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Launch-Analyse AMD Radeon RX 6500 XT

Montag, 24. Januar 2022
 / von Leonidas [1]
 

Mit der Radeon RX 6500 XT bringt AMD den kleinsten Grafikchip der aktuellen Ampere/RDNA2-Generation auf den Desktop-Markt: Navi 24 mit mickrigen 107mm² Chipfläche. Die darauf basierende Desktop-Grafikkarte kann somit nur ins Einsteiger-Segment gehen, ist keineswegs für Performance-Rekorde gedacht – sondern allein, um möglichst günstig ihre Leistung zu erbringen. Dies könnte in heutiger Zeit mit den nach wie vor übertriebenen Grafikkarten-Straßenpreisen ein durchaus nutzvolles Produkt sein – wenn zwei Punkte stimmen: Die Abspeckungen an Performance & Features dürfen nicht zu drastisch ausfallen, gleichzeitig darf der Preispunkt insbesondere im Einzelhandel das Einsteiger-Niveau nicht verlassen. Ob AMD dies mit der Radeon RX 6500 XT gelungen ist, soll anhand der Auswertung der Launchreviews zur Karte nachfolgend geklärt werden.

Allerdings sind die Vorzeichen für die Radeon RX 6500 XT bekannterweise nicht besonders gut: Mit den Grafik-technischen Abspeckungen des zugrundeliegenden Navi-24-Chips kann man irgendwie zurechtkommen (glatte Halbierung von Navi 23), dies beeinflußt erst einmal nur die erreichbare Performance-Region und kann somit über den Preispunkt wieder ausgeglichen werden. Eher problematisch sind andere, untypische Abspeckungen und Limitationen: So fehlen wichtige Decoding/Encoding-Fähigkeiten und ist der Monitor-Support auf maximal 2 Displays beschränkt. Dies mag für viele Gamer keine große Relevanz haben, aber gerade Einsteiger-Grafikkarten werden auch gern einmal genau wegen dieser Eigenschaften gekauft – als billigstmögliche Lösung mit modernen Decoding/Encoding-Fähigkeiten und/oder zum Betrieb möglichst vieler Monitore.

Im Gaming-Bereich macht sich AMD hingegen keine Freunde mit der Einschränkung auf ein PCI Express 4.0 Interface mit nur 4 Lanes samt nur 4 GB Grafikkartenspeicher. Jenes PCIe-Interface mag ausreichend sein, wenn man die Grafikkarte auf einem modernen PCIe-4.0-System betreiben kann. Dummerweise werden Einsteiger-Lösungen öfters einmal für ältere PC-Systeme verwendet – womit die Radeon RX 6500 XT auf eine Anbindung mit 4 Lanes PCI Express 3.0 zurückfällt, was dann tatsächlich bemerkbar an Performance kostet. Damit wäre es nochmals besser gewesen, die Karte lieber gleich mit 8 GB Grafikkartenspeicher auszustatten – dies wäre die zur heutigen Zeit passendere Speicherbestückung gewesen und hätte zudem jene PCIe-Problematik deutlich entschärft. Die drei erstgenannten Abspeckungen haben wohl mit der ursprünglichen Mobile-Ausrichtung von Navi 24 [2] zu tun, eine höhere Speicherbestückung wäre für AMD trotzdem jederzeit arrangierbar gewesen.

Navi 24 Navi 23 Navi 22 Navi 21
Codename Beige Goby Dimgrey Cavefish Navy Flounder Sienna Cichlid ("Big Navi")
Fertigung 5,4 Mrd. Transistoren auf 107mm² Chipfläche in der 6nm-Fertigung von TSMC (50,5 Mio Tr./mm²) 11,1 Mrd. Transistoren auf 236mm² Chipfläche in der 7nm-Fertigung von TSMC (47,0 Mio Tr./mm²) 17,2 Mrd. Transistoren auf 335mm² Chipfläche in der 7nm-Fertigung von TSMC (51,3 Mio Tr./mm²) 26,8 Mrd. Transistoren auf 519mm² Chipfläche in der 7nm-Fertigung von TSMC (51,6 Mio Tr./mm²)
max. Hardware 1 Raster-Engine, 16 Shader-Cluster, 1024 FP32-Einheiten, 64 TMUs, 16 RA-Einheiten, 32 ROPs, 1 MB Level2-Cache, 16 MB "Infinity Cache", 64 Bit GDDR6-Interface 2 Raster-Engines, 32 Shader-Cluster, 2048 FP32-Einheiten, 128 TMUs, 32 RA-Einheiten, 64 ROPs, 2 MB Level2-Cache, 32 MB "Infinity Cache", 128 Bit GDDR6-Interface 2 Raster-Engines, 40 Shader-Cluster, 2560 FP32-Einheiten, 160 TMUs, 40 RA-Einheiten, 64 ROPs, 3 MB Level2-Cache, 96 MB "Infinity Cache", 192 Bit GDDR6-Interface 4 Raster-Engines, 80 Shader-Cluster, 5120 FP32-Einheiten, 320 TMUs, 80 RA-Einheiten, 128 ROPs, 4 MB Level2-Cache, 128 MB "Infinity Cache", 256 Bit GDDR6-Interface
PCI Express PCIe 4.0 x4 PCIe 4.0 x8 PCIe 4.0 x16 PCIe 4.0 x16
Decode: H.264/4K, H.265 ✓ ✓ ✓ ✓
Decode: AV1 ✗ ✓ ✓ ✓
Encode: H.264/4K, H.265 ✗ ✓ ✓ ✓
max. Displays 2 4 4 4
verbaut bei (Desktop) Radeon RX 6400 (Salvage, rein OEM), Radeon RX 6500 XT (Vollausbau) Radeon RX 6600 [3] (Salvage), Radeon RX 6600 XT [4] (Vollausbau) Radeon RX 6700 XT [5] (Vollausbau) Radeon RX 6800 [6] (Salvage), Radeon RX 6800 XT [6] (Salvage), Radeon RX 6900 XT [7] (Vollausbau)
Block-Diagramm AMD Navi 24 Block-Diagramm (by Locuza) [8]
AMD Navi 24 Block-Diagramm [9]
AMD Navi 23 Block-Diagramm (by Locuza) [10]
AMD Navi 23 Block-Diagramm [11]
AMD Navi 22 Block-Diagramm (by Locuza) [12]
AMD Navi 22 Block-Diagramm [13]
AMD Navi 21 Block-Diagramm (by Locuza) [14]
AMD Navi 21 Block-Diagramm [15]
Hinweis: Chipflächen entsprechen den Angaben von Locuza @ Twitter [16], nicht AMDs offiziellen Angaben

