Gerüchteküche: Erste Daten zum MediaTek/nVidia Windows-on-ARM-SoC "N1X"

Von den Twitterern WalkingCat [1] und Hoang Anh Phu [2] wurden erste Hinweise auf den MediaTek/nVidia-SoC für Windows on ARM bei Notebook-Hersteller Lenovo gefunden, mittels welcher die beiden Chipentwickler dieses Jahr beim Thema des "KI-PCs" mitmischen wollen. Bislang war das ganze nur unter dem Codenamen "BlackHawk" bekannt, aber dies stellt im eigentlichen nur den Codenamen einer ARM-CPU von MediaTek dar, ist somit zumindest unvollständig oder auch einfach nur gänzlich falsch ausgelegt. Später legte Twitterer Hoang Anh Phu [3] noch einmal nach mit einem übersetzten Tweet basierend auf den Aussagen von Twitterer HaYaO [4], welcher bereits einige weitere Informationen zu diesem "WoA-SoC" (Windows-on-ARM-SoC) aufbietet, der augenscheinlich federführend von MediaTek vermarktet werden soll.

Report/Rumor about NVIDIA WoA SoC:
– Architecture: Blackwell, 180-200 TOPS
– Launch/Announcement: Computex 2025
– Collaborate with: MediaTek
– Lineup: N1x (High-end), N1 (Mid-range (?!)
– Production Estimates: Q4 2025: 3 million units
– 2026: 13 million units
Quelle:  Hoang Anh Phu @ X [3] am 13. Januar 2025 (mit minimaler Korrektur), in Übersetzung eines Tweets von HaYaO @ X [4]

Danach soll die Blackwell-iGPU für 180-200 TOPs verfügen, gemäß dem Original-Tweet auf KI-Berechnungen bezogen und damit die Anforderungen von Microsoft für den KI-PC (ab 40 TOPs) weit übererfüllend. Zudem könnte es möglicherweise zwei SoCs geben: N1X für höhere Anforderungen, N1 als kleinere Lösung. Offen bleibt an dieser Stelle vorerst, ob dies Produktions-technisch wirklich zwei verschiedene Chips sind, möglich sind hier durchaus beide Auflösungen (zwei verschiedene Chips oder ein Chip mit extra Salvage-Ausführung). Weitere technische Daten zu N1X und N1 gibt es derzeit nicht, mit dem zur CES vorgestellten "Project DIGITS" dürfte dieser WoA-SoC aber wenig gemeinsam haben. Immerhin wird hiermit der Massenmarkt angepeilt, welcher wenig etwas mit 20 CPU-Kernen und einer Blackwell-GPU aus dem HPC-Bereich anfangen kann. Zu erwarten ist hier eher Mainstream-taugliche Hardware, grob im Rahmen von Qualcomms Lösungen – nur eben mit kräftigerer Blackwell-iGPU (aus der Consumer-Sparte, nicht der HPC-Sparte).

Vorstellen wollen MediaTek & nVidia das ganze wohl zur Computex 2025 (20.-23. Mai), die Auslieferung dürfte aber eher erst im dritten Quartal erfolgen, wenn man erst im vierten Quartal mit echten Stückzahlen rechnet. Dann aber will MediaTek richtig loslegen: 3 Mio. Stück im vierten Quartal 2025 sowie 13 Mio. über das Jahr 2026 hinweg. Die erstere Zahl ist dann immerhin das Doppelte von dem, was Intels "Lunar Lake" in anderthalb Quartalen geschafft hat [5], für einen Seiteneinsteiger wäre dies ein großer Erfolg. Qualcomm hat beispielsweise im dritten Quartal 2024 nur 0,7 Mio. Stück seiner Snapdragon-X-SoCs [6] verkauft. Natürlich ist dies bei MediaTek nur eine Projektion, auch Qualcomms Projektion sah wohl (vorab) ähnlich aus. Der Weg in den Markt der Windows-PCs ist augenscheinlich nicht so einfach – und er wird um so schwieriger, wenn man auf ein den Massenmarkt nicht interessierendes Feature wie KI-Beschleunigung für Kleinaufgaben setzt. Für einen echten Markterfolg werden MediaTek & nVidia wohl andere Pluspunkte benötigen.