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Launch-Analyse Intel Rocket Lake

Montag, 5. April 2021
 / von Leonidas [1]
 

Nach Jahren der technologischen Eintönigkeit bei Intel steht mittels "Rocket Lake [2]" bzw. der 11. Core-Generation nun erstmals wieder eine echte technologische Veränderung an, bei welcher die aus dem Mobile-Segment bekannten "Cove" CPU-Kerne mit höherer IPC für das Desktop-Segment umgesetzt werden. Da dies jedoch weiterhin unter der 14nm-Fertigung abläuft, konnte Intel bei der Anzahl der CPU-Kerne nicht erneut zulegen, sondern musste gegenüber der eigenen Vorgänger-Generation "Comet Lake [3]" sogar etwas abspecken. Große Erfolge unter der Anwendungs-Performance sind daher für Rocket Lake kaum zu erwarten, allerdings sollte sich der Cove-bedingte IPC-Boost gerade unter Spielen wiederfinden lassen respektive hat Intel für Rocket Lake sogar das Motto "Designed to Game" ausgegeben. Ob sich selbiges anhand der durch die Launchreviews aufgestellten Benchmarks bestätigen läßt, soll nachfolgend mittels dieser Launch-Analyse ermittelt werden.

    Intel "Rocket Lake" (RKL)

  • 6 Mrd. Transistoren auf 270mm² Chipfläche in der 14nm-Fertigung von Intel
  • max. 8 CPU-Kerne (+HT) der "Cypress Cove" Architektur (Abwandlung von "Sunny Cove")
  • 512 kByte Level2-Cache sowie 2 MB Level3-Cache pro CPU-Kern
  • erstmalige Unterstützung von AVX-512 im Desktop
  • IPC-Gewinn laut Intel +19%, mit +17% nachgemessen [4]
  • max. 32 EU integrierte Grafik auf Basis der Xe-Architektur
  • PCI Express 4.0 mit 20 Lanes (16 für Grafik, 4 für SSD)
  • Sockel LGA1200, benutzbar auf Mainboards von Intels 500er Chipsatz-Serie sowie H470 & Z490 (nach BIOS-Update)
  • Verkaufsname: 11. Core-Generation bzw. Core i-11000 Serie

Für die CPU-Architektur von Rocket Lake setzt Intel auf eine Abwandlung der "Sunny Cove" CPU-Kerne der Ice-Lake-Architektur [5], welche für Rocket Lake den Eigennamen "Cypress Cove" erhalten haben. Jene sind damit nominell nicht ganz so modern wie die "Willow Cove" CPU-Kerne der Tiger-Lake-Architektur [6] – was in der Praxis aber wohl weit weniger einen Nachteil darstellt, denn Tiger Lake ist IPC-normiert auch nicht wirklich schneller als Ice Lake. Der Rückgriff auf die (etwas) ältere CPU-Architektur war wohl notwendig wegen des Zeitbedarfs der Anpassungsarbeiten – zum einen an Desktop-Bedürfnisse mit den dort üblichen hohen Taktraten, zum anderen zugunsten der nochmals verwendeten 14nm-Fertigung. Diesbezüglich dürfte Intel sicherlich hier und da Kompromisse eingegangen sein, um nicht bei den Taktraten beachtbar niedriger zu landen – da IPC-Zuwachs und niedrigere Taktraten zusammengerechnet ein Nullsummenspiel ergeben (können), wie seinerzeit von Ice Lake höchstselbst demonstriert. Der von Intel propagandierte IPC-Gewinn von +19% läßt sich hingegen tatsächlich nachvollziehen, die ComputerBase [4] ermittelte diesbezüglich +17%.

Daneben gab es weitere bedeutsame technologische Verbesserungen bei Rocket Lake: Für die integrierte Grafik stand die Xe-Architektur [7] Pate, welche bereits bei Tiger Lake sowie den neuen Desktop-Grafikkarten von Intel Verwendung findet. Neben erheblichen IPC-Zugewinnen auf Grafik-Seite wurde die Standard-Grafiklösung zudem mit 32 EU gleich um ein Drittel breiter angesetzt als bisher (24 EU). Der offizielle Speichersupport erreicht erstmals bei Intel DDR4/3200, wenngleich diese Taktung bekannterweise auch schon von den Speichercontrollern früherer Intel-Prozessoren (problemlos) vertragen wurde. Ebenfalls erstmals bei Intel gibt es Support für PCI Express 4.0, hierbei werden 20 Lanes seitens des Rocket-Lake-Prozessors selber geboten. Nominell gibt es selbigen Support nur auf Mainboards mit 500er Chipsätzen, allerdings haben sich einige Retail-Platinen mit H470- und Z490-Chipsätzen ebenfalls den Support von PCI Express 4.0 zertizieren lassen (sofern mit Rocket-Lake-Prozessoren betrieben).

Kürzel Prozessoren-Serie neue Chipfertigung bessere Architektur mehr CPU-Kerne Verlötung
Sandy Bridge SNB Core i-2000 Serie (32nm, 2011) ✗ ✓  (erheblich) ✗ ✓
Ivy Bridge IVB Core i-3000 Serie (22nm, 2012) ✓  (32nm → 22nm) ✓  (gering)     ✗ ✗
Haswell HSW Core i-4000 Serie (22nm, 2013) ✗ ✓  (gering)     ✗ ✗
Broadwell BDW Core i-5000 Serie (14nm, 2015) ✓  (22nm → 14nm) ✓  (gering)     ✗ ✗
Skylake SKL Core i-6000 Serie (14nm, 2015) ✗ ✓  (minimal)   ✗ ✗
Kaby Lake KBL Core i-7000 Serie (14nm, 2017) ✗ ✗ ✗ ✗
Coffee Lake CFL Core i-8000 Serie (14nm, 2017) ✗ ✗ ✓  (4C → 6C) ✗
Coffee Lake Refresh CFL-R Core i-9000 Serie (14nm, 2018) ✗ ✗ ✓  (6C → 8C) ✓
Comet Lake CML Core i-10000 Serie (14nm, 2020) ✗ ✗ ✓  (8C → 10C) ✓
Rocket Lake RKL Core i-11000 Serie (14nm, 2021) ✗ ✓  (erheblich) ✗  (weniger!) ✓

Ein gewichtiges Zugeständnis an die 14nm-Fertigung existiert – neben in der CPU-Architektur selber eventuell versteckten Kompromissen – bei der Anzahl der gebotenen CPU-Kerne: Jene geht bei Rocket Lake wieder auf maximal 8 zurück, nachdem die Vorgänger-Generation "Comet Lake" bereits maximal 10 CPU-Kerne aufbieten konnte. Der augenscheinliche Grund liegt hierfür liegt in der Größe des bei Rocket Lake alleinig (für alle entsprechenden CPU-Modelle) verwendeten Prozessoren-Dies, welches mit 270mm² Chipfläche schon sehr "fett" für einen Consumer-Prozessor von Intel ausgefallen ist. Üblicherweise versucht Intel, seine Spitzen-Modelle im Consumer-Bereich bei um die 150mm² Chipfläche zu halten – ein Anspruch, welchen man im Laufe der Kern-Kriege mit AMD zuletzt nicht mehr ganz halten konnte, welchen Rocket Lake nun jedoch komplett durchbricht.

Ein Zehnkern-Die unter der Rocket-Lake-Architektur wäre dann aber wohl ca. 300mm² groß geworden, was weder wirtschaftlich darstellbar ist (schließlich werden auch alle billigen Sechskerner hieraus gewonnen), noch wahrscheinlich wirklich zählbares gebracht hätte: Denn Rocket Lake verbraucht wegen des Rückgriffs auf die "Cove" CPU-Kerne in Verbindung mit der 14nm-Fertigung ziemlich gut Strom schon bei einem Achtkerner. Für einen Zehnkerner hätte Intel demzufolge die TDP-Klasse nach oben korrigieren müssen (ein medialer Kotau) oder aber wäre mit unterdurchschnittlichen Performance-Gewinnen für die zwei CPU-Kerne mehr bestraft worden. Intel hat sich wie zu sehen für die kleinere Lösung entschieden, welche Rocket Lake zwar in der Disziplin der Anwendungs-Performance limitiert, dafür hingegen keine größeren Verrenkungen bei Wirtschaftlichkeit und TDP-Klasse erzwingt.

