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Launch-Analyse AMD Radeon R9 380X

Freitag, 20. November 2015
 / von Leonidas [1]
 

Als AMD im September 2014 die Radeon R9 285 [2] auf Basis des Tonga-Chips vorstellte, erwartete man ziemlich alsbald eine weitere Grafikkarte im Vollausbau eben jenes Tonga-Chips. Nunmehr hat es über ein Jahr und den Sprung zu einer neuen Verkaufs-Generation bei AMD gedauert, bis selbiges mit der Radeon R9 380X passiert. Doch während die Radeon R9 285 seinerzeit noch darum kämpfen musste, eine sinnvollen Position im Angebotsportfolio zu ereichen, kommt die Radeon R9 380X derzeit in einer (nominell gesehen) idealen Situation daher: Es gibt genügend Platz sowohl bei Preis wie auch Performance zwischen Radeon R9 380 und 390, alle früheren AMD-Lösungen dieses Preis- und Performancesegements stehen inzwischen in den allerletzten Tagen ihres Lebenszyklus. Dies sollte der Radeon R9 380X normalerweise zu einem überzeugenden Auftritt beim Preispunkt von gut 250 Euro gereichen – ob dies gelingt, wollen wir nachfolgend mit der Verdichtung der zum Launch erzeugten Daten, Stimmen und Performancewerte herausfinden.

Die Radeon R9 380X basiert wie gesagt auf dem Tonga-Chip in allerdings nur einem nahezu Vollausbau. Weiterhin vermisst wird die Nutzung des vollen 384 Bit DDR Speicherinterfaces, welches auf Die-Shots des Tonga-Grafikchips ziemlich eindeutig zu erkennen ist. Woran es hierbei hängt, ist noch unklar – denkbar wären regelrechte Fehler im Chipdesign, welche jenes Zurückschalten erzwingen, oder auch eine bewußte Entscheidung zugunsten der Speichermenge von 4 GB (gegen 3 oder 6 GB, welche mit einem 384 Bit DDR Speicherinterface erreichbar wären). In letzteren Fall könnte auch mit Hineinspielen, daß für ein nur 256bittiges Speicherinterface auch der Punkt spricht, daß somit die Herstellerdesigns zu Radeon R9 285 & 380 weiterverwendet werden können – was die Grafikkarten-Hersteller natürlich aus Kostensicht begrüßen werden. Trotzdem könnte – nach Abzug der Anfangskosten für ein Redesign – ein 384-Bit-Design doch günstiger kommen, würde man bei selbigem schließlich mit einem glatten Gigabyte an GDDR5-Speicher weniger auskommen, vom gewissen Performancegewinn durch das breitere Speicherinterface (unter höheren Auflösungen) gar nicht zu reden.

Denkbar aber auch, daß dies dann den Stromverbrauch der Karte zu stark belasten würde, AMD war nach eigenen Angaben noch nie so wirklich mit Stromverbrauch des Tahiti-Speicherinterfaces zufrieden. Gut möglich genauso, daß man unbedingt und zwingend die 4 GB Grafikkartenspeicher haben wollte, nicht aber 3 GB (marketingtechnisch zu wenig) und auch nicht gleich 6 GB (macht die Karte vielleicht zu teuer). Am Ende wissen wir es derzeit einfach nicht, weshalb AMD sich zu dieser Abspeckung entschieden hat, welche ja nicht nur bei dieser Tonga-Ausführung derart realisiert wurde, sondern sich durch das komplette Tonga-basierte Produktangebot (inklusive der Apple-spezifischen Lösungen) zieht. Eventuell wird AMD eines Tages, wenn der Tonga-Chip öffentlich längst in Vergessenheit geraten ist, die Nichtinformationspolitik hierzu aufgeben und den entscheidenden Hinweis zur Auflösung dieses Rätsels liefern.

AMD Radeon R9 380X Referenzmodell
AMD Radeon R9 380X Referenzmodell [3]

Betrachtet man den Tonga-Chip abseits der offenen Frage zum Speicherinterface, so handelt es sich schließlich am Ende um einen glatten Wiedergänger des altehrwürdigen Tahiti-Chips – mittels welchem AMD im Dezember 2011 [4] die allersten Grafikkarten der 28nm-Generation lieferte. Gebaut zu einer vergleichbar großen Chipfläche (mit allerdings einem 16%igen Sprung bei der Anzahl der Transistoren), bieten Tahiti und Tonga dieselben Hardware-Einheiten – fast, denn Tonga verfügt über die doppelte Anzahl an Raster-Engines und beseitigt damit einen der bekannten nominelle Schwachpunkte des Tahiti-Designs. Eine andere Änderung betrifft das Architektur-Level der GCN-Architektur: Tahiti kommt mit Level GCN 1.0 daher, Tonga dann auf dem aktuellen Level GCN 1.2. Grob gesehen kann man also davon sprechen, daß Tonga eine Tahiti-Neuauflage darstellt, gewürzt mit verdoppelten Raster-Engines sowie dem Sprung auf GCN 1.2 – sprich, einer Modernisierung von Tahiti.

Ob AMD jenen Anspruch bei der Tonga-Entwicklung hatte, stellt allerdings nur schwer zweifelsfrei belegbare AMD-Interna dar und kann daher nur spekuliert werden. Möglich sind hier auch andere Auslegungsvarianten – nach denen der Tonga-Chip eventuell auch dazu geplant gewesen sein könnte, mittels der vorgenommenen Optimierungen ein klar höheres Performanceniveau anzustreben. In der Praxis wissen wir, daß der Tonga-Chip allerdings auch nur im selben Performance-Feld wie der frühere Tahiti-Chip operiert, die von AMD vorgenommenen Optimierungen letztlich nicht zu einem echten Performancesprung geführt haben. Auch in dieser Frage hat es für den Tonga-Chip letztlich nur zu einer direkten Tahiti-Ablösung gereicht, nicht aber zu einer Verbesserung.

