Intel zeigt neue Roadmaps für Gaming-Grafikchips, Consumer- und Server-Prozessoren

Mit seinem gestrigen "Investor Meeting 2022 [1]" hat Chip-Entwickler Intel einen ganzen Schwung neuer Roadmaps veröffentlicht. Darin steht durchgehend nichts weltbewegend neues, vielmehr werden primär bisher nur per Gerücht bekannte Daten und Namen bestätigt. Hier und da verraten dann kleine Details eine zwischen den Zeilen stehende Information – wie wenn Intel seine zweite Grafik-Generation "Battlemage" [2] für die Jahre 2023-2024 einordnet und deren Nachfolger "Celestial" mit einer Terminmarkierung von "2024+" versieht. Dies könnte darauf hindeuten, das "Celestial" vergleichsweise spät im Jahr 2024 antritt und somit – je nach konkretem Gelingen – durchaus auch auf den Jahresanfang 2025 verschoben werden könnte. Angesichts dessen, dass Intel mit seinem initialen Grafik-Projekt "Alchemist" [3] die ganze Zeit über nur mit Verschiebungen zu kämpfen hatte, wäre dies nicht wirklich verwunderlich.

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Intel Gaming-Grafik Roadmap 2022-2024 [5]

"Alchemist" bzw die "Arc A-Series" wird nunmehr für das erste Quartal im Mobile-Bereich sowie das zweite Quartal im Desktop-Bereich versprochen. Damit erkauft sich Intel erneut etwas Zeit, denn im Mobile-Segment kann man einen Launch natürlich auch rein simulieren – schließlich erhalten die Notebook-Hersteller üblicherweise nicht umgehend nach der offiziellen Vorstellung Ware. Sinngemäß ist Alchemist/DG2 damit eine Sache des zweiten Quartals 2022 – womit sich Intel dann auf AMD-Seite bereits mit dem 50er Refresh "Radeon RX 6750 XT [6]" herumschlagen muß. Intel hat selber angegeben, immerhin 4 Millionen extra Alchemist/DG2-Grafikchips dieses Jahr ausliefern zu wollen (welche mit ca. 1 Mrd. 300 Mio. Dollar zum Intel-Umsatz beitragen sollen). Auf einem galoppierenden Grafik-Markt dürfte dies einen dGPU-Marktanteil am Jahresende 2022 von irgendetwas um die 4% ergeben, da allein für das Jahr 2021 bereits mit 93-95 Millionen dGPUs zu rechnen ist (derzeit für Q1-Q3/2021 bekannt: 69,1 Millionen dGPUs [7]).

Interessant ist daneben, in welcher Leistungsklasse Intel seine Grafik-Architekturen einordnet: Alchemist (etwas optimistisch) an der Spitze des "Performance"-Segments, Battlemage im Enthusiasten-Segment und Celestial dann im "Ultra Enthusiast" Segment. Die Namenswahl weicht von den üblicherweise benutzen Leistungsklassen ab, aber es ist dennoch zu erkennen, dass spätestens "Celestial" bzw. die "Arc C-Series" einen Angriff auf die absolute Leistungsspitze mitbringen soll. Obwohl dies kürzlich bereits zu "Battlemage" vermeldet [8] wurde, ordnet Intel jene zweite Arc-Generation noch nicht so hoch ein. Technisch ist dies für Intel vergleichsweise einfach zu realisieren: Die Grund-Architektur muß effektiv sein, danach ist es eher eine Frage des gewählten Fertigungsverfahrens, wie hoch man (über die Hinzunahme von immer mehr Hardware-Einheiten) kommen kann. Generell wird erwartet, dass Intel für den Angriff auf die Leistungsspitze seine Arc-Grafikchips längst im MCM-Verfahren auflegt – die technischen Grundlagen hierfür setzt man vorher bereits im Prozessoren-Feld ein.

Im Bereich der Consumer-Prozessoren hat Intel nur eine reichlich unspezifische Roadmap abgegeben – was aber besser als nichts ist, bis dato fehlte schließlich jede neue Intel-Roadmap hierzu. Bestätigt werden somit die Alder-Lake-Nachfolger (in dieser Reihenfolge) "Raptor Lake [9]", "Meteor Lake [10]", "Arrow Lake [11]" und "Lunar Lake [12]", was auch dem bisherigen Stand der Gerüchteküche entspricht. Abweichend zu früheren Informationen sollen "Arrow Lake" unter dem "Intel 20A" Fertigungsverfahren sowie "Lunar Lake" bereits unter "Intel 18A" antreten. Zu "Lunar Lake" ergibt sich erneut die Terminangabe "2024+", was auf eine mögliche Verzögerung ins Jahr 2025 hindeutet. Ansonsten hatte die Gerüchteküche bislang schon deutlich mehr Infos zu diesen zukünftigen Consumer-Generationen von Intel zusammengetragen. Ein oftmals strittiger Punkt ist dabei, ob "Meteor Lake" eventuell nur rein ins Mobile-Segment geht – was Intel mit diesen Angaben allerdings nicht aufklärte.

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Intel Consumer-Prozessoren Roadmap 2021-2024 [14]

Bei den Server-Prozessoren bestätigt Intel hingegen die Sapphire-Rapids-Nachfolger "Emeralds Rapids" und "Granite Rapids" samt auch deren zugehörigen Fertigungsverfahren. Gleichzeitig wird ein (offiziell) noch unbenannter Granite-Rapids-Nachverfolger versprochen, hinter welchem sich wahrscheinlich "Diamond Rapids" verbirgt. Auch in diesem Fall hat die Gerüchteküche bislang bereits deutlich mehr Informationen zu diesen Server-Prozessoren von Intel zusammengetragen, welche dann üblicherweise auch die Basis von entsprechenden HEDT-Linien für das Consumer-Segment abgeben sollten. Für gewisse Anwender bleiben dies interessante Prozessoren, da die genannten Server-Prozessoren ausschließlich mit den großen Performance-Kernen operieren. Davon abweichend wird Intel aber auch extra Server-Prozessoren mit reinen Effizienz-Kernen unter der Codenamen-Serie "Forest" auflegen, "Sierra Forest" wird hier im Jahr 2024 den Anfang machen.

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Intel Server-Prozessoren Roadmap 2022-2024 [21]