Fertigung Vierkerner Sechskerner Achtkerner Zehnkerner
Sandy Bridge 32nm 216mm² - - -
Ivy Bridge 22nm 160mm² - - -
Haswell 22nm 177mm² - - -
Skylake 14nm 122mm² - - -
Kaby Lake 14nm 126mm² - - -
Coffee Lake 14nm 126mm² 150mm² 174mm² -
Comet Lake 14nm - ~150mm² - 198mm²
Rocket Lake 14nm - - 270mm² -
Chipflächen jeweils mit GT2-Grafiklösung

Den Nachteil der zwei fehlenden CPU-Kerne an der Spitze ist zum Glück allein bei den Core-i9-Prozessoren präsent, in den anderen Produktsegment bleibt die Anzahl der gebotenen Kerne und Threads gleich zu den jeweiligen Comet-Lake-Vorgängern. Mangels anderer Unterscheidungsmerkmale beglückt Intel den Core i9 von Rocket Lake dann zumindest bei den Spitzenmodellen mit zwei neuen Feature: So erlauben (rein offiziell) auf DDR4/3200 nur Core i9-11900K & -11900KF den vollen Speichercontroller-Takt zu fahren ("Gear 1"). Die anderen Prozessoren des Rocket-Lake-Portfolios schaffen dies nur mit DDR4/2933 bzw. schalten hingegen bei DDR4/3200 auf den halben Takt des Speichercontrollers herunter ("Gear 2") und verlieren somit nicht unbeachtlich an Spiele-Performance [8]. Die bisherigen Praxis-Erfahrungen zeigen allerdings darauf hin, dass dies eine eher ausgedachte Einschränkung darstellt und der Speichercontroller von Rocket Lake auf allen Prozessoren-Modellen Gear 1 auch bei DDR4/3200 (und etwas darüber hinaus) mitmacht. Die allermeisten Testberichte haben somit gleich mit Gear 1 getestet – ob durch Wahl eines niedrigeren Speichertakts oder manuell forciert.

bis Skylake Kaby Lake Coffee Lake CFL-R Comet Lake Rocket Lake
Core i9 - - - 8C+HT 10C+HT 8C+HT
Core i7 4C+HT 4C+HT 6C+HT 8C 8C+HT 8C+HT
Core i5 4C 4C 6C 6C 6C+HT 6C+HT
Core i3 2C+HT 2C+HT 4C 4C 4C+HT 4C+HT
Pentium 2C 2C+HT 2C+HT 2C+HT 2C+HT 2C+HT
Celeron 2C 2C 2C 2C 2C 2C

Genauso erhalten allein Core i9-11900K & -11900KF einen neuen Boost-Modus in Form von "Adaptive Boost" – bei welchem der maximale Boost-Takt im AllCore-Modus von 4.8 auf 5.1 GHz hochgeht, je nachdem ob es Spannungsversorgung und CPU-Temperatur zulassen. Allerdings wurden die Taktraten von Adaptive Boost in nachfolgender Spezifikations-Tabelle bewußt außen vor gelassen, denn Intel zwingt die Mainboard-Hersteller, das Feature (bei deren Platinen) ab Werk zu deaktivieren. Der Anwender muß das Feature somit im Mainboard-BIOS direkt selber einschalten – wahrscheinlich, weil Adaptive Boost nur zusammen mit dem gleichzeitigen Aushebeln der Power-Limits einen Performance-Effekt ergibt, ansonsten ist das Feature faktisch wirkungslos. Im eigentlichen handelt es sich somit um eine dynamische Overclocking-Funktion (nicht unähnlich zu AMDs "Precision Boost Overdrive") – welche allerdings weiterhin von der Intel-Garantie gedeckt wird.

Wie zuletzt bei allen Intel-Generationen gibt es auch bei Rocket Lake zu jedem K-Modell ein KF-Modell mit deaktivierter Grafik samt abgesenktem Preispunkt (zuzüglich weiterer F-Modellen im 65W-Bereich). Da AMDs Gegenangebote allesamt ohne integrierter Grafik antreten, wurde nachfolgend durchgehend der Preispunkt der KF-Modelle (sofern günstiger) zum Vergleich bzw. für Preis/Leistungs-Betrachungen herangezogen, auch wenn fast alle vorhandenen Benchmarks von K-Modellen stammen. Da im Rahmen der Meßungenauigkeit jedoch problemlos von der Performance der K-Modelle auf die Performance der KF-Modelle geschlossen werden kann, erscheint dieser (preisliche) Vergleich zu Intels KF-Modellen als fairer. Letztlich erhalten die Käufer eines K-Modells mit integrierter Grafik für den aufzubringenden (geringen) Mehrpreis auch einen vernünftigen Gegenwert in Form einer funktionierenden wie lieferbaren Grafiklösung.

Abst. Kerne Taktraten unl. L2+L3 Grafik TDP/PL2 Liste
Core i9-11900K RKL 8C/16T 3.5/4.8/5.3 GHz ✓ 4+16 MB UHD750 (Xe @ 32 EU) 125/251W $539
Core i9-11900KF RKL 8C/16T 3.5/4.8/5.3 GHz ✓ 4+16 MB deaktiviert 125/251W $519
Core i9-11900 RKL 8C/16T 2.5/4.7/5.2 GHz ✗ 4+16 MB UHD750 (Xe @ 32 EU) 65/224W $439
Core i9-11900F RKL 8C/16T 2.5/4.7/5.2 GHz ✗ 4+16 MB deaktiviert 65/224W $422
Core i7-11700K RKL 8C/16T 3.6/4.6/5.0 GHz ✓ 4+16 MB UHD750 (Xe @ 32 EU) 125/251W $399
Core i7-11700KF RKL 8C/16T 3.6/4.6/5.0 GHz ✓ 4+16 MB deaktiviert 125/251W $374
Core i7-11700 RKL 8C/16T 2.5/4.4/4.9 GHz ✗ 4+16 MB UHD750 (Xe @ 32 EU) 65/224W $323
Core i7-11700F RKL 8C/16T 2.5/4.4/4.9 GHz ✗ 4+16 MB deaktiviert 65/224W $298
Core i5-11600K RKL 6C/12T 3.9/4.6/4.9 GHz ✓ 3+12 MB UHD750 (Xe @ 32 EU) 125/251W $262
Core i5-11600KF RKL 6C/12T 3.9/4.6/4.9 GHz ✓ 3+12 MB deaktiviert 125/251W $237
Core i5-11600 RKL 6C/12T 2.8/4.3/4.8 GHz ✗ 3+12 MB UHD750 (Xe @ 32 EU) 65/154W $213
Core i5-11500 RKL 6C/12T 2.7/4.2/4.6 GHz ✗ 3+12 MB UHD750 (Xe @ 32 EU) 65/154W $192
Core i5-11400 RKL 6C/12T 2.6/4.2/4.4 GHz ✗ 3+12 MB UHD730 (Xe @ 24 EU) 65/154W $182
Core i5-11400F RKL 6C/12T 2.6/4.2/4.4 GHz ✗ 3+12 MB deaktiviert 65/154W $157
Core i3-10325 CML-R 4C/8T 3.9/4.5/4.7 GHz ✗ 1+8 MB UHD630 (24 EU) 65/?W $154
Core i3-10305 CML-R 4C/8T 3.8/4.3/4.5 GHz ✗ 1+8 MB UHD630 (24 EU) 65/?W $143
Core i3-10105 CML-R 4C/8T 3.7/4.2/4.4 GHz ✗ 1+6 MB UHD630 (24 EU) 65/?W $122
Core i3-10105F CML-R 4C/8T 3.7/4.2/4.4 GHz ✗ 1+6 MB deaktiviert 65/?W $97
Pentium G6605 CML-R 2C/4T 4.3 GHz ✗ 0.5+4 MB UHD630 (24 EU) 65/?W $86
Pentium G6505 CML-R 2C/4T 4.2 GHz ✗ 0.5+4 MB UHD630 (24 EU) 65/?W $75
Pentium G6405 CML-R 2C/4T 4.1 GHz ✗ 0.5+4 MB UHD610 (18 EU) 65/?W $64
Taktraten-Angaben: 1. Base-Takt, 2. AllCore-Turbo, 3. maximaler Turbo-Takt – jeweils inklusive Turbo Boost Max 3.0 und Thermal Velocity Boost (TVB) (aber ohne Adaptive Boost, da deaktiviert ausgeliefert); "unl." = unlocked, sprich zum Übertakten freigegeben; maximaler offizieller Speichersupport: Rocket Lake durchgehend DualChannel DDR4/3200, Comet-Lake-Refresh durchgehend DualChannel DDR4/2666

Vorstehende Spezifikations-Tabelle enthält auch die Modelle des Comet-Lake-Refreshs, welche Intel in den Produktsegmenten "Pentium" und "Core i3" ansetzt – da für diese Segmente keine Rocket-Lake-Prozessoren erscheinen werden. Ursprünglich wollte Intel den Comet-Lake-Refresh sogar mit in die Core i-11000 Serie einordnen, hat sich jedoch glücklicherweise noch vor dem Launch entsprechend umentschieden, so das jene Prozessoren-Modelle nunmehr durch die bei Intel ansonsten nicht benutzte letzte "5" im Modellnamen erkennbar sind. Durch die zwei verwendeten Architekturen sowie nur singuläre Abweichungen bei der Kern-Anzahl ergeben sich recht unterschiedliche Hardware- und Preis-Veränderungen zwischen den gleichnamigen Modellen von altem zu neuem Intel-Portfolio – gibt es somit keinen einheitlich für alle Prozessoren-Modelle geltenden Technik-Fortschritt:

10. Core-Gen. 11. Core-Gen. Hardware- und Preis-Veränderungen
Core i9-10900K ($488) ➔ Core i9-11900K ($539) neue Architektur, 2 Kerne weniger, minimal weniger Takt, neue Xe-Grafik, +10% Preisaufschlag
Core i7-10700K ($374) ➔ Core i7-11700K ($399) neue Architektur, gleiche Kern-Anzahl, minimal weniger Takt, neue Xe-Grafik, +7% Preisaufschlag
Core i5-10600K ($262) ➔ Core i5-11600K ($262) neue Architektur, gleiche Kern-Anzahl, grob gleicher Takt, neue Xe-Grafik, gleicher Listenpreis
Core i5-10400F ($157) ➔ Core i5-11400F ($157) neue Architektur, gleiche Kern-Anzahl, grob gleicher Takt, gleicher Listenpreis
Core i3-10100F ($97) ➔ Core i3-10105F ($97) unveränderte Architektur, gleiche Kern-Anzahl, minimal mehr Takt, gleicher Listenpreis
Pentium G6400 ($64) ➔ Pentium G6405 ($64) unveränderte Architektur, gleiche Kern-Anzahl, minimal mehr Takt, gleicher Listenpreis

Preislich ist Intel für Rocket Lake normalerweise auf demselben Niveau wie unter Comet Lake unterwegs – mit der Ausnahme der K/KF-Modelle von Core i7 & i9, wo sich Intel einen gewissen Preisaufschlag von +7-10% gegönnt hat. Dies führt Intels Spitzenmodelle (im Consumer-Segment) erstmals seit langer Zeit wieder über die 500-Dollar-Marke – das letzte Mal gab es das mit Prozessoren-Generationen, bei welchen noch nicht die heutige klare Trennung zum HEDT-Segment existierte. Eigentlich ist diese Preiserhöhung angesichts des Rückschritts bei der Anzahl der CPU-Kerne beim Core i9 nicht wirklich rechtzufertigen – welche zudem eine unnatürlich hohe Preisdifferenz zum (in diesem Fall) nahezu gleichen Core i7 auftut. Aller Vermutung nach setzt Intel hierbei auf jene Käuferschicht, welche generell nur zum Spitzenmodell greift – und melkt jene nun noch ein wenig mehr.

Wohl eben deswegen ist der Core i9-11900K/KF derzeit im Einzelhandel auch noch deutlich oberhalb seines Listenpreises unterwegs, während die anderen Rocket-Lake-Modelle diesbezüglich eine freudige Überraschung anzeigen und sowohl lieferbar sind als auch in der Nähe ihres jeweiligen Listenpreises angeboten werden. Dafür hat AMD bei Zen 3 [9] einige Monate gebraucht – und auch jetzt noch sind Ryzen 9 5900X & 5950X schwer erhältlich und wenn dann nur klar oberhalb AMDs Listenpreis zu bekommen. Normalerweise sollten sich Core i9-11900K/KF und Ryzen 9 5900X direkt beharken, aber derzeit ist dieser Vergleich mangels Lieferbarkeit auf AMD-Seite ein weitgehendes "Schattenboxen". Vernünftig vergleichbar sind hingegen Core i7-11700K/KF zu Ryzen 7 5800X, wobei das Intel-Modell einen gewissen Preisvorteil hält und demzufolge vielleicht auch nicht ganz so schnell wie das AMD-Modell ausfallen muß.

Für den Core i5-11600K/KF hat AMD hingegen kein preisliches Pendant im Zen-3-Portfolio aufzubieten, der Ryzen 5 5600X ist preislich deutlich höher angesetzt. Der einzige passende Vergleichpartner zum Core i5-11600K/KF ist somit der Ryzen 5 3600XT aus AMDs Zen-2-Riege [10], welcher natürlich dann ohne Zen-3-Vorteile in den Ring steigt. Gleiches gilt am unteren Ende der Vergleichs-Palette beim Core i5-11400/F, zu welchem preislich allein der Ryzen 5 3600 auf wiederum Zen-2-Basis passt. Intel kann somit derzeit insbesondere mit dem Pfund wuchern, dass Rocket Lake eine weitgehend vollständige CPU-Generation darstellt (zumindest bis hinunter zu günstigen Sechskernern), während AMD seine Zen-3-Riege trotz mehrere Monate früherem Start noch nicht in günstige Preisgefilde ausgebaut hat, dort hingegen mit "Alt-Modellen" arbeiten muß.

AMD Zen 2/3 Straße Intel Rocket Lake
Zen 3, 12C/24T, 3.7/4.8 GHz, 105W, $549     Ryzen 9 5900X ca. 800€ *    
    640-700€ Core i9-11900K/KF     RKL, 8C/16T, 3.5/5.3 GHz, 125W, $519/539
Zen 3, 8C/16T, 3.8/4.7 GHz, 105W, $449     Ryzen 7 5800X 425-460€    
    390-420€ Core i7-11700K/KF     RKL, 8C/16T, 3.6/5.0 GHz, 125W, $374/399
Zen 3, 6C/12T, 3.7/4.6 GHz, 65W, $299     Ryzen 5 5600X 310-350€    
    235-270€ Core i5-11600K/KF     RKL, 6C/12T, 3.9/4.9 GHz, 125W, $237/262
Zen 2, 6C/12T, 3.8/4.5 GHz, 95W, $249     Ryzen 5 3600XT 230-270€    
    160-200€ Core i5-11400/F     RKL, 6C/12T, 2.6/4.4 GHz, 65W, $157/182
Zen 2, 6C/12T, 3.6/4.2 GHz, 65W, $199     Ryzen 5 3600 160-190€    
Straßenpreise gemäß dem Geizhals-Preisvergleich [11] für lieferbare Angebote vom 5. März 2021 (egal ob tray oder boxed); * ... Ryzen 9 5900X derzeit schlecht verfügbar

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Nach Jahren der technologischen Eintönigkeit bei Intel steht mittels "Rocket Lake" bzw. der 11. Core-Generation nun erstmals wieder eine echte technologische Veränderung an, bei welcher die aus dem Mobile-Segment bekannten "Cove" CPU-Kerne mit höherer IPC für das Desktop-Segment umgesetzt werden. Da dies jedoch weiterhin unter der 14nm-Fertigung abläuft, konnte Intel bei der Anzahl der CPU-Kerne nicht erneut zulegen, sondern musste gegenüber der eigenen Vorgänger-Generation "Comet Lake" sogar etwas abspecken. Große Erfolge unter der Anwendungs-Performance sind daher für Rocket Lake kaum zu erwarten, allerdings sollte sich der Cove-bedingte IPC-Boost gerade unter Spielen wiederfinden lassen respektive hat Intel für Rocket Lake sogar das Motto "Designed to Game" ausgegeben. Ob sich selbiges anhand der durch die Launchreviews aufgestellten Benchmarks bestätigen läßt, soll nachfolgend mittels dieser Launch-Analyse ermittelt werden. [13]

Launch-Analyse Intel Rocket Lake (Seite 2)

Montag, 5. April 2021
 / von Leonidas [1]
 

Der durchaus interessante Vergleich von Core i5-11400/F gegen Ryzen 5 3600 ist allerdings mit den vorliegenden Benchmarks nicht anzutreten, da die Launchreviews zu Rocket Lake [14] diesbezüglich kein Zahlenmaterial aufbieten. Getestet wurden von den Launchreviews allein Core i5-11600K, Core i7-11700K (etwas seltener) und Core i9-11900K – welche dann nachfolgend gegenüber den passenden Vertretern von Comet Lake sowie AMDs Zen 2/3 verglichen wurden. Hierbei wurde sich auf Launchreviews mit möglichst vollständigem Prozessoren-Portfolio sowie natürlich einer gewissen Anzahl an Benchmarks konzentriert. Erstaunlicherweise gab es hiervon im Anwendungs-Bereich beachtbar weniger als bei früheren CPU-Launches üblich – manche Webseiten haben sich die Messungen zur Anwendungs-Performance gleich ganz gespart und bieten allein Spiele-Benchmarks auf.

Eine sehr gewichtige Frage vor allen Tests ist jene nach den konkreten Testbedingungen, da man Rocket Lake letztlich unter drei verschiedenen Modi testen kann: Mit Spezifikations-gerechten Power-Limits, mit aufgehobenen Power-Limits sowie unter "Adaptive Boost". Einige Testberichte haben alle drei Modi ausgemessen (dazu später mehr), für die nachfolgende Performance-Auswertung wurde sich hingegen auf Benchmarks mit Spezifikations-gerechten Power-Limits konzentriert (unter allerdings "Gear 1" für den Speichercontroller, wie vorstehend dargelegt). Dies hat zum Hintergrund, dass Intels Prozessoren ohne jede Limits heftig ineffektiv werden, für nur wenig Mehrperformance wird dabei enorm an Energie verschleudert sowie die CPU-Temperatur hochgejagt. Inzwischen fragen die neuen Mainboards beim Erststart wohl auch nach, welchen Modus man gerne hätte – einen Spezifikations-gerechten Betrieb oder einen Betrieb ohne jede Power-Limits.

