W, DDR5/5600 99,4% 101,0%
Ryzen 5 9600X Zen 5, 6C/12T, 65/88W, DDR5/5600 77,2% 95,2%
Ryzen 5 7600X Zen 4, 6C/12T, 142W, DDR5/5200 71,3% 90,9%
Ryzen 5 7600 Zen 4, 6C/12T, 65/88W, DDR5/5200 66,7% 89,3%
Ryzen 5 7500F Zen 4, 6C/12T, 65/88W, DDR5/5200 66,7% 87,7%
gemäß der Benchmarks der ComputerBase [9] mit 7 Anwendungen und 17 Spielen (720p, Ø avg fps + Frametimes)

Bei Hardwareluxx [10] fehlen leider die Vergleichsobjekte aus Intels Vorgänger-Generation gänzlich, die aufgestellten Performance-Werte zu Core 5 225 und 235 hängen somit ein wenig in der Luft. Der Core i5-14600K ist augenscheinlich zum Vergleich wenig geeignet, da (zumindest unter Anwendungen) deutlich schneller unterwegs. Bei den Spiele-Benchmarks kommt ein eher seltsames Ergebnis heraus, wenn beide kleineren Arrow-Lake-Modelle auf Augenhöhe zum Core Ultra 5 245K agieren sollen, gleichfalls die kleineren Modelle von AMD aber sogar teilweise deutlich stärker sein sollen. Dabei wurde bei der Auswertung der Testergebnisse besser schon auf die durchschnittlichen Frameraten (unter 720p) gesetzt, da die Minimum-Frameraten bei Hardwareluxx noch viel krasser springen und somit üblicherweise nochmals viel seltsamer Ergebnisse auswerfen. Ausgewertet wurden hierbei im übrigen die Ergebnisse unter Standard-Speichertaktung (DDR5/5600 oder 6400, leider nicht genauer ausgeführt), nicht die ebenfalls notierten Ergebnisse unter DDR5/7200.

Hardwareluxx Technik & benutzter Speicher Anwend. Spiele
Core Ultra 5 245K ARL, 6P+8E/14T, 159W, DDR5/? 100% 100%
Core Ultra 5 235 ARL, 6P+8E/14T, 65/121W, DDR5/? 89,5% 100,8%
Core Ultra 5 225 ARL, 6P+4E/10T, 65/121W, DDR5/? 69,3% 97,4%
Core i5-14600K RPL-R, 6P+8E/20T, 181W, DDR5/5600 98,5% 105,5%
Ryzen 7 9700X Zen 5, 8C/16T, 65/88W, DDR5/5600 92,8% 117,7%
Ryzen 5 9600X Zen 5, 6C/12T, 65/88W, DDR5/5600 75,4% 115,1%
Ryzen 5 7600X Zen 4, 6C/12T, 142W, DDR5/5200 72,6% 101,3%
gemäß der Benchmarks der Hardwareluxx [10] mit 9 Anwendungen und 7 Spielen (720p, avg fps)

Bei Notebookcheck [11] fehlen wiederum die Vergleichsexemplare aus der 14. Core-Generation, wenigstens ein Core i5-13400 wurde hierzu allerdings ins Feld geführt. Selbiger sollte sich eigentlich nur sehr maßvoll vom Core i5-14400 unterscheiden, da dasselbe Stück Silizium verwendet wird und bei gleicher Kern-Anzahl und TDP nur eine minimale Differenz von +100/+200 MHz bei den Boost-Taktraten existiert. Gegenüber jenem Core i5-13400 legt der Core Ultra 5 225 dann um +5% bei der Anwendungs-Performance sowie um +11% bei der Spiele-Performance zu. Dies ist zwar bei der Anwendungs-Performance ein eher unterdurchschnittliches Ergebnis, aber dennoch wiederum in diese Richtung gehend, als dass die kleinen Arrow-Lake-Modelle den kleinen Raptor-Lake-Modellen beachtbar voraus sind – im klaren Gegensatz zum bekannten Ergebnis unter den jeweils größeren Modellen dieser Prozessoren-Serien. Daneben erscheint das Spieleperformance-Ergebnis zwischen Core Ultra 5-14600K und Ryzen 5 9600X (letzterer klar schneller) als ziemlicher Ausreißer.

