Twitterer HXL berichtet über Äußerungen aus dem chinesischen Chiphell-Forum, wonach AMDs Zen 4 tatsächlich AVX512 beherrschen soll. Ob hiermit eine reine Unterstützung des Features gemeint ist (kann man ja auch über die Koppelung zweier AVX2-Einheiten erreichen) oder ein echter Hardware-Support mit einer 512 Bit breiten AVX512-Einheit, ist jedoch noch unklar. Dass AMD bei Zen 4 allerdings eher in die Vollen zu gehen gedenkt, darauf deuten die von ExecutableFix @ Twitter offerierten Chipflächen hin. Der Twitterer hat wohl bereits entsprechend aussagekräftiges Material vorliegen, kann dieses zwar nicht im Original zeigen, aber zumindest die Chipflächen von Zen 4 anhand dessen errechnen. Und danach geht das Core-Chiplet (welches sowohl im Server- als auch im Desktop-Segment identisch verbaut wird) von 80,7mm² (Zen 3) nur auf 72,2mm² Chipfläche (Zen 4) zurück.
Zen 2 | Zen 3 | Zen 4 | |
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Core-Chiplet (je 8C) | 74mm² (TSMC 7nm) | 80,7mm² (TSMC 7nm) | 72,2mm² (TSMC 5nm) |
I/O-Die Desktop | 125mm² (GF 12nm) | 125mm² (GF 12nm) | ? |
I/O-Die Server | 416mm² (GF 14nm) | ? | 396,6mm² |
Mit der GeForce RTX 3060 hat nVidia am 25. Februar 2021 die nunmehr fünfte Gaming-Grafikkarte auf Basis der Ampere-Architektur ins Rennen geschickt. Jene soll nominell das Preisfeld von 329 Dollar/Euro beackern, geht also (genauso nominell) ins untere Midrange-Segment. Wie bekannt, wurde auch diese neue Grafikkarte umgehend nach Launch ausverkauft bzw. wird derzeit nur zu weit überzogenen Preisen angeboten. Eine echte Einordnung ins Preis/Leistungs-Gefüge ist (mangels dessen Existenz) damit derzeit leider nicht möglich, es bleibt allein der Trockentest der reinen Performance-Einordnung. Jener soll nachfolgend anhand der vorliegenden Benchmarks der Launchreviews unter FullHD, WQHD, 4K und RayTracing angegangen werden ... zum Artikel.
Gen. & Speicher | FHD-Index | 4K-Index | Verbrauch | Liste | |
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GeForce RTX 3090 | Ampere, 24GB | 2030% | 368% | 360W | $1499 |
Radeon RX 6900 XT | RDNA2, 16GB | 1950% | 332% | 305W | $999 |
GeForce RTX 3080 | Ampere, 10GB | 1900% | 328% | 327W | $699 |
Radeon RX 6800 XT | RDNA2, 16GB | 1840% | 306% | 296W | $649 |
Radeon RX 6800 | RDNA2, 16GB | 1650% | 266% | 231W | $579 |
GeForce RTX 3070 | Ampere, 8GB | 1590% | 245% | 220W | $499 |
Radeon RX 6700 XT | RDNA2, 12GB | Launch am 18. März 2021 | |||
GeForce RTX 3060 Ti | Ampere, 8GB | 1420% | 212% | 202W | $399 |
GeForce RTX 3060 | Ampere, 12GB | 1110% | 161% | 172W | $329 |
Zur Radeon RX 6700 XT bzw. dem zugrundeliegenden Navi-22-Chip läuft derzeit eine gewisse Diskussion über dessen mögliche Leistungsfähigkeit. Ein guter Ausgangspunkt hierfür sind die Ausführungen von Locuza @ 3DCenter-Forum zu den bekannten Hardware-Daten und Eigenheiten von Navi 22. Defensive Einschätzungen gehen dabei von der Leistungsklasse einer GeForce RTX 3060 Ti für die Radeon RX 6700 XT im Vollausbau des Navi-22-Grafikchips aus – optimistische Einschätzungen sehen hingegen teilweise (je nach Auflösung) auch das Potential, die GeForce RTX 3070 zu erreichen. Dies erscheint auf den ersten Blick etwas viel, denn bislang benötigte AMD im Wettstreit zwischen "RDNA2" und "Ampere" regelmäßig mehr Shader-Cluster, um mit nVidia mitzuhalten. Doch der Navi-22-Chip bringt halt nur 40 Shader-Cluster mit sich, ergo weniger als der GA104-Chip (48 SM) von GeForce RTX 3060 Ti (38 SM aktiv) und GeForce RTX 3070 (46 SM aktiv).
