22

News des 22. Dezember 2008

Gemäß Fudzilla sollen schon morgen die ersten GeForce GTX 260 (216SP) Karten auf 55nm-Basis (GT200b-Chip) in den Handel gehen, der Hersteller dieser ersten Karten ist EVGA. Momentan läßt sich dies aufgrund des ungewissen Liefertermins bei den Online-Händlern noch bezweifeln, allerdings sind laut Expreview entsprechende Karten von Inno3D in Japan wirklich schon im Handel. In beiden Fällen handelt es sich um ab Werk übertaktete Karten und somit Sonderausführungen, welche es ausschließlich in 55nm gibt. Wann die ganz normalen GeForce GTX 260 Karten auch auf die neuen 55nm-Chips umgestellt werden, ist derzeit unklar, aber sicherlich erst im neuen Jahr zu erwarten.

nVidia bietet nunmehr seit langem wieder einmal Grafikkarten-Treiber für seine Mobile-Grafiklösungen an. Normalerweise muß man hierfür immer den Support des jeweiligen Notebook-Herstellers bemühen, welcher aber in vielen Fällen nicht den Namen verdient, da neue Treiber nur zögerlich und nach einiger Zeit gar nicht mehr erscheinen. Eine Alternative bestand zwar immer in den modifizierten Treiber von LaptopVideo2Go – welche aber natürlich immer nur inoffizielle Lösungen anbieten können. Dem setzt nVidia nun weitestgehend ein Ende und bietet für GeForce8- und GeForce9-Mobilelösungen nunmehr Referenztreiber an, ganz wie bei den Desktoplösungen. Perfekt sind die aktuellen Beta-Treiber aber noch nicht, so gibt es derzeit noch keine Unterstützung von Hybrid-SLI-Notebooks und für die Modelle von Dell, Lenovo und Sony wird weiterhin die Benutzung der Hersteller-Treiber empfohlen. Nichtsdestotrotz ein absolut begrüßenswerter Schritt in die einzig richtige Richtung, da es mit dem Support der Notebook-Hersteller wohl nie etwas werden wird.

Hartware berichten genaueres zu ATIs eXternal Graphics Platform (XGP), welche bisher unter dem Codenamen "Lasso" bekannt war. Das erste Gerät nach dieser Bauweise in Form des "Amilo Graphics Booster" von Fujitsu Siemens soll dann endlich im Januar erscheinen, prinzipiell könnten dann aber auch weitere Hersteller folgen. XGP bindet externe Grafikkarten mittels einer PCI Express 2.0 x8 Kabelverbindung an – die Hauptarbeit dürfte somit beim Mainboard liegen, welches eine solche PCI Express 2.0 x8 Verbindung nicht als Steckplatz, sondern eben als Kabelanschluß anbieten muß. Da dies derzeit kein Standard-Feature der ATI Mainboard-Chipsätze ist, dürfte dies wohl nur mit einem Zusatzchip zu realisieren sein – was wiederum bedeutet, daß es aus Kostengründen erst mittelfristig zum Standard werden dürfte.

Weitere Einschränkungen gibt es bei der ersten praktischen Lösung durch den "Amilo Graphics Booster": Obwohl in einem externen Gehäuse mit eigener Stromversorgung ausgeführt, verbaut Fujitsu Siemens hier nur eine Radeon HD 3870, welche zudem nicht austauschbar sein wird – und verlangt dafür satte 299 Euro. Bei diesem Preis stellt sich eher die Frage, ob man dafür nicht diese Grafiklösung gleich ins Notebook hätte integrieren können. Richtig Sinn macht die Sache wohl erst in einiger Zeit, wenn XGP-Anschlüsse bei vielen Notebooks Standard ist und es leere externe Grafikkarten-Gehäuse zu kaufen gibt, welche man dann mit einer Desktop-Grafikkarte seiner Wahl bestücken kann.