Anzumängeln ist allerdings, dass es mit diesem Launch so einige Testberichte zu lesen gab, welche sich in dieser Frage nicht ausreichend erklären oder aber einfach gar nichts dazu sagen, mit welchen Limits die Rocket-Lake-Prozessoren bei den angestellten Benchmarks betrieben wurden. Manchmal kann man dies über die Benchmarks selber erkennen – beispielsweise deutet ein Cinebench R20 Multithread-Wert ab 6200 Punkten für den Core i9-11900K/KF zielsicher auf aufgehobene Power-Limits hin (mit Intel-Limits gibt es bestenfalls um die 6000 Punkte herum). Aber natürlich sollte es nicht Aufgabe des Lesers sein, zuerst einmal die genauen Testbedingungen zu erraten. Ein wenig mehr Genauigkeit bei der Behandlung des Testobjekts durch die Artikelschreiber wäre an dieser Stelle sehr wohl wünschenswert.

Anwendungen 10600K 10700K 10900K 3600XT 5600X 5800X 5900X 11600K 11700K 11900K
Kerne & Abstammung 6C CML 8C CML 10C CML 6C Zen2 6C Zen3 8C Zen3 12C Zen3 6C RKL 8C RKL 8C RKL
AnandTech [15]  (34 Tests) 71,8% 87,2% 100,3% - 88,9% 105,1% 121,6% 81,7% 95,8% 100%
ComputerBase [16]  (8 Tests) 68,5% 93,4% 113,7% 72,8% 86,9% 112,6% 153,7% 77,6% - 100%
Golem [17]  (6 Tests) 68,8% 84,1% 100,1% - 79,2% 103,1% 128,7% 79,6% 95,8% 100%
Guru3D [18]  (15 Tests) 65,1% 84,0% 100,0% 68,9% 79,7% 104,5% 139,1% 73,9% - 100%
Hardwareluxx [19]  (11 Tests) 67,1% 86,9% 104,8% 70,6% 85,3% 111,6% 137,8% 76,4% 97,1% 100%
Hardware Upgrade [20]  (16 Tests) 64,8% 85,9% 104,5% 72,2% 86,3% 110,7% 139,6% 76,0% 97,8% 100%
Le Comptoir d.H. [21]  (16 Tests) 70,0% 89,0% 103,5% - 85,6% 108,3% 141,8% 80,0% 94,7% 100%
Les Numeriques [22]  (7 Tests) 80,5% - 109,7% 78,6% 90,3% 108,4% 131,8% 86,4% - 100%
Puget Systems [23]  (9 Tests) 69,6% 86,5% 99,2% - 87,4% 105,5% 120,1% 84,7% 97,7% 100%
PurePC [24]  (19 Tests) 67,4% 85,7% 103,1% - 79,7% 100,6% 125,6% 77,8% - 100%
SweClockers [25]  (7 Tests) 67,2% 88,5% 105,9% 72,8% 81,7% 107,9% 137,9% 77,0% 96,3% 100%
TechPowerUp [26]  (36 Tests) 72,0% 87,0% 97,4% - 87,5% 103,3% 119,6% 84,9% - 100%
gemittelte Anwendungs-Perf. 69,0% 87,1% 102,8% 72,4% 84,7% 106,3% 132,1% 79,4% 96,4% 100%
TDP 125W 125W 125W 95W 65W 105W 105W 125W 125W 125W
Listenpreis $237 $349 $472 $249 $299 $449 $549 $237 $374 $519
Straßenpreis (ab) 190€ 290€ 430€ 230€ 310€ 425€ 800€ 235€ 390€ 640€
Performance-Durchschnitt gemäß geometrischem Mittel, leicht gewichtet zugunsten jener Hardwaretests mit höherer Benchmark-Anzahl; Listenpreise: AMD = boxed, Intel = tray für KF-Modelle; Straßenpreise: Bestpreise zum Stand 5. März 2021 für lieferbare Angebote (egal ob tray oder boxed); gesamte ausgewertete Benchmark-Anzahl: ca. 1620

Wirklich nicht unerwartet kann Rocket Lake unter der Anwendungs-Performance keine offensichtlichen Siege erringen – dafür fehlt wie gesagt die passende Anzahl an CPU-Kernen. Auch kommt Intel mittels Rocket Lake selbst rein Kern-normiert noch nicht an das Performance-Level von Zen 3 heran: Im Sechskern-Feld ist der Ryzen 5 5600X noch um +6,7% schneller als ein Core i5-11600K/KF, im Achtkern-Feld legt der Ryzen 7 5800X auf den Core i7-11700K/KF immerhin +10,3% sowie auf den dann vollkommen hochgezogenen Core i9-11900K/KF auch noch +6,3% oben drauf. Die grundsätzliche Positionierung "Zen 3 > RKL" ist dabei bei jedem einzelnen ausgewerteten Testbericht wiederzukennen – egal ob mit kurzem oder langem Benchmarkfeld, egal ob der Testaufbau eher eine höhere Anzahl an CPU-Kernen bevorzugt oder hingegen mehr auf IPC samt Taktrate reagiert.

Nicht schlecht präsentiert sich Rocket Lake hingegen im Vergleich zum eigenen Vorgänger: Kern-normiert legt der Core i5-11600K/KF immerhin +15,1% auf den Core i5-10600K/KF oben drauf, gegenüber dem Core i7-10700K/KF geht es beim Core i7-11700K/KF um +10,7% sowie beim Core i9-11900K/KF um +14,8% hinauf. Damit kommt das Rocket-Lake-Spitzenmodell sogar ganz gut an den Core i9-10900K/KF selbst unter der Anwendungs-Performance und trotz zweier CPU-Kerne weniger heran. Vermutlich genau deswegen gab es am Ende noch das "Adaptive Boost" Feature für Rocket Lake: Denn schon ein geringer zusätzlicher Performace-Effekt wird ausreichen, um den Vorteil des Core i9-10900K/KF von +2,8% zu egalisieren und somit eine gegenüber Comet Lake (wenn auch mit der Brechstange erzwungene) gleichwertige oder gar bessere Anwendungs-Performance speziell im Fall der beiden Spitzen-Modelle zu erreichen.

Gemessen an den Preislagen spricht hingegen gar nichts für den Core i9-11900K/KF, da das Rocket-Lake-Spitzenmodell gerade einmal +3,7% Performance auf den Core i7-11700K/KF oben drauf legt und dafür laut Liste gleich +39% mehr kostet (zu aktuellen Straßenpreise sogar +64%). Jener Core i7-11700K/KF ordnet sich gegenüber AMDs Angebot hingegen ganz vernünftig ein: Der Ryzen 7 5800X bietet zwar +10,3% mehr Performance, kostet jedoch im Einzelhandel derzeit auch +9% mehr. Richtig interessant wird es für den Core i5-11600K/KF, da sich jener gemessen am Preispunkt nicht mit einem Zen-3-Modell vergleichen muß: Den zum Händlerpreis nur um –2% günstigeren Ryzen 5 3600XT schlägt das Rocket-Lake-Modell um +9,7% bei der Anwendungs-Performance – etwas, was dem Comet-Lake-Vorgänger noch nicht gelungen war. Natürlich besteht trotz dieser teilweise für Rocket Lake sprechenden Preis/Leistungs-Verhältnisse für Intel das Problem, dass es ohne eine Performance-Führerschaft schwer wird – und somit der große Marktanteils-Umschwung (im DIY-Segment) angesichts der von Rocket Lake erbrachten Anwendungs-Performance nicht erwartet werden braucht.

AMD Zen 3 vs. Intel Rocket Lake Anwendungs-Performance [27]
AMD Zen 3 vs. Intel Rocket Lake Anwendungs-Performance [28]

Intels eigentliche Hoffnung liegt aber natürlich bei den Benchmarks zur Spiele-Performance, wo der Nachteil bei der Kern-Anzahl keine Rolle spielt und IPC-Gewinne somit eventuell stärker durchschlagen können. Hierzu gab es einen bunten Strauß an Benchmarks, wobei sich die nachfolgende Benchmark-Auswertung auf Messungen unter niedrigen Auflösungen oder wenigstens mit 1% Perzentilen konzentriert, um näher des CPU-Limits zu kommen und somit eine gewisse Skalierung zwischen den einzelnen Prozessoren-Modellen aufzeigen zu können. Leider lagen zu wenige einheitliche Messungen unter einem bestimmten Setting vor, die Hardwaretester sind sich augenscheinlich bei der Herangehensweise in dieser Frage immer noch nicht einig. Damit wurden in die nachfolgende Tabelle auch Benchmarks unter durchaus verschiedenen Settings aufgenommen, einfach um auf eine gewisse Werte-Menge zu kommen. Zum Ausgleich für diese Ungenauigkeit wurde beim Performance-Durchschnitt gut zugunsten jener Tests mit besserer Werte-Skalierung gewichtet, wo also das CPU-Limit besser herausgearbeitet werden konnte.

