Leider ist es in letzter Zeit wieder modern geworden, Mainstream-Grafikkarten vermehrt mit dem langsamen DDR2-Speicher auszurüsten. Dabei kalkulieren die Hersteller durchaus ein, daß sich viele Grafikkarten-Käufer über die enorm leistungsbremsende Wirkung dieses Speichers bei schnelleren Grafikkarten nicht im klaren sind, welcher eine Mainstream-Grafikkarte durchaus einmal 30 Prozent oder mehr an Performance kosten kann. Auf der anderen Seite wird größtenteils nicht einmal ein vernünftiger Preisnachlass bei mit DDR2-Speicher ausgerüsteten Grafikkarten geboten.
Dabei soll an dieser Stelle gar nicht grundsätzlich gegen DDR2-Speicher auf Grafikkarten gesprochen werden, dieser Speicher kommt völlig zu Recht auf LowCost-Grafikkarten wie der Radeon HD 5450 oder der GeForce G210 zum Einsatz, wo es zumeist nicht mehr um Performance, sondern nur noch um grundsätzliche 3D-Funktionalität geht. Aber auf Mainstream-Grafikkarten vom Schlage Radeon HD 4600 & 5500 Serien sowie GeForce 9500 & 9600 GT sowie GeForce GT 220 sollte dieser Speichertyp mit üblichen Speichertaktungen von nur 400 MHz und maximalen Speichertaktungen von 500 MHz eigentlich nichts verloren haben, weil damit die 3D-Performance maßgeblich ausgebremst wird – wozu wir später noch genauer kommen.
Vorher kurz zur Begriffserklärung zwischen den derzeit benutzten Grafikkarten-Speichersorten DDR2, DDR3, GDDR3 und GDDR5: DDR2 und DDR3 entstammen der normalen Produktion für PC-Hauptspeicher und werden in erster Linie aus Kostengründen auch im Grafikkarten-Bereich eingesetzt. Aus diesem Grund wird bei DDR2 und bei DDR3 auch üblicherweise nicht das Maximum an Takt ausgefahren, was die Speicherchip-Industrie leisten könnte, da diese Spitzentaktungen in aller Regel deutlich mehr kosten. Man bleibt deshalb bei DDR2 üblicherweise bei 400 MHz Speichertakt und bei DDR3 bei 800 bis 900 MHz Speichertakt.
GDDR3 und GDDR5 sind dagegen explizit für den Einsatz auf Grafikkarten gedacht und erreichen deshalb auch deutlich höhere Speichertaktungen. Technologisch entstammen die Chips jedoch auch der Linie des PC-Hauptspeichers, GDDR3 basiert technologisch auf DDR2-Speicher und GDDR5 auf DDR3-Speicher. Mit GDDR3 sind derzeit Taktraten von bis zu 1242 MHz erreichbar, wobei alles ab 900 MHz ziemlich teuer ist und daher kaum noch eingesetzt wird. Aus diesem Grund versuchen die Grafikchipentwickler sowie die Grafikkartenhersteller derzeit GDDR3 weitgehend durch DDR3-Speicher zu ersetzen – dieser Speicher ist günstiger und erreicht nahezu dieselben Taktraten. Bei GDDR5 sind derzeit 2400 MHz Takt Spitze, dieser Speicher wird aber in Zukunft auch noch etwas mehr [2] erreichen.