Auch beim Preispunkt reißt AMD keine Bäume aus: 199 Dollar US-Listenpreis (in Deutschland eine UVP von 209 Euro) für eine 4-GB-Karte im Jahr 2022 sind eigentlich ein Witz, wenn Ende 2019 mittels GeForce GTX 1650 Super und Radeon RX 5500 XT die seinerzeitigen 4-GB-Karten für 159 bzw. 169 Dollar Listenpreis antraten. Angesichts der zwei Jahre Zeitdifferenz sowie des zwischenzeitlichen Generations-Sprungs hat die Radeon RX 6500 XT inzwischen dann auch kein Mainstream-Niveau mehr (wie die vorgenannten Karten anno 2019), sondern tritt inzwischen im Einsteiger-Segment an. Dort sind normalerweise Listenpreise von 100-130 Dollar normal – anders formuliert schickt AMD die Radeon RX 6500 XT schon mit mindestens 50%iger Listenpreis-Übertreibung in den Markt. Schade ist, dass AMD nicht spätestens an dieser Stelle der Gedanke zugunsten einer sinnvollen Speicherbestückung á 8 GB gekommen ist.

GeForce GTX 1650 Super Radeon RX 5500 XT Radeon RX 6500 XT Radeon RX 6600
Chipbasis nVidia TU116 AMD Navi 14 AMD Navi 24 XT AMD Navi 23
Fertigung 6,6 Mrd. Transistoren auf 284mm² Chipfläche in der 12nm-Fertigung von TSMC 6,4 Mrd. Transistoren auf 158mm² Chipfläche in der 7nm-Fertigung von TSMC 5,4 Mrd. Transistoren auf 107mm² Chipfläche in der 6nm-Fertigung von TSMC 11,1 Mrd. Transistoren auf 236mm² Chipfläche in der 7nm-Fertigung von TSMC
Architektur nVidia Turing, DirectX 12 Feature-Level 12_1 (Tier 3) AMD RDNA1, DirectX 12 Feature-Level 12_1 (Tier 3) AMD RDNA2, DirectX 12 Feature-Level 12_2
Features DirectX 12, OpenGL, Vulkan, Asynchonous Compute, DSR, PhysX, G-Sync, FreeSync Compatible DirectX 12, OpenGL, Vulkan, Asynchonous Compute, VSR, FSR, RSR, FreeSync, TrueAudio Next, XConnect DirectX 12, OpenGL, Vulkan, Asynchronous Compute, RayTracing, VSR, FSR, RSR, FreeSync, TrueAudio Next, XConnect, SAM
Hardware 3 Raster-Engines, 20 Shader-Cluster, 1280 Shader-Einheiten, 80 TMUs, 32 ROPs, 1 MB Level2-Cache, 128 Bit GDDR6-Interface (Salvage) 2 Raster-Engines, 22 Shader-Cluster, 1408 Shader-Einheiten, 88 TMUs, 32 ROPs, 1 MB Level2-Cache, 128 Bit GDDR6-Interface (Salvage) 1 Raster-Engine, 16 Shader-Cluster, 1024 FP32-Einheiten, 64 TMUs, 16 RA-Einheiten, 32 ROPs, 1 MB Level2-Cache, 16 MB "Infinity Cache", 64 Bit GDDR6-Interface (Vollausbau) 2 Raster-Engines, 28 Shader-Cluster, 1792 FP32-Einheiten, 112 TMUs, 28 RA-Einheiten, 64 ROPs, 2 MB Level2-Cache, 32 MB "Infinity Cache", 128 Bit GDDR6-Interface (Salvage)
Taktraten 1530/1725 MHz & 12 Gbps 1607/1717 MHz & 14 Gbps 2310/2610/2815 MHz & 18 Gbps 1626/2044/2491 MHz & 14 Gbps
Rohleistungen 4,4 TFlops & 192 GB/sec 4,8 TFlops & 224 GB/sec 5,3 TFlops & 144 GB/sec 7,3 TFlops & 224 GB/sec
Speicherausbau 4 GB GDDR6 4/8 GB GDDR6 4 GB GDDR6 8 GB GDDR6
PCI Express PCIe 3.0 x16 PCIe 4.0 x8 PCIe 4.0 x4 PCIe 4.0 x8
Ref./Herst./OC ✗ / ✓ / ✓ ✗ / ✓ / ✓ ✗ / ✓ / ✓ ✗ / ✓ / ✗
Layout DualSlot DualSlot Dual/TripleSlot DualSlot
Kartenlänge Herst: 15,0-24,8cm Herst: 17,7-28,1cm Herst: 16,5-28,2cm Herst: 19,3-28,2cm
Stromstecker 1x 6pol. 1x 8pol. 1x 6pol. 1x 8pol.
off. Verbrauch 100W 130W  (ASIC: 120W) 107W  (ASIC: 80W) 132W  (ASIC: 100W)
realer Verbr. 100W 4GB: 126W   8GB: 128W ~100W 131W
Ausgänge DualLink DVI-D, HDMI 2.0b, DisplayPort 1.4 HDMI 2.0b, 3x DisplayPort 1.4 HDMI 2.0b, DisplayPort 1.4 HDMI 2.1, 3x DisplayPort 1.4
FullHD Perf.Index [17] 610% 4GB: 610%   8GB: 660% 590% 1100%
Listenpreis $159  (UVP: 169€) 4GB: $169   8GB: $199 $199  (UVP: 209€) $329  (UVP: 339€)
Straßenpreis ausgelaufen ausgelaufen 300-400 Euro 510-600 Euro
Release 22. November 2019 [18] 12. Dezember 2019 [18] 19. Januar 2022 13. Oktober 2021 [3]

Wegen der geringen Chipfläche und womöglich auch wegen der (im Grafikchip-Bereich erstmals genutzten) 6nm-Fertigung kann AMD die Radeon RX 6500 XT vergleichsweise hoch takten: Bis zu 2610 MHz "Game Clock" und 2815 MHz "Boost Clock" soll die Karte mit Referenz-Taktraten erreichen. Die "Sapphire Pulse" erreicht im Schnitt der Messungen bei TechPowerUp [19] immerhin 2753 MHz, was ziemlich in der Mitte zwischen beiden offiziellen Taktraten-Angaben liegt – und zugleich das mit Abstands höchste Taktraten-Ergebnis einer RDNA2-basierten Grafikkarte darstellt. Gegenüber nVidias Ampere-Karten hat die Radeon RX 6500 XT somit einen Taktraten-Vorteil von +45% (und mehr) inne – kann es sich also allein wegen der höheren Taktraten leisten, mit –30% weniger FP32-Einheiten anzutreten.

