Spieleentwickler Egosoft notiert in seinem Online-Shop [1] die offiziellen Systemanforderungen für das schon am 30. Oktober offiziell in den Handel entlassene "X4: Foundations [2]". Das Weltraum-Spiel ist das fünfte Hauptspiel der schon im Jahr 1999 gestarteten Spieleserie, welche über die davorgehenden Demos die Entwicklung der 3D-Grafikkarten so ziemlich von Anfang an begleitet hat. Dabei ist man immer mit Zukunftstechnologien vorangegangen, eine Linux-Unterstützung gibt es des längerem und soll auch für X4 nachgereicht werden. Neu bei X4 ist der Schwenk auf die Vulkan-API als die ausschließlich benutzte Grafik-API [3] – nach Wolfenstein II: The New Colossus [4] ist X4: Foundations damit der zweite bedeutsame Spieletitel, welcher diese Grafik-API voraussetzt. Selbige Voraussetzung ist allerdings nicht wirklich tragisch, da weit mehr Hardware über Vulkan-Unterstützung [5] als über DirectX-12-Unterstützung verfügt: Ohne Zwang zu bestimmten Windows-Versionen geht es bei AMD ab der Radeon HD 7000 Serie sowie bei nVidia ab der GeForce 600 Serie los mit dem Support für die Vulkan-API. Für den Hardware-Hunger von X4: Foundations werden diese Grafikkarten allerdings nicht ausreichen, denn das Spiel stellt diesbezüglich neue Maßstäbe auf.
Minimum | Empfohlen | |
---|---|---|
OS | Windows 7 64-Bit, Vulkan, 12 GB Platzbedarf | |
CPU | Core i5-4590 | Core i7-6700 |
Speicher | 8 GB RAM | 16 GB RAM |
Gfx | GeForce GTX 780 oder GeForce GTX 970 | GeForce GTX 1070 |
(rein offizielle Systemanforderungen) |
So will man allein minimal bereits einen Core i5-4590 auf 8 GB Hauptspeicher samt GeForce GTX 780 oder GeForce GTX 970 sehen – eine durchaus satte Hardware-Anforderung für ein Minimum, speziell auf Grafikkarten-Seite. Die GeForce GTX 970 (Perf.Index 510% [6]) dürfte sicherlich nur in dieser Form genannt sein, da es innerhalb der GeForce-900-Serie keine gegenüber der GeForce GTX 780 (Perf.Index 440% [6]) wirklich gut vergleichbare Lösung gibt – vermutlich ist allerdings das Performance-Niveau der GeForce GTX 780 der eigentliche Ausgangspunkt. Jener ist allerdings auch schon so ausreichend hoch – wie gesagt aus der Sicht, das dies ja nur das Minimum für X4: Foundations darstellt. Mit heutiger Hardware könnte man diese Mindest-Anforderung ungefähr mit Core i3-8100 oder Ryzen 5 2500X samt GeForce GTX 1060 3GB oder Radeon RX 570 stemmen – wobei die Aussage zur benötigten AMD-Grafik nur eine Interpolation darstellt, da Egosoft zu vergleichbarer AMD-Hardware keinerlei Hinweise hinterlassen hat. In jedem Fall ist dies schon das Leistungsniveau eines vernünftigen Midrange-Systems – mit Alt-Hardware oder Office-PCs kommt man bei X-Titeln wie üblich nicht weit.
Die Hardware-Empfehlung (welche sich üblicherweise auch nur auf die FullHD-Auflösung beziehen sollte) will dann einen Core i7-6700 auf 16 GB Hauptspeicher samt einer GeForce GTX 1070 sehen – womit X4: Foundations (nach Hitman 2 [7]) das zweite Spiel kurz hintereinander ist, welches in dieser Disziplin gleich eine GeForce GTX 1070 notiert. Damit geht man klar über den bisherigen Standard hinaus, welcher als Hardware-Empfehlung maximal auf GeForce GTX 1060 6GB oder Radeon RX 580 8GB (beiderseits Perf.Index 590% [6]) lautetet – die GeForce GTX 1070 (Perf.Index 800% [6]) ist da eine ganze Klasse schneller, zwischen den Karten liegt immerhin eine Performance-Differenz von gut +35%. In vollständiger Form und auf aktueller Hardware könnte man diese Hardware-Anforderung auch mit Core i5-8400 oder Ryzen 7 2700X samt GeForce GTX 1070 oder Radeon RX Vega 56 beschreiben – wieder davon ausgehend, das AMD-Hardware unter X4: Foundations vermutlich halbwegs ähnlich zum allgemeinen Performance-Bild performt. Genauer können dies nur entsprechende Tests herausfinden – deren Aufgabe auch sein wird, klarzustellen, ob die GeForce GTX 1070 wirklich schon für die FullHD-Auflösung vonnöten ist.
Denn trifft dies zu, dann dürfte die UltraHD-Auflösung nur noch eine Sache der 1000-Dollar-Karte GeForce RTX 2080 Ti sein, was X4: Foundations zum derzeit Hardware-fressendsten Spiel machen würde – klar vor den ansonsten in dieser Disziplin dominierenden Ballerspielen. Ebenfalls interessant dürften aber auch die CPU-Benchmarks sein, zumindest wenn man jene richtig anstellt: Denn abseits irgendwelcher Grafik-Demos bzw. reiner Grafik-Benchmarks verbrauchten die realen X-Spiele in der Praxis immer viel CPU-Power, gerade im späteren Spielverlauf. Der Grund hierfür liegt in den vielfältigen mitlaufenden Scripten, welche die X-Spielwelt dynamisch steuern – und zu welchen auch der Spieler selber (mittels automatisierter Fabriken, bestimmte Routen abfliegende Transportschiffe und automatische Verteidigungsanlagen) einiges beitragen kann. Hierbei waren unter früheren X-Titeln durchaus Szenarien konstruierbar, wo die Grafikkarten-Power komplett in den Hintergrund trat und es nur noch um (mehr) CPU-Power ging. Läßt sich X4: Foundations ähnlich benutzen, hat das Spiel sicherlich auch das Potential für einen wirklich fordernden CPU-Benchmark aus dem Spiele-Bereich.
Verweise:
[1] https://www.egosoft.com/shop/default.asp?id=102
[2] https://www.amazon.de/s/ref=nb_sb_noss?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&url=search-alias%3Dvideogames&field-keywords=X4+Foundations&tag=3dcentorg-21
[3] http://www.3dcenter.org/newskategorie/grafik-apis
[4] http://www.3dcenter.org/news/die-systemanforderungen-zu-wolfenstein-ii-new-colossus
[5] http://www.3dcenter.org/news/welche-grafikkarten-prozessoren-beherrschen-welche-level-von-directx-11-directx-12-vulkan
[6] http://www.3dcenter.org/news/schneller-fullhd-performance-ueberblick-der-281614nm-grafikkarten
[7] http://www.3dcenter.org/news/die-systemanforderungen-zu-hitman-2