Technologie | Taktraten * | Anmerkungen | |
---|---|---|---|
DDR | DDR (2fach Prefetch) |
133-475 MHz | wird schon lange nicht mehr benutzt |
DDR2 | DDR2 (4fach Prefetch) |
250-500 MHz | sehr günstig, aber auch sehr limitiert bei der Taktrate |
GDDR3 | DDR2 (4fach Prefetech) |
350-1242 MHz | bisheriger Spitzenspeicher, läuft aber derzeit aus – langsamere Modelle werden durch DDR3 und schnellere Modelle durch GDDR5 ersetzt |
DDR3 | DDR3 (8fach Prefetch) |
400-900 MHz | neuer Mainstream-Speicher für mittlere Taktfrequenzen |
GDDR4 | DDR3 (8fach Prefetch) |
925-1100 MHz | konnte sich nicht durchsetzen, da GDDR3 dieselben Taktraten bot und aufgrund der deutlich höheren Produktionszahlen günstiger angeboten werden konnte |
GDDR5 | DDR3 (8fach Prefetch) |
1600-2400 MHz | derzeitiger Spitzenspeicher für hohe Speichertaktraten für Performance- und HighEnd-Grafikkarten, teilweise auch bei schnelleren Mainstream-Modellen eingesetzt |
* real auf Grafikkarten benutzte Taktraten, im Hauptspeicher-Bereich weisen DDR2 und DDR3 teilweise etwas andere Taktraten auf |
Zur Performance-Einordnung läßt sich sagen, daß die einzelnen Speichersorten normiert auf gleichen Takt in etwa gleich schnell sind (stimmt nicht perfekt, DDR3-basierte Speichersorten sind ca. 5 Prozent langsamer als DDR2-basierte Speichersorten, allerdings kann dieser Effekt in der Praxis durch differierende Speichertiminigs auch wieder aufgefressen werden). Der eigentliche Unterschied der Speichersorten liegt im maximal erreichbaren Takt, welcher bei DDR2 eben sehr niedrig ist, während DDR3 und GDDR3 für mittlere Taktraten und GDDR5 für hohe Taktraten stehen.
Und damit zu diesen Fällen, auf welchen Mainstream-Grafikkarten derzeit der besonders langsame DDR2-Speicher verwendet wird. Bei ATI sind dies zum einen die Radeon HD 4650 und 4670 Modelle – wobei dies bei der Radeon HD 4650 von Anfang an Teil der Spezifikation war (neben dem schnelleren GDDR3-Speicher), während die Radeon HD 4670 regulär nur mit DDR3- oder GDDR3-Speicher ausgerüstet werden sollte. In letzter Zeit haben sich aber auch einige Angebote zur Radeon HD 4670 mit nur DDR2-Speicher im Markt eingefunden, wobei hier der Unterschied zum Speichertakt der regulären Version besonders hoch ist: Die reguläre Radeon HD 4670 512MB verfügt über einen Speichertakt von 1000 MHz (bei der 1024-MB-Version sind es abweichend 873 MHz), bei den DDR2-Versionen sind es dann gerade einmal noch 400 MHz Speichertakt.
Ähnliches gilt auch für die nachfolgende ATI-Generation: Bei der Radeon HD 5550 ist DDR2-Speicher (neben dem schnelleren DDR3-Speicher) bereits per Spezifikation vorgesehen, bei der Radeon HD 5570 sollte dagegen eigentlich nur DDR3-Speicher verbaut werden – es gibt aber auch hier einige Karten mit DDR2-Speicher am Markt, welche dann wieder einen deutlich niedrigeren Speichertakt aufweisen. Die reguläre Radeon HD 5550 mit DDR3-Speicher kommt so auf einen Speichertakt von 800 MHz, die DDR2-Versionen der Karte haben dann wieder nur 400 MHz Speichertakt aufzubieten.
Bei nVidia gibt es erst einmal die GeForce 9500 GT und GeForce GT 220, von welcher es reguläre Versionen mit DDR2-Speicher und reguläre Versionen mit GDDR3 (GeForce 9500 GT) bzw. DDR3 (GeForce GT 220) gibt. Hinzu kommt noch die GeForce 9600 GT, welche regulär eigentlich nur mit GDDR3-Speicher ausgerüstet sein sollte, für welche es inzwischen aber einige Abverkaufsangebote nur mit DDR2-Speicher gibt. In allen diesen Fällen liegt der Speichertakt der DDR3- und GDDR3-Versionen bei 800 bis 900 MHz, wobei der Speichertakt der DDR2-Versionen üblicherweise nur bei 400 MHz rangiert.