Basis Durchschnitt Maximum gemessener Realtakt
AMD-Bezeichnung: "Base Clock" "Game Clock" "Boost Clock"
Radeon RX 6900 XT 1825 MHz 2015 MHz 2250 MHz 2800 MHz CB: 2265 MHz – TPU: 2233 MHz
Radeon RX 6800 XT 1825 MHz 2015 MHz 2250 MHz 2577 MHz CB: 2216 MHz – TPU: 2257 MHz
Radeon RX 6800 1700 MHz 1815 MHz 2105 MHz ? CB: 2177 MHz – TPU: 2205 MHz
Radeon RX 6700 XT 2321 MHz 2424 MHz 2581 MHz 2699 MHz CB: 2531 MHz – TPU: 2491 MHz
Radeon RX 6600 XT 1968 MHz 2359 MHz 2589 MHz ? CB: 2562 MHz
Radeon RX 6600 1626 MHz 2044 MHz 2491 MHz 2704 MHz CB: 2509 MHz – TPU: 2444 MHz
Radeon RX 6500 XT 2310 MHz 2610 MHz 2815 MHz ? TPU: 2753 MHz
nVidia-Bezeichnung: "Base Clock" "Boost Clock"
GeForce RTX 3090 1400 MHz 1700 MHz ? TPU: 1754 MHz
GeForce RTX 3080 Ti 1365 MHz 1665 MHz ? CB: 1784 MHz – TPU: 1780 MHz
GeForce RTX 3080 10GB 1450 MHz 1710 MHz 1995 MHz CB: 1827 MHz – TPU: 1931 MHz
GeForce RTX 3070 Ti 1575 MHz 1770 MHz 1950 MHz CB: 1878 MHz – TPU: 1861 MHz
GeForce RTX 3070 1500 MHz 1725 MHz 2040 MHz CB: 1920 MHz – TPU: 1882 MHz
GeForce RTX 3060 Ti 1410 MHz 1665 MHz 2010 MHz CB: 1900 MHz – TPU: 1877 MHz
GeForce RTX 3060 1320 MHz 1777 MHz ? grob bei 1850-1900 MHz
Realtakt-Angaben gemäß den Ausarbeitungen der ComputerBase [20] (Ø 17 Spiele) und von TechPowerUp [21] (Ø 22-25 Spiele)

Da die Radeon RX 6500 XT ohne Referenz-Design antritt, konnten alle Hardwaretests nur mit Herstellermodellen erfolgen, wobei meistens werksübertaktete Ausführungen im Einsatz waren. Die Informationen zu jenen sind leicht unvollständig, kaum ein Hardware-Tester hat die wichtige Angabe der ASIC-Power geleistet – woran man sehen könnte, welche Karten mit stärkerer Stromzufuhr agieren können und somit eine größere Chance auf höhere Taktraten haben. Wenigstens kommt von der PC Games Hardware [22] die erhellende Information, dass Karten ohne Werksübertaktung mit einer ASIC-Power von 80 Watt operieren sollen, die bei der PCGH getestete "XFX Qick 210" hingegen mit 90 Watt ASIC-Power antritt. Hinzu bestätigte CapFrameX @ Twitter [23] die dort benutzte "PowerColor Fighter" als mit 85 Watt ASIC-Power laufend ("ASIC-Power" meint nur Chip & Speicher, nicht die gesamte Karte).

Taktraten ASIC-Power Kartenlänge
AMD-Referenz 2310/2610/2815 MHz & 18 Gbps 80W -
ASRock RX 6500 XT Challenger ITX 2310/2610/2815 MHz & 18 Gbps vmtl. 80W 17,9cm
ASRock RX 6500 XT Phantom Gaming D OC 2365/2650/2820 MHz & 18 Gbps ? 24,0cm
Asus Dual RX 6500 XT OC 2365/2650/2820 MHz & 18 Gbps ? 20,1cm
Asus TUF RX 6500 XT Gaming OC 2420/2685/2825 MHz & 18 Gbps vmtl. 90W 25,0cm (TripleSlot)
Gigabyte RX 6500 XT Eagle 2310/2610/2815 MHz & 18 Gbps vmtl. 80W 19,2cm
Gigabyte RX 6500 XT Gaming OC 2420/2685/2825 MHz & 18 Gbps vmtl. 90W 28,2cm
MSI RX 6500 XT Mech 2X 2310/2610/2815 MHz & 18 Gbps vmtl. 80W 17,2cm
MSI RX 6500 XT Mech 2X OC 2420/2685/2825 MHz & 18 Gbps ? 17,2cm
PowerColor RX 6500 XT ITX 2310/2610/2815 MHz & 18 Gbps vmtl. 80W 16,5cm
PowerColor Fighter RX 6500 XT OC 2365/2650/2820 MHz & 18 Gbps 85W 19,1cm
Sapphire Pulse RX 6500 XT 2420/2685/2825 MHz & 18 Gbps vmtl. 80W 19,4cm
XFX Speedster Qick 210 RX 6500 XT 2420/2685/2825 MHz & 18 Gbps 90W 23,3cm
Daten primär aus der TechPowerUp GPU Datenbank [24]

Hinzu gab es noch drei Performance-Vergleiche, welche die Abstände der verschiedenen Herstelermodelle erahnen lassen: So lief bei TechPowerUP die "Asus TUF [25]" um +2,7% schneller als die "Sapphire Pulse [26]", während hingegen bei eTeknix die "Gigabyte Gaming OC [27]" um +1,6% schneller als jene "Sapphire Pulse [28]" war. Die Testberichte von Profesional Review bestätigen diese Hackordnung von "Asus TUF [29]" und "Gigabyte Gaming OC [30]" und setzten zusätzlich noch die "XFX Qick210 [31]" grob in die Mitte dessen. Eine wirklich solide Festlegung, wo die Referenz-Performance liegen sollte, läßt sich damit aber auch nicht treffen – vor allem, weil unsicher ist, wie weit die "Sapphire Pulse" (trotz nomineller ASIC-Power mit jedoch beachtbarer Werksübertaktung antretend) von jener Referenz-Performance entfernt ist.