Bei der nun vorgestellten Radeon R9 380X ist dies nicht anders: Die Zurückhaltung beim Speicherinterface und den gebotenen Taktraten (nominell nur ≤970/2850 MHz, OC-Versionen auch nur bestenfalls ≤1040/3000 MHz) lassen keinen großen Performancesprung oberhalb des Niveaus der besten Tahiti-Lösungen erwarten (Radeon R9 280X bei Perf.Index 390% [5], Radeon HD 7970 "GHz Edition" bei Perf.Index 400% [5]) – am Ende gibt es hier gerade einmal den Sprung von den 1792 Shader-Einheiten der Radeon R9 380 auf nun eben die vollen 2048 Shader-Einheiten des Tonga-Chips. Andererseits macht AMD für die Radeon R9 380X auch ein ziemlich gutes (nominelles) Preisangebot bei einem US-Listenpreis von nur 229 Dollar, dies sind gerade einmal 30 Dollar mehr als bei der (per default nur mit 2 GB Grafikkartenspeicher ausgerüsteten) Radeon R9 380. In Euroland sind die Straßenpreise leider anfänglich durch den derzeit miesen Dollar/Euro-Kurs etwas aus dem Ruder geraten – hierzulande ergibt sich derzeit ein Preisunterschied von gleich 70 Euro, auf gleicher Speichermenge immer noch bei 50 Euro.

GeForce GTX 960 Radeon R9 280X Radeon R9 285 Radeon R9 380 Radeon R9 380X
Chipbasis nVidia GM206, 2,94 Mrd. Transistoren in 28nm auf 227mm² Chipfläche AMD Tahiti, 4,31 Mrd. Transistoren in 28nm auf 365mm² Chipfläche AMD Tonga, 5,0 Mrd. Transistoren in 28nm auf 359mm² Chipfläche
Architektur Maxwell 2, DirectX 12.1 GCN 1.0, DirectX 11.2a (DX12 in Software) GCN-Architektur 1.2, DirectX 12.0
Features PhysX, SLI, DSR, G-Sync Mantle, CrossFire, VSR Mantle, CrossFire, VSR, FreeSync, TrueAudio
Technik 2 Raster-Engines (mit verdoppelter Raster-Power), 1024 Shader-Einheiten, 64 TMUs, 32 ROPs, 128 Bit DDR GDDR5-Interface 2 Raster-Engines, 2048 Shader-Einheiten, 128 TMUs, 32 ROPs, 384 Bit DDR GDDR5-Interface 4 Raster-Engines, 1792 Shader-Einheiten, 112 TMUs, 32 ROPs, 256 Bit DDR GDDR5-Interface 4 Raster-Engines, 1792 Shader-Einheiten, 112 TMUs, 32 ROPs, 256 Bit DDR GDDR5-Interface 4 Raster-Engines, 2048 Shader-Einheiten, 128 TMUs, 32 ROPs, 256 Bit DDR GDDR5-Interface
Taktraten 1127/1178/3500 MHz
(Ø-Chiptakt: 1316 MHz)
≤1000/3000 MHz ≤918/2750 MHz ≤970/2850 MHz ≤970/2850 MHz
Speicherausbau 2 GB GDDR5
(4 GB gegen Aufpreis)
3 GB GDDR5 2 GB GDDR5 2 GB GDDR5
(4 GB gegen Aufpreis)
4 GB GDDR5
Ref./Herst./OC ✓ / ✓ / ✓ ✗ / ✓ / ✓ ✗ / ✓ / ✓ ✗ / ✓ / ✓ ✗ / ✓ / ✓
OC-Modelle von 1152/1216/3500 MHz bis 1279/1342/3600 MHz von ≤1020/3000 MHz bis ≤1150/3200 MHz von ≤945/2750 MHz bis ≤973/2800 MHz von ≤980/2850 MHz bis ≤1010/2950 MHz von ≤980/2850 MHz bis ≤1040/3000 MHz
Layout DualSlot DualSlot DualSlot DualSlot DualSlot
Kartenlänge 21,5-27cm
(Herstellerdesigns)
26-30cm
(Herstellerdesigns)
22-27cm
(Herstellerdesigns)
24-27cm
(Herstellerdesigns)
24-27cm
(Herstellerdesigns)
Stromstecker 1x 6pol. oder 1x 8pol.
(je nach Karte)
1x 6pol. + 1x 8pol. 2x 6pol. 2x 6pol. 2x 6pol.
TDP 120W 250W 190W 190W 190W
Idle-Verbrauch [6] 10W 15W 14W ~13W ~14W
Spiele-Verbrauch [6] 98W 213W 183W ~180W ~190W
Ausgänge DualLink DVI-I, HDMI 2.0 (mit HDCP 2.2), 3x DisplayPort 1.2 2x DualLink DVD-D, HDMI 1.4a (kein HDCP 2.2), DisplayPort 1.2 2x DualLink DVD-D, HDMI 1.4a (kein HDCP 2.2), DisplayPort 1.2 2x DualLink DVD-D, HDMI 1.4a (kein HDCP 2.2), DisplayPort 1.2 2x DualLink DVD-D, HDMI 1.4a (kein HDCP 2.2), DisplayPort 1.2
3DC FullHD Perf.Index [5] 340% 390% 340% 360% 390%
Listenpreis 199$ 299$ 249$ 199$ 229$
Straßenpreis 2GB: 190-210€
4GB: 200-220€
3GB: 230-250€
(Auslauf)
2GB: 170-200€
(Auslauf)
2GB: 180-210€
4GB: 200-230€
4GB: 250-280€
(noch nicht lieferbar)
Release 22. Januar 2015 [7] 8. Oktober 2013 [8] 2. September 2014 [2] 18. Juni 2015 [9] 19. November 2015

