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Übersicht Mobile-Grafiklösungen September 2010

Mittwoch, 8. September 2010
 / von Leonidas [1]
 

Unsere Überblicks-Artikel zu den Desktop-Grafikkarten [2] erscheinen wie bekannt regelmäßig, umfassen aber in der Tat nur Desktop-Grafikkarten und keine Mobile-Lösungen. Zu den Mobile-Grafiklösungen gab es zwar im letzten Jahr [3] mal einen Übersichtsartikel, aber dieser ist inzwischen natürlich unaktuell. Eine häufige Aktualisierung dieser Artikel zu den Mobile-Grafikchips ist zwar nicht vonnöten, da zu den Mobile-Lösungen keine sich ständig ändernden Preise vorliegen und diese auch meist nur konzentriert auf einen Haufen vorgestellt werden – wie es nVidia jetzt mit der GeForce 400M Serie getan hat. Mittels dieses Launches ergibt sich nun aber definitiv die Gegenheit, die aktuellen Angebote von AMD und nVidia im Markt der Mobile-Grafiklösungen aufzulisten und einander gegenüberzustellen.

Dabei sei gleich vorab angemerkt, daß AMD natürlich schon an der kommenden Mobility Radeon HD 6000 Serie bastelt – die Codenamen dieser Grafikchips fanden sich sogar kürzlich [4] schon in einem Treiber. Allerdings ist mit praktisch kaufbaren Notebooks mit Grafiklösungen der Mobility Radeon HD 6000 Serie nicht vor Jahresende oder gar erst Jahresanfang 2011 zu rechnen, da die Validierung der neuen Grafikchips für den Mobile-Bereich auch erst einmal eine gewisse Zeit benötigt. Hier hat nVidia mit seiner GeForce GTX 400M Serie offenbar schon etwas vorgebaut, entsprechende Notebooks sind bei vielen Herstellern schon in Vorbereitung und daher wird die GeForce GTX 400M Serie möglicherweise schon diesen Monat erhältlich sein. Trotzdem kommt nVidia natürlich arg spät, AMDs Mobility Radeon HD 5000 Serie wurde bereits im Januar vorgestellt und wird jetzt erst von nVidia mit der GeForce 400M Serie gleichwertig gekontert.

Die Vorstellung dieser neuen Grafikchip-Serie bedeutet aber mitnichten, daß die bisherigen nVidia Mobile-Lösungen so fix auslaufen – zumindest für die nächste Zeit dürfte es sowohl die alten als auch die neuen Mobile-Lösungen noch nebeneinander im Markt geben. Darunter fällt die komplette GeForce 300M Serie, welche allerdings auch nur eine Umbenennung der GeForce 200M Serie darstellt. Diese Serie basiert auf den DirectX10-Grafikchips GT218, GT216 und GT215, einige Lösungen der GeForce 200M Serie sogar auf den früheren G96- und G92-Chips. Bei AMD schwirren zudem noch hier und da Lösungen der Mobility Radeon HD 4000 Serie herum – zudem gibt es davon auch einige Umbenennungen, welche die "Mobility Radeon HD 5xxx" im Namen tragen, technisch aber auf AMDs RV6xx-Grafikchip-Serie basieren.

Dies ist insofern interessant, als daß fast alle diese älteren Lösungen noch nicht in der aktuellen 40nm-Fertigung hergestellt werden und damit einen für den Mobile-Markt elementaren Nachteil bei der Verlustleistung haben. Trotz einer teilweise vernünftigen Performance sind diese Beschleuniger der 55nm-Klasse also nicht mehr für einen Einsatz im Mobile-Segment zu empfehlen, da die Beschleuniger der 40nm-Klasse die gleiche Performance zu einer niedrigen Wattage erledigen – oder aber innerhalb der gleichen Wattage mehr Performance erbringen. Für unsere Übersicht haben wir uns ausschließlich auf 40nm-Modelle konzentriert, ergo die AMD Mobility Radeon HD 5000 Serie sowie die nVidia GeForce 300M & 400M Serien.

