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News des 26. Februar 2008

Seitens der VR-Zone und Expreview kommen weitere Informationen zur nVidia GeForce 9800 GTX, wonach diese Karte nunmehr genauer einordenbar ist. So läßt sich erst einmal mittels eines Screenshots von GPU-Z bestätigen, daß die GeForce 9800 GTX auf dem G92-Chip mit 128 Shader-Einheiten und einem 256 Bit DDR breiten Speicherinterface basiert. Die Taktfrequenzen liegen nunmehr bei 675/1688/1100 MHz, was nicht deutlich über dem Niveau der exakt Hardware-gleichen GeForce 8800 GTS von 650/1625/970 MHz liegt. Damit kommen dann nur 4 Prozent mehr Rechenleistung sowie eine um 13 Prozent höhere Speicherbandbreite heraus, was die Karte erst einmal wenig sinnvoll erscheinen läßt. Zumindest die vermutliche Zielsetzung einer Lösung in der Mitte zwischen GeForce 8800 GTS und GeForce 9800 GX2 läßt sich so kaum erfüllen, dafür fehlen der GeForce 9800 GTX locker und leicht 20 Prozent mehr Takt.

Insofern ist durchaus fraglich, was nVidia mit dieser Karte will: Im besten Fall gibt es 10 Prozent mehr Performance als mit der GeForce 8800 GTS, was niemanden hinter dem Ofen hervorlocken dürfte. Wie die GeForce 8800 GTS schon erscheint die GeForce 9800 Ultra nach diesen Informationen als eher unglückliche Lösung, welche sich nur eher geringfügig von der nächsttieferen Karte im nVidia-Portfolio (bei der GeForce 9800 GTX die GeForce 8800 GTS, bei der GeForce 8800 GTS die GeForce 8800 GT) absetzen kann. Sinnvoll erscheint die GeForce 9800 GTX somit nur in zwei SLI-Fällen: Zum einen für die SLI-Verweigerer, welche dementsprechend nicht zur DualChip-Lösung GeForce 9800 GX2 greifen wollen – und zum anderen natürlich für Triple-SLI, wo nVidia einen performanten Ersatz für die demnächst auslaufende GeForce 8800 Ultra benötigt.

Wie Hard Tecs 4U berichten, gehen die ersten Lieferungen von AMDs kommenden TripleCore-Prozessoren der Phenom 8x00 Baureihe erst einmal zu den großen OEM-Herstellern, so daß sich der reale Marktstart dieser Prozessoren bezogen auf den Retail-Markt etwas nach hinten verschieben könnte. Den ersten Test einer solchen TripleCore-CPU gibt es im übrigen beim chinesischsprachigen PConline (maschinelle Übersetzung ins englische), dort wurde ein Phenom 8600 mit 2.3 GHz einigen Tests unterzogen. Dabei legte sich dieser Prozessor bei den angestellten eher theoretischen Tests in die Mitte zwischen das DualCore-Modell Athlon 64 X2 4400+ mit 2.3 GHz und das QuadCore-Modell Phenom 9600 mit ebenfalls 2.3 GHz – mit der Tendenz natürlich zu letzterem Prozessor. Wie dies dann im Vergleich zu den Intel-Prozessoren aussieht, bleibt aber vorerst offen, da diese nicht mit im Test von PConline vertreten waren.

Für deutlich mehr Aufregung sorgte dagegen die auf Seite 6 des Artikels von PConline zu findende AMD Prozessoren-Roadmap, welche Auskunft über die AMD-Planungen bis zum dritten Quartal diesen Jahres gibt. Danach werden im laufenden ersten Quartal nur noch die ersten TripleCore-Prozessoren Phenom 8400 (2.1 GHz) und 8600 (2.3 GHz) sowie die LowCost-Lösung Phenom 9100e (1.8 GHz) in den Markt kommen, diese Prozessoren werden jedoch allesamt noch im B2-Stepping ausgeliefert werden. Interessanter wird es dann sicherlich im zweiten Quartal, wenn das fehlerbereinigte B3-Stepping ansteht: So wird AMD zuerst einmal die bisherigen B2-Prozessoren jeweils neu auflegen, was in den Modellen Phenom 8450, 8650, 9150e, 9550 und 9650 resultiert, die "50" symbolisiert dabei jeweils das B3-Stepping.