Allerdings soll trotzdem gewürdigt werden, daß AMD/ATI wenigstens einmal einen Startschuss in einer Sache setzen, welche schon des längerem auf eine Lösung wartet. Auch wäre noch zu erwähnen, daß AMD/ATI inzwischen schon an einer Treiber-seitigen Lösung arbeiten, wie man das in der externen Grafikkarte generierte Bildsignal über die Kabelverbindung wieder zurück ins Notebook bekommt, um damit auch das reguläre Notebook-Display beschleunigen zu können. Diese Funktion soll im ersten Quartal 2009 per Treiberupdate nachgeliefert werden. Wenn dies gelingt, wäre XGP doch schon eine ziemlich runde Sache – fehlen halt nur die XGP-fähigen Mainboards und die Hersteller, welche sich um die Peripherie in Form der externen Grafikkarten-Gehäuse (samt Netzteilen) kümmern.

Wie u.a. Gulli berichten, hat Microsoft die Verfügbarkeit von Windows XP für Großhändler doch noch einmal verlängert. Nachdem ursprünglich am 31. Januar 2009 der Vertrieb von Windows XP eingestellt werden sollte, können die Großhändler nunmehr noch bis zum 30. Mai 2009 das ältere Betriebssystem nachordern. Trotz daß dies Microsoft wohl niemals eingestehen würde, deutet sich hier ein Marketing-Strategiewechsel zugunsten von Windows 7 an: Nachdem das kommende Betriebssystem offenbar gut im Zeitplan liegt und in der Öffentlichkeit schon recht bekannt ist, lohnt es sich scheinbar nicht mehr, die Kunden jetzt noch zwangsweise zu Windows Vista bekehren zu wollen.

Gut möglich, daß es sogar wirtschaftlich sinnvoller ist, jetzt eine Windows-XP-Lizenz anstatt einer Windows-Vista-Lizenz zu verkaufen und dann auf ein schnelles Anschlußgeschäft mit einer Windows-7-Lizenz zu hoffen. Sofern Windows 7 nämlich seinen Vorschusslorbeeren auch nur halbwegs gerecht wird, dürfte es nach dessen Marktstart eine größere Bewegung von Windows XP zu Windows 7 hin geben – während viele Windows-Vista-Nutzer wohl bei ihrem Betriebssystem bleiben werden, da es technologisch dieselbe Grundlage hat wie Windows 7. Dies mag im Gamer-Bereich womöglich anders aussehen, dort könnte Windows Vista wirklich sehr schnell in Vergessenheit geraten, aber Home- und Büroanwender haben sicherlich nicht die dringende Notwendigkeit, von Windows Vista auf Windows 7 zu wechseln, während dagegen der Wechsel von Windows XP auf Windows 7 schon deutlich attraktiver aussieht.

Generell dürfte sich Microsoft damit abfinden müssen, daß auch bei Betriebssystemen zukünftig die Benutzer eine ähnliche Kaufhaltung an den Tag legen wie beispielsweise große Unternehmen bei Officeprogrammen, wo in aller Regel auch nur immer jede zweite Version benutzt, eine Version also immer übersprungen wird. Gerade wenn Microsoft in Zukunft vorhat, neue Betriebssysteme in kürzeren Abständen auf den Markt zu bringen als bisher, macht ein solches Käuferverhalten durchaus Sinn – gerade wenn wie zuletzt zu sehen die bahnbrechenden Änderungen ausbleiben. Als Gegenreaktion muß Microsoft entweder genau diese bahnbrechenden Änderungen bringen – oder aber wird sich wie bei Windows Vista (DirectX10) mit vorsätzlich exklusiv gehaltenen Features behelfen müssen, um die Käufer "sanft" zu den neueren Betriebssystemen zu zwingen.

Shortcuts: Wie der Planet 3DNow! berichtet, scheinen die 45nm Phenom II Prozessoren klar bessere Übertaktungseigenschaften aufzuweisen als die bisherigen 65nm-Modelle, bezogen auf die Übertaktbarkeit des Referenztaktes. Der Heise Newsticker vermeldet das endgültige Ende des Mainboard-Herstellers Abit, welcher insbesondere zu den Zeiten von Pentium II/III und K7 bei Übertaktern einen hohen Ruf genoß. Gleichfalls wird in der Meldung die damit einhergehende weitere Konzentration des Mainboard-Geschäfts samt der nunmehr noch vorhandenen Anbieter am Markt ausgeführt. Und letztlich berichtet die PC-Welt noch von einer neuen Sicherheits-Software seitens F-Secure, welche speziell Internet-Browser vor infizierten Webseiten schützen soll. Das Programm "Exploit Shield" hört sich ganz interessant an und kann derzeit kostenlos Beta-getestet werden.