17

News des 17. Oktober 2007

Beim PreisRoboter-Preisvergleich finden sich erste Listungen zur Radeon HD 2900 GT, einer weiteren R600-Variante, welche allerdings mit einigen Abspeckungen (nur 240 Shader-Einheiten, nur 256 Bit DDR Speicherinterface) antreten wird. Die Preislage reicht derzeit von 170 bis 200 Euro, wobei das obere Ende dieser Skala sicherlich vollkommen uninteressant ist, sind doch die deutlich schlagkräftigeren Radeon HD 2900 Pro Karten schon für knapp über 200 Euro zu haben. Selbst für 170 Euro halten wir die Absatzchancen der Radeon HD 2900 GT für begrenzt, denn für einen Preisunterschied von 50 Euro bzw. 23 Prozent erhält man eine Karte, welcher gegenüber der Radeon HD 2900 Pro 25 Prozent an Rechenleistung und satte 50 Prozent an Speicherbandbreite fehlen, hinzu kommt der auf 256 MB halbierte Grafikkarten-Speicher. Aufgrund dieses nicht gerade geringen Hardware-Unterschieds wäre ein Preis von 150 bis 160 Euro für die Radeon HD 2900 GT eher gerechtfertigt.

Gemäß Golem versucht die Lobby-Organisation der US-Musikindustrie RIAA nunmehr auch gegen US-amerikanische Usenet-Provider vorzugehen, da diese in letzterer Zeit doch recht offensiv die Möglichkeit des Filesharings über das Usenet bewerben. Diese Möglichkeit besteht im Usenet zwar prinzipiell schon seit den 80er Jahren (!), wird aber in den letzter Zeit verstärkt genutzt – auch weil das Usenet deutlich etablierter ist als gewöhnliche Filesharing-Programme und durch seine dezentrale Struktur zudem sehr schwer zu bekämpfen. Da es keinen zentralen Server gibt, sondern alle der weltweit tausenden Usenet-Server ihre jeweiligen Newsgroups untereinander spiegeln, ist eine einmal in die Welt gesetzte Information oder Datei kaum mehr aus dieser entfernbar.

Da das Filesharing über das Usenet jedoch recht hohe Anbindungen seitens der Usenet-Provider (Betreiber eines Usenet-Servers) erfordern, sind die Binary-Groups (Gruppen des Usenets zum alleinigen Zweck des Dateitausches) eigentlich nicht über freie Usenet-Server zu bekommen, sondern in aller Regel nur über kostenpflichtige Abos. Hier liegt auch der einzige wirksame Angriffspunkt gegenüber dem Usenet: Bei den Server-Betreibern, welche Binary-Groups führen (und damit Geld verdienen, was sie in den Augen der Rechteinhalber zu Mittätern macht). Deren Verteidigungsstrategie dürfte in aller Regel darin liegen, auf die Struktur des Usenets zu verweisen, welche es dem Server-Betreiber nur ermöglicht, einzelne Usenet-Groups entweder zuzulassen oder gänzlich auszuschließen – (gewöhnlich) nicht aber einzelne Postings oder Files zu reglementieren. Nachteiligerweise sind einige Usenet-Groups inzwischen total in den Händen von Urheberrechtsverletzern, könnte ein Gericht sicherlich deren kompletten Bann anordnen (worauf sich die Nutzer schlicht in andere Groups zurückziehen).

In der Summe ist das Phänomen des Dateitausches über das Usenet aber sowieso niemals wirklich in den Griff zu bekommen, da es inzwischen auch reichlich Usenet-Provider mit Zugriff auf die Binary-Groups im für US-amerikanische und EU-europäische Gerichte unerreichbaren Ausland gibt. Als letzte Maßnahme bliebe dann nur noch das komplette Blocken des Usenet-Internetverkehrs bei den Internet Service Providern – in diesem Fall kann das Usenet aber seinen großen Trumpf gegenüber gewöhnlichen Filesharing-Programmen ausspielen, daß es eben auch mehr als genügend vollkommen legalen Inhalt enthält und eigentlich ja auch eher eine Diskussion- und keine Dateitausch-Plattform ist. Insofern ist das Usenet nicht so einfach in eine "dunkle Ecke" rückbar wie das bei Filesharing-Programmen möglich ist – womit das Problem des Dateitauschs über das Usenet auch nicht so einfach aus der Welt zu schaffen sein dürfte.

Shortcuts: Hard Tecs 4U vermelden neue Grafikkarten seitens Matrox für den Business-Einsatz. Allerdings basieren auch die neuen Grafikkarten weiterhin noch auf der Parhelia-Architektur, welche nunmehr auch schon mehr als fünf Jahre auf dem Buckel hat und für den Spiele-Einsatz inzwischen deutlich nicht mehr zu gebrauchen ist. Wie WinFuture berichten, soll ATIs "CrossFire X" neben der Möglichkeit von bis zu vier Grafikkarten auch noch weitere neue Technologien enthalten: Mit "CrossFire Overdrive" sollen sich die Taktraten der angesteuerten Grafikkarte je nach Situation dynamisch anpassen, mit "Hybrid CrossFire" will man sogar eventuell auf dem Mainboard integrierte ATI-Grafikchips mit für CrossFire nutzen. Letztere Idee hatte auch nVidia ("Hybrid SLI"), bei beiden Lösungen ist allerdings zu bezweifeln, ob sich hiermit (angesichts der Leistungsschwäche integrierter Lösungen) wirklich Performance-Gewinne realisieren lassen.