In unserem Report: "NVIDIA Inspector" [2] haben wir das das Grafikkarten-Tweaktool des Entwicklers Orbmu2k bereits als benutzerfreundliche Lösung auf Basis von Nvidias Treiberschnittstelle NVAPI kennengelernt.
Seit dieser grundlegenden Einführung rund um die Sensorinformationen, die Übertaktungsfunktionen und nicht zuletzt zur Bedienung des umfangreichen Profileditors, hat der NVIDIA Inspector weiteren Feinschliff erfahren und wartet in der Version 1.95 mit neuen, ausgesprochen nützlichen Funktionen auf. Am beachtenswertesten ist dabei die Möglichkeit, mittels der Funktion "Multi Display Power Saver" den Idle-Stromverbrauch der Grafikkarte im Multi-Monitoring-Betrieb maßgeblich zu drosseln. Doch der Reihe nach ...
OrbLog – die Internetpräsenz des Entwicklers Orbmu2k [3]
Direkter Download des NVIDIA Inspectors von orbmu2k.com [4]
3DCenter-Forum: Supportthread für den NVIDIA Inspector [5]
Auf den ersten Blick fällt eine kleine Designänderung an einigen Schaltflächen ins Auge, so weist gleich beim Start der Button "Show Overclocking" durch eine angedeutete Falzmarke am unteren Eck auf erweiterte Funktionen hin, die nun über ein Kontextmenü mittels der rechten Maustaste erreichbar sind. Betätigt man den Button mit der linken Maustaste, so erweitert er zunächst wie gewohnt das Hauptfenster um die Übertaktungsfunktionen.
Auch über die Schaltfläche "Create Clock Shortcuts" lassen sich zunächst einmal wie gehabt Startverknüpfungen mit den gegenwärtigen Taktrateneinstellungen und Spannungsvorgaben auf dem Desktop erstellen. Ein pfiffiges Detail offenbart dagegen das Kontextmenü nach Betätigung der Schaltfläche mit der rechten Maustaste. Musste bisher eine Startverknüpfung mit den gewünschten Werten ursprünglich noch manuell in den Autostart-Ordner von Windows platziert werden, damit die gewünschten Einstellungen bei jedem Windowsstart selbsttätig gesetzt werden, so wird dies durch Auswahl von "Create Startup Shortcut" nun automatisch erledigt. Umgekehrt lässt sich eine auf diese Weise erstellte Verknüpfung auch wieder bequem per "Remove Startup Shortcut" aus dem Autostart-Ordner entfernen.
Der Schalter "Apply Clocks & Voltage" wurde ebenfalls um kleine Komfortfunktionen erweitert. Über sein Kontextmenü erlaubt er nun, die gegenwärtigen Einstellungen auf alle höheren Performance States anzuwenden oder alle Performance States in einem Rutsch auf Standardeinstellungen zurückzusetzen.
Ganz allgemein hat sich auch unter der Haube einiges getan. Der Profileditor verlangt nun obligatorisch nach erweiterten Windows-Benutzerrechten, um seine volle Funktionsvielfalt ausspielen zu können und die Erstellung einer entsprechenden Startverknüpfung ist somit nicht mehr erforderlich. Überdies stehen neue Kommandozeilenparameter mit erweiterten Funktionen bereit, genannt sei insbesondere die gezielte, dauerhafte Vorgabe des maximalen Performance States mittels "-setPStateLimit". Ein Aufruf mit "-setPStateLimit:0,8" erlaubt beispielsweise der ersten GeForce im System höchstens noch, lastabhängig bis in den Performance State P8 hochzuschalten. Mit "-setPStateLimit:0,0" dagegen wäre die feste Limitierung wieder aufgehoben.
Eine gute Übersicht über Neuerungen und insbesondere Hinweise auf solche, die nicht unmittelbar über die grafische Benutzeroberfläche ersichtlich sind, liefert ein Blick in die mitgelieferte Textdatei "change.log" im Programmverzeichnis.