Vorab noch zur wichtigen Frage der TDP-Größen, da die Verlustleistung bei Mobile-Beschleunigern wie gesagt einen elementaren Punkt darstellt. AMD gibt lobenswerterweise zu seinen Mobile-Beschleunigern explizite TDP-Werte für jede einzelne Lösung an – wobei die TDP-Werte abweichend vom Standard im Desktop-Bereich nur den Grafikchip und den Grafikspeicher betreffen, nicht aber das Grafikboard selber. Dies hängt damit zusammen, daß nicht in jedem Fall die Mobile-Grafiklösungen in MXM [5]-Bauform ausgeführt werden, sondern genauso auch direkt auf das Mainboard verlötet sein können.

Auch nVidia gibt die TDP-Werte zur GeForce 400M Serie in dieser Form an, daß diese nur für Grafikchip und Grafikspeicher gelten. Leider hat nVidia der Presse die TDP-Werte zur GeForce 400M Serie nicht offiziell mitgeteilt, wir stützen uns nachfolgend auf Ausführungen seitens der Hardware Canucks [6], welche ihre Informationen aus den Kreisen von Notebook-Herstellern haben. Allerdings ist die Aufstellung der Hardware Canucks etwas unglücklich, denn wenn wir die Daten richtig interpretieren, hat nVidia nicht TDP-Werte für einzelne Mobile-Lösungen angegeben, sondern vielmehr nur für einzelne Grafikchips im Mobile-Einsatz. Die korrekte Tabelle auf nVidia-Seite lautet somit wie folgt:

nVidia TDP
GeForce GTX 480M (GF100) 70W
GF104 (GeForce GTX 470M, GeForce GTX 460M) 50W
GF106 (GeForce GTX 460M, GeForce GT 445M, GeForce GT 435M) 35W
GF108 (GeForce GT 435M, GeForce GT 425M, GeForce GT 420M) 23W
GeForce GT 415M (GF108) 12W

Dadurch, daß zumeist mehrere Grafiklösungen in eine TDP-Klasse eingeordnet wurden, sind diese TDP-Werte auf nVidia-Seite bei weitem nicht so genau wie die TDP-Werte auf AMD-Seite, wo jede Grafiklösung ihre eigene TDP-Angabe hat. Zudem ist zu erkennen, daß verschiedene nVidia-Grafiklösungen durchaus auf unterschiedlichen Chips basieren können: Die GeForce GTX 460M ist von ihren technischen Daten her klar dem GF106-Chip zuzuordnen, die TDP-Klasse entspricht allerdings dem GF104-Chip – wahrscheinlich wird es diese Grafiklösung also basierend auf beiden Grafikchips geben. Gleiches gilt auch für die GeForce GT 435M, welches sowohl auf Basis des GF106- als auch auf Basis des GF108-Chips verbaut werden dürfte. Sobald man in diesen Fällen den jeweils kleineren Chip erwischt, hat man Glück bezüglich eines geringeren realen Stromverbrauchs – aber natürlich kann man dies vorher schwer ermitteln.

Generell gilt zu sagen, daß sich beide Grafikchip-Entwickler bei den 40nm-Chips nunmehr bei der Verlustleistung nichts mehr nehmen – den GF100-Chip einmal ausgenommen. Für eine ähnliche Wattage bekommt man also bei AMD und nVidia in etwa die gleiche Performance – jedenfalls grob gesehen. Deutlich außer Wertung laufen diesbezüglich die alten 55nm-Chips, welche für die gleiche Performance vor allem bei den schnelleren Modellen deutlich mehr Strom verbrauchen und damit wie gesagt nachfolgend nicht mehr notiert sind.

Und damit zu den von AMD derzeit gebotenen 40nm DirectX11-Lösungen im Mobile-Bereich, was sich auf die Mobility Radeon HD 5000 Serie beschränkt. Wie üblich gilt zu den genannten Taktraten, daß dies die Referenzwerte von AMD sind, welche die Notebook-Hersteller allerdings nicht beachten müssen. In aller Regel werden die Notebook-Hersteller jedoch maximal diese Taktraten verwenden und oftmals die Grafiklösungen auch etwas niedriger takten als nachfolgend angegeben. Die notierten TDP-Angaben umfassen den Grafikchip samt üblicher Speicherausrüstung, nicht aber ein eventuelles MXM-Modul.