Takt DDR3/GDDR3 | Takt DDR2 | Bandbreite | Preisunterschied | |
---|---|---|---|---|
Radeon HD 4650 | 800 MHz GDDR3 | 500 MHz DDR2 (es gibt hier auch einige Karten mit nur 400 MHz DDR2-Takt) |
-38% | ca. 10 Euro (~20%) [3] |
Radeon HD 4670 512MB | 1000 MHz GDDR3 | 400 MHz DDR2 | -60% | keiner [4] |
Radeon HD 4670 1024MB | 873 MHz DDR3 | 400 MHz DDR2 | -54% | keiner [4] |
Radeon HD 5550 | 800 MHz DDR3 | 400 MHz DDR2 | -50% | ca. 5 Euro (~10%) [5] |
Radeon HD 5570 | 900 MHz DDR3 (es gibt hier auch einige Karten mit nur 800 MHz DDR3-Takt) |
400 MHz DDR2 | -56% | keiner [6] |
GeForce 9500 GT | 800 MHz GDDR3 | 500 MHz DDR2 (es gibt hier auch einige Karten mit nur 400 MHz DDR2-Takt) |
-38% | ca. 5 Euro (~10%) [7] |
GeForce 9600 GT | 900 MHz GDDR3 | 400 MHz DDR2 | -56% | keiner [8] |
GeForce GT 220 | 790 MHz DDR3 | 400 MHz DDR2 | -49% | ca. 5 Euro (~10%) [9] |
Gut zu sehen, daß durch den DDR2-Speicher die Bandbreite je nach Karte um zwischen 38 und 60 (!) Prozent zurückgeht – dies ist vergleichsweise wie der Unterschied zwischen einer Performance- und eine LowCost-Grafikkarte. Da natürlich nur die Speicherbandbreite differierend ist, kommt in der Praxis bei weitem kein so großer Leistungsunterschied heraus, aber immer noch ein sehr hoher. Dazu erst einmal ein Vergleich von DDR2- gegen DDR3-Speicher mit der klaren LowCost-Grafikkarte GeForce G210:
HT4U [10] | G210/400MHzDDR2 vs. G210/800MHzDDR3 |
---|---|
1280x1024 noAA | -26,4% (+35,9%) |
Unerwartet deutlich geht auch dieser Vergleich aus, von dem wir eigentlich angenommen hatten, daß es den LowCost-Grafikchip GT218 der GeForce G210 weniger interessiert, wenn nur so wenig Speicherbandbreite zur Verfügung steht. Dem ist aber nicht so, auch diese Grafikkarte bestraft den Verlust von der Hälfte der Speicherbandbreite mit einem deutlichen Performanceverlust von immerhin 26 Prozent. Die Ergebnisse dürften bei der LowCost-Lösung von ATI in Form der Radeon HD 5450 ähnlich ausfallen – wobei zu beachten wäre, daß sowohl bei GeForce G210 als auch Radeon HD 5450 zumeist ein deutlicher Preisunterschied von 10 Euro zwischen den jeweiligen Kartenversionen steht, das sind bei den Preisen dieser LowCost-Modelle durchaus 25 Prozent Preisdifferenz.
Interessanter ist aber natürlich der Mainstream-Bereich, wo es wie aufgezählt einige Grafikkarten gibt, bei welchen gleichzeitig eine langsame DDR2- und eine schnellere DDR3/GDDR3-Version angeboten wird. Dazu zählen – wie schon erwähnt – GeForce 9500 GT und 9600 GT, GeForce GT 220, Radeon HD 4650 und 4670 sowie Radeon HD 5550. Leider haben wir derzeit nur Performancewerte sowohl von DDR2- als auch von DDR3/GDDR3-Exemplaren von GeForce GT 220 und Radeon HD 5550 auftreiben können – es werden leider nur sehr selten die jeweils beiden Kartenausführungen gegeneinander getestet:
HT4U [10] | GT220/400MHzDDR2 vs. GT220/800MHzDDR3 |
---|---|
1280x1024 noAA | -29,3% (+41,5%) |
die beiden Karten hatten leider etwas unterschiedliche Chiptaktraten: 720/1566 vs. 635/1380 MHz zugunsten der DDR3-Variante, dies sind immerhin 13 Prozent mehr Rechenleistung bei der DDR3-Variante |
HT4U [11] | 5550/400MHzDDR2 vs. 5550/800MHzDDR3 |
---|---|
1280x1024 noAA | -30,3% (+43,6%) |
1280x1024 4xAA | -33,8% (+51,0%) |
1680x1050 noAA | -31,9% (+46,8%) |
1680x1050 4xAA | -33,7% (+50,8%) |
Es mögen nicht viele Werte sein, die wir hier zur Bestätigung unserer These anführen können, dafür ist die Aussage dieser wenigen Werte doch sehr eindeutig: DDR2-Speicher auf Mainstream-Karten bremst diese um ungefähr 30 Prozent aus. Mit steigender Auflösung kann es auch noch mehr werden – und vor allem: Je leistungsfähiger der benutzte Grafikchip ist, um so größer wird der relative Leistungsverlust durch den DDR2-Speicher. Und diese 30 Prozent Leistungsverlust sind auf einer Mainstream-Grafikkarte, welche üblicherweise gerade so einmal moderne Spiele unter normalen Auflösungen und zumeist nur noch ohne Anti-Aliasing schafft, dann doch eine sehr erhebliche Differenz, welche sehr oft den Unterschied zwischen "spielbar" und "nicht spielbar" ausmachen wird.