Zurück im Hauptfenster offenbart ein Rechtsklick auf "Show Overclocking" die größeren Neuerungen der Version 1.9.5. "Show Driver Profile Settings" im neuen Kontextmenü stellt jedoch zunächst einmal eine weitere Möglichkeit dar, den bekannten Profileditor aufzurufen. Ebenso steht mittels "Upload Image" eine alternative Zugriffsmöglichkeit auf die Funktion zum Erstellen und automatischen Hochladen von Inspector-Screenshots zur Verfügung. Der PayPal-Button dagegen steht und spricht nach wie vor für sich und ruft in aller Bescheidenheit zu einer kleinen Unterstützung der liebevollen Entwicklungsarbeit auf.
"Show Monitoring Graphs", oder auch ein Klick auf das neue Symbol unterhalb der Screenshotfunktion oben links im Hauptfenster, führt nun zu den neuen, erweiterten Sensorüberwachungsfunktionen und öffnet ein separates Fenster, das einen zeitlichen Verlauf der verfügbaren Sensorwerte grafisch aufbereitet.
In der Standardkonfiguration stehen Graphen für die GPU-Auslastung, die Shader-Taktrate, die GPU-Spannung, die GPU-Temperatur sowie zur prozentualen Lüftersteuerung bereit. Fährt man mit der Maus über einen der Graphen, so lässt sich der exakte Zwischenwert zu einem bestimmten Zeitpunkt ablesen, hier im Beispiel 58°C GPU-Temperatur um 23:21:50 Uhr. Unterhalb der Graphen sind zudem die minimalen und maximalen Sensorwerte während des Messverlaufs ablesbar.
Ein Rechtsklick in das Fenster führt in ein Menü mit Einstellungsmöglichkeiten. Neben der zu überwachenden GPU lassen sich gezielt Graphen für alle treiberseitig verfügbaren Sensorwerte hinzufügen oder aus der Überwachung entfernen.
"Capture Disabled Monitors" sorgt dafür, dass auch Sensorwerte ausgelesen und im Hintergrund vorgehalten werden, wenn der zugehörige Überwachungsgraph derzeit in der Anzeige deaktiviert ist. "Antialiased Graphs" sorgt für eine geglättete, grafische Darstellung der Verlaufskurven durch Verwendung von Antialiasing, und "Always on Top" bestimmt, ob das Fenster dauerhaft im Vordergrund gehalten werden soll.
"Log Active Monitors to CSV" zeichnet die angezeigten Sensorinformationen auch über die grafisch abbildbare Zeitspanne hinaus auf, bis die Aufzeichnung durch erneute Auswahl der Funktion oder das Schließen der Überwachungsanzeige beendet wird. Die aufgezeichneten Daten werden hierbei in einer CSV-Datei auf dem Desktop abgelegt, die nach dem Schema "NVIDIA_Inspector-MonitoringLog_Datum_Uhrzeit.csv" benannt ist.
"Store Configuration Settings" sorgt dafür, dass die vorgenommenen Einstellungen gespeichert werden. Unter Windows Vista und Windows 7 legt der NVIDIA Inspector die notwendigen Informationen im Verzeichnis "C:\ProgramData\NVIDIA_Inspector\" ab. Deaktiviert man die Funktion zu einem späteren Zeitpunkt, so wird die Konfigurationsdatei automatisch wieder entfernt.
"Reset all Monitors" setzt alle Überwachungsgraphen zurück. "Close" beendet schließlich die Überwachung und schließt das Fenster.
Das eigentliche Kleinod der neuen Version verbirgt sich jedoch hinter "Start Multi Display Power Saver", welcher optional außerdem über den entsprechenden Startparameter "-multiDisplayPowerSaver" direkt aufrufbar ist.
Beiden Grafikchip-Entwicklern ist gemein, dass ihre Grafikkarten die Taktraten und Spannungen oftmals nicht mehr hinab bis auf die tiefsten Performance States absenken, sobald mehr als ein Monitor angeschlossen ist. Hintergrund ist ein offenbar nicht ohne weiteres lösbares Abstimmungsproblem beim Wechsel der Speichertaktraten, welches immer dann zu einem einmaligen Bildflackern zu führen droht, wenn die angeschlossenen Displays mit unterschiedlichen Frequenzen angesteuert werden. Dies erscheint den Grafikchip-Entwicklern wohl inakzeptabel oder würde möglicherweise sogar eine Treiberzertifizierung verhindern, weshalb Benutzer nur dann in den Genuss der maximalen Idle-Genügsamkeit ihrer Grafikkarte kommen, wenn sie identische oder zumindest identisch angesteuerte Monitore für einen Multi-Monitor-Aufbau verwenden.