(40nm DirectX11) Technik max. Taktraten Desktop-Vergleich
Mobility Radeon HD 5870 RV840/Juniper mit 800 Shader-Einheiten, 40 TMUs und 128 Bit DDR Speicherinterface, 50W TDP 700/2000 MHz in etwa wie Radeon HD 5750
Mobility Radeon HD 5850 GDDR5 RV840/Juniper mit 800 Shader-Einheiten, 40 TMUs und 128 Bit DDR Speicherinterface, 39W TDP 500-625/2000 MHz etwas langsamer als Radeon HD 5750
Mobility Radeon HD 5850 DDR3 RV840/Juniper mit 800 Shader-Einheiten, 40 TMUs und 128 Bit DDR Speicherinterface, 30W TDP 500-625/900 MHz (auf 625/900 MHz) in der Mitte zwischen Radeon HD 5670 und 5750
Mobility Radeon HD 5830 RV840/Juniper mit 800 Shader-Einheiten, 40 TMUs und 128 Bit DDR Speicherinterface, 24W TDP 500/800 MHz etwas schneller als Radeon HD 5670
Mobility Radeon HD 5770 RV830/Redwood mit 400 Shader-Einheiten, 20 TMUs und 128 Bit DDR Speicherinterface, 30W TDP 650/1600 MHz in etwa wie Radeon HD 5570 GDDR5
Mobility Radeon HD 5750 RV830/Redwood mit 400 Shader-Einheiten, 20 TMUs und 128 Bit DDR Speicherinterface, 25W TDP 550/1600 MHz in etwa wie Radeon HD 5570 DDR3
Mobility Radeon HD 5730 RV830/Redwood mit 400 Shader-Einheiten, 20 TMUs und 128 Bit DDR Speicherinterface, 26W TDP 650/800 MHz in etwa wie Radeon HD 5570 DDR3
Mobility Radeon HD 5650 RV830/Redwood mit 400 Shader-Einheiten, 20 TMUs und 128 Bit DDR Speicherinterface, 19W TDP 450-650/800 MHz (auf 650/800 MHz) in etwa wie Radeon HD 5570 DDR3
Mobility Radeon HD 5470 GDDR5 RV810/Cedar mit 80 Shader-Einheiten, 8 TMUs und 64 Bit DDR Speicherinterface, 15W TDP 750/1800 MHz deutlich schneller als Radeon HD 5450 DDR3
Mobility Radeon HD 5470 DDR3 RV810/Cedar mit 80 Shader-Einheiten, 8 TMUs und 64 Bit DDR Speicherinterface, 13W TDP 750/900 MHz deutlich schneller als Radeon HD 5450 DDR3
Mobility Radeon HD 5450 RV810/Cedar mit 80 Shader-Einheiten, 8 TMUs und 64 Bit DDR Speicherinterface, 11W TDP 675/800 MHz in etwa wie Radeon HD 5450 DDR3
Mobility Radeon HD 5430 RV810/Cedar mit 80 Shader-Einheiten, 8 TMUs und 64 Bit DDR Speicherinterface, 7W TDP 550/800 MHz deutlich langsamer als Radeon HD 5450 DDR3

AMD hat aus den nur drei Grafikchips (der RV870/Cypress wird aus Verlustleistungsgründen nicht im Mobile-Segment eingesetzt) eine ziemliche Reihe an Lösungen hervorgebracht, welche sich allerdings gerade im Mainstream-Segment nur eher geringfügig unterscheiden. Rechnet man den Punkt hinzu, daß die Notebook-Hersteller auch noch etwas an den Taktraten drehen, kann durchaus gefragt werden, ob es so vieler verschiedener Namen benötigt, um letztlich doch nur eine Handvoll an wirklich unterschiedlichen Performance-Niveaus zu erreichen. Besser wird dies deutlich, wenn man sich anhand der Spezifikationen die Rohleistungen der einzelnen Mobile-Lösungen ansieht:

Rohleistungs-Übersicht Mobility Radeon HD 5000 Serie

Im LowCost- und im Performance-Segment gibt es durchaus gewisse Unterschiede zwischen den einzelnen Lösungen, im Mainstream-Bereich von Mobility Radeon HD 5650 bis Mobility Radeon HD 5770 dürfte die Performance jedoch ziemlich ähnlich liegen, sofern sich die Notebook-Hersteller halbwegs an die AMD-Referenztaktraten halten. Hier sind die vier angebotenen Grafiklösungen möglicherweise zu viele, da sich kaum relevante Performance-Unterschiede zwischen diesen ergeben.