Vor allem aber passt diese erhebliche Leistungsdifferenz überhaupt nicht zur Preisdifferenz zwischen den DDR2- und DDR3/GDDR3-Modellen im Mainstream-Bereich. Bis auf die Radeon HD 4650, wo es eine Preisdifferenz von ungefähr 20 Prozent gibt, sind alle anderen Preisunterschiede zwischen DDR2- und DDR3/GDDR3-Modellen äußerst mager: Oftmals sind es nur 5 Euro bzw. 10 Prozent Preisdifferenz, manchmal gibt es auch gleich gar keinen besseren Preis für die langsameren DDR2-Modelle. Dies ist angesichts des heftigen Performanceunterschieds dieser Karten einfach ungenügend. Wenn man solche Karten auflegt, wo der DDR2-Speicher ja gerade aus Kostengründen verbaut wird, dann sollte man dem Grafikkartenkäufer auch einen klaren Preisvorteil geben.
Da dies bis auf die Ausnahme der Radeon HD 4650 nirgendwo wirklich gegeben ist, können wir von DDR2-Ausführungen im Mainstream-Bereich nur streng abraten. Hier wird an der falschen Ecke gespart, das Preis/Leistungsverhältnis geht mit dem DDR2-Speicher total in den Keller. Interessant ist der DDR2-Speicher wie gesagt nur für die Grafikkarten des LowCost-Bereichs. Dort kostet dieser zwar auch überraschend viel Performance – aber wer im LowCost-Bereich nach Performance sucht, ist sowieso falsch abgebogen, denn selbst günstige Mainstream-Grafikkarten bieten für wenig mehr monetären Einsatz leicht die doppelte oder noch mehr an Performance. Im LowCost-Bereich geht es wie gesagt nur um grundsätzliche 3D-Funktionalität und da passt der DDR2-Speicher.
Vor allem aber sollte man sich nicht täuschen lassen von vielen Launch-Reviews von Mainstream-Karten wie der Radeon HD 4650, Radeon HD 5550, GeForce 9500 GT und GeForce GT 220. Gerade bei diesen Karten ist es festzustellen, daß diese zwar mit DDR3/GDDR3-Speichern zu den Hardware-Testern geschickt wurden und die allermeisten (fast alle) der im Web veröffentlichen Benchmark-Resultate dann auch mit diesen Speichersorten gemacht wurden, die meisten der am Markt angebotenen Karten aber DDR2-Varianten sind. Hier versuchen die Grafikkartenhersteller, mit den guten Benchmark-Resultaten der DDR3/GDDR3-Versionen ihren langsamen und zumeist preislich unattraktiven DDR2-Versionen zu bewerben – davon sollte sich der Grafikkartenkäufer nicht täuschen lassen und diese DDR2-Versionen im Mainstream-Bereich strikt links liegen lassen.