Wie zuletzt schon bei nahezu allen Midrange-Angeboten üblich, kommt auch die Radeon R9 380X nicht als Referenzdesign in den Markt, sondern ausschließlich als Herstellerdesign mit voneinander abweichenden Platinen-Layouts, Lüfterkonstruktionen und auch Taktraten. Auffallend ist dabei das komplette Ausbleiben von Angeboten mit AMDs Referenz-Taktung. Ob dies dem frühen Stand geschuldet ist (bisher hatten die Grafikkarten-Hersteller ihre "Normal-Modell" oftmals später dann doch noch nachgereicht) oder einen neuen Trend aufzeigt, nachdem es nur noch ab-Werk-Übertaktungen gibt, bleibt abzuwarten. Allerdings ist die Klasse der ab-Werk-Übertaktungen bei der Radeon R9 380X auch nicht wirklich überzeugend: Meistens gibt es nur "Spaß-Übertaktungen" zwischen 980 und 1000 MHz Chiptakt, nur wenige Modelle bieten überhaupt 1030 bis 1040 MHz Chiptakt – und selbst dies ist schließlich kein großer Sprung (+6,2% bzw. 7,2%). Dagegen muß man zur Ehrenrettung des Neuankömmlings anmerken, daß die besten ab-Werk-Übertaktungen üblicherweise nie sofort am Launchtag zur Verfügung stehen, sondern immer etwas später daherkommen. Die jetzt schon zu erkennende Tendenz zeigt bei der Radeon R9 380X dennoch eher in Richtung arg mittelprächtiger ab-Werk-Übertakungen.


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Als AMD im September 2014 die Radeon R9 285 auf Basis des Tonga-Chips vorstellte, erwartete man ziemlich alsbald eine weitere Grafikkarte im Vollausbau eben jenes Tonga-Chips. Nunmehr hat es über ein Jahr und den Sprung zu einer neuen Verkaufs-Generation bei AMD gedauert, bis selbiges mit der Radeon R9 380X passiert. [11]

Launch-Analyse AMD Radeon R9 380X (Seite 2)

Freitag, 20. November 2015
 / von Leonidas [1]
 

Gegenüber der Radeon R9 380 hat die Radeon R9 380X wie bekannt nur die (etwas) höhere Anzahl an Shader-Einheiten und die größere default-Speichermenge zu bieten, allerdings keinerlei Taktraten-Vorteil. Damit kommt die Radeon R9 380X bei den gebotenen Rohleistungen auch nur auf eine um 14,3% höhere Rechenleistung gegenüber der Radeon R9 380 – ein vergleichsweise kleiner Abstand, welcher dann auch einen entsprechend kleinen Performanceabstand zwischen beiden Karten forcieren wird. Gegenüber der Radeon R9 280X auf Basis des Tahiti-Chips liegt die Radeon R9 380X sogar um 3% bei der Rechenleistung sowie um deutliche 58% bei der Speicherbandbreite zurück – hier wird es zu einem interessante Duell kommen. In diesem kann die neue AMD-Karte ihr höheres Architektur-Level (GCN 1.2 vs. GCN 1.0) sowie die nahezu verdoppelte Raster-Power einbringen – ob dies reicht, um die Radeon R9 280X zu schlagen, wird sich aus der nachfolgenden Benchmark-Auswertung ergeben.

Rohleistungs-Vergleich GeForce GTX 960, Radeon R9 280X, 285, 380 & 380X
Rohleistungs-Vergleich GeForce GTX 960, Radeon R9 280X, 285, 380 & 380X [12]

Womöglich eben die benannte Beschränkung beim genutzten Speicherinterface lassen die Tonga-basierten Grafikkarten beim Thema des Stromverbrauchs immer etwas besser dastehen als frühere Tahiti-Spitzenprodukte, welche ihrerseits gern auf über 200 Watt Spieleverbrauch herauskamen. Radeon R9 285 & 380 kamen dagegen immer im Feld von grob 180 Watt Spieleverbrauch heraus – und bei der Radeon R9 380X ist dies mit grob 190 Watt nicht anders. Leider liegen zu wenige Meßwerte für eine echte Durchschnittsbildung bei Radeon R9 380 & 380X vor – einige wichtige Testartikel zur Radeon R9 380X werden wohl erst nachgereicht werden.

Aber auch ohne Durchschnittsbildung läßt sich erkennen, daß es für die Radeon R9 380X maximal 10-15 Watt mehr als bei Radeon R9 285 & 380 sein können – und man damit ungefähr auf einen Spieleverbrauch von ~190 Watt kommt. Die neue AMD-Karte kommt damit noch haarscharf unterhalb der 200-Watt-Grenze heraus und damit doch beachtbar weniger als bei der Radeon R9 280X (213W Spieleverbrauch) oder die Radeon HD 7970 "GHz Edition" (233W Spieleverbrauch [6]). Gegenüber nVidias Angeboten reicht dies natürlich bei weitem nicht aus – die GeForce GTX 960 liegt bei 98 Watt Spieleverbrauch (die vielen OC-Versionen erreichen mehr, gehen eher in Richtung 110-120W), die (viel schnellere) GeForce GTX 970 bei 161 Watt [6].

Hardware.fr Heise HT4U PCGH TechPowerUp Tom's HW Ø Perf./TDP
GeForce GTX 760 [13] 12W
136W
[14]
11,9W
169,0W
[15]
10W
163W
[16]
10W
148W
[17]
10W
150W
[18]
11W
155W
310%
170W
GeForce GTX 770 [19] 11W
155W
[20]
9,8W
195,1W
[21]
10W
179W
[22]
8W
162W
[23]
10W
175W
[18]
10W
175W
390%
230W
GeForce GTX 960 [7] 10W
117W
[24]
?
115W
[25]
9,7W
94,5W
[26]
8W
108W
[27]
11W
90W
[28]
10W
98W
340%
120W
Radeon R9 380X [2] 15W
199W
[29]
12W
171W
[30]
13W
191W
[31]
~14W
~190W
390%
190W
Radeon R9 380 [2] 14W
193W
[29]
12W
184W
[31]
~13W
~180W
360%
190W
Radeon R9 285 [2] 14W
191W
[32]
12,3W
159,5W
[33]
17W
215W
[34]
9W
189W
[35]
16W
168W
[18]
14W
183W
340%
190W
Radeon R9 280X [8] 18W
211W
[14]
16,3W
228,6W
[36]
13W
182W
[37]
12W
212W
[18]
15W
213W
390%
250W
Radeon R9 280 [38] 11,6W
180,0W
[39]
21W
189W
[34]
12W
210W
[18]
15W
189W
340%
250W
Der obere Wert einer Zelle ist immer der Idle-Stromverbrauch, der untere Wert einer Zelle immer der Spiele-Stromverbrauch. In der Durchschnitts-Spalte ("Ø") fettgedruckte Werte basieren auf Berechnungen, die nicht fettgedruckte Werte sind Schätzungen. Die letzte Spalte enthält Angaben zum 3DCenter Performance-Index (oben) sowie zur offiziellen TDP (unten).