Notebookcheck Technik & benutzter Speicher Anwend. Spiele
Core Ultra 5 245K ARL, 6P+8E/14T, 159W, DDR5/6000 100% 100%
Core Ultra 5 235 ARL, 6P+8E/14T, 65/121W, DDR5/6000 97,8% 100,5%
Core Ultra 5 225 ARL, 6P+4E/10T, 65/121W, DDR5/6000 88,3% 96,4%
Core i5-14600K RPL-R, 6P+8E/20T, 181W, DDR5/6000 101,2% 119,7%
Core i5-13400 RPL, 6P+4E/16T, 65/148W, DDR5/6000 84,0% 86,9%
Ryzen 5 9600X Zen 5, 6C/12T, 65/88W, DDR5/6000 94,8% 131,3%
gemäß der Benchmarks der Notebookcheck [11] mit 22 Anwendungen und 15 Spielen (Gaming Performance Rating)

Die PC Games Hardware [12] bietet hingegen wieder die passenden Vergleiche von Core i5-14500 gegen Core Ultra 5 235 sowie Core i5-14400F gegen Core Ultra 5 225F an. Dies reicht dann zu +33% mehr Anwendungs- sowie +21% mehr Spiele-Performance im Vergleich des Core Ultra 5 225F und +56% mehr Anwendungs- sowie +26% mehr Spiele-Performance im Vergleich des Core Ultra 5 235 gegenüber ihren jeweiligen Raptor-Lake-Counterparts. Diese hohen Zugewinne sind sicherlich beeinflußt durch die bekannt stark Multithreading-lastigen Anwendungs-Benchmarks der PCGH sowie die Speicherwahl im Spiele-Feld, wo die kleineren Raptor-Lake-Modelle nur mit DDR5/4400 liefen. Andererseits wird (bei diesen Benchmarks) selbst mit dieser Speichertaktung ein Ryzen 5 9600X grob erreicht bzw. durch den Core Ultra 5 235 sogar überboten, während der Ryzen 5 7500F hingegen recht deutlich geschlagen wird.

PC Games Hardware Technik & benutzter Speicher Anwend. Spiele
Core Ultra 5 245K ARL, 6P+8E/14T, 159W, DDR5/6400 100% 100%
Core Ultra 5 235 ARL, 6P+8E/14T, 65/121W, DDR5/6400 91,9% 100,2%
Core Ultra 5 225F ARL, 6P+4E/10T, 65/121W, DDR5/6400 75,8% 92,6%
Core i5-14600K RPL-R, 6P+8E/20T, 181W, DDR5/5600 97,6% 101,7%
Core i5-14500 RPL-R, 6P+8E/20T, 65/154W, DDR5/4400 59,0% 79,7%
Core i5-14400F RPL-R, 6P+4E/16T, 65/148W, DDR5/4400 57,0% 76,8%
Ryzen 7 9700X Zen 5, 8C/16T, 65/88W, DDR5/5600 95,0% 93,0%
Ryzen 5 9600X Zen 5, 6C/12T, 65/88W, DDR5/5600 81,3% 89,2%
Ryzen 5 7500F Zen 4, 6C/12T, 65/88W, DDR5/5200 67,7% 77,1%
gemäß der Benchmarks der PC Games Hardware [12] mit 5 Anwendungen und 14 Spielen (Gaming-Index)

Und letztlich liefert die Quasarzone [13] noch einmal fast denselben Vergleich ab, allerdings mit deutlich anderen Resultaten: Hier gewinnt der Core Ultra 5 225 gegenüber dem Core i5-14400 um +28% Anwendungs- sowie +4% Spiele-Performance hinzu, währenddessen das Reaultat zwischen Core i5-14500 und Core Ultra 5 235 auf +41% Anwendungs- sowie +7% Spiele-Performance lautet. Bei der Anwendungs-Performance ist es also nicht unähnlich zum PCGH-Resultat, bei der Spiele-Performance allerdings weitaus niedriger. Teilweise dürfte dies sicherlich durch die Wahl von einheitlich DDR5/6000 bei allen Benchmarks der Quasarzone beeinflußt sein, aber dennoch sehen diese Spiele-Benchmarks doch vergleichsweise flach bzw. mit auffällig geringer Skalierung aus. Dies ist recht ähnlich wie bei Hardwareluxx und damit abweichend von den Benchmarks der ComputerBase, von Notebookcheck und der PC Games Hardware, wo auch die Spiele-Performance recht gut skalierte.