Die derart eingeschränkten Energiesparmechanismen haben bei zahlreichen Benutzern zu großem Verdruß geführt, denn zwischen bestmöglicher Idle-Genügsamkeit und den Vorgaben, die von den Grafikkartenherstellern zur Umgehung der Timingproblematik im Multi-Monitor-Betrieb gesetzt werden, liegt ein oftmals nicht unerheblicher Unterschied in der Leistungsaufnahme von bis zu 60 Watt. Diese unrühmliche Tendenz bestätigen auch regelmäßig die aufwändigen und gewissenhaften Messungen von HT4U.net zur Leistungsaufnahme von Grafikkarten in verschiedenen Lastzuständen. Im Rahmen eines Artikels zur Gainward GeForce GTX 570 "Goes like hell" [18] wurde dort beispielsweise eine bedauerliche Differenz von 48,4 Watt zwischen Multi-Monitor-Idle und eigentlichem Idle-Performance-State ermittelt.
Letzten Endes führte dies zu der absurden Situation, dass der Einsatz einer zusätzlichen Grafikkarte, allein zwecks Anschluss eines weiteren Montors, zu einer weitaus besseren Energieeffizienz des Gesamtsystems führen kann – was andererseits wieder Einschränkungen beim Spielen auf mehreren Bildschirmen mit sich bringt und daher hauptsächlich für Desktopaufgaben oder Videowiedergabe auf dem Zweitmonitor praktikabel erscheint, von den zusätzlichen Anschaffungskosten der unnötigen Zweitkarte ganz zu schweigen. Einige Benutzer machten daher regen Gebrauch von der Möglichkeit, mit Hilfe des NVIDIA Inspectors den maximalen Performance State manuell zu limitieren. Dies erforderte jedoch leider regelmäßige Benutzereingriffe zur Aufhebung der starren Limitierung, wann immer doch mehr Rechenleistung von Nöten was, als im fest limitierten Betriebsmodus zur Verfügung stand – auf Dauer also ein ausgesprochen unpraktischer Notbehelf.
Hier versucht nun der NVIDIA Inspector mit dem Multi Display Power Saver Abhilfe zu schaffen. Sensorinformationen zur Hardwareauslastung waren über die NVAPI prinzipiell ebenso verfügbar, wie die Profilautomatik des Treibers und die Erkennung von Prozessen, welche gegenwärtig Berechnungen über den Grafiktreiber ausführen lassen. Der Entwickler Orbmu2k hat nun all dies sinnvoll zusammengeführt und eine wesentlich praktikablere Möglichkeit für Benutzer mehrerer Monitore geschaffen, die Idle-Leistungsaufnahme ihrer Grafikkarte zu minimieren.
Das prinzipbedingte Timingproblem bleibt auch beim neuen Multi Display Power Saver ungelöst, hier könnten allein die Hersteller durch Hardwareanpassungen für Abhilfe sorgen. Benutzer des NVIDIA Inspectors hatten für den Mehrschirmbetrieb auch mit ihrer unzulänglichen Hardware wenigstens in Form einer starren Limitierung bereits die Wahlfreiheit, das einmalige Flackern der Anzeigegeräte beim Umschalten zwischen den Performance States zugunsten einer deutlich verringerten Idle-Leistungsaufnahme ihres Systems bewusst in Kauf nehmen. Durch die neuen Funktionen gewinnen Anwender allerdings eine gehörige Portion Komfort hinzu und ein Großteil der Unannehmlichkeiten wurde entschärft, was das Energiesparen bedeutend attraktiver erscheinen lässt.