Andererseits ist die Radeon R9 380X auch schon ausreichend hoch im Performance-Feld angesiedelt, als daß man jene als waschechte Gamer-Lösung ansehen kann – und bei jenen sollte der Stromverbrauch eigentlich nur am Rande oder in Sonderfällen interessieren. Für die paar Stunden die Woche, wo die Karte am Ende auch wirklich im Spielebetrieb läuft, kommt üblicherweise einfach kein beachbarer Kostenunterschied (in der Stromrechnung) auf. Gegenüber der GeForce GTX 960 mit glatt der Hälfte des Stromverbrauchs (bei allerdings auch klar niedrigerer Performance) könnte diese Kostenrechnung vielleicht etwas interessanter ausfallen, dies müsste noch einmal extra betrachtet werden. Die großen Beträge kommen aber bei solchen Rechnungen üblicherweise nicht heraus, das Thema des Stromverbrauchs ist viel theoretischer als man angesichts der Masse des dazu vorliegenden Zahlematerials gerne annimmt.

Weniger theoretisch, sondern vielmehr sehr praktisch interessant sind die Bewertungen zur Geräuschentwicklung. Da es zur Radeon R9 380X nur Herstellerdesigns gibt, kann es hierzu natürlich keine allgemeingültigen Aussagen geben – aber dennoch zeigen die ersten Stimmen zu dieser Frage dahin, daß es sehr gut möglich ist, die Radeon R9 380X wirklich leise zu kühlen (bzw. lautlos im Windows-Betrieb). Die Grafikkarten-Hersteller scheinen es inzwischen im Griff zu haben, selbst Grafikkarten mit einem realen Stromverbrauch von nahezu 200 Watt zuverlässig und ohne extreme Lüfterkonstruktionen herunterkühlen zu können – so zu sehen bei den Modellen von Asus und Sapphire. Die Werte des XFX-Modells im Test von TweakPC fallen hier gegenüber etwas ab, aber dafür kühlt die mächtigere Kühlerkonstruktion von XFX die Karte auch auf viel niedrigere Chiptemperaturen als bei der Konkurrenz – so daß im Angebotsportfolio für jeden Geschmack etwas dabei sein sollte.

Windows-Idle Spiele-Einsatz
Asus Strix OC & Sapphire Nitro @ ComputerBase [40]:
Keine Geräuschemissionen geben beide Grafikkarten in Windows ab: Die Lüfter stehen still.
Asus: 36,0 dB(A), Sapphire: 42,0 dB(A). Auch Spulenfiepen war den Grafikkarten im Testverlauf nicht zu entlocken.
Asus Strix OC & Sapphire Nitro @ Hardwareluxx [41]:
Bei der Idle-Lautstärke bieten die beiden Karten genau das, was sie auch versprechen. Sie schalten ihre beiden Lüfter ab und arbeiten somit komplett passiv. Daher rücken für viele Nutzer die weiteren Komponenten des Systems in den Fokus, denn sie sorgen in diesem Betriebszustand nun für die Geräuschkulisse des Systems.
Mit 40,2 dB(A) für das Modell von Sapphire und 40,8 dB(A) für das Modell von Asus arbeiten beiden Karten sehr leise. Gerade im Vergleich zu den Referenzkarten aus den aktuellen und vorangegangenen Generationen zeigen sie sich flüsterleise.
Sapphire Nitro @ Tom's Hardware [42]:
Lüfterloser Betrieb = 0 dB(A)
Dass AMD uns gerade ein Modell von Sapphire zur Verfügung gestellt hat (dazu noch befristet), ist garantiert kein Zufall. Denn diese Kühllösung ist nahezu perfekt und somit auch ein gutes Aushängeschild für AMD.
XFX Double Dissipation @ TweakPC [43]:
Die Drehzahl im Idle-Betrieb wurde bei der neuen Radeon R9 380X deutlich abgesenkt und liegt nun bei nur noch 1450 UPM anstelle zuvor 1920 UPM. Das hat drastische Auswirkungen auf die Laustärke, denn diese sinkt damit deutlich von 34,67 dB(A) auf 27,91 dB(A) oder 1,91 Sone auf 0,86 Sone.
Unter Last zeigt sich die XFX Karte dann leider nicht mehr so leise. Um die GPU auf 74 Grad zu halten dreht der Lüfter dort mit 3100 UPM. Positiv muss man XFX hier anrechnen, das man auf Performance und Kühlung geht und nicht wie andere Hersteller die Temperaturen so hoch steigen lässt, das die Karten drosseln. Dennoch zeigt sich die Karte mit 48 dB(A) am Ende als recht laut.

Kommentare - Registrierung ist nicht notwendig [10]
Gegenüber der Radeon R9 380 hat die Radeon R9 380X wie bekannt nur die (etwas) höhere Anzahl an Shader-Einheiten und die größere default-Speichermenge zu bieten, allerdings keinerlei Taktraten-Vorteil. Damit kommt die Radeon R9 380X bei den gebotenen Rohleistungen auch nur auf eine um 14,3% höhere Rechenleistung gegenüber der Radeon R9 380 - ein vergleichsweise kleiner Abstand, welcher dann auch einen entsprechend kleinen Performanceabstand zwischen beiden Karten forcieren wird. Gegenüber der Radeon R9 280X auf Basis des Tahiti-Chips liegt die Radeon R9 380X sogar um 3% bei der Rechenleistung sowie um deutliche 58% bei der Speicherbandbreite zurück - hier wird es zu einem interessante Duell kommen. [44]

Launch-Analyse AMD Radeon R9 380X (Seite 3)

