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News des 19. August 2010

Nach einiger Zeit Abstand verdient auch unsere Produktportfolio- & Roadmap-Grafik mal wieder ein Update, welches anzeigt, mit welchen Lösungen ATI und nVidia derzeit im Markt stehen und was die beiden Grafikchip-Entwickler in nächster Zeit jeweils geplant haben. Wie zu sehen, stehen im September und Oktober erst einmal die nVidia-Lösungen für das DirectX11 Mainstream- und Performance-Segment mit den Grafikchips GF106 (GeForce GTS 4xx Serie) und GF108 (GeForce GT 4xx Serie) an. Zu dato ungeklärten Terminen im vierten Quartal wird es zudem noch ein paar Programmergänzungen von nVidia im HighEnd-Bereich geben: Der GF100-Chip wird in der GeForce GTX 485 voll ausgefahren werden, eventuell gibt es auch mehr Taktrate. Gleiches passiert mit dem GF104-Chip mittels der GeForce GTX 468, von diesem Chip ist zudem auch noch eine DualChip-Version in Form der GeForce GTX 490 in Vorbereitung.

ATI & nVidia Produktportfolio & Roadmap – 19. August 2010

Allerdings wird ATI ab dem gleichen Zeitpunkt schon mit den ersten Produkten seiner neuen Southern-Islands-Generation aufwarten können: So wird die Cayman-basierte Radeon HD 6800 Serie bereits für den November erwartet, eine DualChip-Lösung auf Basis desselben Chips soll nachfolgen. Gleiches gilt für die Southern-Islands-Chips im Performance- und Mainstream-Bereich (Barts & Turks), welche ebenfalls noch im vierten Quartal vorgestellt werden sollen. Bei optimalen Verlauf hat ATI also am Jahresende bereits die zweite Generation an DirectX11-Beschleunigern im Markt stehen, während nVidia gerade einmal das Portfolio seiner ersten DirectX11-Generation vollständig gemacht hat. Trotzdem muß dies nicht bedeuten, daß ATI den Markt (erneut) im Sturm übernimmt, denn da die Southern-Islands-Generation weiterhin in 40nm antreten muß, sind ATI die Hände bezüglich wirklich bedeutsamer Performancesprünge effektiv gebunden.

SemiAccurate bringen eine wilde Spekulation über eine x86-CPU von nVidia: Danach soll nVidia den 2013 zu erwartenden Eagle-Core von ARM (Nachfolger der aktuellen Cortex-Serie – bringt angeblich vier Rechenkerne, 64-Bit und eine höhere Pro/MHz-Leistung) mit der Codemorphing-Technologie von Transmeta (einige frühere Transmeta-Ingeniere arbeiten nun bei nVidia) zusammenbringen, um auf ARM dann auch x86-Code ausführen zu können. Beweise oder auch Anhaltspunkte für diese These werden allerdings nicht geliefert, so daß das ganze eher der Fantasie von SemiAccurate entsprungen zu sein scheint. Möglich ist es natürlich, daß nVidia so oder in ähnlicher Art und Weise irgendwann doch ins x86-Geschäft einsteigt – daß die ARM-Prozessoren derzeit auf dem PC-Markt von der Performance her nicht konkurrenzfähig sind, ist kein wirklicher Hinderungsgrund.

Denn in dieser Frage arbeitet schlicht die Zeit für ARM: Die Performance der ARM-Prozessoren steigt kontinuierlich, währenddessen die benötigte Prozessorenpower für einen Standard-PC für den Office-Einsatz oder Heim-Bereich in den letzten Jahren kaum noch gestiegen ist bzw. nur äußerst langsam steigt. Hier wird irgendwann einmal ganz zwangsläufig der Punkt erreicht sein, wo auch die ARM-Prozessoren leistungsfähig genug für einen ernsthaften PC-Einsatz sind. Das Problem ist – sehr richtig von SemiAccurate erkannt – in erster Linie auf lizenzrechtlicher Seite zu sehen, wo nVidia keine x86-Lizenz hat und dieses Problem auch mit einer Codemorphing-Technologie wie einst von Transmeta genutzt kaum zu überbrücken sein wird. Entweder nVidia kauft also einen kleinen Hersteller mit unbestrittener x86-Lizenz, diesbezüglich wird gern und oft VIA genannt. Oder aber – ganz verrückte Idee – man hofft darauf, daß Microsofts Windows eines Tages auch ARM nativ unterstützt.

Shortcuts: BSN vermelden einen neuen Taktrekord bei ab Werk übertakteten GeForce GTX 460 Grafikkarten: So soll die TGT GeForce GTX 460 "Beast" es auf 850 MHz Chip- und 1700 MHz Shadertakt zu einem noch unbekannten Speichertakt bringen – ein heftiger Aufschlag von 26 Prozent auf die default-Taktraten der GeForce GTX 460 von 675/1350/1800 MHz. TweakPC haben einen (sehr durchwachsenen) Ersteindruck zu Sonys Bewegungssteuerung "Move" von der Gamescom. Hartware berichten hingegen von der Gamescom-Präsentation der Microsoft-Bewegungssteuerung "Kinect", welche ebenfalls noch nicht ganz ausreift erscheint. Zudem hat Kinect noch das Problem, daß damit derzeit nur Casual-Games unterstützt werden – in dieser Frage scheint Move wiederum vorn zu liegen. Während im Forum von Xtreme Systems Bilder eines Sandy-Bridge-Systems zu sehen sind, hat man bei Citavia einige Performance-Werte zu Intels kommender CPU-Architektur zusammengetragen. Danach soll der Pro/MHz-Gewinn dieser Architektur durchaus im Bereich von 20 Prozent liegen, was gar nicht einmal so schlecht wäre.