Quasarzone Technik & benutzter Speicher Anwend. Spiele
Core Ultra 5 245K ARL, 6P+8E/14T, 159W, DDR5/6000 100% 100%
Core Ultra 5 235 ARL, 6P+8E/14T, 65/121W, DDR5/6000 89,0% 97,9%
Core Ultra 5 225 ARL, 6P+4E/10T, 65/121W, DDR5/6000 72,8% 91,1%
Core i5-14600K RPL-R, 6P+8E/20T, 181W, DDR5/6000 86,9% 103,7%
Core i5-14500 RPL-R, 6P+8E/20T, 65/154W, DDR5/6000 63,0% 91,2%
Core i5-14400 RPL-R, 6P+4E/16T, 65/148W, DDR5/6000 56,7% 87,6%
Ryzen 7 9700X Zen 5, 8C/16T, 65/88W, DDR5/6000 90,4% 104,4%
Ryzen 5 9600X Zen 5, 6C/12T, 65/88W, DDR5/6000 82,0% 100,5%
Ryzen 5 7500F Zen 4, 6C/12T, 65/88W, DDR5/6000 62,8% 93,9%
gemäß der Benchmarks der Quasarzone [13] mit 4 Anwendungen und 7 Spielen (1080p, 1% min)

Leider war es das schon mit zweckmäßigen Benchmarks zu den kleineren Arrow-Lake-Modelle, andere Testberichte bieten zu wenige Einzel-Benchmarks an, um in dieser Aufstellung aufgenommen zu werden. Aus nur fünf Quellen mit zudem teilweise nicht ganz koscher aussehenden Benchmark-Werten einen Performance-Index zu erstellen, ist dann natürlich reichlich gewagt, soll nachfolgend aber dennoch versucht werden. Denn im Endeffekt unterscheiden sich diese Einzelwerte auch ziemlich, gibt es keine klare Richtung und kann daher nur eine (gewichtete) Ergebnis-Mittlung zumindest einen gewissen Hinweis liefern, wie man die Performance der kleinen Arrow-Lake-Prozessoren bewerten kann. Ob das Ergebnis halbwegs passt, läßt sich zudem am Vergleich zu früheren Ergebnisse zwischen Ryzen 7 9700X und Core Ultra 5 245K ermessen: Zum Zeitpunkt des Arrow-Lake-Nachtests lag deren Performance-Differenz bei +4,2% unter Anwendungen sowie –3,0% unter Spielen. Mit diesem Kurztests sind es nunmehr +4,2% unter Anwendungen sowie –1,6% unter Spielen, ergo doch recht gleich – und somit sollten auch die Ergebnisses dieses Kurztests zu den kleineren Arrow-Lake-Modellen nicht gänzlich falsch liegen.

Ø 5 Reviews Technik Anwend. Spiele Straße fps/€
Core Ultra 5 245K ARL, 6P+8E/14T, 159W 100% 100% ab 262€ 100%
Core Ultra 5 245KF ARL, 6P+8E/14T, 159W 100% 100% ab 259€ 101%
Core Ultra 5 235 ARL, 6P+8E/14T, 65/121W 91,5% 99,4% ab 235€ 111%
Core Ultra 5 225 ARL, 6P+4E/10T, 65/121W 74,9% 91,8% ab 185€ 130%
Core Ultra 5 225F ARL, 6P+4E/10T, 65/121W 74,9% 91,8% ab 172€ 140%
Core i5-14600K RPL-R, 6P+8E/20T, 181W 95,2% 104,3% ab 203€ 135%
Core i5-14600KF RPL-R, 6P+8E/20T, 181W 95,2% 104,3% ab 176€ 155%
Core i5-14500 RPL-R, 6P+8E/20T, 65/154W ~64,0% ~81,6% ab 218€ 98%
Core i5-14400 RPL-R, 6P+4E/16T, 65/148W ~59,9% ~78,3% ab 129€ 159%
Core i5-14400F RPL-R, 6P+4E/16T, 65/148W ~59,9% ~78,3% ab 113€ 182%
Ryzen 7 9700X Zen 5, 8C/16T, 88W 96,0% 101,6% ab 274€ 97%
Ryzen 5 9600X Zen 5, 6C/12T, 88W 80,1% 96,9% ab 190€ 134%
Ryzen 5 7600X Zen 4, 6C/12T, 142W ~73,4% ~89,7% ab 170€ 138%
Ryzen 5 7600 Zen 4, 6C/12T, 88W ~66,9% ~87,9% ab 168€ 137%
Ryzen 5 7500F Zen 4, 6C/12T, 88W ~66,4% ~86,2% ab 133€ 170%
Preisstand: 20. Juli 2025, gemäß Geizhals-Preisvergleich [8]