Freitag, 20. November 2015
 / von Leonidas [1]
 

Die Performance-Betrachtung zur Radeon R9 380X muß sich zum einen der Frage stellen, um wieviel sich die neue AMD-Karte von der Radeon R9 380 auf Basis desselben Tonga-Chips absetzen kann – und zum anderen, wie man gegenüber der Radeon R9 280X auf Basis des faktisch AMD-intern konkurrierenden Tahiti-Chips aussieht. Eher theoretischen Charakter hat der von vielen Testberichten hochgezogene Vergleich zur GeForce GTX 960 – jene nVidia-Karte ist klar langsamer und ist sowohl von Performance als auch Preis nun einmal ein Kontrahent zur Radeon R9 380, nicht zur Radeon R9 380X. Genauso ist der Vergleich zu den (viel) schnelleren HighEnd-Angeboten in Form von Radeon R9 390 & GeForce GTX 970 wenig zielführend, zu diesen ist der generelle Performanceabstand einfach viel zu groß für eine aussagekräftige Betrachtung. Ähnliches gilt für Messungen unter der UltraHD-Auflösung – die Radeon R9 380X ist (trotz ihrer 4 GB Grafikkartenspeicher) einfach zu schwach auf der Brust, um sinnvoll unter 4K genutzt zu werden.

1920x1080 MSAA/FXAA/SMAA 960 280X 285 380 380X
(Referenztakt) 1127/1178/3500 MHz ≤1000/3000 MHz ≤918/2750 MHz ≤970/2850 MHz ≤970/2850 MHz
ComputerBase [45]  (18 Tests) 87,5% 97,5% 86,2% 93,8%  (4GB) 100%
PC Games Hardware [29]  (9 Tests) 88,8%  (2GB) 97,7% - 96,6%  (2GB) 100%
Tom's Hardware [46]  (9 Tests) 85,4%  (2GB)
(1216/1279/3500 MHz)
- - 92,0%  (4GB)
(≤1000/2800 MHz)
100%
(≤1040/3000 MHz)
Hardware Canucks [47]  (12 Tests) 87,2%  (4GB) 93,7% - - 100%
(≤1030/2850 MHz)
Hexus [48]  (7 Tests) 83,5%  (2GB)
(1253/1317/3600 MHz)
- - 91,0%  (4GB)
(≤985/2900 MHz)
100%
(≤1040/3000 MHz)
TechPowerUp [49]  (15 Tests) 78,1%  (2GB) 101,0% 86,5% 91,7%  (2GB) 100%
TechSpot [50]  ( Tests) 89,2%  (2GB) 100,4% 86,1% 92,7%  (2GB) 100%
Hardware.info [51]  (14 Tests) 85,6%  (2GB) 95,7% 82,4% 92,7%  (2GB) 100%
2560x1440 MSAA/FXAA/SMAA 960 280X 285 380 380X
(Referenztakt) 1127/1178/3500 MHz ≤1000/3000 MHz ≤918/2750 MHz ≤970/2850 MHz ≤970/2850 MHz
PC Games Hardware [29]  (9 Tests) 85,0% 104,5% - 92,7% 100%
Tom's Hardware [46]  (9 Tests) 80,7%  (2GB)
(1216/1279/3500 MHz)
- - 89,8%  (4GB)
(≤1000/2800 MHz)
100%
(≤1040/3000 MHz)
TweakPC [52]  (20 Tests) 84,2%  (2GB)
(1216/1279/3500 MHz)
103,5% 89,7%
(≤945/2750 MHz)
95,1%  (2GB) 100%
(≤1030/2850 MHz)
Guru3D [53]  ( Tests) 79,7% - 82,9% 88,3%  (2GB) 100%
Hardware Canucks [47]  (12 Tests) 82,9%  (4GB) 96,0% - - 100%
(≤1030/2850 MHz)
Hexus [48]  (7 Tests) 80,7%  (2GB)
(1253/1317/3600 MHz)
- - 89,8%  (4GB)
(≤985/2900 MHz)
100%
(≤1040/3000 MHz)
TechPowerUp [49]  (15 Tests) 77,1%  (2GB) 103,1% 85,4% 90,6%  (2GB) 100%
The Tech Report [54]  (6 Tests) 88,4%  (2GB)
(1216/1279/3500 MHz)
- - 86,9%  (2GB)
(≤990/2850 MHz)
100%
(≤1040/3000 MHz)

Bei über 20 vorliegenden Testberichten zur Radeon R9 380X sollte man eigentlich mehr verwertbare Meßreihen erwarten können. Doch leider haben die Hardware-Tester der Radeon R9 380X wenig Liebe entgegengebracht (oder verzeiht das Internet schnell zusammengemixte Klickmaschinen-Artikel zu einfach), so daß weniger als die Häfte der vorliegenden Meßreihen überhaupt verwertbar waren. Häufigster Fehler ist dabei eine zu geringe Anzahl an Testtiteln – bei unterhalb von 6 Testtiteln geht einfach das Risiko rapide nach oben, daß ein einzelner Meßausreißer das Gesamtergebnis zu stark dominiert. Man sollte eher versuchen, nicht unter 8 Testtiteln zu arbeiten, (gefühltermaßen) ab 12 Testtiteln gehen auch echte Meßausreißer zumeist in der Durchschnittsbildung unter.

Daneben gab es natürlich auch noch gravierend falsche Meßreihen zu sehen: Wenn man die Radeon R9 380X als durchgehend um gut 20% schneller als die Radeon R9 380 "misst" (bei nur +14,3% mehr Rechenleistung und ermittelt auf der gleichen Speicherbestückung), sollte man eher versuchen, den eigenen Fehler zu finden, als denn den Artikel in dieser Form herauszubringen. Gleiches gilt, wenn man Benchmark-Werte präsentiert, welche völlig durcheinandergewürfelt erscheinen und in einigen Fällen auch klar absurd sind – beispielsweise, wenn man öfters mal eine Radeon R9 285 klar vor einer Radeon R9 380 "ausmisst". Bei gleichem Chip, gleichen Hardware-Daten und leichtem Taktratenvorteil für letztere Karte sollte eigentlich auffallen, daß hier etwas gravierend nicht stimmen kann. Womöglich nicht für diesen Fall zutreffend, aber ein genereller Hinweis: Das Messen auf unterschiedlichen Treiberversionen kann bei so genauen Vergleichen zwischen ähnlich schnellen Karten immer nur zu total irritierenden Werten führen.