Beachtenswert sind zudem die teilweise sehr großen Unterschiede zur Performance gleichnamiger Karten des Desktop-Segments. Dies hängt zum einen natürlich an niedrigeren Spezifikationen im Mobile-Bereich, andererseits aber auch an der "kreativen" Benennung seitens AMD, wo beispielsweise der im Desktop-Bereich ausschließlich für die Radeon HD 5700 Serie eingesetzte RV840/Juniper-Chip im Mobile-Bereich für die Mobility Radeon HD 5800 Serie eingesetzt wird – und damit natürlich viel mehr Leistung verheißt, als es letztlich tatsächlich gibt. So kommt die schnellste Mobile-Lösung seitens AMD gerade einmal auf eine Performance ähnlich der Radeon HD 5750 des Desktop-Segments – welche dort die kleinste Performance-Lösung darstellt und preislich schon fast im Mainstream-Segment rangiert.


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Unsere Überblicks-Artikel zu den Desktop-Grafikkarten erscheinen wie bekannt regelmäßig, umfassen aber in der Tat nur Desktop-Grafikkarten und keine Mobile-Lösungen. Zu den Mobile-Grafiklösungen gab es zwar im letzten Jahr mal einen Übersichtsartikel, aber dieser ist inzwischen natürlich unaktuell. Eine häufige Aktualisierung dieser Artikel zu den Mobile-Grafikchips ist zwar nicht vonnöten, da zu den Mobile-Lösungen keine sich ständig ändernden Preise vorliegen und diese auch meist nur konzentriert auf einen Haufen vorgestellt werden - wie es nVidia jetzt mit der GeForce 400M Serie getan hat. [8]

Übersicht Mobile-Grafiklösungen September 2010 (2)

Mittwoch, 8. September 2010
 / von Leonidas [1]
 

Bei nVidia ist dies allerdings nicht viel anders – das ganze nVidia-Portfolio im Mobile-Bereich ist eine einzige "kreative" Umbenennung, welche deutlich mehr Leistung suggiert als vorhanden ist. So lief beispielsweise der alterwührdige G92-Chip sogar unter den Bezeichnungen "GeForce GTX 280M" und "GeForce GTX 285M" und suggerierte damit nicht nur viel zu viel an Performance, sondern sogar eine (nicht zutreffende) GT200-Abstammung. Inzwischen verschwinden glücklicherweise die alten G9x-Lösungen vom Markt, was sich mit dem Aufkommen der GeForce 400M Serie beschleunigen dürfte, denn mittels dieser bietet nVidia erstmals wieder ein durchgehendes Programmangebot im Mobile-Segment.

Daneben hat nVidia mit der GeForce 300M Serie auf Basis der GT21x-Chips aber auch noch "alte" Mobile-Lösungen des DirectX10-Standards im Markt, welche allerdings schon in der 40nm-Fertigung gebaut werden und sich damit für diese Übersicht qualifizieren. Auch diese Grafiklösungen sind allerdings schon einmal durch eine Umbenennungsaktion gegangen – noch vor wenigen Monaten liefen dieselben Grafikchips zu teilweise sogar denselben Taktraten unter der "GeForce 200M" Serie. Da Lösungen auf Basis dieser Mobile-Serie inzwischen aber kaum noch verbaut werden, haben wir diese nachfolgend nicht mit notiert.

Wie üblich gilt zu den nachfolgend genannten Taktraten, daß dies die Referenzwerte von nVidia sind, welche die Notebook-Hersteller allerdings nicht beachten müssen. In aller Regel werden die Notebook-Hersteller jedoch maximal diese Taktraten verwenden und oftmals die Grafiklösungen auch etwas niedriger takten als nachfolgend angegeben.

(40nm DirectX10.1) Technik max. Taktraten Desktop-Vergleich
GeForce GTS 360M GT215 mit 96 Shader-Einheiten, 32 TMUs, 128 Bit DDR Speicherinterface 575/1436/2000 MHz etwas schneller als GeForce GT 240 GDDR5
GeForce GTS 350M GT215 mit 96 Shader-Einheiten, 32 TMUs, 128 Bit DDR Speicherinterface 500/1250/2000 MHz etwas langsamer als GeForce GT 240 GDDR5
GeForce GT 335M GT215 mit 72 Shader-Einheiten, 24 TMUs, 128 Bit DDR Speicherinterface 450/1080/1066 MHz etwas schneller als GeForce GT 220 DDR3
GeForce GT 330M GT216 mit 48 Shader-Einheiten, 16 TMUs, 128 Bit DDR Speicherinterface 575/1265/1066 MHz etwas langsamer als GeForce GT 220 DDR3
GeForce GT 325M GT216 mit 48 Shader-Einheiten, 16 TMUs, 128 Bit DDR Speicherinterface 450/990/1066 MHz deutlich langsamer als GeForce GT 220 DDR3
GeForce 310M GT218 mit 16 Shader-Einheiten, 8 TMUs, 64 Bit DDR Speicherinterface 625/1530/800 MHz etwas schneller als GeForce G210 DDR3
GeForce 305M GT218 mit 16 Shader-Einheiten, 8 TMUs, 64 Bit DDR Speicherinterface 525/1150/700 MHz in etwa wie GeForce 210 DDR2