Bei der Arbeit an diesem Artikel fiel zudem auf, daß es neben der bezüglich dieser Frage bekannten GeForce GT 240 auch noch weitere Karten gibt, welche gleichzeitig mit dem mittelschnellen DDR3- und dem schnellen GDDR5-Speicher angeboten werden. Die beiden neuen Vertreter dieser Gattung sind die Radeon HD 5550 und 5570, womit die Frage DDR3 vs. GDDR5 wohl doch eine kleine extra Betrachtung verdient. Folgendermaßen sieht erst einmal die Faktenlage hierzu aus:
Takt GDDR5 | Takt DDR3 | Bandbreite | Preisunterschied | |
---|---|---|---|---|
Radeon HD 5550 | 1800 MHz GDDR5 | 800 MHz DDR3 | -56% | ca. 15 Euro (~20%) [5] |
Radeon HD 5570 | 1800 MHz GDDR5 | 900 MHz DDR3 (es gibt hier auch einige Karten mit nur 800 MHz DDR3-Takt) |
-50% | ca. 20 Euro (~20%) [6] |
GeForce GT 240 | 1700 MHz GDDR5 | 800 MHz DDR3 | -53% | keiner [14] |
Die Unterschiede bei der Speicherbandbreite sind ähnlich gelagert wie schon im Fall DDR2 vs. DDR3/GDDR3: Auch bei DDR3 vs. GDDR5 verliert man regelmäßig die Hälfte oder gar noch etwas mehr an Speicherbandbreite. Beachtenswert ist zudem, daß es bei der GeForce GT 240 bei genauerer Suche keinen Preisunterschied mehr zwischen DDR3- und GDDR5-Versionen geben muß – da stellt sich natürlich kaum noch die Frage, welche der beiden Versionen man bevorzugt. Dagegen ist der Preisunterschied bei Radeon HD 5550 und 5570 schon sehr passend zu wiederum klaren Performance-Unterschieden zwischen DDR3 und GDDR5-Ausführungen:
HT4U [11] | 5550/800MHzDDR3 vs. 5550/1800MHzGDDR5 |
---|---|
1280x1024 noAA | -24,3% (+32,1%) |
1280x1024 4xAA | -27,3% (+37,5%) |
1680x1050 noAA | -24,4% (+32,3%) |
1680x1050 4xAA | -26,2% (+35,6%) |
die beiden Karten hatten leider etwas unterschiedliche Chiptaktraten: 650 vs. 550 MHz zugunsten der GDDR5-Variante, dies sind immerhin 18 Prozent mehr Rechenleistung bei der GDDR5-Variante; dafür trat die GDDR5-Karte allerdings auch nur mit 512 MB Grafikkartenspeicher an und die DDR3-Karte mit 1024 MB Grafikkartenspeicher |
HT4U [15] | GT240/800MHzDDR3 vs. GT240/1700MHzGDDR5 |
---|---|
1280x1024 noAA | -14,2% (+16,5%) |
1280x1024 4xAA | -17,1% (+20,7%) |
1680x1050 noAA | -11,5% (+13,0%) |
1680x1050 4xAA | -16,4% (+19,6%) |
die beiden Karten hatten leider geringfügig unterschiedliche Chiptaktraten: 575 vs. 550 MHz zugunsten der DDR3-Variante, dies sind allerdings nur 5 Prozent mehr Rechenleistung; zudem trat die GDDR5-Karte auch nur mit 512 MB Grafikkartenspeicher an und die DDR3-Karte mit 1024 MB Grafikkartenspeicher |
THG [16] | GT240/800MHzDDR3 vs. GT240/1700MHzGDDR5 |
---|---|
1680x1050 4xAA | -17,6% (+21,4%) |
Die Unterschiede zwischen den beiden Speichersorten sind hier etwas niedriger als noch im Vergleich DDR2 gegen DDR3/GDDR3 – im Vergleich DDR3 gegen GDDR5 verliert der DDR3-Speicher ungefähr 15 bis 20 Prozent gegenüber dem schnelleren GDDR5-Speicher. Dies ist aber auf jeden Fall weiterhin eine beachtbare Größe, auch hier positioniert sich der bessere Speicher also klar vorn. Allerdings ist eben doch zu beobachten, daß der Performanceunterschied bei diesen Mainstream-Grafikkarten im Vergleich DDR3 vs. GDDR5 nicht mehr ganz so groß ist wie im Vergleich DDR2 vs. DDR3/GDDR3 (obwohl die relativen Bandbreitenunterschiede jeweils gleich hoch sind) – im Gegensatz zu DDR3/GDDR3 ist GDDR5 also kein Zwang auf Mainstream-Grafikkarten.