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Mit der Radeon RX 6500 XT bringt AMD den kleinsten Grafikchip der aktuellen Ampere/RDNA2-Generation auf den Desktop-Markt: Navi 24 mit mickrigen 107mm² Chipfläche. Die darauf basierende Desktop-Grafikkarte kann somit nur ins Einsteiger-Segment gehen, ist keineswegs für Performance-Rekorde gedacht - sondern allein, um möglichst günstig ihre Leistung zu erbringen. Dies könnte in heutiger Zeit mit den nach wie vor übertriebenen Grafikkarten-Straßenpreisen ein durchaus nutzvolles Produkt sein - wenn zwei Punkte stimmen: Die Abspeckungen an Performance & Features dürfen nicht zu drastisch ausfallen, gleichzeitig darf der Preispunkt insbesondere im Einzelhandel das Einsteiger-Niveau nicht verlassen. Ob AMD dies mit der Radeon RX 6500 XT gelungen ist, soll anhand der Auswertung der Launchreviews zur Karte nachfolgend geklärt werden. [33]

Launch-Analyse AMD Radeon RX 6500 XT (Seite 2)

Montag, 24. Januar 2022
 / von Leonidas [1]
 

Leider konnten in einigen offenen Fragen somit nur Schätzwerte angesetzt werden, um zur Referenz-Performance zu kommen – was eine fehlbare Methode darstellt, aber mangels besserer Informationen derzeit nicht anders zu lösen ist. Es geht hierbei natürlich nicht um große Differenzen, sondern vermutlich eher nur einen halben Prozentpunkt – sprich keine Fehlermarge, welche das große Gesamtbild beeinflußt. Dennoch wären ein paar mehr Tests von Herstellermodellen auf absoluten Referenz-Taktraten willkommen gewesen. Doch auch im Fall der Radeon RX 6500 XT muß das genommen werden, was vorhanden ist – und so viele Testberichte zu jener gab es dann auch nicht, gerade wenn immer eine sinnvolle Anzahl an Vergleichs-Hardware mitlaufend sein sollte. Wenigstens hat sich bei den Hardwaretestern nunmehr die Benutzung des rBAR/SAM-Features weitgehend durchgesetzt, auch wenn die Dokumentation von dessen Status leider noch nicht überall Standard ist.

6500XT-Modell Prozessor rBAR AMD-Treiber nVidia-Treiber
eTeknix [28] Sapphire Pulse Ryzen 9 5900X ? keine Angabe
Golem [34] PowerColor Fighter Core i5-12400 ✓ 22.1.1 511.23
Guru3D [35] PowerColor Fighter Ryzen 9 5950X ✓ 22.1 511 series
Hardware Canucks [36] Gigabyte Eagle Ryzen 9 5900X ✓ keine Angabe
Hardware Upgrade [37] Sapphire Pulse Core i9-10900K ? 22.1.1 497.29
KitGuru [38] Gigabyte Eagle Core i9-12900K ✓ 22.1.1 511.23
Le Comptoir d.H. [39] PowerColor Fighter Core i9-12900K (no HT) ✓ 22.1.1 511.23
PC Games Hardware [40] XFX Qick 210 Ryzen 9 5950X @ PBO (no SMT) ✓ Treiber-Versionen aktuell, aber nicht exakt benannt
PCWorld [41] XFX Qick 210 Ryzen 5900X ✓ keine Angabe
SweClockers [42] Gigabyte Gaming OC Core i9-10900K @ 5.0 GHz ? 22.1.1, 20.8.2 452.06
TechPowerUp [25] Asus TUF Ryzen 7 5800X @ PBO Max ✓ 22.1.1, 21.30.17.06, 21.10.2 497.29, 472.12
TechSpot [43] XFX Qick 210 Ryzen 9 5950X ? keine Angabe
Tom's Hardware [44] XFX Qick 210 Core i9-12900K ? keine Angabe
Tweakers [45] Gigabyte Gaming OC Ryzen 9 5950X @ 4.65 GHz ✓ 22.1.1 497.29

Als Grafikkarte dieser Hardware-Ansetzung und mit nur 4 GB Speicher kommt es vornehmlich nur auf die FullHD-Performance der Radeon RX 6500 XT an – alle anderen Disziplinen verbieten sich angesichts der gebotenen Hardware nahezu. An erster Stelle steht hierbei natürlich der Vergleich gegenüber GeForce GTX 1650 Super und Radeon RX 5500 XT – mit der Radeon RX 6500 XT sowohl unter PCI Express 4.0 als auch 3.0. Zum anderen ist sicherlich interessant zu sehen, wie sich die Radeon RX 6500 XT gegenüber altgedienten Karten aus ähnlicher Performance-Region schlägt – sprich Radeon RX 570, Radeon RX 580 und GeForce GTX 1060. Der Vergleich gegenüber Radeon RX 6600 und GeForce RTX 3060 erfolgt dagegen nur, um aufzuzeigen, wie überdeutlich weit diese wirklichen Mainstream-Beschleuniger von der Radeon RX 6500 XT entfernt liegen.