Die notierten TDP-Angaben zur GeForce 400M Serie umfassen den Grafikchip samt üblicher Speicherausrüstung, nicht aber ein eventuelles MXM-Modul. Bei nVidia sind die TDP-Angaben wie vorstehend ausgeführt nicht auf die einzelnen Grafiklösungen, sondern nur auf die Grafikchip-Klasse bezogen und haben somit bei den kleineren Lösungen desselben Grafikchips immer einen größeren Spielraum.

(40nm DirectX11) Technik max. Taktraten Desktop-Vergleich
GeForce GTX 480M GF100 mit 352 Shader-Einheiten, 44 TMUs, 256 Bit DDR Speicherinterface, 70W TDP 425/850/1200 MHz etwas schneller als GeForce GTS 450
GeForce GTX 470M GF104 mit 288 Shader-Einheiten, 48 TMUs, 192 Bit DDR Speicherinterface, 50W TDP 535/1100/1250 MHz etwas schneller als GeForce GTS 450
GeForce GTX 460M GF104/GF106 mit 192 Shader-Einheiten, 32 TMUs, 192 Bit DDR Speicherinterface, 50W TDP 675/1350/1250 MHz etwas langsamer als GeForce GTS 450
GeForce GT 445M GDDR5 GF106 mit 144 Shader-Einheiten, 24 TMUs, 192 Bit DDR Speicherinterface, 35W TDP 590/1180/1250 MHz in der Mitte zwischen GeForce GTS 450 und GeForce GT 430
GeForce GT 445M DDR3 GF106 mit 144 Shader-Einheiten, 24 TMUs, 128 Bit DDR Speicherinterface, 35W TDP 590/1180/800 MHz deutlich schneller als GeForce GT 430
GeForce GT 435M GF106/GF108 mit 96 Shader-Einheiten, 16 TMUs, 128 Bit DDR Speicherinterface, 35W TDP 650/1300/800 MHz etwas langsamer als GeForce GT 430
GeForce GT 425M GF108 mit 96 Shader-Einheiten, 16 TMUs, 128 Bit DDR Speicherinterface, 23W TDP 560/1120/800 MHz deutlich langsamer als GeForce GT 430
GeForce GT 420M GF108 mit 96 Shader-Einheiten, 16 TMUs, 128 Bit DDR Speicherinterface, 23W TDP 500/1000/800 MHz deutlich langsamer als GeForce GT 430
GeForce GT 415M GF108 mit 48 Shader-Einheiten, 8 TMUs, 128 Bit DDR Speicherinterface, 12W TDP 500/1000/800 MHz deutlich langsamer als GeForce GT 420

Gerade das neue Mobile-Portfolio von nVidia sieht wesentlich bessser abgestuft als jenes von AMD aus – was sicherlich auch damit zusammenhängt, daß nVidia intensiv auf Hardware-Abspeckungen seiner einzelnen Grafikchips einsetzt, während AMD auf diesen Schritt im Mobile-Segment komplett verzichtet. Für den Notebook-Käufer mag zwar der Weg zum Ziel egal sein, aber bei nVidia hat man derzeit einfach eine besser abgestufte Auswahl an sich auch wirklich unterscheidenden Lösungen. Einzig allein zwischen GeForce GTX 480M und GeForce GTX 470M ergibt sich eine gewisse Dopplung, wie man gut am Vergleich der Rohleistungen der GeForce GTX 400M Serie sieht:

Rohleistungs-Übersicht GeForce 400M Serie

Die GeForce GTX 480M hat zwar eine höhere Bandbreite, liegt dafür aber geringfügig bei der Rechenleistung und stark bei der Texturierleistung gegenüber der GeForce GTX 470M zurück – diese Situation deutet aufgrund des bekannten Wissens zur ähnlichen Situation zwischen GeForce GTX 460 und 470 des Desktop-Segments darauf hin, daß die GeForce GTX 470M der GeForce GTX 480M wohl sehr nahe kommt oder aber diese sogar erreichen kann. Da die GeForce GTX 470M den zudem deutlich besseren TDP-Wert hat (50W gegenüber 70W bei der GeForce GTX 480M), ist diese anscheinend "kleinere" Lösung klar vorzuziehen. Gut möglich auch, daß nVidia die GeForce GTX 480M in Zukunft mit einem GF104-Chip neu auflegt, um bei dieser Lösung die Verlustleistung im Zaum zu halten.

Wie schon bei AMDs Mobile-Lösungen sind die Namensgebungen auch in nVidias Mobile-Portfolio meistens maßlos übertrieben – besonders deutlich bei den Spitzenmodelle, welche sich mit HighEnd-Namen schmücken, aber vergleichsweise nur die Performance der GeForce GTS 450 erreichen. Ganz allgemein betrachtet bekommt man derzeit im Mobile-Segment halt nichts besseres als das, was auf dem Desktop niedrige Performance-Klasse oder obere Mainstream-Klasse wäre, sprich bestenfalls das Niveau von Radeon HD 5770 bzw. GeForce GTS 450. Für wirklich große Sprünge – wie eine Full-HD-Auflösung samt hohen Settings und Anti-Aliasing – reicht dies nicht durchgängig, HighEnd-Leistungen sind im Mobile-Bereich nur mittels stromfressenden SLI- bzw. CrossFire-Settings zu erreichen.

Die Einordnung der ganzen Mobile-Grafiklösungen nach Desktop-Maßstäben läßt sich auch noch einmal gut mittels nachfolgender Aufstellung nachvollziehen. Zu dieser wäre zu beachten, daß die Performanceeinordnungen natürlich nur grob geschehen können, da gerade bei den nVidia-Karten die notierten Desktop-Vergleichslösungen noch gar nicht offiziell gelauncht sind. Zudem spielt hier ja auch immer mit der Taktraten-Effekt bei den Mobile-Lösungen hinein – in der Realität gibt es deshalb keine immer zutreffenden Vergleiche, sondern eher eine gewisse Performanceregion, in welcher eine Mobile-Grafiklösung spielt. Nichtsdestotrotz sei hiermit die nachfolgende Aufstellung präsentiert, da es derzeit einfach keine bessere Einschätzungs-Grundlage für das Mobile-Segment gibt.

AMD Mobile-Lösungen Desktop-Maßstab nVidia Mobile-Lösungen
  Niveau Radeon HD 5770 GeForce GTX 480M
352SE, 44TMU, 256SI, 425/850/1200 MHz, 70W TDP
GeForce GTX 470M
288SE, 48TMU, 192SI, 535/1100/1250 MHz, 50W TDP
  Niveau GeForce GTS 450  
Mobility Radeon HD 5870
800SE, 40TMU, 128SI, 700/2000 MHz, 50W TDP
Niveau Radeon HD 5750 GeForce GTX 460M
192SE, 32TMU, 192SI, 675/1350/1250 MHz, 50W TDP *
Mobility Radeon HD 5850 GDDR5
800SE, 40TMU, 128SI, 625/2000 MHz, 39W TDP
   
