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News des 1. Juni 2010

Hot Hardware zeigen einige Bilder einer DualChip-Grafikkarte auf Basis der GeForce GTX 470 seitens Galaxy, von welcher auf der Computex als Prototyp zu sehen ist. Richtig genaue Angaben zu der Karte gibt es noch nicht, so daß allein aufgrund der Bilder fleissig geraten werden darf: Zu sehen sind dabei erst einmal zwei 8polige Stromstecker, was eine maximale TDP von 375 Watt ermöglichen würde. Für zwei GeForce GTX 470 Grafikchips samt Speicher kann das schon knapp werden, denn einzeln hat die GeForce GTX 470 eine TDP von 215 Watt (was unter FurMark mit 236 Watt klar nach oben durchschlagen wird). Allerdings sind auch nur acht Speicherchips pro Grafikchip zu sehen – und wenn nicht gerade auf der (nicht abgebildeten) Platinen-Rückseite ein weiterer einzelner Speicherchip schlummert, dann hat die Karte nur eine Speicherbestückung von zweimal 1024 MB.

Dies würde dann wiederum auf einen GeForce GTX 465 Grafikchip hindeuten – und nicht auf den für die GeForce GTX 470 benutzten Grafikchip, welcher aufgrund seines 320 bit DDR breiten Speicherinterfaces immer mit 1280 MB Speicher antritt (was dann neun Speicherchips ergibt). Hier handelt es sich also entweder um eine Dual GeForce GTX 465 oder aber eine Dual GeForce GTX 470 mit dann noch abgespecktem Speicherinterface – vorbehaltlich weiterer Abspeckungen natürlich, derzeit gibt es wie gesagt keinerlei echte Daten zu dieser Karte. Genauso wenig ist momentan klar, ob dies eine Eigenentwicklung seitens Galaxy ist oder aber auf nVidia-Plänen zu einer solchen DualChip-Lösung basiert, hier kann man sich nur überraschen lassen. Klar ist jedoch, daß eine Grafikkarte auf dem Niveau "Dual GeForce GTX 465" ATIs DualChip-Lösungen kaum unter Druck setzen kann, spätestens die Radeon HD 5970 4GB mit ihren Radeon-HD-5870-Taktraten dürfte eine solche nVidia-Lösung immer überflügeln.

Auf der Computex hat Intel der PC Games Hardware die neue Grafikeinheit der kommenden Sandy-Bridge-Prozessoren anhand eines flüssig in der höchsten Detailstufe auf 1280x720 laufenden Mass Effect 2 demonstriert. Das Spiel ist nun zwar nicht für besonders hohe Anforderungen an die Grafikkarte bekannt (auf 1280x1024 mit einer Radeon HD 5870 schon 150 fps), läuft auf bisherigen integrierten Beschleunigern aber trotzdem nicht in der höchsten Detailstufe zufriedenstellend. Dies kann man durchaus als gutes Zeichen pro der neuen Grafikeinheit der kommenden Sandy-Bridge-Prozessoren werten – wieviel schneller diese aber wirklich gegenüber der "Intel HD Graphics" der aktuellen Nehalem-basierten Prozessoren ist, bliebe dennoch abzuwarten. In aller Regel ist es dann doch so, daß integrierte Grafikeinheiten nur diese Performance bieten, welche die LowCost-Grafikkarten der jeweils ein Jahr zurückliegenden Grafikkarten-Generation hatten, womit die jeweils aktuellen Spiele dann doch wieder nicht laufen.

Der Heise Newsticker berichtet über die Fertigstellung von Intels Larrabee – allerdings nur für Supercomputer-Anwendungen als reiner Rechenbeschleuniger. Hierfür hat Intel in der Tat das allererste Larrabee-Design unter dem Codenamen "Knights Ferry" mit 32 Rechenkernen auf 1.2 GHz Takt in 32nm in die Produktion gebracht. Da dieses gelungen ist, können produktionstechnische Gründe kaum gegen den (temporären) Rückzug von Larrabee aus dem Grafikchip-Markt sprechen – aller Vermutung musste Intel schlicht feststellen, daß man mit dem allerersten Larrabee-Design den aktuellen Grafikkarten von ATI und nVidia unter 3D-Spielen nicht Paroli bieten kann. Allerdings wird diese allererste Larrabee-Version nicht direkt in den Handel gehen, sondern nur auf Entwickler-Kits verbaut werden – was dann den Weg bereiten soll für die nächste Larrabee-Version, mittels welcher Intel den Supercomputer-Bereich direkt mit kaufbaren Produkten beliefern will. Für diese zweite Larrabee-Generation unter dem Codename "Knights Corner" will Intel mit dann 50 Rechenkernen unter der 22nm-Fertigung antreten.

Wenn man dies hochrechnet, dürfte dies ähnlich wie das erste Larrabee-Design (über 600mm² Die-Fläche) in einem ziemlich großen Chip münden, welcher kaum für Spieler-Grafikkarten interessant sein wird. Überhaupt kann die Frage gestellt werden, ob Intel mittelfristig noch an solche Lösungen denkt – gut möglich, daß Intel für die nächsten Larrabee-Designs die für Grafikkarten interessanten Features erst einmal wieder entfernt (das aktuell ausgelieferte Larrabee-Design enthält noch dedizierte Textureneinheiten, welche für den Supercomputer-Bereich natürlich komplett uninteressant sind). Mit dieser Supercomputer-Strategie für Larrabee würde Intel im übrigen durchaus ein erhebliches Teilziel erfüllen, ATI und nVidia mit ihren schnellen professionellen Grafikkarten nicht einfach so den Supercomputer-Bereich übernehmen zu lassen – gerade eingedenk der jüngsten Verschiebungen in der Supercomputer-Rangliste zugunsten von Rechnern mit Grafikkarten und nicht Prozessoren als Rechenbeschleuniger.

Shortcuts: Hartware berichten über eine kommende neue ATI-Grafikkarte mit einer TDP von satten 375 Watt. Da die Southern-Islands-Generation derzeit noch lange nicht so weit sein dürfte, könnte es sich um eine (spekulativ so genannte) "Radeon HD 5990" handeln – eine DualChip-Lösung mit den vollen Taktraten der Radeon HD 5870. Die gibt es zwar eigentlich schon in Form der Radeon HD 5970 4GB, aber womöglich will ATI hieraus noch ein reguläres Produkt ohne den Mehrspeicher und die Eyefinity-Betonung basteln. Notebookcheck berichten von ersten kurzen Benchmarks zur GeForce GTX 480M, der GF100-basierten neuen Mobile HighEnd-Lösung von nVidia. Danach scheint sich die GeForce GTX 480M – nicht unerwartet – knapp vor die Mobility Radeon HD 5870 zu setzen, was nVidia zwar den aktuellen Spitzenrang unter den Mobile-Lösungen bescheren dürfte, angesichts der dabei angesetzten TDPs (50W bei der Mobility Radeon HD 5870 gegen immerhin 100W bei der GeForce GTX 480M) aber eher so wie ein Phyrrussieg aussieht.