Mittels einer Umfrage von Mitte Februar [1] wurde abgefragt, wo derzeit das Problem an RayTracing-Grafik zu sehen ist – in Nachfolge und als Ergänzung einer Umfrage zum Einfluß von RayTracing auf die Kaufentscheidung [2]. Die neuere Umfrage ergab ein ähnlich klares Ergebnis wie die ältere: Mit 53,6% sogar die absolute Mehrheit der Umfrage-Teilnehmer sieht das Verhältnis von Optik-Vorteil zu Performance-Nachteil bei RayTracing als derzeit größtes Problem des "neuen" Grafik-Features. Faktisch wird den Spiele-Entwicklern hiermit sogar eine Richtschnur vorgegeben, wie man RayTracing zukünftig besser einbinden kann.
Dafür sollten die Spiele-Entwickler nicht zwingend die RayTracing-Effekte herunterfahren – zumindest nicht, so lange ein Optik-Effekt nachweisbar ist und jener nicht im Selbstzweck besteht (die berühmten spiegelnden Flächen, die nur existieren, um RayTracing zu demonstrieren). Aber man sollte jene RayTracing-Effekte, die tatsächlich viel Performance zu wenig Optik-Gewinn kosten, in "Ultra"-Presets auslagern, welche nicht die Standard-Einstellung sind. In "High"-Presets sollten generell nur RayTracing-Optionen liegen, welche sinnvoll bezüglich Optik-Gewinn zu Performance-Verlust sind. Sinn dieser Maßnahme wäre es, dass mehr Spieler RayTracing genießen können, weil es per default nur zu Settings läuft, welche die Performance nicht zu sehr nach unten ziehen. Damit könnte ein besserer Eindruck zu RayTracing bei den Spielern aufgebaut werden – was derzeit augenscheinlich nicht gerade zutrifft.
Interessanterweise gehen die beiden nachfolgenden Stimmengruppen dieser Umfrage auch wieder in Richtung Performance und Bildqualität, nur dann jeweils stark singulär betrachtet: So sehen 20,7% der Umfrage-Teilnehmer einen zu hohen Performance-Verlust – auch jene könnte man damit abholen, die default-Settings bei RayTracing nicht zu hoch anzusetzen. Weitere 12,1% sehen einen (oftmals) zu geringen Optik-Gewinn als primäres Ärgernis unter dem (derzeitigen) RayTracing an. Demgegenüber wird es schwer werden, in absehbarer Zeit zu reagieren – weil die aktuelle Hardware eigentlich nicht zu viel mehr in der Lage ist bzw. sehr hochwertiger RayTracing-Content dann eben auch eine entsprechend hochklassige Hardware erfordert. Hier kann nur die Zeit zugunsten von RayTracing arbeiten, erst mit deutlich leistungsfähigerer Hardware dürfte sich die Situation ergeben, dass RayTracing-Grafik der bisher benutzten Raster-Grafik bei der Optik-Qualität bemerkbar wie auch durchgehend überlegen ist.
Die restlichen Antwort-Optionen bekamen vergleichsweise wenige Stimmen: So stimmten zugunsten eines zu geringen Spiele-Supports nur 4,2% der Umfrage-Teilnehmer. Zwar kann man dies immer noch als weiteren Mäkelpunkt anbringen, aber als primärer Bremsklotz von RayTracing ist dieser Punkt inzwischen eindeutig zurückgedängt (was in gewissem Sinne ein positives Zeichen ist). Und immerhin 9,4% der Umfrage-Teilnehmer sehen derzeit gar kein substantielles Problem an RayTracing, können also weitestgehend mit Spiele-Support, Bildqualität und Performance leben. Dies ist ein guter Ansatz, jene Stimmenanzahl sollte natürlich in Zukunft noch weiter (deutlich) wachsen. Kritik wird es immer geben, aber mit der Zeit sollten doch mehr Umfrage-Teilnehmer in ein Lager wechseln, wo man zumindest keine großen Probleme an RayTracing mehr sieht.