Gerüchteküche: Bestätigung der Listenpreise und erste Benchmark-Werte zum GeForce RTX 40 "SUPER" Refresh

Von Twitterer MEGAsizeGPU [1] kommt eine weitere Aussage zu den Listenpreisen des GeForce RTX 40 "SUPER" Refreshs – welche im übrigen exakt zu den kürzlichen Listenpreis-Nennungen seitens YouTuber 'Moore's Law Is Dead' [2] passt. Da der Twitterer im gewöhnlichen seine eigenen Quellen aus der Industrie hat und zudem zuletzt auch ziemlich treffsicher war, kann man dies als gutklassige Bestätigung dieser Listenpreise ansehen. GeForce RTX 4070 Super und 4070 Ti Super treten somit auf dem Listenpreis-Niveau ihrer jeweiligen non-SUPER-Vorgänger an, während die GeForce RTX 4080 Super mit 999 Dollar Listenpreis die bisherige GeForce RTX 4080 zu deren 1199 Dollar Listenpreis doch klar unterbietet.

MSRP for RTX40Super:
4080S: 999
4070Ti-S: 799
4070S: 599
Quelle:  MEGAsizeGPU @ Twitter [1] am 6. Januar 2024

Allenfalls zu einer neuen Preissituation bei der bisherigen GeForce RTX 4070 hat der Twitter nichts gesagt. Die von MLID hierzu gemeldete Preissenkung (von 599 Dollar) auf zukünftig 549 Dollar wäre allerdings nahezu effektfrei, denn die GeForce RTX 4070 wird sowohl in den USA als auch Deutschland bereits zu diesem Straßenpreis verkauft (in Deutschland sogar schon leicht niedriger als das). Zudem reicht diese Preissenkung auch nicht wirklich aus, um das Preisniveau der Radeon RX 7800 XT zu erreichen oder gar unterbieten zu können. Allerdings ist auffallend im nachfolgend skizzierten neuen Angebots-Schema, dass nVidias "SUPER"-Refresh nirgendwo versucht, AMD preislich tatsächlich zu unterbieten. nVidia geht vielmehr den Weg, bei der Performance ausreichend mehr oben drauf zu legen, so dass dies inklusive der typischen nVidia-Features reichen kann, um in der Käufer-Gunst vorn zu liegen.

Dies sagt der Twitterer in einem zweiten Posting [4] auch selber so aus: nVidia wird normalerweise niemals Preise senken – sondern lieber neue Produkte zum selben Preispunkt mit mehr Performance liefern. Für nVidia zählt primär das Hochhalten des Preis-Niveaus, sicherlich auch aus dem einfachen Punkt, dass die Kostenlage günstig ist und die neuen Karten mit ihrer Mehrperformance nVidia wohl nicht viel mehr kosten werden (oder vielleicht gar nichts, wenn man die üblichen kleinen Kosteneinsparungen im Laufe des Produktzyklus einrechnet). AMD hat damit weiterhin seine Chance, allerdings dürfte der Performance/Preis-Vorteil auf AMD-Seite oftmals zu klein für einen echten Effekt sein – meist nur im einstelligen Prozentbereich, was kaum wertbar ist. Bei derartiger Gleichheit zählen üblicherweise andere Faktoren: Sicherlich die Speichermenge, aber auch der Markennamen sowie die typischen nVidia-Features führen dann zur Kaufentscheidung.

4070Ti-S is on par with 4080 in most of the games.
4070S is on par with 4070Ti in most of the games.
Nvidia’s strategy is that they will never price-cut their products officially. They will launch new products with the same performance at lower prices instead.
Quelle:  MEGAsizeGPU @ Twitter [4] am 6. Januar 2024

Allerdings sind die konkreten Performance-Aussagen des Twitterers etwas zu bezweifeln: Die GeForce RTX 4070 Ti Super wird kaum die Performance der GeForce RTX 4080 vollständig erreichen können, genauso wenig wie die GeForce RTX 4070 Super die Performance der GeForce RTX 4070 Ti. Dies zu vermitteln, mag die Zielsetzung des nVidia-Marketings sein, passt aber nicht zu den bekannten Hardware-Spezifikationen des GeForce RTX 40 "SUPER" Refreshs [5]. Der jeweils gebotene Hardware-Boost ist zwar gutklassig, aber um die non-Super-Varianten wirklich zu erreichten, bräuchten die Super-Modelle zudem auch eine höhere TDP (wie beispielsweise seinerzeit beim GeForce RTX 20 "SUPER"-Refresh [6] geboten). Realistischer ist eine Performance in der Mitte der jeweiligen Alt-Modelle, wie es auch ein erster Benchmark-Leak mit Geekbench-Werten anzeigt, welchen VideoCardz [7] notieren:

Normalerweise ist der Geekbench kein wirklich guter Performance-Indikator für Grafikkarten, aber rein zur Einordnung eines neuen Modells zwischen zwei bereits bekannten Modellen kann es durchaus ausreichend sein. Die beiden Geekbench-Werte gehen nicht ganz konform, doch nimmt man den Durchschnitt beider Ergebnisse und interpoliert auf den 3DCenter UltraHD/4K Performance-Index [3], würde die GeForce RTX 4070 Super auf einem Index-Wert von ~371% herauskommen. Nebenbei liegt dies auch gut in der Mitte der bisherigen Performance-Schätzung von ~360-380% zu dieser Karte. Vielleicht fallen die realen Benchmarks minimal höher aus, aber deutliche Abweichungen hiervon sind kaum zu erwarten. Sicherlich wird nVidia mit dem Pfund der Erinnerung an die Performance des Turing-Refreshs zu wuchern versuchen, der Ada-Lovelace-Refresh wird die Performance der jeweils nächsthöheren Grafikkarten aber wahrscheinlich nicht knacken können.

Nachtrag vom 7. Januar 2024

An der Darstellungs-Form zur Performance des GeForce RTX 40 "SUPER" Refreshs gegenüber den AMD-Angeboten gab es (berechtigte) Kritik, es würde hierbei nur die Raster-Performance gezeigt werden. Dies geschah primär aus dem Grund, um zu zeigen, wie nahe nVidias Refresh-Modelle beim Performance/Preis-Verhältnis unter Raster-Rendering an die AMD-Modelle heranrücken. Der Vergleich unter dieser Disziplin nimmt sich – sofern die Vorhersagen alle zutreffen – somit selbst aus dem Spiel, womit man seinen Blick eben auf andere Aspekte dieser Grafikkarten lenken kann. Hier fehlte natürlich ein deutlicherer Hinweis auf die überlegene RayTracing-Performance der nVidia-Modelle, was die nachfolgende Tabelle nachholt. Während unter der Raster-Performance ähnliche Performance/Preis-Verhältnisse herrschen werden, dürfte nVidia die RayTracing-Disziplin mit fliegenden Fahnen bzw. einem gemittelt um ca. +30% besseren Performance/Preis-Verhältnis gewinnen.