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News des 8. April 2009

Wie Hardware-Infos ausführen, wird laut nVidia die GeForce GTX 295 bis zum Launch einer gänzlich neuen Grafikkarten-Generation im Winter (der DirectX11-Chip GT300) an der Spitze des nVidia-Portfolios stehen und nicht durch etwaige weitere Neuvorstellungen abgelöst werden. Auch will nVidia die nächsten Monate angeblich voll auf das aktuelle Lineup von GeForce GTX 260, 275, 285 und 295 setzen – was ebenfalls andeuten würde, daß im Gegensatz zu früheren Informationen in diesem Preisbereich keine neuen Karten geplant sind. Allerdings sind diese Aussagen nVidias nun doch wieder nicht so eindeutig wie sie auf den ersten Blick erscheinen mögen, denn generell betrachtet wird man natürlich immer das aktuelle Produktprogramm in den Vordergrund stellen und sich zu kommenden Neuerscheinungen in Schweigen hüllen, um niemanden vom aktuellen Kauf abzuhalten.

Zudem wäre der eigentlich für das untere HighEnd-Segment geplante GT212-Chip auch preislich wahrscheinlich sowieso nicht in die Region der DualChip-Grafikkarte GeForce GTX 295 gekommen, diese bleibt so oder so das Spitzenmodell von nVidia. Trotzdem mehren sich die Anzeichen, daß nVidia die eigenen 40nm-Pläne erheblich zusammengestrichen und nach hinten verschoben hat. So scheint der GT212-Chip für das Performance- bzw. untere HighEnd-Segment in der Tat abgesägt zu sein, nVidia will in diesem Preisbereich anscheinend mit den aktuellen GT200b-Chips über den Sommer kommen. Die Chips GT218 für das LowCost und GT216 für das (untere) Mainstream-Segment sollten dagegen noch aktuell sein, aber kommen ganz offensichtlich nicht so frühzeitig wie zum Jahresanfang noch erwartet. Allerdings ist doch anzunehmen, daß nVidia sich hier noch bewegen wird, denn in diesem Marktsegment wird der größte Umsatzanteil gemacht und da zwingt einen einfach der Kostenvorteil zur 40nm-Fertigung.

So soll laut den letzten Informationen der LowCost-Chip GT218 im Mai starten, dieser 40nm-Chip wird derzeit mit 32 Shader-Einheiten an einem 64 Bit DDR Speicherinterface erwartet (wie der G96-Chip der GeForce 9500 GT, nur mit halbierten Speicherinterface). Kurz danach soll dann der Mainstream-Chip GT216 auftauchen, welcher ebenfalls in 40nm mit 64 Shader-Einheiten an einem 128 Bit DDR Speicherinterface zu erwarten ist (wie der G94-Chip der GeForce 9600 GT, nur mit halbierten Speicherinterface). Hinausgezögert wird dagegen ein GT215-Chip (anstelle des früher genannten GT214-Chips), welcher in 40nm wohl 128 Shader-Einheiten an einem 192 Bit DDR Speicherinterface mitbringt – mit diesem Grafikchip will nVidia warten, bis sich die aktuellen G92- und G94-basierten Karten verkauft haben.

GT218 GT216 GT215
Fertigung 40nm 40nm 40nm
Shader-Einheiten 32 64 128
Interface 64 Bit 128 Bit 192 Bit
Chip vergleichbar mit G96
(GeForce 9500 GT – 32 Shader-Einheiten und 128 Bit Interface)
G94
(GeForce 9600 GT – 64 Shader-Einheiten und 256 Bit Interface)
G92
(GeForce 9800 GTX – 128 Shader-Einheiten und 256 Bit Interface)
Preissegment LowCost unteres Mainstream oberes Mainstream
Launch Mai Mai/Juni Q3

Die vorstehend notierten technischen Angaben zu den einzelnen Grafikchips sind natürlich nur bessere Vermutungen – sicherlich mit einer guten Wahrscheinlichkeit, wenngleich auch Wahrscheinlichkeiten letztlich enttäuschen können. Sollte es allerdings so kommen, so setzt nVidia mehr oder weniger "nur" das aktuelle Produktprogramm auf 40nm um (mit kleineren Speicherinterfaces, dafür aber sicherlich mit GDDR5-Speicher und damit mehr Speichertakt), spendiert sicherlich hier und da mehr Taktrate – bringt aber mit den ersten eigenen 40nm-Chips nichts weltbewegendes. Allerdings dürfte das in der aktuellen Situation wohl auch gar nicht im Interesse von nVidia liegen, da geht es schlicht darum, die Kostenlage im Griff zu behalten, gerade angesichts sinkender Absatzzahlen und wohl auch sinkender Durchschnittspreise.

Expreview haben sich die Übertaktungsresultate einiger Launch-Artikel zum gemeinsamen Launch von Radeon HD 4890 und GeForce GTX 275 angesehen. Dabei kam die Radeon HD 4890 im Schnitt auf ein Übertaktungsergebnis von 973/2250 MHz (default: 850/1850 MHz), ein Zugewinn von 14 bzw. 22 Prozent. Die GeForce GTX 275 kam dagegen im Schnitt auf 722/1593/1267 MHz (default: 633/1404/1134 MHz), ein Zugewinn von 14, 14 und 12 Prozent. Damit erweist sich der RV790-Chip gar nicht so sehr als Übertaktungskünstler wie vorher angenommen, da der prozentuale Taktzugewinn der nVidia-Karte fast genauso hoch ausfällt. Insofern sollte es problemlos möglich sein, ab Werk übertaktete GeForce GTX 275 Karten anzubieten, welche ähnliche Taktvorteile wie die Radeon HD 4890 OC-Versionen bieten.

Shortcuts: Neben Lizenzstreitigkeiten boxen sich Intel und nVidia derzeit auch darüber, wessen aktuelle Mainboard-Chipsätze denn nun die besten Produkte sind. Intel hat hierzu eine der üblichen Marketing-Präsentation vorgelegt, nVidia nun mit einer ebensolchen nachgezogen, beide einzusehen bei der ComputerBase. Mal ausnahmesweise hoffnungsvolle Nachrichten kommen von den Chip-Fertigern TSMC und UMC, welche unter anderem für ATI und nVidia deren Grafikchips herstellen. Die Auslastung und damit die Umsätze scheinen bei TSMC und UMC im März endlich wieder gestiegen zu sein, nachdem beide Fertiger zuvor vier Monate hintereinander jeweils schlechtere Zahlen verkraften mussten. Und letztlich berichten Golem noch von einem neuen Marmitek-Adapterset, welches HDMI-Signale per Funk übertragen kann. Mit 600 Euro ist dies zwar ein ziemlich teuer Spaß – aber es ist eine ideale Lösung, wenn man kein entsprechendes Kabel verlegen kann oder will.