Navi 10 | Navi 22 | Navi 21 | |
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Chipgröße | 251mm² | ~334mm² | 520mm² |
Shader-Cluster | 40 CU | 40 CU | 80 CU |
FP32 & TMU | 2560 & 160 | 2560 & 160 | 5120 & 320 |
Ray Accelerators | - | 40 | 80 |
Shader Engines | 2 | 2 | 4 |
Rasterizer & Primitive | 4 | 2 | 4 |
ROPs | 64 | 64 | 128 |
Level2-Cache | 4 MB | 3 MB | 4 MB |
Interface & IFC | 256 Bit GDDR6 | 192 Bit GDDR6 + 96 MB IFC | 256 Bit GDDR6 + 128 MB IFC |
Von ComputerBase und PC Games Hardware kommen erste Betrachtungen zum Performance-Effekt von "Resizable BAR" (rBAR) auf der GeForce RTX 3060 – welche die erste nVidia-Grafikkarte ist, die jenes Feature von Haus aus unterstützt. Zu beachten ist, dass es sich hierbei nicht um Beispiel-Messungen unter ausgesuchten Spielen handelt (selbige werden bei der PCGH extra geboten), sondern beiderseits um die Einarbeitung von SAM/rBAR in die jeweils regulären Benchmarkfelder aus 17 bzw. 20 Spieletiteln. Damit ist SAM/rBAR gefordert, in der Masse der Spieltitel etwas zu bewegen, nicht nur bei einzelnen Vorzeige-Benchmarks. Auch schleifen sich durch die Breite der Testfelder singulär aufgestellte besonders hohe Performance-Effekte zuverlässig ab – es wird somit eher das ausgemessen, was tatsächlich durchschnittlich beim Spieler ankommt.
SAM/rBAR-Mehrperformance | FullHD/1080p | WQHD/1440p | 4K/2160p |
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GeForce RTX 3060 @ ComputerBase (17 Spiele) | +0,8% | ? | ? |
Radeon RX 6800 XT @ ComputerBase (17 Spiele) | +5,6% | +3,0% | +1,4% |
GeForce RTX 3060 @ PCGH (20 Spiele) | Durchschnitt von 4 Auflösungen: +0,4% | ||
Radeon RX 6900 XT @ PCGH (20 Spiele) | Durchschnitt von 4 Auflösungen: +2,9% | ||
rBAR/SAM-Mehrperformance unter jeweils kompletten Testfeldern mit 20 bzw. 17 Spielen, nicht nur einzelnen Beispielen |
Nicht ganz unerwarteterweise wurde die GeForce RTX 3060 schon am Launchtag ausverkauft – darunter auch die selten angebotenen, aber tatsächlich teilweise verfügbaren Modelle zum Listenpreis (zu sehen immer noch bei Newegg). Derzeit ist mal wieder gar nichts zu bekommen, die Abgabepreise aller non-Standard-Ausführungen lagen laut dem Diskussions-Thread zum Launch wohl bei um die 500 Euro. Interessanterweise machen nun aber nicht mehr die Distributoren & Einzelhändler das ganz große Geschäft, jenes verlagert sich mit der GeForce RTX 3060 auch ganz nominell in Richtung der Grafikkarten-Hersteller selber: Denn ihre Eigendesigns bieten die Grafikkarten-Hersteller zu deutlich hochgezogenen Preislagen an – und dies auch schon zum Hersteller-Listenpreis bzw. der UVP. Wo also normalerweise der Preisaufschlag für ein Herstellerdesign bei 30-100 Dollar/Euro liegt, wird bei der GeForce RTX 3060 Hersteller-seitig richtig zugelangt, wie man am Beispiel der offiziellen UVPs von Asus sehen kann. Hierbei langt Asus schon beim (unübertakteten) Standarddesign "Dual" zu, jenes steht mit satten +100 Euro gegenüber nVidias Referenzpreis in Asus' UVP-Liste. Die günstigste GeForce RTX 3060 von Asus liegt damit sogar schon auf dem Listenpreis-Niveau der größeren GeForce RTX 3060 Ti:
GeForce RTX 3060 | GeForce RTX 3060 Ti | |
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nVidia-Referenzpreis | 319€ (keine FE erhältlich) | 399€ (*) (FE zu diesem Preis angeboten) |
Asus' offizielle UVPs | 419€ — DUAL-RTX3060-12G (+100€ / +31%) 499€ — TUF-RTX3060-O12G-GAMING (+180€ /+56%) 544€ — ROG-STRIX-RTX3060-O12G-GAMING (+225€ / +71%) Quelle |
399€ — DUAL-RTX3060TI-8G (+0€ / +0%) 499€ — TUF-RTX3060TI-O8G-GAMING (+100€ / +25%) 569€ — ROG-STRIX-RTX3060TI-O8G-GAMING (+170€ / +42%) Quelle |
* ... damalige deutsche UVP seitens nVidia (inzwischen erhöht auf 419€) |
