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News des 13. November 2008

Seitens der Analysten von Jon Peddie Research gibt es nun auch Zahlen für die Marktanteile bei extra Grafikkarten, nachdem die Zahlen für den Gesamtmarkt leider immer die (stückzahlenmäßig dominanten) integrierten Grafiklösungen mit umfassen und daher das Gesamtbild in wichtigen Fragen nachhaltig verwässern. Danach hat ATI durch den starken Start der Radeon HD 4000 Grafikkarten-Serie im dritten Quartal reichlich Boden gutgemacht, der Marktanteil stieg von 35 auf nunmehr 40 Prozent. Da aber in diesem Markt keine anderen volumenrelevanten Wettbewerber mehr tätig sind, bedeutet dies auch, daß Grafikkarten mit nVidia-Grafikchips nach wie vor zu gut 60 Prozent das Marktgeschehen im dritten Quartal dominiert haben.

Der Grund hierfür dürfte primär darin zu finden sein, daß die neuen Karten der Radeon HD 4800 Serie nur einen gewissen Teil des Gesamtmarktes abdecken und die anderen Grafikkarten der Radeon HD 4000 Serien für das LowCost- und das Mainstream-Segment nur zum Teil im dritten Quartal wirksam wurden. So richtig wird sich der aktuelle Markterfolg von ATI also erst in den Zahlen zum laufenden vierten Quartal wiederspiegeln können. Dann sollte sich ATI durchaus noch viel näher an nVidia heranarbeiten, womöglich kann man sogar erstmals im Direct3D10-Zeitalter wieder die Marktführerschaft übernehmen.

Beide Grafikchip-Entwickler stehen zudem gemeinsam vor der Herausforderung einer sinkenden Nachfrage nach extra Grafikkarten, welche schon seit dem zweiten Quartal diesen Jahres anhält und durch die aktuelle Weltwirtschaftslage sicherlich kaum kleiner werden wird. Interessanterweise scheint die Ursache für den Verkaufsrückgang im zweiten und dritten Quartal 2008 allerdings (noch) nicht in der konjukturellen Entwicklung zu liegen, vielmehr zeigt der Quervergleich zum in diesem Zeitraum weiter gestiegenen Grafikchip-Gesamtmarkt, daß schlicht Verkäufe vom Segment der extra Grafikkarten in das Segment der integrierten Grafikchips abgewandert sind.

Mit den neuen Opteron-Serverprozessoren auf Basis des Shanghai-Kerns hat AMD nun seine ersten 45nm-Prozessoren in den Markt entlassen. Von der neuen Fertigungstechnologie verspricht sich AMD zum einen einen deutlich verbesserten Spielraum bei den Taktfrequenzen, zudem steigt die Pro/MHz-Leistung durch geringfügige interne Verbesserungen und einen größeren Level3-Cache ebenfalls etwas an. AMD gibt hier für die Servermodelle derzeit runde 15 Prozent mehr Pro/MHz-Leistung an, diese Zahl ist jedoch sicherlich nicht so einfach für die noch kommenden Desktop-Modelle zu übernehmen, da die im Desktop-Bereich üblicherweise eingesetzte Software deutlich schwächer auf den größeren Level3-Cache reagieren dürfte.

Zu jenen 45nm-Desktopprozessoren bringt der Planet 3DNow! im übrigen die Meldung, AMD hätte diese offiziell für das erste Quartal 2009 bestätigt. Allerdings sind wir uns bezüglich der korrekten Auslegung der AMD-Aussage nicht gänzlich sicher: AMD spricht davon, die "Dragon"-Plattform zusammen mit den dann "Phenom II" genannten 45nm-Prozessoren im ersten Quartal 2009 zu bringen. Dragon dürfte wohl die erwartete AM3-Plattform sein – und so gesehen passt das erst einmal schon. Doch AMD wird auch 45nm Desktop-Prozessoren noch für den Sockel AM2+ bringen – und diese normalerweise früher als die AM3-Modelle. Insofern bleibt es noch offen, ob AMD nicht doch eventuell schon dieses Jahr 45nm Desktop-Prozessoren ausliefern kann.

Die PC Games Hardware hat sich die Spieleleistung der Mainboard-Chipsätze GeForce 9300/9400 von nVidia und G45 von Intel angesehen. Der Intel-Chipsatz wird dabei deutlich deklassiert: Sowohl die Spieleperformance als auch die Spielekompatibilität ist weit weg von den nVidia-Chipsätzen. Letztere schaffen es teilweise sogar auf die Performance älterer LowCost-Lösungen – nachteiligerweise sind diese aber für moderne Spiele auch schon lange nicht mehr zu gebrauchen, so daß das ganze eine ziemliche Trockenübung bleibt. Man lernt leider nur, daß auch GeForce 9300/9400 bei modernen Spielen nicht die höchste Bildqualität unter der Auflösung von 1280x1024 (kein Anti-Aliasing) flüssig darstellen kann – relevanter wäre aber die Information, bis zu welchen Settings die integrierten Grafiklösungen noch spielbare Frameraten bieten.