FullHD/1080p 570 580 1060 1650S 55XT-4 55XT-8 6500XT @PCIe3 6600 3060
Generation & Speicher Polaris, 4GB Polaris, 8GB Pascal, 6GB Turing, 4GB RDNA1, 4GB RDNA1, 8GB RDNA2, 4GB RDNA2, 8GB Ampere, 12GB
eTeknix [28]  (7 Tests) 86,1% - - - 99,5% - 100% - 180,8% 186,1%
Golem [34]  (6 Tests) - - 90,5% - 102,6% - 100% 97,1% - -
Guru3D [35]  (5 Tests) 88,3% 97,9% ~87% ~93% - 112,1% 100% - 166,1% 169,4%
Hardware Canucks [36]  (7 Tests) - 105,2% - - 100,4% - 100% 89,2% 174,9% -
Hardware Upgrade [37]  (9 Tests) 84,6% 102,4% 93,5% 106,1% 104,8% - 100% - 183,4% 191,9%
KitGuru [38]  (12 Tests) 82,8% 96,2% 87,1% 102,0% 97,8% 107,5% 100% 83,5% - -
Le Comptoir d.H. [39]  (15 Tests) - - 81,7% - - 104,4% 100% 94,8% 167,5% 172,4%
PC Games Hardware [40]  (20 Tests) 89,9% 110,6% 102,8% - - - 100% 88,0% 203,2% 212,9%
PCWorld [41]  (11 Tests) - 92,1% 84,6% 100,8% 97,2% - 100% 92,9% - -
SweClockers [42]  (11 Tests) 95,5% - 102,3% - - - 100% - 184,1% -
TechPowerUp [25]  (25 Tests) 85% 97% 90% 99% 104% - 100% 87% 171% 178%
TechSpot [43]  (12 Tests) 82,3% - - 105,1% 102,5% 111,4% 100% 78,5% 178,5% 178,5%
Tom's Hardware [44]  (7 Tests) 89,0% - 97,0% 100,5% 104,3% 125,0% 100% 77,4%
Tweakers [45]  (10 Tests) 83,6% - 97,0% 111,7% - 122,9% 100% 79,6% 193,5% -
gemittelte FullHD-Perform. 86,8% 100,2% 94,1% 103,4% 103,6% 112,7% 100% 86,9% 183,8% 188,2%
offizielle TDP 150W 185W 120W 100W 130W 130W 107W 132W 170W
Listenpreis $169 $229 $249 $159 $169 $199 $199 $329 $329
Performance-Durchschnitt gemäß geometrischem Mittel, leicht gewichtet zugunsten jener Hardwaretests mit höherer Benchmark-Anzahl; werksübertaktete Karten sind in blauer Schrift markiert (angegeben ist jeweils die werksübertaktete Performance, was für den Performance-Durchschnitt jedoch auf Referenz-Takt normalisiert wurde); gesamte ausgewertete Benchmark-Anzahl: ca. ~1070

Wie nicht unüblich bei Vergleichen gegenüber diesen älteren Mainstream-Grafikkarten, sind die Ergebnisse ziemlich kunterbunt gemischt, gibt es also einige Ausschläge in die eine oder andere Richtung hin. Im Schnitt der ausgewerteten Testberichte kommt die Radeon RX 6500 XT leicht schwächer als GeForce GTX 1650 Super und Radeon RX 5500 XT 4GB heraus, landet ziemlich exakt auf dem Performance-Niveau der Radeon RX 580 8GB – und wird damit auch auf deren FullHD Performance-Index [17] von 590% festgesetzt. Jene Festlegung bezieht sich auf den PCIe-4.0-Betrieb, denn unter PCIe 3.0 verliert die Radeon RX 6500 XT nachweislich klar an Performance und landet ziemlich exakt auf dem Performance-Niveau der Radeon RX 570. Auf PCIe-3.0-Systemen gibt es je nach Testbericht zwischen –3% bis –23% weniger Performance sowie im Schnitt immerhin –13%, was für Nutzer dieserart Systeme wohlüberlegt sein will.

Eine Randbemerkung wert ist sicherlich der Vergleich Radeon RX 580 8GB gegen GeForce GTX 1060 6GB: Diese seinerzeit auf den gleichen Index-Wert eingestuften Grafikkarten sehen heuer einen Vorteil der AMD-Karte von +6%. Damit erfüllt sich eine alte Prophezeihung, wonach Polaris (im Midrange-Bereich) mittelfristig Pascal schlagen sollte – wenngleich jene Prophezeihung [46] nunmehr erst viel später sowie erst mit der Radeon RX 580 eingetreten ist. An dieser Stelle lohnt natürlich keine Änderung des FullHD Performance-Index [17] mehr, jener soll die Performance zum Anfang sowie maximal zur Mitte der Nutzungszeit einer Grafikkarte beschreiben, nicht jedoch am Ende dieser. Daneben scheint die Radeon RX 5500 XT in ihren beiden Speicherbestückungen nunmehr leicht besser als seinerzeit zu deren Launch [18] zu laufen – womöglich eine Folge der inzwischen hingewonnenen rBAR/SAM-Fähigkeit. An dieser Stelle ist eine (leichte) Index-Anpassung vorstellbar, zu Radeon RX 5700 /XT hatte es selbige schließlich auch schon gegeben.

Zwar sollten höhere Auflösung nichts für die Radeon RX 6500 XT sein, allerdings zeigt der Performance-Schnitt aus 25 Spiele-Tests bei TechPowerUp [47] an, dass die Karte unter der WQHD-Auflösung ihre Performance erstaunlicherweise sogar weitgehend hält – und erst unter der 4K-Auflösung dann der große Einbruch erfolgt. Dies kann natürlich je nach Test auch anders ausfallen – je höher die Auflösung, um so eher die Chance, dass mit neueren Spieletiteln die nur 4 GB Grafikkartenspeicher nicht mehr mitspielen. Dies wird auch der Grund dafür sein, dass die RayTracing-Benchmarks wiederum bei TechPowerUp [48] derart schwach ausgefallen sind: RayTracing verbraucht nun einmal per default mehr Speicher – womit die Radeon RX 6500 XT selbst unter FullHD (auf bester Bildqualität) entweder krass zurückliegt oder das Spiel gleich gar nicht erst starten kann.

Wiederum mit einiger Bandbreite präsentieren sich die Ergebnisse zum Stromverbrauch der Radeon RX 6500 XT – welche die erste Grafikkarte seit einiger Zeit ist, die nicht punktgenau so viel verbraucht wie es ihre offizielle TDP vorgibt. Selbige erscheint bei der Radeon RX 6500 XT mit 107 Watt als leicht zu hoch angesetzt, 103 Watt oder eine runde 100 Watt würden wohl genauso ausreichen. Wirklich mehr verbraucht wird eigentlich nur, wenn eine Karten mit höherer ASIC-Power im Spiel ist. Doch selbst dann hängt es vom konkret angesetzten Test ab, ob das Power-Limit wirklich ausgeschöpft wird. Somit ist die Radeon RX 6500 XT nur eher selten tastsächlich TDP-limitiert. Möglicherweise ist dies schlicht die Folge einer (für den Navi-24-Chip) stark hochgeschraubten TDP, denn die ebenfalls Navi-24-basierte OEM-Lösung "Radeon RX 6400 [49]" kommt mit nur 53 Watt TDP aus.