Aber auch die letztlich benutzten Meßreihen sind weit entfernt von Perfektion – und kosten damit nur zusätzlich Zeit, jene sauber auszuwerten bzw. miteinander zu verrechnen. Ein kleiner Statistik-Kurs zur Verbesserung des grundsätzlichen Verständnisses von Zahlenreihen & deren sinnvoller Auswertbarkeit wäre den allermeisten Hardware-Testern dringend anzuraten. Damit bewaffnet würde man es sicherlich vermeiden, je nach Gusto mal die eine Karte ab-Werk-übertaktet zu testen, andere Karten dann aber hingegen nicht. Wie obenstehender Zahlendokumentation zu entnehmen, geht das Testen von ab-Werk-Übertaktungen kunterbunt quer durchs Meßfeld: Jeder macht hier je nachdem wie die Laune steht – mit der Erzeugung von solidem Zahlenmaterial hat dies relativ gar nichts zu tun. Für uns bedeutet dies letztlich "nur" einen höheren Zeitaufwand bei der Verrechnung, um den Effekt der ab-Werk-Übertaktungen (halbwegs) herauszurechnen respektive die Lücken im Datenmaterial durch sinnige Interpolationen zu füllen.

960 280X 285 380 380X
1920x1080 MSAA/FXAA/SMAA 85,2% 98,4% 86,4% 93,8% 100%
2560x1440 MSAA/FXAA/SMAA 81,6% 103,0% 86,0% 91,9% 100%
3DCenter FullHD Perf.Index [5] 340% 390% 340% 360% 390%
Straßenpreis 2GB: 190-210€
4GB: 200-220€
3GB: 230-250€
(Auslauf)
2GB: 170-200€
(Auslauf)
2GB: 180-210€
4GB: 200-230€
4GB: 250-280€
(noch nicht lieferbar)

Am Ende ergibt sich durch viel Rechnerei und dann auch noch eine (kleine) Gewichtung zugunsten der als mehr solide eingeschätzten Benchmark-Ergebnisse ein durchaus belastbares Resultat. In diesem kommt die Radeon R9 380X allerdings nochmals schwächer weg, als vorab beim Bekanntwerden von deren offiziellen Spezifikationen [55] schon vermutet wurde: Nicht 10-12% Performancegewinn gegenüber der Radeon R9 380 sind es geworden, sondern eher magere +6,6% unter FullHD, sowie +8,8% unter WQHD. Dies ist gegenüber dem Rohleistungsvorteil von +14,3% bei der Rechenleistung ein arg schwacher Performancezuwachs, ergibt dies doch eine Skalierung von gerade einmal um die Hälfte jenes Rechenleistungs-Vorteils.

Diese eher schwache Kür hat dann auch zur Folge, daß sich die Radeon R9 380X nicht gegenüber der (derzeit auslaufenden) Radeon R9 280X durchsetzen kann. Unter FullHD liegt die neue AMD-Karte zwar um +1,6% vorn, unter WQHD dagegen die alte AMD-Karte um +3,0%. Hier zeigt sich die feine Ironie, daß die 3 GB Grafikkartenspeicher der Radeon R9 280X völlig ausreichend (im genauen: geradezu ideal) für diese Karte sind und daß deren 384 Bit DDR Speicherinterface ihr bei höheren Auflösungen dann eben doch weiterhilft. Gerade diese Meßwerte gegenüber der Radeon R9 280X machen es am Ende einfach, daß Performance-Level der Radeon R9 380X im 3DCenter FullHD Performance-Index [5] zu bestimmen: Wir setzen die neue AMD-Karte hiermit auf 390% fest – exakt auf dem Performancelevel der Radeon R9 280X und damit dann sogar (leicht) unterhalb der stärksten Tahiti-Lösung in Form der Radeon HD 7970 "GHz Edition" (Perf.Index 400% [5]).

Dies ist allerdings leider noch unterhalb aller bisheriger Erwartungen – man ist vorab von einem wenigstens 10%igen Performanceabstand zur Radeon R9 380 ausgegangen, diese Vorgabe erreicht die Radeon R9 380X jedoch nicht. Ganz augenscheinlich skaliert der Tonga-Chip mit der höheren Anzahl der Shader-Einheiten zwischen Radeon R9 380 & 380X nur sehr mager – was eine böse Ironie ist, denn eigentlich dachte man, daß diesem Skalierungs-Problem doch durch die verdoppelte Anzahl an Raster-Einheiten beim Tonga-Chip entgegengewirkt werden sollte. Am Ende stellt sich nun jedoch heraus, daß der frühere Tahiti-Chip sogar noch besser mit Taktrate & Hardware-Einheiten skaliert als der neuere Tonga-Chip – AMD muß wirklich zusehen, dieses Skalierungsproblem bei zukünftigen GCN-Iterationen zu besiegen oder wenigstens entscheidend abzumildern.

Gegenüber der GeForce GTX 960 (Perf.Index 340% [5]) liegt man angesichts der Meßreihen andererseits (und wie zu erwarten) nochmals besser – und da die (teuere) GeForce GTX 970 (Perf.Index 520% [5]) kein Gegner für die Radeon R9 380X darstellt, kann sich AMD unter einem gewissen Blickwinkel durchaus entspannt zurücklehnen: Die Radeon R9 380X kommt letztlich (und nach dem Ableben der letzten Reste der Radeon R200 Serie) in einem Performance- und Preisfeld heraus, wo niemand anderer steht – vor allem kein nVidia-Angebot, nicht einmal in größerer Reichweite. Die GeForce GTX 960 kommt auch mit Overclocking nicht an die Radeon R9 380X heran, die schnelleren Karten schwimmen dagegen in ihrer eigenen Sphäre. Beim Performance-Level von um die 400% und beim Preislevel von um die 250 Euro steht die Radeon R9 380X derzeit in der Tat ganz alleine da.