Mobility Radeon HD 5850 DDR3
800SE, 40TMU, 128SI, 625/900 MHz, 30W TDP
   
Mobility Radeon HD 5830
800SE, 40TMU, 128SI, 500/800 MHz, 24W TDP
   
  Niveau Radeon HD 5670 GeForce GT 445M GDDR5
144SE, 24TMU, 192SI, 590/1180/1250 MHz, 35W TDP
Mobility Radeon HD 5770
400SE, 20TMU, 128SI, 650/1600 MHz, 30W TDP
Niveau Radeon HD 5570 GDDR5 GeForce GT 445M DDR3
144SE, 24TMU, 128SI, 590/1180/800 MHz, 35W TDP *
GeForce GTS 360M
96SE, 32TMU, 128SI, 575/1436/2000 MHz
Mobility Radeon HD 5750
400SE, 20TMU, 128SI, 550/1600 MHz, 25W TDP
Niveau Radeon HD 5570 DDR3 & GeForce GT 430 GeForce GTS 350M
96SE, 32TMU, 128SI, 500/1250/2000 MHz
Mobility Radeon HD 5730
400SE, 20TMU, 128SI, 650/800 MHz, 26W TDP
Mobility Radeon HD 5650
400SE, 20TMU, 128SI, 650/800 MHz, 19W TDP
    GeForce GT 435M
96SE, 16TMU, 128SI, 650/1300/800 MHz, 35W TDP *
  Niveau Radeon HD 5550 DDR3 GeForce GT 425M
96SE, 16TMU, 128SI, 560/1120/800 MHz, 23W TDP
    GeForce GT 420M
96SE, 16TMU, 128SI, 500/1000/800 MHz, 23W TDP *
    GeForce GT 335M
72SE, 24TMU, 128SI, 450/1080/1066 MHz
    GeForce GT 330M
48SE, 16TMU, 128SI, 575/1265/1066 MHz
  Niveau GeForce GT 420 GeForce GT 325M
48SE, 16TMU, 128SI, 450/990/1066 MHz
    GeForce GT 415M
48SE, 8TMU, 128SI, 500/1000/800 MHz, 12W TDP
Mobility Radeon HD 5470 GDDR5
80SE, 8TMU, 64SI, 750/1800 MHz, 15W TDP
   
Mobility Radeon HD 5470 DD3
80SE, 8TMU, 64SI, 750/900 MHz, 13W TDP
   
Mobility Radeon HD 5450
80SE, 8TMU, 64SI, 675/800 MHz, 11W TDP
Niveau Radeon HD 5450 DDR3  
Mobility Radeon HD 5430
80SE, 8TMU, 64SI, 550/800 MHz, 9W TDP
   
     
    GeForce 310M
16SE, 8TMU, 64SI, 625/1530/800 MHz
    GeForce 305M
16SE, 8TMU, 64SI, 525/1150/700 MHz
* bei den kleineren nVidia-Lösungen desselben Grafikchips sind die TDP-Angaben nicht zielführend, da sich diese ausschließlich an den größeren Lösungen desselben Grafikchips orientieren

Wie gesagt sind alle Performanceeinordnungen grob und daher mit einer gewissen Fehlerquote versehen, auch die Einordnung im Vergleich zu den Desktop-Beschleunigern kann nicht wirklich perfekt sein. Dennoch läßt sich anhand dieser Aufstellung durchaus sehen, in welche Performance-Region die einzelnen Mobile-Beschleuniger gehen und was man demzufolge mit diesen ungefähr anfangen kann. Folgende Einschätzungen kann man daraus ableiten (die Einschätzungen "LowCost", "Mainstream", "Performance" und "HighEnd" beziehen sich hierbei auf vergleichbare Desktop-Performance):

So ist alles bis zur GeForce GT 335M als klare LowCost-Beschleuniger mit nur grundsätzlicher 3D-Funktionalität und aber keiner echten 3D-Performance zu betrachten. Diese Lösungen sind nur dann sinnvoll, wenn man der integrierten Intel-Grafik keine ausreichende 3D-Kompatibilität zutraut. Wenn man dagegen eine integrierte Grafik von AMD oder nVidia zur Verfügung hat, werden diese LowCost-Beschleuniger nicht wirklich benötigt, da deren Performancevorteil in dieser Leistungsregion irrelevant ist. Angesichts der höheren Kosten und des höheren Stromverbrauchs lohnen sich diese LowCost-Modelle also nur in Ausnahmefällen.

Ab der GeForce GT 420M fängt dann das Feld der Mainstream-Performance an, welches üblicherweise ausreichend für die Nutzung der nativen Auflösung mit mittleren bis hohen Bildqualitätssettings, aber ohne Anti-Aliasing ist – alternativ kann man auch auf mittlere Auflösungen mit durchgehend hohen Bildqualitätssettings und je nach Möglichkeit etwas Anti-Aliasing gehen. In diesem Feld liegen dann viele Angebote mit ausreichend Wahlmöglichkeiten für den Notebook-Käufer. Die Preislage dieser Beschleuniger ist zudem als zumeist durchschnittlich einzuschätzen, hier bekommt man im Mobile-Segment das beste Preis/Leistungsverhältnis.