Der Multi Display Power Saver erscheint nach dem ersten Aufruf in Form eines separaten, mehrfach untergliederten Fensters auf der Bildfläche. Im oberen Bildbereich ist zunächst einmal eine Hardwareauswahl möglich, was in erster Linie für SLI-Systeme von besonderer Bedeutung ist. Die gewünschte Grafikkarte wird einfach durch Setzen des benachbarten Häkchens ausgewählt, wobei ausschließlich Karten zur Auswahl gestellt werden, die hardwareseitig über die Performance States P0, P8 und P12 verfügen.
Daneben kann unmittelbar nach der Hardwareauswahl der gegenwärtige Performance State abgelesen werden und welches Performance State Limit gegebenenfalls durch den NVIDIA Inspector aktuell gesetzt ist. Außerdem ist die Auslastung der GPU (Graphics Processing Unit oder Grafikprozessor) und der VPU (Video Processing Unit oder Videoprozessor) prozentual sowie in Balkenform ersichtlich.
Anstatt nun den maximalen Performance State zur Minimierung der Idle-Leistungsaufnahme im Multi-Monitor-Betrieb kategorisch festzusetzen und bei Bedarf manuell auf erhöhte Leistungsanforderungen zu reagieren, sollen die neuen Komfortfunktionen des NVIDIA Inspectors hier mühseelige Handarbeit erübrigen und die Vorgänge anhand definierbarer Kriterien automatisieren.
GPU-Berechnungen und Videowiedergabe auf der VPU sind Anwendungsprofile, bei denen der Grafikkarte regelmäßig mehr abverlangt wird, als sie im tiefsten Energiesparprofil zu leisten im Stande ist. Allerdings wird den Rechenanforderungen auf unterschiedliche Weise Rechnung getragen. Während die GPU hauptsächlich für 3D-Beschleunigung und neuerdings GPGPU verantwortlich zeichnet und GeForce-Grafikkarten hierbei von Haus aus bis in den Performance State P0 hochtakten, setzt die Grafikkarte zur Videobeschleunigung auf ihren dedizierten Videoprozessor und Nvidia sieht hierfür lastabhängige Taktsteigerungen bis hinauf zum Performance State P8 vor.
Dementsprechend ist das untere Fenster in einen Bereich namens "P0 (Full 3D) – Applications" sowie einen Bereich namens "P8 (Video) Applications" zweigeteilt. Ist der Multi Display Power Saver aktiviert, so hält er die Grafikkarte zunächst einmal konsequent in ihrem tiefsten Performance State P12 und geht damit über die Takt- und Spannungsabsenkungen von Nvidias Multi-Monitor-Vorgabe hinaus, die minimal Performance State P3 vorsieht. Über benutzerdefinierbare Vorgaben können nun jedoch einzelne Anwendungen oder Lastzustände definiert werden, bei denen ausdrücklich der höhere Leistungsmodus P8 für Videowiedergabe beziehungsweise P0 für maximale 3D-Beschleunigung freigegeben wird.
Wurde der Multi Display Power Saver einmal aufgerufen, so findet sich ab sofort ein zugehöriges Icon im System-Tray. Darüber hinaus wird im Hauptfenster ein zusätzliches Icon eingeblendet, welches seine Aktivität ebenfalls dokumentiert. Sowohl über das Tray-Icon als auch über das Icon im Hauptfenster des NVIDIA Inspectors gelangt man mittels der rechten Maustaste in ein Kontextmenü.
Grundsätzlich bleibt der Multi Display Power Saver nach dem Aufruf aktiv und verrichtet seine Arbeit entsprechend seiner Einstellungen, so lange er nicht aktiv über die Funktion "Exit" im Kontextmenü beendet wurde. "Settings" dagegen ruft einfach das Fenster mit den Einstellungsmöglichkeiten wieder in den Vordergrund, wenn es zuvor ins System-Tray minimiert wurde. "Remove all Settings and Exit" beendet den Multi Display Power Saver nicht nur, sondern löscht nach einer Sicherheitsabfrage zugleich alle von ihm zuvor auf dem System hinterlegten Einstellungen. Unter Windows Vista und Windows 7 legt der NVIDIA Inspector alle Einstellungen unter "C:\ProgramData\NVIDIA_Inspector\" ab, von wo sie natürlich prinzipiell auch manuell gelöscht werden könnten.