(Straße) (Liste) (Perf.) AMD nVidia (Perf.) (Liste) (Straße)
320-350€ 329$ 530% Radeon R9 390 8GB
GeForce GTX 970 3,5GB 520% 329$ 310-340€
290-350€ 399$ 480% Radeon R9 290 4GB
250-280€ 229$ 390% Radeon R9 380X 4GB
200-230€ - 360% Radeon R9 380 4GB
GeForce GTX 960 4GB 340% - 200-220€
180-210€ 199$ 360% Radeon R9 380 2GB
GeForce GTX 960 2GB 340% 199$ 190-210€

Einziges Problem der neuen AMD-Karte ist letztlich die kleinere Radeon R9 380 – und dies aus zweierlei Sicht: Zum einen ist der grundsätzliche Performanceabstand zwischen beiden Karten mit 6-9% viel zu gering, um wirklich wirkbar zu sein. Die Radeon R9 380X kommt eher wie eine (echte) OC-Version der Radeon R9 380 daher, nicht wie eine wirklich neue, abweichende Grafikkarte. Sprich: Wer eine Radeon R9 380X anstrebt, kommt mit einer Radeon R9 380 (um einen minimalen Unterschied) genauso weit – aber viel günstiger. 4-GB-Ausführungen gibt es zudem auch bei der Radeon R9 380, dies ist kein Hinderungsgrund – und je nach Anwendungsgebiet reicht ja auch eine 2-GB-Ausführung aus, dann kommt man nochmals preisgünstiger weg.

Der zweite Punkt, welcher gegen die Radeon R9 380X und für die Radeon R9 380 spricht, sind die aktuellen Preislagen in Euroland, wo die neue AMD-Karte durch den aktuell schlechten Dollar/Euro-Kurs sehr stark beungünstigt wird. Beim Listenpreis sind es nur 30 Dollar Differenz, beim Straßenpreis derzeit aber gleich 70 Euro (50 Euro auf gleicher Speichermenge) – das ist dann keine kleine Differenz mehr, sondern schon ein erheblicher Preisunterschied. In diesem Fall ist diese Situation wie gesagt nicht die Schuld der Radeon R9 380X, trägt aber dennoch zum derzeitigen Urteil über die Karte bei – welches ganz klar lautet: Derzeit verzichtbar – zugunsten einer Radeon R9 380.

Und dies ist ein wirklich enttäuschendes Ergebnis, sah doch vor dem Launch der Radeon R9 380X alles nach einem klaren Gewinner aus. Aber mit diesem schwachen Performance-Zugewinn ist nun einmal kein Blumentopf zu gewinnen – AMD hat die Radeon R9 380X glatt zu schwach angesetzt, um im derzeitigen Performance- und Preisschema eine Empfehlung zu bekommen. Eventuell ändert sich dies mit der Zeit, viele Mainstream- und Midrange-Produkte teilten bisher schon das Schicksal, mit einem mittelprächtigen Launch anzutreten, um dann erst später ihre Rolle im Angebots-Portfolio zu finden. Für die Radeon R9 380X wird diese Aufgabe allerdings angesichts des geringen Performanceabstands zur Radeon R9 380 wirklich schwierig werden, diesen Makel dürfte die neue AMD-Karte niemals gänzlich abschütteln können.

    Für diesen Artikel konsultierte Testberichte zur Radeon R9 380:

  • Radeon R9 380X im Test: Tonga im Vollausbau von Asus und Sapphire [45] [ComputerBase]
  • AMD Radeon R9 380X von Asus und Sapphire im Test [56] [Hardwareluxx]
  • Radeon R9 380X im Test: Tahitis Erbe mit 4 GiByte und GCN 1.2 – muss sich nVidias GTX 960 fürchten? [29] [PC Games Hardware]
  • Sapphire Radeon R9 380X Nitro im Test: Kann Tonga XT überzeugen? [46] [Tom's Hardware]
  • XFX AMD Radeon R9 380X im Test [52] [TweakPC]
  • AMD Radeon R9 380X 4GB review [53] [Guru3D]
  • The AMD Radeon R9 380X Review [47] [Hardware Canucks]
  • Review: Sapphire Radeon R9 380X Nitro [48] [Hexus]
  • Asus Radeon R9 380X Strix 4GB [49] [TechPowerUp]
  • AMD Radeon R9 380X Review [50] [TechSpot]
  • AMD's Radeon R9 380X graphics card reviewed [54] [The Tech Report]
  • AMD Radeon R9 380X review: volwaardige Tonga [51] [Hardware.info]

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Die Performance-Betrachtung zur Radeon R9 380X muß sich zum einen der Frage stellen, um wieviel sich die neue AMD-Karte von der Radeon R9 380 auf Basis desselben Tonga-Chips absetzen kann - und zum anderen, wie man gegenüber der Radeon R9 280X auf Basis des faktisch AMD-intern konkurrierenden Tahiti-Chips aussieht. Eher theoretischen Charakter hat der von vielen Testberichten hochgezogene Vergleich zur GeForce GTX 960 - jene nVidia-Karte ist klar langsamer und ist sowohl von Performance als auch Preis nun einmal ein Kontrahent zur Radeon R9 380, nicht zur Radeon R9 380X. [57]
  • Grafikkarten

