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News des 19./20. Oktober 2009

HT4U haben mit dem Athlon II X2 240e einen der neuen Energiesparprozessoren von AMD im Test, welcher auf dem Regor-Kern der regulären Athlon II X2 Prozessoren basiert und mit 2.8 GHz sogar recht viel Takt mitbringt, das ganze aber mit einer abgesenkten Spannung und damit auf einer TDP von 45 Watt realisiert. Allerdings sind TDP-Angaben bei CPUs ziemlich Schall und Rauch, da immer sehr viele unterschiedliche Prozessoren in dieselbe Gruppe gesteckt werden und hierbei zum Teil auch produktpolitische Entscheidungen eine Rolle spielen. So weisen die Intel-Gegenparts in Form der Pentium E und Core 2 Duo Prozessoren zwar eine TDP von durchgehend 65 Watt auf, verbrauchen aber in der Realität der Messungen nicht mehr als der AMD-Prozessor. Selbst ein Core 2 Duo E8600 würde noch ganz knapp unter die 45-Watt-TDP-Grenze passen – und auch ein regulärer Athlon II X2 240 (ohne das "e") liegt nur knapp darüber.

Stromsparende Systeme lassen sich also auch mit den regulären Prozessoren beider Prozessorenbauer erstellen – wobei wir hierbei weiterhin Intel im Vorteil sehen, denn unter den regulären Intel-Prozessoren lassen sich problemlos Modelle finden, welche mit zwei Rechenkernen nur 30 Watt verbrauchen (Core 2 Duo E7300) und mit vier Rechenkernen nur 40 Watt (Core 2 Quad Q8200). AMD erreicht ähnliche Werte dann eben nur mit der e-Serie an besonders stromsparenden Modellen, welche allerdings auch ihren Mehrpreis haben – da Intel diese Werte mit regulären Prozessoren erreicht, liegt hierbei der Vorteil klar im Feld von Intel. Doch im eigentlichen werden die e-Modelle (wie bei Intel die s-Modelle beim Core 2 Quad) nicht wegen des real niedrigeren Verbrauchs aufgelegt, sondern um in Ausschreibungen mit der besseren TDP glänzen zu können – und genau dort, im Ringen um großvolumige Aufträge für den Business-Einsatz dürfte auch der Markt des Athlon II X2 240e liegen.

Ein anderer Artikel seitens HT4U dreht sich um die neuen TripleCore-Prozessoren von AMD in Form von Athlon II X3 425 und X3 435. Diese basieren auf dem Level3-Cache-losen Propus-Kern und kommen mit Taktfrequenzen von 2.7 und 2.9 GHz daher – für Dreikern-Modelle ist das ganz ansprechend, vor allem da AMD mit diesen Prozessoren nur einen Preisbereich von 60 bis 80 Euro anpeilt. Dafür bekommt man auf Intel-Seite fast nur Pentium E Prozessoren mit natürlich nur zwei Rechenkernen – womit das alte Spiel anfängt: Sobald die drei Rechenkerne der AMD-Modelle ausgenutzt werden, liegen diese Prozessoren vorn – wenn nicht, dann sind die Intel-Prozessoren in Front. Sehr deutlich ist dies bei den angestellten Datenkompressions-Benchmarks zu sehen, welche regulär natürlich sehr gut auf mehr Kerne reagieren.

weniger ist besser WinAce 7-Zip WinRAR
Athlon II X3 425 100% 100% 100%
Pentium E5300 99% 112% 119%
Pentium E6300 83% 91% 103%

Wenn aber in zwei Komprimierungs-Benchmark (WinAce & 7-Zip) die TripleCore-Optimierung offensichtlich fehlt, dann sind die Ergebnisse von AMDs TripleCore-Prozessoren eher mau – was sich sofort ändern, wenn man den dritten Komprimierungs-Benchmark (WinRAR) mit offensichtlicher TripleCore-Optimierung zu Rate zieht, wo diese Prozessoren mit mehr Rechenkernen denjenigen mit weniger Rechenkernen klar davonziehen. Die neuen TripleCore-Modelle pendeln zwischen diesen beiden Polen und es obliegt dann wohl der persönlichen Einschätzung des potentiellen Käufers, zu welchem Modell man letztlich tendiert. Da Preis und Performance dieser Prozessoren von AMD und Intel nicht besonders voneinander abweichen, kann aber auch die Stromaufnahme eine Rolle bei dieser Entscheidung spielen – und hier liegt AMD mit ca. 70 Watt für diese beiden TripleCore-Prozessoren glasklar hintendran, vergleichbare Intel-Modelle verbrauchen allesamt weniger als 40 Watt.

Ziemlich viel Luft wirbelt derzeit die Entscheidung seitens Infinity Ward auf, für das kommende Call of Duty: Modern Warfare 2 keinen dedicated Server mitzuliefern. Zudem wird das Spiel mit Steam verdongelt und wird man keine Mod-Tools veröffentlichen – was die Gemeinde der MultiPlayer-Spieler nicht zu Unrecht als kräftigen Tritt vors Schienbein wahrnimmt. Besonders bezeichnend ist dabei, daß sich der Spieleentwickler mit dieser Entscheidung genau gegen diese Personen und Gruppen stellt, welche die Spieleserie im MultiPlayer-Bereich groß gemacht haben – nämlich die regelmäßigen MultiPlayer-Spieler und die Clans. Deswegen gibt es nunmehr auch eine Petition, welche dedicated Server für Call of Duty: Modern Warfare 2 fordert und die mit derzeit schon über 90.000 Unterzeichnern schon gut besucht ist – aber sicher noch weitere Unterstützung gebrauchen kann. Ob sich der Entwickler umstimmen lassen kann, bliebe zwar streng abzuwarten – aber zumindest scheint es so, als würde im Clan-Bereich das neue CoD-Spiel mehrheitlich abgelehnt und daher dort kein so großer Erfolg zu werden wie die Vorgängerspiele.