Soll der Multi Display Power Saver die Idle-Leistungsaufnahme eines Mehrschirmsystems dauerhaft senken, empfiehlt es sich, eine entsprechende Startverknüpfung im Autostart-Ordner von Windows anlegen zu lassen. Hierzu aktiviert man wahlweise "Run Multi Display Power Saver at Windows Startup" mitten im Einstellungsfenster oder "Windows Startup" im Kontextmenü eines der Icons. Umgekehrt wird die Startverknüpfung unmittelbar wieder aus dem Autostart-Ordner gelöscht, sobald man das Häkchen an einer der entsprechenden Stellen wieder entfernt.
Wurde keine Grafikkarte ausgewählt, so schließt sich der Multi Display Power Saver automatisch, anstatt sich in das System-Tray zu minimieren und dort tatenlos zu verweilen. Darüber hinaus wird gleichzeitig die Autostart-Verknüpfung entfernt. Vorhandene sonstige Einstellungen bleiben auch nach Abwahl aller Grafikkarten erhalten, bis sie explizit gelöscht werden.
Um eine bestimmte Anwendung als Ausnahme von der Performance State Begrenzung zu definieren, bietet der Multi Display Power Saver verschiedene Möglichkeiten. Sehr komfortabel lässt sich beispielsweise eine Desktopverknüpfung oder Anwendung, wie hier im Beispiel die Verknüpfung des Unigine Heaven Benchmarks [23], einfach per Drag&Drop mit der Maus in das Listenfeld unterhalb von "P0 (Full 3D) – Applications" ziehen. Auf diese Weise wird dem NVIDIA Inspector die entsprechende ausführbare Datei als Ausnahme von der Performance State Limitierung bekannt gemacht. Bei Ausführung der "unigine.exe" wird der Grafikkarte anschließend wieder erlaubt, für diesen ausgewählten Prozess gezielt bis hinauf in den Performance State P0 zu wechseln, es steht dem Benchmark fortan also wieder die volle Grafikkartenleistung zur Verfügung.
Eine weitere Möglichkeit, Ausnahmen von der energiesparenden Begrenzung zu definieren, eröffnet sich durch einen Rechtsklick in das jeweilige Listenfeld. Unter "Add from running GPU Process" listet der Inspector alle Anwendungen, die gerade Berechnungen auf der GPU ausführen lassen. Hier im Beispiel soll eine Ausnahme für Minecraft [26] vermerkt werden, wobei ein Drag&Drop der Desktopverknüpfung zur "minecraft.exe" nicht zum gewünschten Erfolg geführt hätte. Die GPU-Beschleunigung für Minecraft wird vielmehr über die Java Virtual Machine abgerufen und dementsprechend muss "javaw.exe" ausgewählt werden, was auf diesem Wege sehr leicht ersichtlich und erfolgreich durchzuführen war.
Eine ähnliche Problematik kann sich bei Spielen ergeben, die erst über einen sogenannten Launcher die relevante ausführbare Datei aufrufen. "Add from running GPU Process" erleichtert in derlei Fällen, den Überblick zu bewahren und den richtigen Prozess für die erweiterte Rechenleistung freizuschalten.
Die dritte Möglichkeit ist schließlich die Auswahl einer ausführbaren Datei direkt über einen Dateiauswahldialog. Im Beispiel soll der Windows Media Player für den Performance State P8 freigeschaltet werden, in dem die VPU bereits ihre volle Leistungsfähigkeit entfaltet. Hierzu erfolgt zunächst wieder ein Rechtsklick, diesmal auf der Linken Seite im Listenfeld unterhalb "P8 (Video) Applications" und dann die Auswahl der Funktion "Add from File".
Es öffnet sich daraufhin ein Dateiauswahldialog und man navigiert einfach wie gewohnt durch das Dateisystem zur "wmplayer.exe" und wählt diese aus.
Abgesehen von konkret definierten Ausnahmen für einzelne Anwendungen, denen der zugeordnete, maximale Performance State jederzeit zur Verfügung steht, erlaubt der Multi Monitor Power Saver auch noch eine dynamische, lastabhängige Herangehensweise. Unabhängig voneinander lassen sich Schwellenwerte für die GPU-Auslastung sowie die VPU-Auslastung vorgeben – und wird eine definierte Schwelle überschritten, so gibt der NVIDIA Inspector den Performance State P0 für GPU-Berechnungen beziehungsweise Performance State P8 für Videobeschleunigung automatisch frei.