Selbst nach Ansicht der vorliegenden Benchmark-Ergebnisse ergibt sich interessanterweise immer noch keine eindeutige Tendenz, mit welcher Benchmark-Gestaltung man die beste Skalierung erzielt: Generell sollten hierfür Benchmarks unter niedrigen Auflösungen (720Pp und weniger) prädestiniert sein – allerdings ergaben sich auch Fälle mit klar unterdurchschnittlicher Skalierung selbst unter diesen Bedingungen. Hierbei wurde es sich oftmals wahrscheinlich zu einfach gemacht mit der Benutzung standardmäßiger Bildqualitäts-Settings, was jedoch für Spiele-Tests im CPU-Limit ungeeignet erscheint: Mit hoher Qualität kommt die Grafikkarte zu sehr ins Spiel, bei niedrigerer Qualität wird auch viel an eigentlicher CPU-Arbeit abgeschaltet. Der beste Weg stellt eine angepasste Bildqualität dar, welche möglichst viel CPU-Last mit möglichst wenig Grafik-Last verbindet. Derzeit arbeiten allerdings nur wenige Hardwaretester nach diesem Prinzip (bekannt: CapFrameX & PCGH), an dieser Stelle liegt noch einiges an Verbesserungspotential zugunsten wirklich CPU-limitierter Spiele-Benchmarks.

Spiele (CPU-Limit) 10600K 10700K 10900K 3600XT 5600X 5800X 5900X 11600K 11700K 11900K
Kerne & Abstammung 6C CML 8C CML 10C CML 6C Zen2 6C Zen3 8C Zen3 12C Zen3 6C RKL 8C RKL 8C RKL
AnandTech [15] (11T, 360-768p 5%) 85,2% 93,3% 99,3% - 108,8% 113,3% 111,4% 93,4% 98,5% 100%
CapFrameX [29] (14T, 720p avg) 77,5% - 91,3% - - - 97,9% - 96,8% 100%
ComputerBase [16] (10T, 720p 1%) 78,5% 89,0% 99,6% 73,8% 92,4% 96,6% 102,5% 84,8% - 100%
Golem [17] (7T, 1080p 1%) 77,4% 84,2% 91,8% - 92,4% 96,4% 97,9% 88,1% 95,7% 100%
Guru3D [18] (4T, 720p avg) 88,9% 91,9% 96,7% 81,0% 96,3% 97,3% 101,9% 93,0% - 100%
Le Comptoir [21] (11T, 1080p 1%) 84,3% 89,8% 97,2% - 97,2% 99,9% 98,9% 91,2% 96,6% 100%
PCGH [30] (20T, 664-720p avg) 77,4% 86,4% 90,2% - 92,0% 96,7% 98,6% 88,7% 93,5% 100%
SweClockers [25] (5T, 720p 1%) 80,8% 88,4% 90,1% 68,0% 88,8% 91,6% 90,3% 92,7% 97,6% 100%
TechPowerUp [26] (10T, 720p avg) 94,5% 101,1% 106,8% - 101,2% 105,7% 105,1% 93,7% - 100%
TechSpot [31] (10T, 1080p 1%) 88,1% 95,9% 102,4% - 96,0% 102,2% 105,0% 92,0% - 100%
gemittelte Spiele-Performance 81,4% 89,2% 95,5% 76,6% 94,6% 98,5% 100,2% 89,8% 96,1% 100%
TDP 125W 125W 125W 95W 65W 105W 105W 125W 125W 125W
Listenpreis $237 $349 $472 $249 $299 $449 $549 $237 $374 $519
Straßenpreis (ab) 190€ 290€ 430€ 230€ 310€ 425€ 800€ 235€ 390€ 640€
Performance-Durchschnitt gemäß geometrischem Mittel, gut gewichtet zugunsten jener Hardwaretests mit besserer Werte-Skalierung; Listenpreise: AMD = boxed, Intel = tray für KF-Modelle; Straßenpreise: Bestpreise zum Stand 5. März 2021 für lieferbare Angebote (egal ob tray oder boxed); gesamte ausgewertete Benchmark-Anzahl: ca. 850

Bei der Spiele-Performance kommt Rocket Lake generell besser weg, erzielt sogar im reinen Achtkern-Feld einen Punktsieg gegenüber Zen 3 – der Core i9-11900K/KF positioniert sich um +1,5% vor den Ryzen 7 5800X. Die durch Vorabtests geweckte Befürchtung [32] über eine eventuelle "Spiele-Schwäche" bei Rocket Lake bestätigt sich eindeutig nicht – jene ergibt sich allein über den Testansatz von AnandTech, welcher abweichend von den anderen Hardwaretests die Zen-3-Prozessoren unter Spielen stark bevorteilt. Ganz für die Spitze reicht es für Rocket Lake aber auch nicht, denn der Ryzen 9 5900X ist nochmals um einen Hauch aka +0,2% schneller. Jene Differenzen sich aber natürlich zu klein sind, um irgendwelche klaren Sieger zu erklären. Mit der Hinzunahme anderer Werte oder aber nur einer anderen Gewichtung könnten sich diese Rang-Verhältnisse durchaus umkehren. Grob kann man beim Core i9-11900K/KF von einer Spiele-Performance an der absoluten Leistungsspitze sprechen – aber auch nicht wirklich schneller als Ryzen 7 5800X oder Ryzen 9 5900X.

Wie schon bei den Anwendungs-Benchmarks hängt der Core i7-11700K/KF auch bei der Spiele-Performance nur knapp hinter dem Core i9-11900K/KF, ist somit aus Preis/Leistungs-Sicht immer vorzuziehen. Gegenüber Comet Lake legt Rocket Lake bei den einzelnen Modellen zwischen +5-10% oben drauf, wobei der Performance-Effekt im Sechskern-Feld zwischen Core i5-10600K/KF und Core i5-11600K/KF mit einem Performanceplus von +10,3% am stärksten ausfällt. Aufgrund der weitaus geringeren Skalierung der Spiele-Performance gegenüber der Anwendungs-Performance liegen allerdings mehr oder wenige alle getesteten Prozessoren recht nahe beieinander – außerhalb von Core i5-10600K/KF und Ryzen 5 3600XT sind es grob nur 12% Performance-Spanne zwischen kleinstem und größtem Prozessor (von Core i7-10700K/KF zu Ryzen 9 5900X). Dies wird in der Praxis somit keine wirkliche Rolle spielen, alle diese Prozessoren sind (bis auf die beiden genannten Ausnahmen) letztlich ähnlich gut für den Spiele-Einsatz geeignet.

AMD Zen 3 vs. Intel Rocket Lake Spiele-Performance [33]
AMD Zen 3 vs. Intel Rocket Lake Spiele-Performance [34]

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Der durchaus interessante Vergleich von Core i5-11400/F gegen Ryzen 5 3600 ist allerdings mit den vorliegenden Benchmarks nicht anzutreten, da die Launchreviews zu Rocket Lake diesbezüglich kein Zahlenmaterial aufbieten. Getestet wurden von den Launchreviews allein Core i5-11600K, Core i7-11700K (etwas seltener) und Core i9-11900K - welche dann nachfolgend gegenüber den passenden Vertretern von Comet Lake sowie AMDs Zen 2/3 verglichen wurden. Hierbei wurde sich auf Launchreviews mit möglichst vollständigem Prozessoren-Portfolio sowie natürlich einer gewissen Anzahl an Benchmarks konzentriert. [35]

Launch-Analyse Intel Rocket Lake (Seite 3)

Montag, 5. April 2021
 / von Leonidas [1]
 

Mittels Abschaltens der Power-Limits im Mainboard-BIOS sowie optional dem Zuschalten von "Adaptive Boost" gewinnen die Rocket-Lake-Prozessoren dann (logischerweise) nochmals an Performance hinzu, verlieren dabei jedoch jegliche Energieeffizienz bzw. erreichen teilweise extreme Verbrauchswerte. Dies soll nachfolgend anhand der ComputerBase-Benchmarks demonstriert werden – wobei hierzu zu beachten wäre, dass die ComputerBase eine sehr hohe Skalierung bei der Anwendungs-Performance aufweist, die aufgestellten Benchmarks in dieser Disziplin somit nur relativ und nicht absolut mit dem vorherigen Werte-Durchschnitt zur Anwendungs-Performance vergleichbar sind. Bei der Spiele-Performance liegen die ComputerBase-Werte hingegen gut im Mittelfeld, sind somit sowohl relativ als auch absolut zum Werte-Durchschnitt bei der Spiele-Performance vergleichbar.

