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News des 6./7. Januar 2007

Gemäß Bit-Tech wird ATI nochmals eine letzte neue Grafikkarte auf Basis der DirectX9-Technologie in den Markt bringen, die 12-Pipelines-Karte Radeon X1950 GT. Diese basiert auf dem schon für die Radeon X1950 Pro verwendetem RV570-Chip (ATI gibt für die Radeon X1950 GT zwar den "RV570LE" an, benutzt diesen LE-Suffix intern aber gern nur zur Abgrenzung taktniedrigerer Versionen, nicht für die Kennzeichnung eigenständiger Chips), mit allerdings etwas niedrigeren Taktraten von 500/600 MHz (Radeon X1950 Pro: 575/690 MHz) wird sie sich aber etwas unterhalb der Radeon X1950 Pro einreihen müssen. Damit dürfte ATI primär die Lücke zur 8-Pipelines-Karte Radeon X1650 XT schließen – zudem kann man so natürlich auch RV570-Chips verkaufen, welche die für die Radeon X1950 Pro notwendigen Taktfrequenzen nicht schaffen.

Im Blog von Unnecessary hat man sich mit den Betriebssystemplänen von Microsoft nach Windows Vista beschäftigt. Als erstes wäre da ein Windows Vista RC2 mit Codenamen "Fiji" zu nennen, welches im nächsten Jahr antreten soll. Fiji soll primär viele Features enthalten, welche es nicht mehr in das erste Windows Vista geschafft haben, darunter das neue Dateisystem WinFS sowie auch die "Sicherheitstechnologie" NGSCB, früher bekannt unter dem Namen Palladium. Ein regelrecht neues Betriebssystem soll dagegen mit "Vienna" (bisher: Blackcomb) auf den Weg gebracht werden, zu einem bislang aber noch nicht bekannten Termin (angepeilt dürfte hierfür 2009/2010 sein, mit den üblichen Microsoft-Verspätungen könnte es aber durchaus später werden) ...

... Mit diesem wird Microsoft erstens einmal die Eingabemethode radikal ändern: Nicht mehr mit der Maus hangelt man sich durch (dann gestrichene) Startmenüs und Taskbars, sondern die Spracheingabe wird zum default-Standard erhoben. Das Bedienen des Betriebssystems mittels Maus und Tastatur dürfte sicherlich noch genauso möglich sein, aber generell wird wohl alles primär auf eine Steuerung per Spracheingabe ausgerichtet sein. Der zweite wichtige Punkt wird eine erneuerte Version von NTFS und WinFS sein, womit Microsoft die Virtualisierungs-Ideen aus Windows Vista auf die Spitze treiben wird: Das Dateimanagement wird dann komplett in die Hände der jeweiligen Anwendung gelegt, welche die sie unterstützenden Dateien automatisch indiziert und ordnet ...

... Dies schließt dann auch eine entsprechend angepasste Suchfunktion ein – denn wenn das Betriebssystem bzw. die Anwendungen entscheidet, wo die Dateien liegen, wird selbst der erfahrene Anwender zum Suchenden auf dem eigenen System. Genau hier liegt aber auch ein großer Kritikpunkt an dieser Entwicklung: Genauso wie die Dateiverwaltung dem Betriebssystem und den Anwendungen zufällt, wird sie dem Anwender entzogen. Und nicht jeder dürfte davon begeistert sein, seine über lange Zeit aufgebaute Systemordnung zugunsten des Microsoft-Einheitsbreis aufgeben zu müssen – wobei über allem sogar bezweifelt werden darf, dass jene unerfahrenen Computernutzer, auf welche diese Entwicklung schließlich zielt, wirklich damit zurechtkommen werden ...

... Und die letzte entscheidende Änderung von Vienna wird die sehr klare Ausrichtung auf "managed code" sein. Anwendung mit "non-managed code" werden unter Vienna dann nur noch in einer Sandbox laufen können – worunter der Hauptteil der heute existierenden Software fallen dürfte. In wie weit es allerdings ein Nachteil ist, "nur" in einer Sandbox laufen zu dürfen, bleibt abzuwarten, schließlich bedeutet diese Methode immer einen Sicherheitsgewinn und der Performanceverlust dürfte sich wohl arg in Grenzen halten. Vielmehr ergeht eher die Frage, wieso aus Sicherheitserwägungen heraus nicht gleich alle Anwendungen in Sandboxen laufen – aber damit könnte Microsoft natürlich nicht mehr die eigenen, auf .NET basierenden Programmierkunstwerke als "sicher" ausgeben ;). In der Summe plant Microsoft für Vienna also wiederum einschneidende Veränderungen – ob es so lange wie bei Windows Vista bis zur letztlich nur teilweisen Fertigstellung benötigt, wird die Zeit zeigen müssen.