Insgesamt betrachtet machen sich die kleinen Modelle von Arrow Lake ganz gut: Der Core Ultra 5 225 legt auf den Core i5-14400 im Schnitt +25% Anwendungs- und +17% Spiele-Performance oben drauf. Im Vergleich von Core i5-14500 zu Core Ultra 5 235 lauten diese Werte auf +43% Anwendungs- und +22% Spiele-Performance. Der Core Ultra 5 245 wurde wie gesagt nirgendwo getestet, würde sich wegen seines zu hohen Straßenpreises jedoch sowieso aus dem Spiel nehmen. Nur diese zwei non-K-Modelle von Arrow Lake betrachtend, liegt deren durchschnittlicher Performancegewinn gegenüber den jeweils gleichartigen Modellen der 14. Core-Generation bei +34,0% bei der Anwendungs- sowie +19,5% bei der Spiele-Performance. Und dies ist dann doch deutlich mehr als bei den K/KF-Modellen, wo derselbe Vergleich gegenüber der 14. Core-Generation nur Generations-Gewinne von +7,2% bei der Anwendungs- sowie –4,1% bei der Spiele-Performance ergeben hatte. Sprich: Die kleineren Modelle von Arrow Lake laufen sogar sehr deutlich besser als die größeren Modelle.

Anwend. Spiele
Core i-14000K → Core Ultra 200K +7,2% –4,1%
Core i5-14000 non-K → Core Ultra 5 200 non-K +34,0% +19,5%

Dies kommt in dieser Höhe doch etwas überraschend, wenngleich es das Performance-Ergebnis der K/KF-Modelle somit etwas besser erklärbar gestaltet. Denn augenscheinlich hat Intel "Arrow Lake" darauf optimiert, eher bei geringen TDP-Werte eine Mehrperformance zu erbringen. Eine solche Strategie bringt gute Performance-Ergebnisse im Mobile-Segment sowie bei den non-K-Modellen des Desktop-Segments, aber dann eben weniger gute Ergebnisse bei den K/KF-Modellen des Desktop-Segments – so wie sich nunmehr nach diesen Resultaten ergibt. In gewissem Sinne ist es nicht einmal falsch, was Intel hiermit getan hat – man hat für die Breite des Marktes optimiert, nicht für die Leistungsspitze. Allerdings darf es Intel nicht passieren, dass dies dann kleckerweise ein halbes Jahr nach Launch herausgefunden wird – lange nachdem die öffentliche Meinung zu "Arrow Lake" bereits gesetzt ist.

Eine solche Produktstrategie muß natürlich einhergehen mit einem entsprechenden Marketing, welches darauf achtet, das die Stärken des Produkts auch bei den Hardwaretestern ankommen. Die wichtigen Tests zu den non-K-Modellen von Arrow Lake scheinen aber eher in Eigenregie der entsprechenden Hardwaretester entstanden zu sein. Es verwundert wirklich, wieso Intel diesen leicht erreichbaren Erfolg liegengelassen hat, welchen koordinierte Launchtests dieser kleineren Arrow-Lake-Modelle mit sich gebracht hätten. Möglicherweise hat man sich hier zu sehr auf den bisherigen Markterfolg der 1x400er Prozessoren verlassen, welche sich in den letzten Intel-Generationen sicherlich immer wieder zum Geheimtip gemausert hatten (und auch bei den Verkaufszahlen der Mindfactory immer wieder auftauchten). Mit dem äußerst negativen Stimmungsbild zu Arrow Lake, welches durch dessen initialen Launch erzeugt wurde, klappt es nun aber auch nicht mehr mit dem Interesse an den non-K-Modellen.