Aus preislicher Sicht betrachtet stellt sich die Frage aber wie gesagt bei der GeForce GT 240 derzeit sowieso nicht, dort kann man bedenkenlos zur besseren GDDR5-Version greifen, wenn man sie für Preise ähnlich denen der DDR3-Versionen bekommt. Die Radeon HD 5550 und 5570 haben hingegen das Problem, daß die GDDR5-Versionen mit Preisen von um die 90 Euro für 1024-MB-Karten den Preisen der Radeon HD 5670 viel zu nahe kommen – da kann man natürlich auch gleich die Radeon HD 5670 nehmen oder aber angesichts des Preises nahe der 100-Euro-Marke eher zu den deutlich potenteren Beschleunigern Radeon HD 4850, Radeon HD 5750 oder GeForce GTS 250 greifen, die nur unwesentlich mehr als 100 Euro kosten. Wer dagegen preislich im Mainstream-Bereich bleiben will, fährt hier mit den DDR3-Versionen der Radeon HD 5550 und 5570 dann doch besser, selbst wenn auf diesen nicht der schnellstmögliche Speicher verbaut ist.
Nachtrag vom 28. Juni 2010
HT4U [11]s hervorragender Vergleich der verschiedenen Ausführungen Radeon HD 5550 mit DDR2-, DDR3- und GDDR5-Speicher läßt sich natürlich auch zu einem generellen Vergleich zwischen DDR2- und GDDR5-Speicher benutzen, wobei dann 400 MHz Speichertakt gegen immerhin 1800 MHz Speichertakt stehen – das sind das 4,5fache oder 78 Prozent weniger an Speicherbandbreite, je nachdem wie herum man es betrachtet. Da mit der Speicherbandbreite hier aber nur einer der wichtigen Werte einer Grafikkarte verändert wurde, kann das Ergebnis entsprechender Performancemessungen natürlich bei weitem nicht so hoch ausfallen wie diese Differenz – trotzdem ist es rund das Doppelte, was eine Radeon HD 5550 GDDR5 gegenüber einer Radeon HD 5550 DDR2 aufs Parket legt (anzumerken wäre allerdings der höhere Chiptakt der benutzten GDDR5-Karte, welcher zu einem gewissen Teil für dieses Ergebnis stehen dürfte). Dies unterstreicht nochmals, das allein mit der Speicherwahl dieselbe Grafikkarte völlig andere Leistungspotentiale erreicht – und natürlich, daß DDR2-Speicher auf Mainstream-Grafikkarten nichts zu suchen hat.
5550/GDDR5 vs. 5550/DDR3 | 5550/DDR3 vs. 5550/DDR2 | 5550/GDDR5 vs. 5550/DDR2 | |
---|---|---|---|
1280x1024 noAA | +32,1% (-24,3%) |
+43,6% (-30,3%) |
+89,7% (-47,3%) |
1280x1024 4xAA | +37,5% (-27,3%) |
+51,0% (-33,8%) |
+107,6% (-51,8%) |
1680x1050 noAA | +32,3 (-24,4%%) |
+46,8% (-31,9%) |
+94,2% (-48,5%) |
1680x1050 4xAA | +35,6% (-26,2%) |
+50,8% (-33,7%) |
+104,5% (-51,1%) |
die Karten hatten leider etwas unterschiedliche Chiptaktraten: 650 MHz bei der GDDR5-Variante vs. 550 MHz bei den DDR2- und DDR3-Varianten, dies sind immerhin 18 Prozent mehr Rechenleistung bei der GDDR5-Variante; dafür trat die GDDR5-Karte allerdings auch nur mit 512 MB Grafikkartenspeicher an und die DDR2- und DDR3-Karten mit gleich 1024 MB Grafikkartenspeicher |
Nachtrag vom 30. Juni 2010
Ein Artikel seitens Techgage [17] bringt in Ergänzung des News-Themas vom Wochenende [18] und auch dieses Artikels weitere Benchmarks von Radeon HD 5550 & 5570 mit den Speichersorten DDR2, DDR3 und GDDR5. Positiverweise sind bei jenem Techgage-Test die Chiptaktfrequenzen auch jeweils identisch, so daß nur noch der Unterschied in der Speichersorte bzw. im Speichertakt existent ist. Bei der Radeon HD 5570 kommt somit eine DDR3-Version mit 900 MHz Speichertakt und eine GDDR5-Version mit 2000 MHz Speichertakt zum Einsatz, bei der Radeon HD 5550 steht gar eine DDR2-Version mit 400 MHz Speichertakt gegen eine GDDR5-Version mit 2000 MHz Speichertakt – letztere Konstellation ergibt immerhin die fünffache Speicherbandbreite.