Wird der definierte Schwellenwert anschließend wieder unterschritten, dann greift die Performance-State-Limitierung zu Energiesparzwecken unmittelbar wieder und erzwingt erneut den untersten Performance State, bis die nächste definierte Ausnahmesituation eintritt, sei es der Aufruf einer gelisteten Anwendung oder das erneute Überschreiten eines aktivierten Schwellenwerts. Auf diese Weise lassen sich die Performance States P0 und P8 selektiv wieder genau für diejenigen Anwendungsfälle freigeben, für die sie auch von Nvidia selbst im Rahmen der treibereigenen Energiesparfunktionen vorgesehen sind. Im Grunde wird also die gewohnte Treiberdynamik bestmöglich erhalten und sogar um Möglichkeiten zur Feineinstellung erweitert, während der Idle-Leistungshunger im Multi-Monitor-Betieb aktiv gezügelt wird.
Hier im Beispiel wurde der Schwellenwert für die VPU-Auslastung auf 10% gesetzt. Ein sehr niedriger Wert für die Auslastung der Videobeschleunigung stellt sicher, dass nicht nur gelistete Abspielsoftware reibungslos arbeitet, sondern der Grafikkarte gestattet wird, den Performance State P8 bei Videowiedergabe durch beliebige Anwendungen zu aktivieren. Außerdem wurde der Schwellenwert durch Setzen des zugehörigen Auswahlhäkchens aktiviert. Im Screenshot ist "wmplayer.exe" zudem farblich hervorgehoben. Während der Erstellung des Bildschirmfotos wurde im Hintergrund gerade der Film Sintel [33] im Windows Media Player wiedergegeben und der Multi Display Power Saver hebt auf diese Weise Prozesse in seinen Listen hervor, die gegenwärtig für Berechnungen auf die Grafikkarte zurückgreifen.
Im Spielealltag kann dagegen die Aufnahme einzelner Spiele in die Ausnahmeliste der Schwellenwertfunktion unter "P0 (Full 3D) – Applications" gelegentlich besonders ratsam sein. Einige Spiele, beispielsweise solche mit häufigen, langatmigen Ladebildschirmen, fordern sehr ungleichmäßige Rechenleistung von der Grafikkarte und in einem derartigen Fall würde das Zurückfallen auf die Idle-Limitierung nach Unterschreitung des Schwellenwerts beim erneuten Hochschalten regelmäßig von einem potentiell störenden Flackern auf den Anzeigegeräten begleitet. Befindet sich das Spiel dagegen in der Positivliste, wird zur Laufzeit vom Treiber selbst gegebenenfalls nur auf den flackervermeidenden Multi-Monitor-Idle-State zurückgeschaltet und der Multi Display Power Saver wird erst nach Beendigung des Spiels wieder limitierend in die Performance State Mechanismen eingreifen.
In der Konfigurationsdatei "MultiDisplayPowerSaverSettings.xml" im Verzeichnis "C:\ProgramData\NVIDIA_Inspector\" lassen sich zu guter Letzt noch Feineinstellungen vornehmen. Der relevante Ausschnitt würde nach unserer Beispielkonfiguration folgendermaßen aussehen:
<GpuUsageTriggered>false</GpuUsageTriggered> <VpuUsageTriggered>true</VpuUsageTriggered> |
Die "GpuUsageAttackTime" ist standardmäßig auf zwei Sekunden voreingestellt, das bedeutet der Multi Display Power Saver würde den Performance State P0 zulassen, wenn der eingestellte Schwellenwert für die GPU-Auslastung 2 Sekunden lang erreicht oder überschritten wurde. Die "GpuUsageLeaseTime" dagegen bezeichnet umgekehrt die Zeitspanne, für die der Schwellenwert unterschritten werden muss, bevor die Limitierung wieder greift und bis auf weiteres wieder Performance State P12 erzwungen wird. In unserer Beispielkonfiguration wurde weder ein Schwellenwert hinsichtlich der GPU-Auslastung gesetzt, noch die betreffende Automatik aktiviert. Die gleichen Einstellungsmöglichkeiten stehen auch für die Auslastung der VPU zur Verfügung, wenngleich die Standardvorgaben abweichen und der Multi Display Power Saver insbesondere mit einer "AttackTime" von 0 Sekunden auf möglichst unmittelbare Reaktion voreingestellt ist.