Quellen-URL: https://www.3dcenter.org/artikel/launch-analyse-amd-radeon-r9-380x

Verweise:
[1] https://www.3dcenter.org/users/leonidas
[2] https://www.3dcenter.org/artikel/launch-analyse-amd-radeon-r9-285
[3] https://www.3dcenter.org/abbildung/amd-radeon-r9-380x-referenzmodell
[4] https://www.3dcenter.org/artikel/launch-analyse-amd-radeon-hd-7970
[5] https://www.3dcenter.org/news/schneller-performance-ueberblick-der-28nm-grafikkarten
[6] https://www.3dcenter.org/artikel/stromverbrauch-aktueller-und-vergangener-grafikkarten
[7] https://www.3dcenter.org/artikel/launch-analyse-nvidia-geforce-gtx-960
[8] https://www.3dcenter.org/artikel/launch-analyse-amd-radeon-r7-240-250-260x-r9-270x-280x
[9] https://www.3dcenter.org/artikel/launch-analyse-amd-radeon-r300-serie
[10] http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?t=568693
[11] http://www.3dcenter.org/artikel/launch-analyse-amd-radeon-r9-380x
[12] https://www.3dcenter.org/abbildung/rohleistungs-vergleich-geforce-gtx-960-radeon-r9-280x-285-380-380x
[13] https://www.3dcenter.org/artikel/launch-analyse-nvidia-geforce-gtx-760
[14] http://www.hardware.fr/articles/908-5/bruit-temperatures-consommation.html
[15] http://ht4u.net/reviews/2013/nvidia_geforce_gtx_760_im_test/index17.php
[16] http://www.pcgameshardware.de/Nvidia-Geforce-Grafikkarte-255598/Tests/Geforce-GTX-760-Test-Review-1075818/2/
[17] http://www.techpowerup.com/reviews/NVIDIA/GeForce_GTX_760/25.html
[18] http://www.tomshardware.de/geforce-gtx-980-gtx-970-maxwell-gpu,testberichte-241646-13.html
[19] https://www.3dcenter.org/artikel/launch-analyse-nvidia-geforce-gtx-770
[20] http://www.hardware.fr/articles/896-4/consommation-efficacite-energetique.html
[21] http://ht4u.net/reviews/2013/nvidia_geforce_gtx_770_grafikkarte_test/index17.php
[22] http://www.pcgameshardware.de/Geforce-GTX-770-Grafikkarte-257329/Tests/Geforce-GTX-770-Test-Review-1071496/2/
[23] http://www.techpowerup.com/reviews/NVIDIA/GeForce_GTX_770/25.html
[24] http://www.hardware.fr/articles/932-8/consommation-efficacite-energetique.html
[25] http://www.heise.de/newsticker/meldung/GeForce-GTX-960-Nvidias-Knauser-Grafikkarte-fuers-Full-HD-Gaming-2522876.html
[26] http://ht4u.net/reviews/2015/nvidia_geforce_gtx_960_msi_gtx_960_gaming_2g_im_test/index17.php
[27] http://www.techpowerup.com/reviews/ASUS/GTX_960_STRIX_OC/27.html
[28] http://www.tomshardware.de/nvidia-geforce-gtx-960-maxwell-test,testberichte-241727-16.html
[29] http://www.pcgameshardware.de/AMD-Radeon-Grafikkarte-255597/Tests/R9-380X-Test-Review-1178241/
[30] http://www.techpowerup.com/reviews/ASUS/R9_380X_Strix/21.html
[31] http://www.tomshardware.de/amd-radeon-r9-380x-sapphire-nitro,testberichte-241978-6.html
[32] http://www.hardware.fr/articles/926-7/consommation-efficacite-energetique.html
[33] http://ht4u.net/reviews/2014/amds_tonga-gpu_-_radeon_r9_285_im_test/index17.php
[34] http://www.pcgameshardware.de/Grafikkarten-Grafikkarte-97980/Tests/AMD-Radeon-R9-285-Test-1134146/3/
[35] http://www.techpowerup.com/reviews/Sapphire/R9_285_Dual-X_OC/23.html
[36] http://ht4u.net/reviews/2013/amds_radeon_r-serie-grafikkarten_r9_270x_und_280x_und_r7_260x_im_test/index20.php
[37] http://www.techpowerup.com/reviews/MSI/R9_280X_Gaming/24.html
[38] https://www.3dcenter.org/news/eine-performance-einordnung-der-radeon-r9-280
[39] http://ht4u.net/reviews/2014/sapphire_radeon_r9_280_dual-x_im_test/index15.php
[40] http://www.computerbase.de/2015-11/radeon-r9-380x-asus-sapphire-test/3/#abschnitt_lautstaerke
[41] http://www.hardwareluxx.de/index.php/artikel/hardware/grafikkarten/37233-amd-radeon-r9-380x-von-asus-und-sapphire-im-test.html?start=6
[42] http://www.tomshardware.de/amd-radeon-r9-380x-sapphire-nitro,testberichte-241978-8.html
[43] http://www.tweakpc.de/hardware/tests/grafikkarten/xfx_radeon_r9_380x/s03.php
[44] http://www.3dcenter.org/artikel/launch-analyse-amd-radeon-r9-380x/launch-analyse-amd-radeon-r9-380x-seite-2
[45] http://www.computerbase.de/2015-11/radeon-r9-380x-asus-sapphire-test/
[46] http://www.tomshardware.de/amd-radeon-r9-380x-sapphire-nitro,testberichte-241978.html
[47] http://www.hardwarecanucks.com/forum/hardware-canucks-reviews/70739-amd-radeon-r9-380x-review.html
[48] http://hexus.net/tech/reviews/graphics/88139-sapphire-radeon-r9-380x-nitro/
[49] http://www.techpowerup.com/reviews/ASUS/R9_380X_Strix/
[50] http://www.techspot.com/review/1093-amd-radeon-380x/
[51] http://nl.hardware.info/reviews/6391/amd-radeon-r9-380x-review-volwaardige-tonga
[52] http://www.tweakpc.de/hardware/tests/grafikkarten/xfx_radeon_r9_380x/s01.php
[53] http://www.guru3d.com/articles-pages/amd-radeon-r9-380x-4gb-review,1.html
[54] http://techreport.com/review/29316/amd-radeon-r9-380x-graphics-card-reviewed
[55] https://www.3dcenter.org/news/offizielle-spezifikationen-und-amd-eigene-benchmarks-zur-radeon-r9-380x-aufgetaucht
[56] http://www.hardwareluxx.de/index.php/artikel/hardware/grafikkarten/37233-amd-radeon-r9-380x-von-asus-und-sapphire-im-test.html
[57] http://www.3dcenter.org/artikel/launch-analyse-amd-radeon-r9-380x/launch-analyse-amd-radeon-r9-380x-seite-3