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News des 11. Mai 2007

Bei Legion Hardware und TweakTown gibt es erste Testberichte zu Mainboards mit Intels kommenden P35-Chipsatz zu erspähen. Jener Chipsatz wird offiziell nun doch erst am 4. Juli vorgestellt werden, nichts desto trotz scheinen die Mainboard-Hersteller ihre Arbeit schon weitestgehend beendet zu haben und können bereits erste Vorserien-Exemplare ausliefern. Prinzipiell bringt der P35-Chipsatz den Support von FSB1333, der kommenden 45nm-Prozessoren von Intel und die Unterstützung von DDR3-Speicher mit sich, wobei die Mainboard-Hersteller diesbezüglich sich auch weiterhin für den Support von DDR2 entscheiden können, sogar Kombi-Boards sind möglich (allerdings nie die gleichzeitige Bestückung von DDR2- und DDR3-Speicherbänken) ...

... Die von den beiden vorgenannten Seiten getesteten Boards von Gigabyte und MSI bieten allerdings nur den Support von DDR2-Speicher, womit die Frage nach möglichen Performanceverbessungen durch DDR3-Speicher zur Zeit erst einmal zurückgestellt werden muß. Bei der reinen Chipsatz-Performance tut sich zudem erwartungsgemäß gegenüber den letzten Intel-Chipsätzen 975X und P965 nichts – wenn, dann kann der P35-Chipsatz in erster Linie durch seinen Neuheitswert und durch einige neue Features mittels der ICH9/R-Southbridges punkten. Zur Overclocking-Eignung läßt sich derzeit aufgrund des Vorserien-Status der getesteten Boards noch wenig eindeutiges sagen, das MSI-Board brachte es jedoch immerhin auf 478 MHz FrontSideBus (FSB1912), was nicht rekordverdächtig, aber dennoch schon sehr ansprechend ist.

Ein hochinteressantes Interview mit einer Firma, die im Auftrag großer Unternehmen das Internet auf Markenrechtsverstöße und möglicherweise beleidigende und geschäftsschädigende Inhalte hin durchsucht, gibt es bei Gulli. Dabei wurde auch auf das Problem aufmerksam gemacht, daß es derzeit schon Firmen geben soll, welche für ihre Kundschaft die jeweilige Konkurrenz in diversen Internetforen und Blogs schlechtredet. Ob dieses Problem allerdings wirklich so groß ist wie behauptet, läßt sich schwer feststellen – und der Interviewpartner verdient schließlich sein Geld mit der Angst der großen Unternehmen vor solchem Guerilla-Marketing. Doch selbst wenn, ist die Schlußfolgerung daraus, daß sich die Forenbetreiber damit befassen müssen, nicht folgerichtig ...

... Denn sollte es wirklich professionelle Antipropanda durch Konkurrenzunternehmen in einem bedeutsamen Ausmaß geben, so führt weniger die schnelle Löschung von Forenpostings zum eigentlichen Ziel (das man davon in Zukunft verschont bleibt), sondern vielmehr bieten sich hier strafrechtliche Ermittlungen an, um an die dahintersteckenden Firmen heranzukommen. Und natürlich müssen wir von unserer Seite als Forenbetreiber auch immer einkalkulieren, daß die Leier von der professionellen Antipropanda durch Konkurrenzunternehmen eine exzellente Möglichkeit ist, um gegenüber dem Forenbetreiber auf die Tränendrüse zu drücken und somit die schnelle Löschung von eigentlich durch die Meinungsfreiheit geschützten Beiträgen zu erreichen ...

... Wir können uns dementsprechend nicht der Meinung des Interviewpartners anschließen, daß Internetforen und Blogs in Zukunft "professionell" geführt werden müssen – womit wohl gemeint ist, daß Privatpersonen keine Internetforen und Blogs (mit Kommentarfunktion) mehr betreiben sollen. Hier wird allerdings nur einseitig das Recht der Wirtschaft auf fairen Wettbewerb berücksichtigt – was zwar auch wichtig ist, jedoch genauso wenig das Recht aller Bürger auf freie und ungehinderte Meinungsäußerung aushebeln kann bzw. im Fall des Falles sogar als wichtiger einzuschätzen ist als die Rechte der Wirtschaft als nur eines Teils der Gesellschaft. Gerade wenn es irgendwann doch einmal zu einer expliziten gesetzlichen Grundlage für Foren und Blogs kommt, ist dieser Gedanke festzuhalten: Wichtig ist es, diese Dinge so uneingeschränkt wie machbar zu ermöglichen – und nicht, möglichst viele rechtliche Hürden darum zu ziehen.

CDU und CSU wollen laut dem Heise Newsticker mal wieder die "Killerspiele" verbieten – und berufen sich dabei auf die neueste Studie des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen (KFN) – welches im übrigen, da der Name durchaus irreführend ist, keine staatliche Forschungsstelle darstellt. Interessanterweise sprechen sich allerdings vier der fünf Autoren der Studie trotz festgestellter (angeblicher) Mängel bei den USK-Einstufungen gegen eine Strafrechtsverschärfung zuungunsten von Computerspielen aus – der einzige, welcher dafür ist, war wieder einmal der Leiter des KFN, Christian Pfeiffer. Inwiefern die Studie überhaupt ernst zu nehmen ist, steht zudem noch auf einem ganz anderen Blatt ...

... Denn unterschiedliche Personen kommen nun einmal zu unterschiedlichen Ergebnissen, wenn es um solche nie ganz klar zu definierenden Begriffe wie "Jugendgefährdung" geht. Insofern ist es ziemlich einfach, der USK eine mangelhafte Arbeit vorzuwerfen, wenn man einfach nur mit einer nur geringfügig schärferen Auslegung an diese immer doch weitgehend subjektiven Einschätzungen bei einer Alterseinstufung herangeht. Ob diese neue Studie außer einem gewissen Medienecho allerdings etwas bewirkt, darf bezweifelt werden – die mitregierende SPD will auf eine weitere, direkt von der Bundesregierung in Auftrag gegebene Studie warten, welche wohl im Juni erscheinen soll – und sich erst auf deren Grundlage neu positionieren.

Shortcuts: Lobend zu erwähnen ist der GeForce 8800 GTS Artikel seitens Tech-Hounds, welcher neben den üblichen Benchmarks vor allem mit sehr umfangreichen Bildqualitätsvergleichen in vielen Spielen glänzen kann. Gemäß Golem gibt es Stimmen, welche DRM umbenennen wollen, um somit eine höhere Kundenakzeptanz zu erreichen. Angeblich soll der Begriff "DRM" (Digital Rights Management) eher Einschränkungen betonen, statt "Gelegenheiten" hervorzuheben. Im Sinne der Contentindustrie mag dies durchaus richtig sein – DRM bietet die Gelegenheit, einige dieser Dinge zu tun, welche vor der Erfindung von DRM schon lange problemlos möglich waren und seinerzeit vom Konsumenten auch ausgiebig genutzt wurden ;).