Danach ergibt sich ein fließenden Übergang ins Performance-Segment, was die Nutzung der nativen Auflösung (bei Notebooks mit diesen Grafiklösungen dann zumeist schon Full-HD) mit durchgehend hohen Bildqualitätssettings und einem gewissen Einsatz von Anti-Aliasing ermöglicht. Dem Performance-Segment sind allerdings nur Mobility Radeon HD 5850 GDDR5, Mobility Radeon HD 5870 und alle GeForce GTX 4x0M Lösungen zuzuordnen, wobei letztere als etwas stärker als die AMD-Modelle einzuschätzen sind. Allerdings ist die Preislage der meisten dieser Beschleuniger viel zu hoch, oftmals werden für diese Performance-Modelle Preisaufschläge von 200 bis 400 Euro angesetzt, was ein sehr schlechtes Preis/Leistungsverhältnis ergibt.

HighEnd-Angebote finden sich dagegen nicht in den Mobile-Portfolios beider Grafikchip-Entwickler – dies wäre wie gesagt nur in Form von stromfressenden SLI- oder Crossfire-Lösungen realisierbar, welche aber nur für wenige Anwendungszwecke sinnvoll und daneben natürlich auch ausgesprochen teuer sind. Das beste Preis/Leistungsverhältnis findet der Notebook-Käufer wie gesagt im Mainstream-Bereich, wo die Grafiklösungen noch nicht so teuer sind, als daß sie den Gerätepreis nachhaltig beeinflußen, die Performance aber zumeist ausreichend ist für ein gutes Spielchen zwischendurch.

Trotzdem sollte man von den aktuellen Mobile-Grafiklösungen nicht erwarten, daß bei diesen alles so flüssig abläuft wie auf dem Desktop: Die meisten Mainstream-Lösungen haben geradeso die Performance, um die native Auflösung mit einer halbwegs flüssigen Framerate zu befeuern – von den Reserven der Desktop-Grafikkarten für Anti-Aliasing oder/und Frameraten von 60 fps kann man im Notebook zumeist nur träumen. Und die Performance-Lösungen im Mobile-Segment dürften zumeist in Full-HD-Notebooks verbaut sein und haben dann an dieser Auflösung zu knappern – da bleiben nur wenige Reserven für Anti-Aliasing und noch weniger für richtig flüssige Frameraten. Mit diesen Einschränkungen muß man im Notebook-Bereich einfach leben, für ein echtes Gaming-System empfiehlt sich nach wie vor der herkömmliche Desktop-PC.


Kommentare - Registrierung ist nicht notwendig [7]
Bei nVidia ist dies allerdings nicht viel anders - das ganze nVidia-Portfolio im Mobile-Bereich ist eine einzige "kreative" Umbenennung, welche deutlich mehr Leistung suggiert als vorhanden ist. So lief beispielsweise der alterwührdige G92-Chip sogar unter den Bezeichnungen "GeForce GTX 280M" und "GeForce GTX 285M" und suggerierte damit nicht nur viel zu viel an Performance, sondern sogar eine (nicht zutreffende) GT200-Abstammung. Inzwischen verschwinden glücklicherweise die alten G9x-Lösungen vom Markt, was sich mit dem Aufkommen der GeForce 400M Serie beschleunigen dürfte, denn mittels dieser bietet nVidia erstmals wieder ein durchgehendes Programmangebot im Mobile-Segment.
[9]
  • Grafikkarten

Quellen-URL: http://www.3dcenter.org/artikel/uebersicht-mobile-grafikloesungen-september-2010

Verweise:
[1] http://www.3dcenter.org/users/leonidas
[2] http://www.3dcenter.org/artikel/grafikkarten-marktueberblick-august-2010
[3] http://www.3dcenter.org/artikel/uebersicht-mobile-grafikloesungen
[4] http://www.3dcenter.org/news/2010-08-26
[5] http://de.wikipedia.org/wiki/MXM
[6] http://www.hardwarecanucks.com/forum/hardware-canucks-reviews/35860-nvidias-geforce-400m-mobile-gpus-7-new-fermis-introduced-3.html
[7] http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?t=491257
[8] http://www.3dcenter.org/artikel/uebersicht-mobile-grafikloesungen-september-2010
[9] http://www.3dcenter.org/artikel/uebersicht-mobile-grafikloesungen-september-2010/uebersicht-mobile-grafikloesungen-september