5800X 5900X 11900K no Limits noL + AB
CB: Anwendungs-Performance 112,6% 153,7% 100% 107,6% 111,3%
CB: Spiele-Performance  (720p 1%) 96,6% 102,5% 100% 100,4% 103,0%
CB: CPU-Stromverbrauch  (Prime95) ? 130W 125W 270W 319W
CB: System-Stromverbrauch  (Ø drei Spiele) ? 440W 463W 463W 520W
gemäß den Ausarbeitungen der ComputerBase [16]

Auch wegen der ComputerBase-eigenen (viel) höheren Skalierung bei der Anwendungs-Performance als im Werteschnitt ergibt sich ohne Power-Limits bzw. mit Adaptive Boost ein gutklassiger Zugewinn bei der Anwendungs-Performance sowie ein kleiner, feiner Zugewinn bei der Spiele-Performance. Interessanterweise profitiert die Anwendungs-Performance primär von den freien Limits, Adaptive Boost legt dann den kleinen Teil oben drauf. Bei der Spiele-Performance führen die freien Limits hingegen zu faktisch gar nichts, kommt alles nur vom Adaptive Boost. Die dabei aufgestellten Stromverbrauchswerte lassen beide Maßnahmen jedoch wenig attraktiv erscheinen: Um die 300 Watt (reiner CPU-Verbrauch) für bestenfalls mittelprächtige Performance-Gewinne herauszuballern, lohnt überhaupt nicht. Im Spiele-Bereich kann man dagegen diskutieren, ob der Mehrverbrauch nicht doch klein genug für eine reale Nutzung ist: Aber man muß das Feature dann halt auch dauerhaft aktivieren, was außerhalb reinster Spiele-PCs die gleiche Effizienz-Problematik aufwirft.

Unter Aktivierung der Power-Limits gibt es dagegen kaum etwas nachteiliges über den Verbrauch von Rocket Lake zu berichten: Die Achtkern-Modelle boosten kurz auf nahezu 250 Watt, genehmigen sich im dauerhaften Last-Einsatz dann jedoch nur die normgerechten 125 Watt. Bemängelbar ist allenfalls, dass dies auch auf den Core i5-11600K/KF zutrifft – dessen Peak erreicht zwar keine 200 Watt, aber bei Dauerlast sind es die gleichen 125 Watt wie bei den Achtkern-Modellen. Für einen Sechskerner ist dies ein vergleichsweise hoher Last-Stromverbrauch, AMDs Ryzen 5 5600X wird spätestens bei 88 Watt (Package-Power, sprich das eigentliche Power-Limit) abriegeln und gewinnt damit jeden Effizienz-Vergleich. Zwischen Ryzen 7 5800X (142W) und Core i9-11900K/KF (125W) liegt zwar nominell das Intel-Modell vorn, aber der Ryzen 7 5800X verbraucht in der Praxis selten soviel wie sein Power-Limit es ermöglichen würde – diesbezüglich kann man also eher von einem Gleichstand reden.

Mit manueller Übertaktung braucht man Rocket Lake hingegen nicht kommen: Auf festen Taktraten gewinnt man kaum einmal mehr als beim reinen Abschalten der Power-Limits (samt optional Adaptive Boost bei Core i9-11900K & -11900KF). Oftmals führt das reine Abschalten der Power-Limits sogar zu einem leicht besseren Performancebild als eine manuelle Übertaktung, weil eine dynamische Taktung letztlich höhere Spitzentaktraten ermöglicht als ein feststehender Takt (was u.a. bei TechPowerUp [36] über ein gesamtes Testfeld nachgewiesen wurde). Einen durchgehenden Performancegewinn gegenüber dem reinen Abschalten der Power-Limits würde es somit nur dann geben können, wenn der feste Takt die höchsten dynamischen Taktraten substantiell übertrifft – beim Core i9-11900K/KF bei 5.2 GHz beginnend. Doch dies schafft Rocket Lake derzeit nicht: Machbar sind beim Core i9-11900K/KF üblicherweise Übertaktungen auf 5.0 GHz, für mehr scheint das vorliegende Silizium nicht geeignet zu sein.

Mit jenen 5.0 GHz könnte man eventuell bei den kleineren Rocket-Lake-Modellen eher im Performance-Plus landen, da dort die regulären Spitzen-Taktraten nicht ganz so hoch liegen. Aber natürlich schlägt Intel die etwas schlechteren Silizium-Stücke den kleineren Prozessoren-Modellen zu, so dass dort eher nur Übertaktungen bis auf 4.9 GHz zu erwarten sind. Dies führt dann letztlich zum gleichen Übertaktungs-Resultat auch bei den kleineren Rocket-Lake-Modellen: Das reine Abschalten der Power-Limits erzielt denselben oder sogar einen leicht besseren Performance-Effekt. Intel ist mit Rocket Lake noch nicht ganz auf dem Niveau von AMD angelangt, wo Übertaktung inzwischen weitgehend zwecklos ist. Aber zumindest die manuelle Übertaktung lohnt nunmehr auch bei Intel nur noch bei einem "Golden Sample" aus der Silizium-Lotterie oder/und exoktischen Kühlmaßnahmen. Spielt zudem die Energieeffizienz für den Anwender eine Rolle, sollte man Übertaktung generell vergessen.

Eher interessant ist (bei beiden CPU-Herstellern) wie üblich die Speicherübertaktung sowie Speicher-Optimierung, gerade zugunsten der Spiele-Performance. Hierbei kann man im CPU-Limit durchaus einige Performance-Reserven heben, je nachdem wie tiefgehend man optimieren möchte. Dabei kommen dann allerdings doch wieder die Gears des Rocket-Lake-Speichercontrollers zum Vorschein, welche auf normgerechten Speichertaktungen (aka DDR4/3200) noch keine Rolle spielen: Doch je höher man mit dem Speichertakt darüber hinaus geht, um so eher wird man zurück zum "Gear 2" und damit einem halbierten Takt des Speichercontollers gezwungen. Der Speichercontroller von Rocket Lake ist also noch lange nicht so taktfreudig wie jener früherer Intel-Prozessoren – was prinzipbedingt aber auch kein Wunder ist und mit zukünftigen Cove-Generationen auf moderneren Fertigungsverfahren noch verbessert werden kann.

AMD Zen 3 vs. Intel Rocket Lake Performance-Überblick [37]
AMD Zen 3 vs. Intel Rocket Lake Performance-Überblick [38]

Aktuell muß sich Rocket Lake natürlich zuerst einmal gegenüber der momentan vorhandenen Konkurrenz behaupten – was im groben Maßstab recht vernünftig gelingt. Der eigene Vorgänger "Comet Lake" wird beachtbar geschlagen und hat eigentlich nur noch aus Preis/Leistungs-Sicht eine Chance, deren ältere Plattform dabei negierend. Gegenüber AMDs Zen 3 wird nicht ganz dieselbe Anwendungs-Performance, aber wenigstens eine gleichwertige Spiele-Performance erreicht – mit generell jedoch geringen Differenzen, sprich ohne wirklich bedeutsamen Vorteilen auf der einen oder anderen Seite. Allerdings verpasst es Intel bei Rocket Lake auch, irgendwo mal einen wirklichen Sieg zu erringen. Bei der Spiele-Performance ist man nahe dran, aber die Abstände sind zu schmal bzw. die Benchmark-Ergebnisse zu uneinheitlich, um da irgendwem den alleinigen Performance-Thron zuzusprechen.

Die knappen Differenzen setzen sich bei den Performance/Preis-Verhältnissen unter beiden Benchmark-Disziplinen fort, speziell Core i7-11700K/KF und Ryzen 7 5800X liefern sich dabei ein schwer zu entscheidendes Rennen. Augenscheinliche Vorteile erzielt Intel allerdings im Sechskern-Bereich beim Core i5-11600K/KF, welchem ein preisgleiches Zen-3-Pendant fehlt und welcher sich demzufolge gegenüber den (preislich) einzig passenden Zen-2-Modellen sowohl bei der Performance als auch (logischerweise) den Performance/Preis-Verhältnissen klar durchsetzen kann. Dieser gute Ansatz, welchen Intel hierbei im Sechskern-Segment von Rocket Lake offenbart, macht es um so bedauerlicher, dass bis dato kaum Benchmarks zum Core i5-11400/F existieren. Jener kleinere Sechskerner könnte übertaktet und Speicher-optimiert speziell im Spiele-Bereich einiges reißen – was aber natürlich erst einmal mittels entsprechender Testberichte nachgewiesen werden muß.