5570/2000MHzGDDR5 vs. 5570/900MHzDDR3 | 5550/2000MHzGDDR5 vs. 5550/400MHzDDR2 | |
---|---|---|
1680x1050 4xAA | +19,3% (-16,5%) |
+67,5% (-40,3%) |
Insbesondere das Ergebnis der Radeon HD 5570 ergänzt unseren Artikel sehr gut, da damit der Unterschied zwischen DDR3- und GDDR5-Speicher im Mainstream-Bereich auf zwischen 15 und 20 Prozent bestätigt werden kann – die bisherigen Benchmarks liefen leider mit unterschiedlichem Chiptakt und waren daher nicht gänzlich sicher. Bei der Radeon HD 5550 ergibt sich zwischen DDR2- und GDDR5-Speicher der bekannt enorme Unterschied – wenngleich wir aufgrund der preislichen Situation weiterhin dazu tendieren, bei diesen Mainstream-Grafikkarten den DDR3-Speicher im Vorteil zu sehen, da die GDDR5-Varianten von Radeon HD 5550 & 5570 derzeit noch zu hohe Mehrpreise gegenüber den DDR3-Varianten aufweisen. Dies kann sich natürlich auch wieder ändern – ATIs Vorstoß mit den offiziellen GDDR5-Versionen von Radeon HD 5550 & 5570 könnte durchaus dazu führen.
Nachtrag vom 17. Oktober 2010
Bei Tom's Hardware [19] hat man sich mit der Frage beschäftigt, was GDDR5-Speicher auf Radeon HD 5550 & 5570 bringt und hat dazu entsprechende Benchmarks angestellt. Aufgrund der identischen Taktraten der Karten läßt sich mittels dieses Tests gut sehen, was der GDDR5-Speicher auf diesen Mainstream-Modellen an Mehrleistung bringen kann – und dies ist mit +17% bei der Radeon HD 5550 dann doch schon ein Unterschied zu den +24% der Radeon HD 5570, obwohl die Speichertaktung bei letztgenannter Karte sogar etwas weniger stark nach oben ging. Der Grund für diese Differenz ist schlicht in der Rohleistung beider Karten zu sehen: Die Radeon HD 5570 bringt mittels mehr freigeschalteter Hardware-Einheiten und ihrem Mehrtakt immerhin bis zu 48 Prozent mehr Rechenleistung auf die Waage, welche dann natürlich mit Speicherbandbreite gefüttert werden will.