In jedem Fall stehen mittels der Funktion des Multi Display Power Savers nun vielfältige Möglichkeiten zum komfortablen Stromsparen auch unter Multi-Display-Settings zur Verfügung. Im Gegensatz zu bisherigen Programmversionen des NVIDIA Inspectors ist es nunmehr möglich, durch einfache Konfigurationsarbeit sowohl eine automatische Freigabe der maximalen Leistung für Spiele und andere Programme zu erreichen – als auch ein Herunterschalten auf den tiefstmöglichen Performance-State im Multi-Monitor-Betrieb zu erzwingen.
Verweise:
[1] http://www.3dcenter.org/users/puntarenas
[2] http://www.3dcenter.org/artikel/report-nvidia-inspector-grafikkarten-tweaktool
[3] http://blog.orbmu2k.de/
[4] http://download.orbmu2k.de/download.php?id=51
[5] http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?t=482122
[6] http://www.3dcenter.org/abbildung/hauptfenster-nvidia-inspector-195
[7] http://www.3dcenter.org/dateien/abbildungen/02-Uebertaktung-Autostart-Verknuepfung.png
[8] http://www.3dcenter.org/abbildung/uebertakung-autostart-verknuepfung
[9] http://www.3dcenter.org/dateien/abbildungen/03-Uebertaktung-Zuruecksetzen.png
[10] http://www.3dcenter.org/abbildung/uebertaktung-performance-states-zuruecksetzen
[11] http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?t=503193
[12] http://www.3dcenter.org/artikel/nvidia-inspector-bringt-komfortables-multi-display-power-saving
[13] http://www.3dcenter.org/abbildung/mainfenster-ueberwachungsanzeige
[14] http://www.3dcenter.org/abbildung/ueberwachungsanzeige
[15] http://www.3dcenter.org/abbildung/ueberwachungsanzeige-einstellungen
[16] http://www.3dcenter.org/artikel/nvidia-inspector-bringt-komfortables-multi-display-power-saving/ueberwachungsanzeige
[17] http://www.3dcenter.org/abbildung/hauptfenster-multi-display-power-saver
[18] http://ht4u.net/reviews/2011/gainward_geforce_gtx_570_glh_test/
[19] http://www.3dcenter.org/abbildung/multi-display-power-saver
[20] http://www.3dcenter.org/artikel/nvidia-inspector-bringt-komfortables-multi-display-power-saving/multi-display-power-saver
[21] http://www.3dcenter.org/dateien/abbildungen/09-MDPS-Tray-Kontextmenue.png
[22] http://www.3dcenter.org/abbildung/multi-display-power-saver-tray-kontextmenue
[23] http://unigine.com/products/heaven/
[24] http://www.3dcenter.org/dateien/abbildungen/10-MDPS-Drag.png
[25] http://www.3dcenter.org/abbildung/multi-display-power-saver-dragdrop
[26] http://www.minecraft.net/
[27] http://www.3dcenter.org/abbildung/multi-display-power-saver-auswahl-laufender-prozesse
[28] http://www.3dcenter.org/abbildung/multi-display-power-saver-dateiauswahl
[29] http://www.3dcenter.org/dateien/abbildungen/13-Dateiauswahlfenster.png
[30] http://www.3dcenter.org/abbildung/windows-dateiauswahlfenster
[31] http://www.3dcenter.org/artikel/nvidia-inspector-bringt-komfortables-multi-display-power-saving/multi-display-power-saver-2
[32] http://www.3dcenter.org/abbildung/multi-display-power-saver-schwellenwertautomatik
[33] http://www.sintel.org/
[34] http://www.3dcenter.org/artikel/nvidia-inspector-bringt-komfortables-multi-display-power-saving/multi-display-power-saver-3