AMD Zen 3 vs. Intel Rocket Lake Performance/Preis-Verhältnisse [39]
AMD Zen 3 vs. Intel Rocket Lake Performance/Preis-Verhältnisse [40]

In der Summe der (derzeit ermessbaren) Dinge bietet Intel mit Rocket Lake eine gute CPU-Generation auf, welche viele Dinge richtig macht und kaum etwas falsch. Es fehlt sicherlich ein gewisser Halo-Effekt – etwas wo Intel richtig glänzen kann. Darüber geht dann verloren, dass Intel hiermit nahe genug an AMD herankommt, auf dass eventuelle Performance-Differenzen eigentlich nicht mehr spürbar sind. Einen beachtbaren Unterschied gibt es nur unter höherer Kern-Anzahl rein im Feld der Anwendungs-Performance – sprich bei Ryzen 9 5900X & 5950X. Aber im Feld der derzeit üblicherweise verkauften Consumer-Prozesoren mit 6/8 CPU-Kernen und einen Mix aus Anwendungs- und Spiele-Performance betrachtend, ist es kaum gerechtfertigt, Intel einen klaren zweiten Platz zuzuweisen. Wäre die Situation (vor ein paar Jahren) umgedreht, würde man AMD wahrscheinlich ob der nahezu gleichen Performance mit Lob überschütten. Beide Prozessoren-Serien sind also aus Anwender-Sicht sehr wohl gangbar.

Eher interessant ist der Punkt, wieso Intel trotz des enormen IPC-Zuwachses mit Rocket Lake nicht noch weitergekommen ist, als man letztlich erreicht hat. Denn real ausgemessene +17% IPC [4] auf Comet Lake oben drauf sollten eigentlich (knapp) für die Performance-Führerschaft langen. Diesem hohen IPC-Gewinn stehen jedoch diverse Taktratenverluste gegenüber – nicht im großen Maßstab, aber dennoch den IPC-Effekt etwas abmildernd. Die geringeren Taktraten zeigen sich in der Praxis nur versteckt, augenscheinlich ist allein der durchgehend etwas niedrigere Base-Takt gegenüber Comet Lake. Teilweise reduziert auch einfach das gesetzte Power-Limit die maximal erreichbaren Taktraten – gut daran zu sehen, dass der Performance-Zuwachs von Rocket Lake im Sechskern-Feld etwas größer ausfällt als im Achtkern-Feld (wo man eher ans Power-Limit schlägt). Zukünftige Intel-Generationen unter moderneren Fertigungsverfahren dürften diese Reserven dann sicherlich heben können.

IPC-Gewinn höchste Taktraten üblicher OC-Takt
Core 2   (2007, 65nm) - 2.4 GHz ~3.2 GHz
Core 2 Refresh   (2008, 45nm) +9% 3.0 GHz ~4.0 GHz
Nehalem   (2008, 45nm) +31% (inkl. HT) [41] 3.2/3.46 GHz ~3.8 GHz
Sandy Bridge   (2011, 32nm) +15% [41] 3.5/3.9 GHz ~4.5 GHz
Ivy Bridge   (2012, 22nm) +6% [42] 3.5/3.9 GHz ~4.5 GHz
Haswell   (2013, 22nm) +8% [43] 3.5/3.9 GHz ~4.4 GHz
Haswell-Refresh   (2014, 22nm) - 4.0/4.4 GHz ~4.6 GHz
Broadwell   (2015, 14nm) ~5% 3.3/3.7 GHz ~4.2 GHz
Skylake   (2015, 14nm) +8% (zu Haswell) [44] 4.0/4.2 GHz ~4.5 GHz
Kaby Lake   (2017, 14nm) - 4.2/4.5 GHz ~4.8 GHz
Coffee Lake   (2018, 14nm) - 4.0/5.0 GHz (6C) ~4.9 GHz (6C)
Coffee Lake Refresh   (2018, 14nm) - 3.6/5.0 GHz (8C) ~5.1 GHz (8C)
Comet Lake   (2020, 14nm) - 3.7/5.3 GHz (10C) ~5.1 GHz (10C)
Rocket Lake   (2021, 14nm) +17% (zu CML) 3.5/5.3 GHz (8C) ~5.0 GHz (8C)
ohne HEDT-Prozessoren bzw. nicht oberhalb $600 Listenpreis; Taktraten-Angabe generell für Vierkerner (oder besser, wenn verfügbar)

Sicherlich nicht gerade für Rocket Lake spricht dessen später Start und die damit absehbar kurze Verweildauer am Markt: Intels nachfolgende Prozessoren-Generation "Alder Lake [45]" soll schließlich schon Ende diesen Jahres gelauncht werden, bringt zudem mit verbesserter Architektur, mehr CPU-Kernen und der 10nm-Fertigung neue Ansatzpunkte. Die für Rocket Lake eingesetzte Plattform um den Sockel LGA1200 endet damit genauso, die nachfolgenden Intel-Prozessoren werden für den Sockel LGA1700 erscheinen. Andererseits ist auch bei AMD das Ende der aktuellen AM4-Plattform zugunsten der mit Zen 4 [46] zu erwartenden AM5-Plattform absehbar, allenfalls der mögliche Refresh "Zen 3+ [47]" könnte jenes noch einmal etwas hinauszögern. Zudem kann man natürlich jederzeit auf zukünftige Hardware warten, auch die kommenden AMD- und Intel-Prozessoren werden ihre jeweiligen Nachfolger haben. Für den Augenblick bietet Intel mittels Rocket Lake AMD ganz gut die Stirn, gibt zwar das Marktsegment oberhalb von acht CPU-Kernen ganz kampflos auf, zeigt dafür jedoch im Sechskern-Bereich aus Preis/Leistungs-Sicht sogar die (etwas) besseren Angebote.

    Für diese Launch-Analyse zu Rate gezogene Testberichte zu Intels Rocket Lake:

  • Manege frei für Rocket Lake [29] [CapFrameX]
  • Core i9-11900K und i5-11600K im Test: Die 14-nm-Brechstange [16] [ComputerBase]
  • 11900K, 11700K, 11600K im Test: Intels Lückenbüßer leistet (und verlangt) viel [17] [Golem]
  • Die Rakete mit Fehlstart: Core i5-11600K, Core i7-11700K und Core i9-11900K im Test [19] [Hardwareluxx]
  • Intel Core i9-11900K, i7-11700K und i5-11600K im Test: Auf dem Thron ist nur Platz für einen Prozessor [30] [PC Games Hardware]
  • Intel Rocket Lake (14nm) Review: Core i9-11900K, Core i7-11700K, and Core i5-11600K [48] [AnandTech]
  • Intel Core i5-11600K processor review [49] [Guru3D]
  • Intel Core i9-11900K processor review [18] [Guru3D]
  • 11th Gen Intel Core CPU Review Roundup [23] [Puget Systems]
  • Intel Core i5-11600K Review – Impressive Value [50] [TechPowerUp]
  • Intel Core i9-11900K Review – World's Fastest Gaming Processor? [26] [TechPowerUp]
  • Intel Core i5-11600K vs. AMD Ryzen 5 5600 vs. Core i5-10600K: Time to Buy Intel? [51] [TechSpot]
  • Intel Core i9-11900K Review: Not a Great Flagship CPU [31] [TechSpot]
  • Test procesorów Intel Core i5-11600K vs AMD Ryzen 5 5600X vs Intel Core i5-10600K [52] [PurePC]
  • Test procesora Intel Core i9-11900K Rocket Lake: Prawdziwa rakieta dla graczy? [24] [PurePC]
  • Intel Core i9-11900K, Core i7-11700KF och Core i5-11600K "Rocket Lake" [25] [SweClockers]
  • Intel Core i9-11900K, i7-11700K e i5-11600K: Rocket Lake in test [20] [Hardware Upgrade]
  • Test: Intel Core i9-11900K / i7-11700K / i5-11600K & Z590 [21] [Le Comptoir du Hardware]
  • Intel Core de 11e génération: les processeurs Rocket Lake misent tout sur les joueurs [22] [Les Numeriques]

Nachtrag vom 6. April 2021

Die Launch-Analyse zu Intels "Rocket Lake" beinhaltet einen gewissen Fehler, wonach nicht beachtet wurde, dass die TechPowerUp-Benchmarks leider nur unter "Gear 2" des Rocket-Lake-Speichercontrollers stattfanden, da dort "Gear 1" auf der gewählten Speichertaktung (DDR4/3800) instabil lief. Nominell ergibt dies einen vertretbar kleinen Unterschied bei der Anwendungs-Performance [8], bei der Spiele-Performance von Rocket Lake können jedoch größere Differenzen auftreten und wäre daher ein solcher Zustand normalerweise zu vermeiden (besser den Speichertakt entsprechend etwas heruntersetzen, bis "Gear 1" wieder gehalten werden kann). Während dieser Lapsus in der Praxis bei den von TechPowerUp aufgestellten Anwendungs-Benchmarks absolut nicht sichtbar ist, rangieren die TechPowerUp-Werte bei den Spiele-Benchmarks jedoch deutlich bemerkbar am unteren Ende der Werte-Skala – was sich somit nunmehr erklären läßt. Zum Glück ist deren Einfluß auf das Insgesamt-Bild nicht gerade hoch, da für den Performance-Schnitt nicht unerheblich zugunsten jener Testberichte mit gutklassiger Werte-Skalierung gewichtet wurde:

