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News des 15. Februar 2007

Nachdem wir schon gestern das Thema angeblicher (und vor allem falscher) Spezifikationen zu ATIs kommenden Direct3D10-Grafikkarten hatten, brodelt die Gerüchteküche nichts desto trotz weiter – wobei es derzeit äußerst schwierig ist zu erkennen, wo sich die Dichtung befindet und wo eventuell dann doch ein wahrer Kern dahintersteckt. Doch der Reihe nach: Zuerst einmal vermeldet die VR-Zone neue R600-Spezifikationen und angebliche Benchmarks unter 3DMark03 und 3DMark05. Diese "Daten" sind allerdings eher anzuzweifeln, dafür hört sich der angeblich auf 5300 MHz benchmark-stabil übertaktete Core 2 Quad QX6700 zu unglaubwürdig an – einmal abgesehen davon, dass mit einem nicht ähnlichen Prozessor auf einer GeForce 8800 GTX schon ein überdeutlich höherer 3DMark06-Wert erzielt wurde (23802 3DMarks) als seitens der VR-Zone für die Radeon X2800 XTX angegeben (15032 3DMarks) ...

... Auf der anderen Seite berichtet wiederum die VR-Zone davon, dass der R600-Chip nun sicher nicht unter dem Verkaufsnamen "Radeon X2800", sondern unter dem Verkaufsnamen "Radeon X2900" in den Markt kommen wird. Gleichfalls sagt man (unabhängig von uns) auch aus, dass die gestern genannten Spezifikations-Listen nicht korrekt sind – und fügt dabei sogar einen Punkt hinzu, welcher uns selber gar nicht aufgefallen ist: Danach sollen laut den gestern genannten Spezifikations-Listen die LowCost- und Mainstream-Direct3D10-Grafikchips von ATI noch in 80nm daherkommen – allerdings ist eigentlich schon seit Monaten bekannt, dass diese bereits in der 65nm Fertigungstechnologie daherkommen werden ...

... Insofern sind wir also durchaus geneigt, der zweiten Meldung der VR-Zone (vorerst) Vertrauen zu schenken. Zudem deckt sich die aus dieser Meldung desweiteren zu entnehmende Information, ATI würde den R600-Chip womöglich erst nach der CeBIT in den Handel entlassen, auch mit anderer Quelle: So berichtet die gewöhnlich sehr industrienah agierende DigiTimes, dass R600-basierende Grafikkarte erst Ende März oder Anfang April in den Markt kommen werden. Dies widerspricht zwar der bisherigen Informationslage, welche von einem R600-Launch und gleichzeitiger Verfügbarkeit schon am 12. März ausgingen, ist aber andererseits auch nicht wirklich unmöglich. Damit würde ATI allerdings zur CeBIT in einige Darstellungsproblem geraten ...

... Denn gemäß letztgenannter Quelle wird nVidia seine Direct3D-Grafikchips für das LowCost- und Mainstream-Segment (G84 und G86) wohl ziemlich sicher auf der CeBIT schon vorstellen, auch wenn der Markteintritt entsprechender Grafikkarten wohl erst später liegen wird. Damit würde nVidia aber zur CeBIT bereits ein komplettes Produktprogramm an Direct3D10-Lösungen anbieten, während ATI zur gleichen Zeit seinen HighEnd-Direct3D10-Chip womöglich nur ausgewähltem Publikum und damit nicht öffentlich zeigen kann. Und letztlich verbreiten The Inquirer noch das Gerücht von einer kommenden GeForce 8900 GTX mit 25 Prozent mehr Shader-Einheiten als die GeForce 8800 GTX (ergo 160 Shader-Einheiten). Dass dies allerdings auf Basis des G80-Chips passieren soll, ist dann doch wieder arg unglaubwürdig, da dieser Chip nach derzeitigem Kenntnisstand keinerlei deaktvierte Hardware-Einheiten enthält.

Die PC Games Hardware berichtet über eine neue AGP-Grafikkarte, mit welcher sich der Hersteller GeCube hervortut: So soll es ab nächster Woche die "GeCube X1950XT 256M AGP" mit Radeon X1900 XT Grafikchip geben – welcher damit erstmalig auch für AGP-Grafikkarten eingesetzt werden würde und dann natürlich (sogar mit gewissem Abstand) die schnellste verfügbare AGP-Lösungen darstellen sollte. Allerdings hat die neue AGP-Karte nicht ganz die Taktfrequenzen der PCIe-Standardausführung: Während letztgenannte laut ATI-default mit 625/900 MHz daherkommt, sind es bei der GeCube-Karte nur 625/700 MHz, ergo 28 Prozent weniger Speicherbandbreite ...

... Wieviel das die AGP-Ausführung der Radeon X1900 XT ausbremst, wäre noch durch entsprechende Tests zu ermitteln – zugleich sind auch die "nur" 256 MB Grafikkartenspeicher der Karte nicht wahnwitzig zukunftsausgerichtet (wobei derzeit sicherlich noch ausreichend), während es Radeon X1950 Pro Grafikkarten auf AGP teilweise auch in 512-MB-Editionen gibt. Nichts desto trotz dürfte die GeCube X1950XT 256M AGP einer Radeon X1950 Pro auf AGP trotzdem klar davonrennen, besitzt die XT-Ausführung doch deutlich mehr aktivierte Shader-Einheiten (48 zu 36) als die Pro-Ausführung. Und da der Preis – seitens GeCube mit zwischen 229 und 239 Euro angegeben – ziemlich human ausfällt, scheint einem Erfolg dieser Karte kaum etwas im Wege zu stehen.

Wie Golem ausführen, wirft sich wenigens der Deutsche Kulturrat in Bresche für die sogenannten Killerspiele und fordert die Kunstfreiheit auch für Computerspiele. Dies wäre eine in der Tat bemerkenswerte Maßnahme, denn dann würden Computerspiele auch direkt vom Grundgesetz geschützt und wären Verbote und andere Einschränkungen deutlich schwieriger durchzusetzen (allgemeine Erwachsenenverbote wären beispielsweise fast auszuschließen). Davon abgesehen würde damit auch das alte Leid beseitigt werden, dass Computerspiele derzeit (im Kontext der Handlung) keine Symbole verfassungsfeindlicher Organisationen zeigen dürfen (und folgend gleich beschlagnahmt werden), dieselbe "Tat" bei Filmen jedoch keinerlei Problem darstellt.

Gemäß des Heise Newstickers hat ein bedeutender Micosoft-Mitarbeiter in seinem Blog die Bedeutung des Windows Vista Sicherheitsfeature "User Account Control" (UAC) sowie des Protected Mode des Internet Explorers 7 stark relativiert: Danach stellen beide neuen Features keine generellen Sicherheits-Schranken dar, mögliche Umgehungen dieser Features wären demzufolge auch keine Sicherheitsmängel. Dies ist insofern ziemlich heftig, als doch gerade das UAC als alles überragendes Vista-Sicherheitsfeature seitens Microsoft angepriesen wurde. Andererseits bestand und besteht bei Microsoft schon immer ein erheblicher Unterschied zwischen dieser Sicherheit, welche vom Marketing angepriesen wird, und jener Sicherheit, welche wirklich unter Haube steckt – nur schade, dass die Presse diesbezüglich immer noch zumeist diese Knochen durchkaut, welche ihr vom Microsoft-Marketing hingeworfen werden.