AMD gibt Daten, Preise & Benchmarks zu den ersten Threadripper-Modellen bekannt

Per YouTube-Video [1] hat AMD Details zu den ersten Threadripper-Prozessoren bekanntgegeben, welche laut AMD gegen Anfang August im Markt zu erwarten sind. Dann wird der 12-Kerner "Ryzen Threadripper 1920X" auf Taktraten von 3.5/4.0 GHz zu einem Listenpreis von 799 Dollar sowie der 16-Kerner "Ryzen Threadripper 1950X" auf Taktraten von 3.4/4.0 GHz zu einem Listenpreis von 999 Dollar erscheinen. Mit diesen Taktraten samt der genannten Preislage dürfte AMD sicherlich einiges an Aufmerksamkeit generieren – denn die Taktraten sind nur eher maßvoll unterhalb der bisherigen Ryzen-7-Prozessoren angesiedelt, während die Preislage (gemessen an der Kern-Anzahl) klar niedriger ausfällt, als es bei Intels Skylake-X-Portfolio [2] der Fall ist. Faktisch stellt AMD hiermit zum gleichen Listenpreis seinen Ryzen Threadripper 1950X mit immerhin 16 CPU-Kernen gegen Intels Core i9-7900X mit "nur" 10 CPU-Kernen – ein Wettstreit, welche Intel bei halbwegs mit vielen CPU-Kernen skalierender Software kaum gewinnen kann, trotz höherer IPC und Mehrtakt auf Intel-Seite.

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AMD Ryzen Threadripper 1920X & 1950X Daten [4]

Dies kann man letztlich schon anhand der von AMD genannten Cinebench-Werte zu Ryzen Threadripper 1920X und 1950X erahnen: Beide AMD-Prozessoren sind in diesem Benchmarks erheblich schneller als der Core i9-7900X, der Ryzen Threadripper 1950X deklassiert das Intel-Modell mit +41% Performancegewinn sogar regelecht. Dabei kann natürlich keinesfalls angenommen werden, das alle im Desktop übliche Software derart gut skaliert wie der Cinebench, welcher zweifelsfrei keinerlei Probleme hat, eine nahezu beliebige Anzahl an CPU-Kernen (exzellent) auszulasten. Andererseits kann man auch folgende Milchmädchen-Rechnung aufstellen: Unser letzter vorläufiger Performance-Index zur CPU Anwendungs-Performance (siehe Seitenende [5]) ergab zwischen Ryzen 7 1800X und Core i9-7900X eine Performancedifferenz von +33% zugunsten des Intel-Modells – zufälligerweise exakt so viel wie in diesem Cinebench-Vergleich. Aus dieser Warte heraus betrachtet sollte die ingesamte Performance von Ryzen Threadripper 1920X und 1950X (über ein größeres Feld von Benchmarks) eigentlich nicht gänzlich von der Aussage dieser Cinebench-Werte abweichen:

Mittels der aggressiven Preislage greift man Intels Core-X-Prozessoren letztlich gleich doppelt an: Schon die Performance des Ryzen Threadripper 1920X dürfte ausreichend sein, um den Core i9-7900X in Schach zu halten – zu einem um 200 Dollar günstigeren Listenpreis auf einer zudem breiter aufgestellten Plattform (deutlich mehr PCI Express Lanes als bei Intel). Somit kann sich der Ryzen Threadripper 1950X eher gleich mit den höherwertigeren Skylake-X-Modellen (auf Basis des MCC-Dies, sprich ab 12 CPU-Kernen) anlegen – obwohl jene mit klar höheren Preispunkten in den Markt kommen werden. Sofern die vorstehenden Performance-Prognosen halbwegs eintreffen, dürfte selbst der 12-Kerner Core i9-7920X zu einem Listenpreis von 1199 Dollar kein Gegner für den Ryzen Threadripper 1950X sein – dies könnte vielleicht der 14-Kerner Core i9-7940X werden, welcher mit 1399 Dollar Listenpreis aber auch erheblich teurer kommt. Für den Augenblick sieht es damit ganz danach aus, als könnte AMD Intel nun selbst im Enthusiasten-Segment die Butter vom Brot nehmen.

Abzuwarten bliebe noch, ob AMD eventuell noch weitere Threadripper-Modelle nachschiebt – oder ab dies das gesamte Feuerwerk sein soll. Zwar war es immer schon unwahrscheinlich, das AMD 10- und 14-Kerner unter der Threadripper-Marke veröffentlicht, da solcherart Modelle nur mittels unsymetrischen Teildeaktivierungen der einzelen CCX-Module zu erreichen wären. Aber man konnte bisher durchaus davon ausgehen, das AMD auf derselben Kern-Anzahl neben ein taktschnelles Modell immer auch noch ein taktlangsames Modell stellt – beim bisherigen Ryzen-Portfolio [7] hat man dies jedenfalls dieserart so durchgezogen. Vielleicht kommen daher später doch noch Ryzen Threadripper 1920 und 1950 jeweils ohne "X" (Namen spekulativ) mit etwas abgesenkten Taktraten, dafür aber nochmals attraktiverem Preispunkt.