Spiele (CPU-Limit) 10600K 10700K 10900K 3600XT 5600X 5800X 5900X 11600K 11700K 11900K
TechPowerUp [26] (10T, 720p avg) 94,5% 101,1% 106,8% - 101,2% 105,7% 105,1% 93,7% - 100%
Perf.-Durchschnitt (Original) 81,4% 89,2% 95,5% 76,6% 94,6% 98,5% 100,2% 89,8% 96,1% 100%
Perf.-Durchschnitt (ohne TPU) 80,7% 88,6% 94,9% 76,4% 94,3% 98,1% 99,9% 89,5% 96,1% 100%

Wie zu sehen, ändert sich das Gesamtbild durch die Herausnahme der TechPowerUp-Werte üblicherweise nur im Rahmen eines halben Prozentpunkts – nichts, was zu einer abweichenden Einschätzung über die Spiele-Performance von Rocket Lake führen würde. Natürlich besteht das Potential zu noch stärkeren Index-Veränderungen, insofern mehr Benchmarks vorliegen würden, welche gute Werte-Skalierungen zwischen den Prozessoren bei deren Spiele-Performance aufzeigen. Leider steht jenes Thema, wirkliche Performance-Unterschiede unter heutigen Spielen herauszuarbeiten, derzeit weiterhin noch am Anfang – und man kann für solcherart Benchmark-Auswertungen schließlich auch nur das benutzen, was an Meßwerten vorhanden ist. An dieser Stelle hätte Intel eventuell ein wenig mehr Arbeit investieren sollen in Anleitungen & Ratgeber, welcher den Hardwaretestern entsprechende Vorgehensweisen näherbringen. Derzeit ist gerade in der Masse der Testberichte noch kein großes Bewußtsein für diesen Punkt vorhanden, werden weiterhin breitflächig Standard-Benchmarks unter höheren Auflösungen publiziert, welche logischerweise primär Grafikkarten-limitiert herauskommen.


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Mittels Abschaltens der Power-Limits im Mainboard-BIOS sowie optional dem Zuschalten von "Adaptive Boost" gewinnen die Rocket-Lake-Prozessoren dann (logischerweise) nochmals an Performance hinzu, verlieren dabei jedoch jegliche Energieeffizienz bzw. erreichen teilweise extreme Verbrauchswerte. Dies soll nachfolgend anhand der ComputerBase-Benchmarks demonstriert werden - wobei hierzu zu beachten wäre, dass die ComputerBase eine sehr hohe Skalierung bei der Anwendungs-Performance aufweist, die aufgestellten Benchmarks in dieser Disziplin somit nur relativ und nicht absolut mit dem vorherigen Werte-Durchschnitt zur Anwendungs-Performance vergleichbar sind. [53]
  • Prozessoren & Speicher

Quellen-URL: http://www.3dcenter.org/artikel/launch-analyse-intel-rocket-lake

Verweise:
[1] http://www.3dcenter.org/users/leonidas
[2] http://www.3dcenter.org/news/intel-rocket-lake
[3] http://www.3dcenter.org/news/intel-comet-lake
[4] https://www.computerbase.de/2021-03/intel-core-i9-11900k-i5-11600k-test/#abschnitt_ipczugewinne_in_anwendungen_und_spielen
[5] http://www.3dcenter.org/news/intel-ice-lake
[6] http://www.3dcenter.org/news/intel-tiger-lake
[7] http://www.3dcenter.org/news/intel-xe
[8] http://www.3dcenter.org/news/hardware-und-nachrichten-links-des-25-maerz-2021
[9] http://www.3dcenter.org/news/amd-zen-3
[10] http://www.3dcenter.org/news/amd-zen-2
[11] https://geizhals.de/
[12] https://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?t=605617
[13] http://www.3dcenter.org/artikel/launch-analyse-intel-rocket-lake
[14] http://www.3dcenter.org/news/launch-von-intels-rocket-lake-die-launchreviews-gehen-online
[15] https://www.anandtech.com/show/16495/intel-rocket-lake-14nm-review-11900k-11700k-11600k
[16] https://www.computerbase.de/2021-03/intel-core-i9-11900k-i5-11600k-test/
[17] https://www.golem.de/news/11900k-11700k-11600k-im-test-intels-lueckenbuesser-leistet-und-verlangt-viel-2103-155184.html
[18] https://www.guru3d.com/articles-pages/intel-core-i9-11900k-processor-review,1.html
[19] https://www.hardwareluxx.de/index.php/artikel/hardware/prozessoren/55775-die-rakete-mit-fehlstart-core-i5-11600k-core-i7-11700k-und-core-i9-11900k-im-test.html
[20] https://www.hwupgrade.it/articoli/cpu/5983/intel-core-i9-11900k-i7-11700k-e-i5-11600k-rocket-lake-in-test_index.html
[21] https://www.comptoir-hardware.com/articles/cpu-mobo-ram/43747-test-intel-core-i9-11900k-i7-11700k-i5-11600k-a-z590-.html
[22] https://www.lesnumeriques.com/cpu-processeur/intel-core-de-11e-generation-les-processeurs-rocket-lake-misent-tout-sur-les-joueurs-a161949.html
[23] https://www.pugetsystems.com/labs/articles/11th-Gen-Intel-Core-CPU-Review-Roundup-2106/
[24] https://www.purepc.pl/test-procesora-intel-core-i9-11900k-rocket-lake-prawdziwa-rakieta-dla-graczy-mniej-rdzeni-ale-szybszych-od-comet-lake
[25] https://www.sweclockers.com/test/31553-intel-core-i9-11900k-core-i7-11700kf-och-core-i5-11600k-rocket-lake
[26] https://www.techpowerup.com/review/intel-core-i9-11900k/
[27] http://www.3dcenter.org/dateien/abbildungen/AMD-Zen-3-vs-Intel-Rocket-Lake-Anwendungs-Performance.png
[28] http://www.3dcenter.org/abbildung/amd-zen-3-vs-intel-rocket-lake-anwendungs-performance
[29] https://www.capframex.com/tests/%20Manege%20frei%20f%C3%BCr%20Rocket%20Lake
[30] https://www.pcgameshardware.de/Core-i9-11900K-CPU-277110/Tests/11700K-11600K-Test-Rocket-Lake-1369258/
[31] https://www.techspot.com/review/2222-intel-core-i9-11900k/
[32] http://www.3dcenter.org/news/weiterer-vorab-test-zum-core-i7-11700k-deutet-eine-gewisse-spiele-schwaeche-bei-rocket-lake
[33] http://www.3dcenter.org/dateien/abbildungen/AMD-Zen-3-vs-Intel-Rocket-Lake-Spiele-Performance.png
[34] http://www.3dcenter.org/abbildung/amd-zen-3-vs-intel-rocket-lake-spiele-performance
[35] http://www.3dcenter.org/artikel/launch-analyse-intel-rocket-lake/launch-analyse-intel-rocket-lake-seite-2
[36] https://www.techpowerup.com/review/intel-core-i9-11900k/24.html
[37] http://www.3dcenter.org/dateien/abbildungen/AMD-Zen-3-vs-Intel-Rocket-Lake-Performance-Ueberblick.png
[38] http://www.3dcenter.org/abbildung/amd-zen-3-vs-intel-rocket-lake-performance-ueberblick
[39] http://www.3dcenter.org/dateien/abbildungen/AMD-Zen-3-vs-Intel-Rocket-Lake-Performance-Preis-Verhaeltnisse.png
[40] http://www.3dcenter.org/abbildung/amd-zen-3-vs-intel-rocket-lake-performancepreis-verhaeltnisse
[41] http://www.3dcenter.org/artikel/launch-analyse-intel-sandy-bridge
[42] http://www.3dcenter.org/artikel/launch-analyse-intel-ivy-bridge
[43] http://www.3dcenter.org/artikel/launch-analyse-intel-haswell
[44] http://www.3dcenter.org/artikel/launch-analyse-intel-skylake
[45] http://www.3dcenter.org/news/intel-alder-lake
[46] http://www.3dcenter.org/news/amd-zen-4
[47] http://www.3dcenter.org/news/amd-legt-anscheinend-eine-zen-3-zwischen-generation-zwischen-zen-3-und-zen-4-ein
[48] https://www.anandtech.com/show/16495/intel-rocket-lake-14nm-review-11900k-11700k-11600k/
[49] https://www.guru3d.com/articles-pages/intel-core-i5-11600k-processor-review,1.html
[50] https://www.techpowerup.com/review/intel-core-i5-11600k/
[51] https://www.techspot.com/review/2220-intel-core-i5-11600k/
[52] https://www.purepc.pl/test-procesorow-intel-core-i5-11600k-vs-amd-ryzen-5-5600x-vs-intel-core-i5-10600k-ktore-szesc-rdzeni-jest-najlepsze
[53] http://www.3dcenter.org/artikel/launch-analyse-intel-rocket-lake/launch-analyse-intel-rocket-lake-seite-3