6500XT-Modell Taktraten ASIC-Power Spiele-Stromverbrauch
Golem [50] PowerColor Fighter 2365/2650/2820 MHz & 18 Gbps 85W 103,2W @ Gears 5
Guru3D [51] PowerColor Fighter 2365/2650/2820 MHz & 18 Gbps 85W 100W typical Gaming
Hardwareluxx [52] Gigabyte Eagle 2310/2610/2815 MHz & 18 Gbps vmtl. 80W 111,5W
Hardwareluxx [52] Gigabyte Gaming OC 2420/2685/2825 MHz & 18 Gbps vmtl. 90W 123,8W
Le Comptoir du Hardware [53] PowerColor Fighter 2365/2650/2820 MHz & 18 Gbps 85W 103W @ Control, 96W @ Cyberpunk 2077
PC Games Hardware [22] XFX Qick 210 2420/2685/2825 MHz & 18 Gbps 90W 109W maximum Gaming, 102W @ Anno 1800
TechPowerUp [54] Sapphire Pulse 2420/2685/2825 MHz & 18 Gbps vmtl. 80W 89W @ Cyberpunk 2077
TechPowerUp [55] Asus TUF 2420/2685/2825 MHz & 18 Gbps vmtl. 90W 101W @ Cyberpunk 2077
Tweakers [56] Gigabyte Gaming OC 2420/2685/2825 MHz & 18 Gbps vmtl. 90W 120,74W @ Shadow of the Tomb Raider
Referenz: TDP 107W & ASIC-Power 80W ("ASIC-Power" meint nur Chip & Speicher, nicht die gesamte Karte)

Auch aufgrund ihrer Performance-Klasse gibt es in den Nebendisziplinen Temperaturen & Lüfter-Lautstärke nichts negatives zu berichten: Die Karten werden (üblicherweise) nicht großartig warm und kommen durchgehend mit wirklich geringen Lüftergeräuschen aus. Dafür gibt es allerdings kaum noch einen beachtbaren Übertaktungs-Spielraum – und dies trotz dass die Radeon RX 6500 XT zumeist nicht durch TDP oder Chip-Temperatur limitiert ist. Augenscheinlich ist deren default-Taktrate allerdings bereits derart hoch, dass dann das tatsächliche Taktraten-Maximum vergleichsweise schnell erreicht wird. Jenes liegt unter Übertaktung wohl bei um die 2900 MHz herum – je nach Glück in der Silizium-Lotterie. Damit sind je nach default-Taktung zwischen 3-6% Performancegewinn machbar, unter Übertaktung scheint sich zudem die Performance aller Herstellerkarten (trotz unterschiedlicher Ausgangs-Taktraten) wieder einander anzunähern.

In der Summe der Dinge ist die Radeon RX 6500 XT eine durchaus brauchbare Einsteiger-Grafikkarte geworden, wenn man deren Zielsetzung "Einsteiger" tatsächlich berücksichtigt und nicht auf den enormen Performance-Abstand zu Radeon RX 6600 (+84%) und GeForce RTX 3060 schaut (+88%). Immerhin ist dies nunmehr ein ideeler Nachfolger einer GeForce GTX 1050 oder Radeon RX 460/560: Und jene kamen genauso schon zu deren Launch mit eigentlich zu wenig Grafikkartenspeicher daher und waren für höhere Aufgaben ungeeignet – genauso wie die Radeon RX 6600 beispielsweise für RayTracing, selbst wenn die grundsätzliche Funktionalität hierfür vorhanden ist. Selbst das Fehlen einiger Decoding/Encoding-Fähigkeiten bei der Radeon RX 6500 XT wäre irgendwie zu verschmerzen, denn dies sollte besser die Aufgabe von noch günstigeren Grafikkarten sein, wie Nachfolgern von GeForce GT 1030 oder Radeon RX 550 – falls solche jemals erscheinen.

Wirklich gegen die Radeon RX 6500 XT spricht, dass AMD zwar von technischer Seite her eine praktikable Einsteiger-Lösung aufgestellt hat, dafür jedoch nicht den passenden Preis ansetzt bzw. am Markt durchdrückt. Selbst die 199 Dollar Listenpreis sind für eine echte Einsteiger-Lösung schon zu viel, die derzeit im Einzelhandel aufgerufenen 300-400 Euro dann jedoch komplett außerhalb dessen, wo man eine Einsteiger-Grafikkarten erwarten darf. Man kann vielleicht mit Grafikkarten-Enthusiasten das Spiel übertriebener Grafikkarten-Preise [57] spielen, aber je tiefer man im Portfolio nach unten geht, um so Preis-sensitiver werden üblicherweise die Käufer. Und für jene sollte eine 300-Euro-Grafikarte mit der Performance von 250-Euro-Karten von anno 2017 (jedoch mit weniger VRAM) eigentlich ein totales no-Go sein. Dies kann nur im Notfall statthaft sein, wenn unbedingt Ersatz für eine abgerauchte Grafikkarte herangeschafft werden muß.