Grafikchip-Entwickler nVidia hat nach AMD und nach Intel seine Geschäftszahlen für das vierte Jahresquartal 2020 sowie das Gesamtjahr 2020 vorgelegt. Zu beachten wäre hierbei die übliche Abweichung nVidias vom Kalenderverlauf: nVidias viertes Finanzquartal lief von November 2020 bis Januar 2021 und gehört zu nVidias Finanzjahr 2021. Dies macht meistens keinen großen Unterschied aus, im Fall des vierten Quartals liegt dann aber der üblicherweise schlechte Monat "Januar" mit im Quartal, womit die Quartalszahlen des vierten Quartals zumeist nicht ganz so gut ausfallen können wie bei anderen Herstellern. Bei nVidia ist abweichend von dieser Faustregel dennoch ein gutes Ergebnis erwirtschaftet worden: Der Umsatz stieg zum ersten Mal über die Marke von 5 Mrd. Dollar im Quartal – womit nVidia über das Jahr 2020 hinweg glatt von einer 3-Mrd-Dollar-Firma zu einer 5-Mrd-Dollar-Firma (an quartalsweisen Umsatz) gewachsen ist.
Mit der GeForce RTX 3060 stellt nVidia die fünfte Ampere-basierte Gamer-Grafikkarte vor, welche zudem auf den bisher im Desktop-Segment noch nicht benutzten GA106-Chip setzt. Jener bietet maximal 30 Shader-Cluster, wovon die GeForce RTX 3060 allerdings nur 28 nutzt. Dafür gibt es mit 12 GB eine ungewöhnlich hohe Speichermenge für eine nVidia-Grafikkarte dieser Performance-Klasse – von nVidia (nicht zu Unrecht) damit erklärt, dass nur 6 GB Speicher heutzutage einfach zu gering sind. Die Karte ist für den Midrange-Bereich gedacht und trägt daher eine (nominelle) Preismarke von 329 Dollar bzw. 319 Euro – ob sich dies in der Praxis des Einzelhandels halten lassen kann, steht aber natürlich in Frage und wird womöglich intensiver diskutiert werden als denn die mit der GeForce RTX 3060 erreichte Performance. Jene wird derzeit von den zahlreichen Launchreviews betrachtet, wobei selbige ausschließlich Herstellerdesigns (und damit viele Werksübertaktungen) im Test haben, da nVidia für diese Karte keine "Founders Edition" aufgelegt hat. Mit etwas Abstand ist dann an dieser Stelle die übliche Launch-Analyse zu erwarten, welche die zum Launch aufgelaufenen Zahlen & Daten verdichtet wiedergeben wird.
Technik | 4K Perf.Index | Listenpreis | Release | |
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GeForce RTX 3090 | Ampere GA102, 82 SM @ 384 Bit, 24 GB GDDR6X | 368% | $1499 (UVP: 1549€) | 24. Sept. 2020 |
GeForce RTX 3080 | Ampere GA102, 68 SM @ 320 Bit, 10 GB GDDR6X | 328% | $699 (UVP: 719€) | 17. Sept. 2020 |
GeForce RTX 3070 | Ampere GA104, 46 SM @ 256 Bit, 8 GB GDDR6 | 245% | $499 (UVP: 519€) | 29. Okt. 2020 |
GeForce RTX 3060 Ti | Ampere GA104, 38 SM @ 256 Bit, 8 GB GDDR6 | 212% | $399 (UVP: 419€) | 2. Dez. 2020 |
GeForce RTX 3060 | Ampere GA106, 28 SM @ 192 Bit, 12 GB GDDR6 | geschätzt 150-180% | $329 (UVP: 329€) | 25. Febr. 2021 |
Laut WCCF Tech hat Intel den Launchtermin für seine Rocket-Lake-Generation nochmals verändert bzw. präzisiert – was hiervon zutrifft, ist nicht ganz klar. In jedem Fall stand bislang der 15. März im Raum, nun soll es jedoch am 16. März nur ein Unboxing, offizielle Produktinformationen sowie den Start der Vorbestellungen geben, der eigentliche Launch soll hingegen erst am 30. März (15 Uhr deutscher Zeit) über die Bühne gehen – dann mit Launchreviews samt Marktstart. Da der vorherige Termin ebenfalls nur auf einer inoffiziellen Information beruhte, kann man Intel hieraus keinen Strick ob einer angeblichen Verschiebung drehen – aber zumindest nutzt Intel somit die eigene (offizielle) Vorgabe von "erstes Quartal" für den Rocket-Lake-Start maximalmöglich aus. Insofern hieraus dann allerdings eine echte Marktverfügbarkeit der Rocket-Lake-Prozessoren erwächst, nimmt man diesen späten Termin vermutlich gern entgegen – ganz abgesehen von der Arbeits-Entzerrung für die Hardwaretester, welche nun nicht mehr in derselben dritten März-Woche gleich zwei große Launches angehen müssen.
