Intel auf der CES 2023: Die non-K- und Mobile-Modelle der 13. Core-Generation

Intel hat die Medien-Tage vor der eigentlichen CES 2023 zur formellen Vorstellung seiner Prozessoren-Neuigkeiten für den Jahresstart 2023 genutzt. Jene belaufen sich auf die non-K- und Mobile-Modelle der 13. Core-Generation, welche bekannterweise aus Alder-Lake- und Raptor-Lake-Dies zusammengemixt sind, sprich nicht einheitlich Raptor-Lake-basierend daherkommt (auch wenn dies keinen wirklich bedeutsamen Unterschied ausmacht). Nicht vorgestellt wurde hingegen der Core i9-13900KS, welcher zwar erneut in China und Frankreich erspäht [1] wurde, rein offiziell jedoch wohl erst später im Verlauf des ersten Quartals antreten dürfte. Demzufolge wichtigster Punkt der CES-Vorstellungen von Intel sind die non-K-Modelle der 13. Core-Generation, womit jenes Deskop-Portfolio somit vollständig wird bzw. sich auf die niedrigeren Preispunkte ausdehnt.

Auch jene kleineren Prozessoren-Modelle bieten üblicherweise einiges mehr an Technik – ausgenommen den Core i3, wo es nur einen gewissen Mehrtakt gibt. Dafür ist allerdings auch durchgehend ein beachtlicher Preisaufschlag von 10-15% zu verkraften, welcher somit nur noch einen einzigen Core i5 knapp unter der Marke von 200 Dollar übrigläßt. Zum aktuellen Wechselkurs wird es somit keinen Core i5 mehr unterhalb von 200 Euro geben, die ersten hiesigen Preisnotierungen [2] zum Core i5-13400F starten im übrigen bei 225 Euro. Auch Intel steigert also das allgemeine Preisniveau – und auch mit Preiszuwächsen von 10-15% kann sich im Laufe der Zeit ein großer Unterschied ergeben, wenn man (wie Intel) wirklich jedes Jahr etwas neues vorstellt. Zu erwähnen daneben noch die auch im non-K-Feld gestiegenen maximalen Stromverbrauchswerte, welche sicherlich nicht jedem gefallen werden.

Daneben wurde ein umfangreiches bzw. erschöpfendes Mobile-Portfolio vorgestellt, welches – wie noch bei AMD nachfolgend – auch die Übernahme einiger Desktop-Prozessoren in den HighEnd-Bereich des Mobile-Segments sieht. So gibt es in Intels HX-Serie nunmehr tatsächlich Mobile-Prozessoren mit den vollen 8 Performance- und 16 Effizienz-Kernen des Desktop-Segments, dies allerdings dann mit nahezu Desktop-typischen TDP-Werten: Der Grundverbrauch (PBP) liegt bei immerhin 55 Watt, der maximale Verbrauch (MTP) bei 157 Watt. Dies ist kaum niedriger gegenüber den gleichwertigen 65W-Modellen aus dem Desktop-Segment (65W/219W). Wirklich "Mobile" ist bei Intel wieder nur das, was auf den P- und U-Suffixe hört. Und selbst deren Kurzfrist-Verbrauchswerte lauten auf 64 bzw. 55 Watt, was bis auf bessere Benchmark-Werte eher nur Nachteile bezüglich der Mobilität mitbringt (um dies wirklich zu halten, sind größere Kühlkonstruktionen notwendig oder wird das Gerät ungebührlich warm). Mit der realen Marktverfügbarkeit entsprechenden Laptops sollte man nicht vor Februar 2023 rechnen.

Eine ungeklärte Frage bleibt die nach der jeweiligen Abstammung dieser Mobile-Prozessoren – jene kann nur für die allergrößten Modelle zweifelsfrei beantwortet werden. Ansonsten hat Intel wohlweislich die Menge des jeweiligen Level2-Caches nicht mit notiert (im auffälligen Gegensatz zu den Desktop-Prozessoren), womit viele dieser Mobile-Modelle sowohl "Alder Lake" als auch "Raptor Lake" als Die-Grundlage verwenden könnten. Wahrscheinlich ist dies sogar Absicht, denn somit kann Intel unbenötigte "alte" ADL-Dies hier einfach mit einmischen, so lange die jeweiligen Spezifikationen eingehalten werden. Dabei scheint Intel tatsächlich neue Raptor-Lake-Dies für diese kleineren Prozessoren aufgelegt zu haben, wie Hardwareluxx-Mitarbeiter Andreas Schilling @ Twitter [3] ausführt. Hierbei werden denkbarerweise größere Teile des Level2-Caches deaktiviert, damit eine Hardware-Gleichheit zu den bisherigen Alder-Lake-Dies erreicht wird. Die neuen Raptor-Lake-Dies braucht Intel sowieso, wenn man im Herbst dann einen Raptor-Lake-Refresh in den Markt bringen will, welcher keinerlei "alte" ADL-Dies mehr verwendet.