Sicherlich holen Intel auch andere Fehler der Vergangenheit ein: Zu nennen ist hierzu insbesondere die schwache Sockel/Mainboard-Politik, wo ein Intel-Sockel üblicherweise nur zwei Prozessoren-Generationen hält und somit das ganze für Aufrüster einfach nichts ist – im klaren Gegensatz zu AMD. Zum anderen nützt die exzellente Performance-Entwicklung der non-K-Modelle von Arrow Lake jenen auch nicht besonders im reinen Euro/fps-Vergleich. Denn durch aktuell wirklich niedrige Straßenpreise beim Core i5-14400(F) liegen jene Einsteiger-Modelle in dieser Disziplin weiterhin klar vorn, die Preisdifferenz zum Core Ultra 225(F) ist mit ca. 60 Euro dann auch optisch sichtbar. Das Verramschen einer Alt-Generation ist bei Intel eigentlich unüblich, in diesem Fall limitiert es dann jedoch den Erfolg der aktuellen Prozessoren-Generation. Arrow Lake hat es weiterhin schwer, trotz dieser augenscheinlich wirklich guten Performance-Ergebnisse zu Core Ultra 5 225F, 225 & 235.


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Wie üblich hatte Intel zur diesjährigen CES das komplette Modell-Programm seiner Ende letzten Jahres vorgestellten neuen Prozessoren-Generation "Arrow Lake" in den Markt geschickt - darunter die Mobile-Modelle sowie die kleineren Desktop-Modelle unterhalb der K/KF-Typen. Hierzu gehören auch die non-K-Modelle Core Ultra 5 225F, 225, 235 & 245, welche letztlich in die Fußstapfen der durchaus populären Vorgänger-Modelle 1x400, 1x500 und 1x600 der vorhergehenden 12., 13. & 14. Core-Generation gehen. Möglicherweise wegen des weitgehenden Fehlschlags von Arrow Lake im DIY-Segment wurde diese kleineren Arrow-Lake-Modelle bislang wenig beachtet, erst in den letzten Wochen haben sich eine Handvoll an entsprechenden Testberichten zu selbigen eingefunden. Auf deren Basis soll mit diesem Artikel ergründet werden, wo die non-K-Modelle von Arrow Lake im Vergleich zu anderen Mainstream-Prozessoren herauskommen bzw. sich ob Arrow Lake bei diesen Modellen möglicherweise besser macht als bei den Spitzenmodellen. [15]
  • Prozessoren & Speicher

Quellen-URL: http://www.3dcenter.org/artikel/zur-performance-der-kleinen-arrow-lake-modelle

Verweise:
[1] http://www.3dcenter.org/users/leonidas
[2] http://www.3dcenter.org/news/intel-auf-der-ces-2025-core-ultra-non-k-mobile-sowie-ein-bekenntnis-zu-weiteren-grafikkarten-an
[3] http://www.3dcenter.org/news/intel-arrow-lake
[4] http://www.3dcenter.org/artikel/eine-neubetrachtung-der-arrow-lake-performance
[5] http://www.3dcenter.org/artikel/launch-analyse-intel-arrow-lake
[6] http://www.3dcenter.org/artikel/eine-neubetrachtung-der-ryzen-9000-performance
[7] http://www.3dcenter.org/news/news-des-17-juli-2025
[8] https://geizhals.de/?o=4
[9] https://www.computerbase.de/artikel/prozessoren/intel-core-ultra-5-225f-235-test.92075/
[10] https://www.hardwareluxx.de/index.php/artikel/hardware/prozessoren/65794-intel-core-ultra-5-235-225f-im-test.html
[11] https://www.notebookcheck.com/Test-Intel-Core-Ultra-5-235-und-225F-vs-AMD-Ryzen-Wer-bietet-mehr-fuers-Geld.1006164.0.html
[12] https://www.pcgameshardware.de/Core-Ultra-5-225F-CPU-281191/Tests/und-235-Benchmark-Vergleich-mit-AMD-Ryzen-Release-1469803/
[13] https://quasarzone.com/bbs/qc_bench/views/92752
[14] https://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?t=622004
[15] http://www.3dcenter.org/artikel/zur-performance-der-kleinen-arrow-lake-modelle