Gen. & Speicher FHD-Index Real-Verbr. Listenpreis Straßenpreis
Radeon RX 6600 XT RDNA2, 8GB 1260% 159W $379 / 380€ 600-700 Euro
GeForce RTX 3060 Ampere, 12GB 1130% 172W $329 / 329€ 650-750 Euro
Radeon RX 6600 RDNA2, 8GB 1100% 131W $329 / 339€ 510-600 Euro
GeForce RTX 3050 Ampere, 8GB ? ? $249 / 279€ 27. Jan. 2022
GeForce GTX 1660 Turing, 6GB 690% 115W $219 / 225€ 440-530 Euro
Radeon RX 6500 XT RDNA2, 4GB 590% ~100W $199 / 209€ 300-400 Euro
GeForce GTX 1650 GDDR6 Turing, 4GB 480% ~73W $149 / 149€ 250-300 Euro

Doch trotz dass die Radeon RX 6500 XT die (klar) günstigte Grafikkarte der Ampere/RDNA2-Generation ist, verbessert jene somit auch nicht die Situation der Grafikkarten-Preise. Denn eingerechnet eines schon (klar) überzogenen Listenpreises, liegt die reale Preisübertreibung der Radeon RX 6500 XT (mit mehr als dem Doppelten gegenüber einem passenden Listenpreis) sogar beachtbar höher als die derzeit üblichen ca. +70% anderer aktueller Grafikkarten [57]. Im direkten Preis/Leistungs-Vergleich mag die Radeon RX 6500 XT womöglich gegenüber Alt-Modellen wie der GeForce GTX 1660 vorn liegen, aber selbiger Vergleich gegenüber der Radeon RX 6600 geht schon wieder schlecht für AMDs neues Einsteiger-Modell aus: Die Radeon RX 6600 hat +86% mehr FullHD-Performance (samt dem doppelten Grafikkartenspeicher, dem breiteren PCIe-Interface und allen Decoding/Encoding-Fähigkeiten) – und kostet trotzdem nur +70% mehr als die Radeon RX 6500 XT.

Somit befindet sich die Radeon RX 6500 XT letztlich in einer Ziel/Ergebnis-Zwickmühle: Für eine Einsteiger-Lösung sind Listen- wie Straßenpreis klar zu hoch – und gleichzeitig ist aus Sicht des einmal vorhandenen Straßenpreises die Performance ein Witz und wiegen die diversen Limitierungen um so schwerer. Dabei hat die Radeon RX 6500 XT ironischerweise durchaus echtes Potential: Denn sofern die Karte zum Listenpreis erhältlich wäre, könnte man mit dieser richtig viel an aufgestautem Bedarf aus dem Markt nehmen – was dann perspektisch auch den Grafikkarten und Käufern höherer Performance-Gefilde weiterhilft. Doch um wenigsten den Listenpreis zu erreichen, ist AMD augenscheinlich mit deutlich zu geringer Liefermenge angetreten. Damit hat sich der Launch der Radeon RX 6500 XT derzeit für kaum jemanden gelohnt – am wenigsten für AMD wegen des vielen zerbrochenen Porzellans. Man kann nur hoffen, dass die Radeon RX 6500 XT zukünftig eine (deutliche) positive Preisentwicklung erfährt, um in absehbarer Zeit doch noch ihre Rolle als Einsteiger-Lösung sowie Preistreiber (nach unten hin) erfüllen zu können.

    Für diese Launch-Analyse zu Rate gezogene Testberichte zu AMDs Radeon RX 6500 XT:

  • Radeon RX 6500 XT im Test: Die Flaschenhals-Grafikkarte [34] [Golem]
  • 2022 sind 4 GB nicht mehr zeitgemäß: 2x Radeon RX 6500 XT von Gigabyte im Test [58] [Hardwareluxx]
  • AMD Radeon RX 6500 XT im Test: Kompromissbehaftete Mainstream-Sparflamme [40] [PC Games Hardware]
  • Gigabyte Radeon RX 6500 XT 4GB Review [27] [eTeknix]
  • Sapphire Pulse Radeon 6500 XT 4GB Review [28] [eTeknix]
  • Radeon RX 6500 XT review [35] [Guru3D]
  • RX 6500 XT Review [36] [Hardware Canucks @ YouTube]
  • AMD RX 6500 XT Review ft. Gigabyte Eagle [38] [KitGuru]
  • AMD Radeon RX 6500 XT review: A weird graphics card you might actually afford [41] [PCWorld]
  • Asus Radeon RX 6500 XT TUF Gaming Review – World's First 6 Nanometer GPU [25] [TechPowerUp]
  • Sapphire Radeon RX 6500 XT Pulse Review [26] [TechPowerUp]
  • AMD Radeon RX 6500 XT PCI-Express Scaling [59] [TechPowerUp]
  • AMD Radeon RX 6500 XT Review: A Bad, Really Bad Graphics Card [43] [TechSpot]
  • AMD Radeon RX 6500 XT Review: The Return of the 'Budget' GPU [44] [Tom's Hardware]
  • Gigabyte Radeon RX 6500 XT Gaming OC – en alldeles för nedskalad grafikkrets [42] [SweClockers]
  • Radeon RX 6500 XT recensione: una scheda video con dei limiti evidenti [37] [Hardware Upgrade]
  • Test • AMD Radeon RX 6500 XT [39] [Le Comptoir du Hardware]
  • AMD Radeon RX 6500 XT Review: Laptopchip in een desktopkaart [45] [Tweakers]

Kommentare - Registrierung ist nicht notwendig [32]
Leider konnten in einigen offenen Fragen somit nur Schätzwerte angesetzt werden, um zur Referenz-Performance zu kommen - was eine fehlbare Methode darstellt, aber mangels besserer Informationen derzeit nicht anders zu lösen ist. Es geht hierbei natürlich nicht um große Differenzen, sondern vermutlich eher nur einen halben Prozentpunkt - sprich keine Fehlermarge, welche das große Gesamtbild beeinflußt. Dennoch wären ein paar mehr Tests von Herstellermodellen auf absoluten Referenz-Taktraten willkommen gewesen. Doch auch im Fall der Radeon RX 6500 XT muß das genommen werden, was vorhanden ist - und so viele Testberichte zu jener gab es dann auch nicht, gerade wenn immer eine sinnvolle Anzahl an Vergleichs-Hardware mitlaufend sein sollte. [60]
  • Grafikkarten

Quellen-URL: https://www.3dcenter.org/artikel/launch-analyse-amd-radeon-rx-6500-xt