(konkrete) Hardware-Launches 2021 | ||
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25. Februar 2021 (15 Uhr) | nVidia GeForce RTX 3060 | Midrange Gaming-Grafikkarte |
18. März 2021 | AMD Radeon RX 6700 XT | Midrange Gaming-Grafikkarte |
30. März 2021 (15 Uhr) | Intel Rocket Lake | Consumer Desktop-Prozessoren |
Die Umfrage der letzten Woche drehte sich um ein aktuelles Thema – der verbreiteten Lieferschwäche an IT-Gerätschaften. Die Umfrage stellte dabei die Frage auf, inwiefern die eigenen Hardware-Käufe hiervon betroffen waren oder noch sind. Hierbei ging es nicht nur um Grafikkarten und Prozessoren, sondern natürlich auch um anderen IT-Gerätschaften, welche man mehr und mal weniger stark von Nachlieferproblemen betroffen waren – darunter Notebooks, Drucker & Webcams. Trotz dieser Schwierigkeiten blieb der IT-Markt natürlich in seiner Breite lieferbar, die Probleme betrafen einzelne Produktgruppen und bis auf einzelne Grafikkarten-Modelle war auch nie irgendetwas dauerhaft ausverkauft bzw. ohne Alternative. Insofern ist das Umfrageergebnis dennoch sehr deutlich, wenn kumuliert gleich 83,6% der Umfrageteilnehmer ihre Hardware-Käufe nicht in der geplanten Form oder zu den üblichen Preisen haben durchziehen können.
Bei VideoCardz sind einen Tag vor dem offiziellem Launch umfangreiche Benchmark-Werte zur GeForce RTX 3060 unter den theoretischen Testern 3DMark13 und Superposition aufgetaucht. Jene mögen für den Vergleich zu AMD-Hardware zwar nicht besonders zielführend sein, zur relativen Einordnung gegenüber nVidia-Hardware eignen sich selbige jedoch einwandfrei. VideoCardz liefern auch gleich einen Schwung an Vergleichsresultaten mit, wobei deren Herkunft etwas unklar ist – im Idealfall stammen jene von denselben Hardwaretestern wie bei der GeForce RTX 3060, was derzeit jedoch nicht erwiesen ist. Da es sich jedoch durchgehend um GPU-Scores handelt, ist die Schwankungsbreite üblicherweise gering und kann man normalerweise auch Werte aus unterschiedlichen Quellen miteinander vergleichen. Dass diese Faustregel nicht immer gilt, beweisen jedoch umgehend die (nachfolgend nicht mit verarbeiteten) TimeSpy-Werte zur regulären GeForce RTX 2060, welche viel zu hoch liegen (Niveau GeForce RTX 2060 Super).
Index aus 6 Benches | TimeSpy Extr. (GPU) | TSE-Index | 3DC 4K-Index | |
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GeForce RTX 3070 | 160,9% | 6840 | 166,4% | 245% |
GeForce RTX 3060 Ti | 138,5% | 6060 | 147,4% | 212% |
GeForce RTX 3060 | 100% | 4111 | 100% | ca. ~150% |
GeForce RTX 2070 Super | 119,8% | 5060 | 123,1% | 178% |
GeForce RTX 2070 | 103,4% | 4120 | 100,2% | 151% |
GeForce RTX 2060 Super | 101,1% | 4070 | 99,0% | 148% |
3DMark13- und Superposition-Werte gemäß den Ausführungen von VideoCardz |