THG [19] | 5550/GDDR5 vs. 5550/DDR3 | 5570/GDDR5 vs. 5550/DDR3 |
---|---|---|
1280x1024 noAA | +16,5% (-14,2%) | +22,5% (-18,4%) |
1680x1050 noAA | +16,5% (-14,1%) | +23,3% (-18,9%) |
1920x1080 noAA | +17,6% (-15,0%) | +24,8% (-19,9%) |
in beiden Fällen hatten die GDDR5-Versionen nur 512 MB Grafikkartenspeicher, die DDR3-Versionen dagegen 1024 MB Grafikkartenspeicher zur Verfügung |
Oder auch anders formuliert: Die Radeon HD 5550 hat so wenig Rechenpower, daß sich der schnellere GDDR5-Speicher auf dieser Karte deutlich weniger lohnt als bei der Radeon HD 5570. Zwischen beiden Karten verläuft wohl exakt die Grenze, wo GDDR5 von der reinen Performance her sinnvoll ist. Ob es preislich sinnvoll ist, steht dagegen auf einem ganz anderen Blatt: Im gewöhnlichen haben die GDDR5-Ausführungen von Radeon HD 5550 & 5570 dann doch einen nicht schlechten Mehrpreis, welcher diese Karten ganz schnell in eine Preisregion führen, wo die 100-Euro-Marke nicht mehr weit weg ist – von welcher aus deutlich potentere Beschleuniger wie Radeon HD 5750 & GeForce GTS 450 winken. Im Sinne der Mainstream-Ausrichtung der Radeon HD 5550 & 5570 ist man trotz des Performancegewinns durch GDDR5 wohl besser beraten, beim DDR3-Speicher zu bleiben, denn nur zu diesen DDR3-Karten gibt es derzeit auch der Mainstream-Performance entsprechende Preise [20].
Die GDDR5-Ausführungen von Radeon HD 5550 & 5570 sind dagegen generell schwer zu bekommen und wenn, dann ist die Preislage zumeist uninteressant, weil zu nahe an schnelleren Beschleunigern. Wahrscheinlich ist der verbaute GDDR5-Speicher trotz der verwendeten humanen Taktung auf diesen Karten immer noch zu teuer, um ernsthaft mit den Preisen für billigen Standard-DDR3-Speicher konkurrieren zu können, welcher heutzutage auf Mainstream-Grafikkarten verbaut wird. Möglicherweise genau aus diesem Grund hat nVidia von der GeForce GT 430 auch keine offizielle GDDR5-Version aufgelegt, nachdem vor dem Launch eine solche Lösung durchaus im Gespräch war. Nur mittels DDR2-Versionen von Mainstream-Grafikkarten sollte man sich nicht ins Bockshorn jagen lassen – hier spottet der geringe Minderpreis zumeist ganz extrem dem deutlichen Performanceverlust durch DDR2.
Verweise:
[1] http://www.3dcenter.org/users/leonidas
[2] http://www.3dcenter.org/news/2010-06-24
[3] http://www.ciao.de/search.php?SearchString=Radeon+HD+4650
[4] http://www.ciao.de/search.php?SearchString=Radeon+HD+4670
[5] http://www.ciao.de/search.php?SearchString=Radeon+HD+5550
[6] http://www.ciao.de/search.php?SearchString=Radeon+HD+5570
[7] http://www.ciao.de/search.php?SearchString=GeForce+9500+GT
[8] http://www.ciao.de/search.php?SearchString=GeForce+9600+GT
[9] http://www.ciao.de/search.php?SearchString=GeForce+GT+220
[10] http://ht4u.net/reviews/2010/amd_radeon_hd_5450/
[11] http://ht4u.net/reviews/2010/amd_ati_radeon_hd5550_roundup/
[12] http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?t=486378
[13] http://www.3dcenter.org/artikel/ddr2-speicher-auf-mainstream-grafikkarten
[14] http://www.ciao.de/search.php?SearchString=GeForce+GT+240
[15] http://ht4u.net/reviews/2010/nvidia_geforce_gt_240/
[16] http://www.tomshardware.de/gt240-radeon5750-asus-his,testberichte-240526.html
[17] http://techgage.com/article/amds_hd_5550_5570_-_now_equipped_with_gddr5_goodness/
[18] http://www.3dcenter.org/news/2010-06-27
[19] http://www.tomshardware.de/radeon-hd-5550-hd-5570-gddr5,testberichte-240643.html
[20] http://www.3dcenter.org/artikel/grafikkarten-marktueberblick-august-2010
[21] http://www.3dcenter.org/artikel/ddr2-speicher-auf-mainstream-grafikkarten/ddr2-speicher-auf-mainstream-grafikkarten-2