Verweise:
[1] https://www.3dcenter.org/users/leonidas
[2] https://www.3dcenter.org/news/news-des-20-januar-2022
[3] https://www.3dcenter.org/artikel/launch-analyse-amd-radeon-rx-6600
[4] https://www.3dcenter.org/artikel/launch-analyse-amd-radeon-rx-6600-xt
[5] https://www.3dcenter.org/artikel/launch-analyse-amd-radeon-rx-6700-xt
[6] https://www.3dcenter.org/artikel/launch-analyse-amd-radeon-rx-6800-6800-xt
[7] https://www.3dcenter.org/artikel/launch-analyse-amd-radeon-rx-6900-xt
[8] https://www.3dcenter.org/dateien/abbildungen/AMD-Navi-24-Block-Diagramm-by-Locuza.png
[9] https://www.3dcenter.org/abbildung/amd-navi-24-block-diagramm-locuza
[10] https://www.3dcenter.org/dateien/abbildungen/AMD-Navi-23-Block-Diagramm-by-Locuza.png
[11] https://www.3dcenter.org/abbildung/amd-navi-23-block-diagramm-locuza
[12] https://www.3dcenter.org/dateien/abbildungen/AMD-Navi-22-Block-Diagramm-by-Locuza.png
[13] https://www.3dcenter.org/abbildung/amd-navi-22-block-diagramm-locuza
[14] https://www.3dcenter.org/dateien/abbildungen/AMD-Navi-21-Block-Diagramm-by-Locuza.png
[15] https://www.3dcenter.org/abbildung/amd-navi-21-block-diagramm-locuza
[16] https://twitter.com/Locuza_/status/1399150750127820800
[17] https://www.3dcenter.org/artikel/fullhd-ultrahd-performance-ueberblick-2012-bis-2019
[18] https://www.3dcenter.org/artikel/launch-analyse-geforce-gtx-1650-super-vs-radeon-rx-5500-xt
[19] https://www.techpowerup.com/review/sapphire-radeon-rx-6500-xt-pulse/36.html
[20] https://www.computerbase.de/
[21] https://www.techpowerup.com/
[22] https://www.pcgameshardware.de/Radeon-RX-6500-XT-Grafikkarte-278119/Tests/UVP-Preis-kaufen-Review-Benchmarks-Hashrate-vs-RTX-3050-1387328/4/
[23] https://twitter.com/CapFrameX/status/1484610544103571459
[24] https://www.techpowerup.com/gpu-specs/radeon-rx-6500-xt.c3850
[25] https://www.techpowerup.com/review/asus-radeon-rx-6500-xt-tuf-gaming/
[26] https://www.techpowerup.com/review/sapphire-radeon-rx-6500-xt-pulse/
[27] https://www.eteknix.com/gigabyte-radeon-rx-6500-xt-4gb-review/
[28] https://www.eteknix.com/sapphire-pulse-radeon-6500-xt-4gb-review/
[29] https://www.profesionalreview.com/2022/01/19/asus-tuf-gaming-rx-6500-xt-oc-review/
[30] https://www.profesionalreview.com/2022/01/19/gigabyte-radeon-rx-6500-xt-review/
[31] https://www.profesionalreview.com/2022/01/19/amd-radeon-rx-6500-xt-review/
[32] https://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?t=609673
[33] http://www.3dcenter.org/artikel/launch-analyse-amd-radeon-rx-6500-xt
[34] https://www.golem.de/news/radeon-rx-6500-xt-im-test-die-flaschenhals-grafikkarte-2201-162435.html
[35] https://www.guru3d.com/articles-pages/radeon-rx-6500-xt-review,1.html
[36] https://www.youtube.com/watch?v=ArW4-mkGHSw
[37] https://www.hwupgrade.it/articoli/skvideo/6209/radeon-rx-6500-xt-recensione-una-scheda-video-con-dei-limiti-evidenti_index.html
[38] https://www.kitguru.net/components/dominic-moass/amd-rx-6500-xt-review-ft-gigabyte-eagle/
[39] https://www.comptoir-hardware.com/articles/cartes-graphiques/45379-test-amd-radeon-rx-6500-xt.html
[40] https://www.pcgameshardware.de/Radeon-RX-6500-XT-Grafikkarte-278119/Tests/UVP-Preis-kaufen-Review-Benchmarks-Hashrate-vs-RTX-3050-1387328/
[41] https://www.pcworld.com/article/605952/amd-radeon-rx-6500-xt-review-affordable-graphics-cards-are-back.html
[42] https://www.sweclockers.com/test/33568-gigabyte-radeon-rx-6500-xt-gaming-oc-en-alldeles-for-nedskalad-grafikkrets
[43] https://www.techspot.com/review/2398-amd-radeon-6500-xt/
[44] https://www.tomshardware.com/reviews/amd-radeon-rx-6500-xt-review-xfx
[45] https://tweakers.net/reviews/9712/amd-radeon-rx-6500-xt-laptopchip-in-een-desktopkaart.html
[46] https://www.3dcenter.org/artikel/amd-zieht-unter-directx-12-vulkan-nvidia-vorbei
[47] https://www.techpowerup.com/review/sapphire-radeon-rx-6500-xt-pulse/31.html
[48] https://www.techpowerup.com/review/sapphire-radeon-rx-6500-xt-pulse/33.html
[49] https://www.amd.com/de/products/graphics/amd-radeon-rx-6400
[50] https://www.golem.de/news/radeon-rx-6500-xt-im-test-die-flaschenhals-grafikkarte-2201-162435-3.html
[51] https://www.guru3d.com/articles_pages/radeon_rx_6500_xt_review,5.html
[52] https://www.hardwareluxx.de/index.php/artikel/hardware/grafikkarten/57916-2022-sind-4-gb-nicht-mehr-zeitgemaess-2x-radeon-rx-6500-xt-von-gigabyte-im-test.html?start=4
[53] https://www.comptoir-hardware.com/articles/cartes-graphiques/45379-test-amd-radeon-rx-6500-xt.html?start=8
[54] https://www.techpowerup.com/review/sapphire-radeon-rx-6500-xt-pulse/35.html
[55] https://www.techpowerup.com/review/asus-radeon-rx-6500-xt-tuf-gaming/36.html
[56] https://tweakers.net/reviews/9712/15/amd-radeon-rx-6500-xt-laptopchip-in-een-desktopkaart-stroomverbruik.html
[57] https://www.3dcenter.org/news/news-des-2223-januar-2022
[58] https://www.hardwareluxx.de/index.php/artikel/hardware/grafikkarten/57916-2022-sind-4-gb-nicht-mehr-zeitgemaess-2x-radeon-rx-6500-xt-von-gigabyte-im-test.html
[59] https://www.techpowerup.com/review/amd-radeon-rx-6500-xt-pci-express-scaling/
[60] http://www.3dcenter.org/artikel/launch-analyse-amd-radeon-rx-6500-xt/launch-analyse-amd-radeon-rx-6500-xt-seite-2