Wirklich neu sind dagegen Phenom 8700 (wahrscheinlich 2.4 GHz), Phenom 9700 (2.4 GHz) und Phenom 9700 (2.6 GHz). Hinzu kommt dann noch eine seitens AMD derzeit als "Phenom 9xxx" angegebene höhere Taktfrequenz eines QuadCore-Modells, wobei derzeit wohl auch AMD noch nicht genau weiss, wie hoch diese nun ausfallen wird. Gleichfalls wird AMD im anstehenden zweiten Quartal aber auch in die Breite mit der K10-Technologie gehen: Zum einen wird es unter dem Markennamen "Athlon 64 X2" DualCore-Modelle auf K10-Basis geben, aus den Modell-Nummern 6050 und 6250 läßt sich derzeit aber noch nicht auf die hier geplanten Taktfrequenzen schließen. Da AMD den eigenen Triple- und QuadCore-Modellen aber sicherlich keine Konkurrenz mit schnell getakteten DualCore-Modellen machen will, ist hier nicht von höheren Taktraten auszugehen – was dann allerdings wiederum Übertaktern zum Vorteil gereichen sollte.

Auf dem anderen Ende des Angebots wird es im zweiten Quartal einen ersten HighEnd-Prozessor auf K10-Basis in Form des Phenom FX-82 mit bislang noch unbekannter Taktfrequenz geben. Diese Taktfrequenz wird dann sicherlich sehr interessant werden, dürfte doch AMD speziell für diesen Prozessor alles zur Zeit technisch machbare aus dem K10-Kern quetschen – was dann auch einen Hinweis darauf gibt, wie hoch die Taktfrequenzen der gewöhnlichen Phenom-Prozessoren mittelfristig steigen können. Im dritten Quartal wird es AMD dann dagegen wieder etwas ruhiger angeben lassen: Es kommen in diesem nur ein noch schnellerer TripleCore-Prozessor (Phenom 8xxx) sowie eine weitere Taktstufe des HighEnd-Modells (Phenom FX-8x) hinzu.

Wie The Inquirer ausführen, streiten sich derzeit Intel und nVidia um eine Lizenz für Intels kommende Prozessoren-Anschlußtechnologie CSI (Common System Interface) zugunsten von nVidia, auf deren Grundlage nVidia dann auch Mainboard-Chipsätze für Intels Nehalem-Prozessoren anbieten könnte. Angeblich soll Intel nVidia die entsprechende Lizenz derzeit verweigern, was mit hoher Wahrscheinlichkeit wohl darin begründet liegt, daß nVidia im Gegenzug Intel keine SLI-Lizenz gewährt. Intel spekuliert hier sicherlich darauf, mittels einer Blockadehaltung nVidia zu Zugeständnissen in dieser Frage zu bewegen – während nVidia natürlich darauf drängt, die CSI-Lizenz zu den gleichen Bedingungen zu erhalten wie andere Marktteilnehmer (beispielsweise SiS), welche dafür im Gegenzug auch keine SLI-Lizenz oder ähnliches einbringen werden.

Technisch hat hier nVidia sicherlich Recht und dürfte selbiges in einem Wettbewerbsverfahren wohl auch bekommen – nur dauert dies im gewöhnlichen seine Jahre, und in dieser Zeit könnte nVidia dann regulärerweise keine Mainboard-Chipsätze für Intels Nehalem-Prozessoren anbieten. VIA hatte vor einigen Jahren dieses Spiel zwar schon einmal durch und bot einige Zeit lang Mainboard-Chipsätze ohne Intel-Lizenz an, allerdings sitzt VIA auch in Taiwan, während nVidia als US-Firma sich eine solche Aktionen sicherlich nicht leisten kann. Und während Intel schlicht auf Zeit spielt, würde nVidia in einem solchen Fall deutliche Einbußen in einem Geschäft mit Mainboard-Chipsätzen hinnehmen müssen, weil man dann nur noch den (deutlich kleineren) AMD-Markt beliefern könnte. nVidia kann also eigentlich nicht auf einen gerichtlichen Sieg in ein paar Jahren warten und wird sich demzufolge irgendwie mit Intel einigen müssen. Wenn dabei herauskommen sollte, daß Intel auch außerhalb von Skulltrail SLI-Chipsätze anbieten kann, würde zwar die "harte Verhandlungstaktik" von Intel belohnt, allerdings wäre trotzdem etwas gutes für die Hardware-Käufer herausgekommen.