10

News des 10. Dezember 2010

Bei Tom's Hardware und der PC Games Hardware hat man sich die Grafikkarten-Performance von World of WarCraft: Cataclysm näher angesehen. Die neueste WoW-Erweiterung bringt reichlich optische Verbesserungen mit sich, die dann natürlich auch etwas mehr Grafikkarten-Performance bei dem inzwischen altgedienten Titel bedingen. Trotzdem ist das Spiel nach wie vor auf nahezu jeder halbwegs modernen Hardware auf spielbare Frameraten trimmbar – insofern stellt sich eher die Frage, ab welcher Grafikkarte man mit vollster Optionspracht unter DirectX11 und mit Anti-Aliasing spielen kann, was die nachfolgende Tabelle anhand der Benchmarks der PCGH wiedergibt. Zu beachten wäre bei WoW, daß hierbei Benchmarks in aller Regel reine Flybys sind, in hektischen Raids die Framerate also nochmal deutlich unterhalb der Benchmark-Werte fällt – 40 fps für eine weitgehende Spielbarkeit und 60 fps für eine sorgenfreie Performance in Flyby-Benchmarks sind daher nicht zu viel verlangt.

WoW: Cataclysm weitgehende Spielbarkeit sorgenfreie Performance
1680x1050
MaxQ DX11 4xAA
AMD RV8xx: ab Radeon HD 5770
AMD RV9xx: ab Radeon HD 6850

nVidia GF1xx: ab GeForce GTX 460 SE
AMD RV8xx: ab Radeon HD 5850
AMD RV9xx: ab Radeon HD 6870

nVidia GF1xx: ab GeForce GTX 470
1920x1200
MaxQ DX11 4xAA
AMD RV8xx: ab Radeon HD 5830
AMD RV9xx: ab Radeon HD 6850

nVidia GF1xx: ab GeForce GTX 460 SE
AMD RV8xx: ab Radeon HD 5870
nVidia GF1xx: ab GeForce GTX 480
Bemessungsgrundlage in diesem Spiel und Benchmark: weitgehende Spielbarkeit ab 40 fps, sorgenfreie Performance ab 60 fps

Speziell unter diesen DirectX11-Benchmarks trennt sich dann deutlich die Spreu vom Weizen und es bleiben erstaunlich wenig Grafikkarten übrig, die das Spiel noch mit erstklassigen Frameraten (auf diesen hohen Einstellungen) auf den Monitor bringen können. Nicht verschwiegen werden soll, daß es jedoch nur bei der PCGH zu einem deutliche Framratenverlust unter DirectX11 kam, bei Tom's Hardware trat dagegen der umgekehrte Fall auf – unter DirectX11 wurde das Spiel schneller. Wir vertrauen hier allerdings eher den bei der PCGH allgemein niedrigeren gemessenen Frameraten, da diese näher an die Realität des Spielgeschehens in Raids und großen Städten kommen sollten. Und wie gesagt gilt schließlich, daß WoW problemlos mit nahezu jeder Hardware zusammenläuft, bei Tom's Hardware kam selbst eine Radeon HD 4550 oder GeForce 8500 GT noch auf 20 fps unter 1680x1050 mit der Good-Quality des Spiels und mit jeder Mainstream-Grafikkarte (wie einer Radeon HD 4670) wurden sofort 40 fps und mehr möglich.

Wie SemiAccurate berichten, reicht Apple offenbar die Grafikperformance der integrierten Grafik von Sandy Bridge aus und man wird daher in zukünftigen Einsteiger-Produkten keine extra Grafiklösung von nVidia mehr verbauen, wie dies bisher zumeist der Fall war. Dies ist umso bemerkenswerter, als daß Apple den Intel-Grafiklösungen bisher sehr kritisch gegenüberstand und sogar lieber Core-2-Prozessoren anstatt Nehalem-Prozessoren verbaut hat, weil letztere (im DualCore-Bereich) nur mit einer integrierten Grafik zu bekommen sind. Dabei dürfte Apple nicht der einzige Fall so, wo sich ein PC-Hersteller positiv gegenüber der Sandy-Bridge-Grafiklösung positioniert – vielmehr dürfte das Jahr 2011 mittels Intels Sandy Bridge und den Fusion-Prozessoren Bobcat und Llano das Jahr des Durchbruchs der integrierten Grafiklösung sein, was dann auch erhebliche Auswirkungen auf den Markt der dedizierten LowCost-Grafikkarten haben dürfte.

Die GameZone berichtet über einen Börsenanalysten, welcher den gratis Multiplayer-Modus von Call of Duty als "Betrug an den Aktionären" Activisions ansieht und empfiehlt natürlich diesen Multiplayer-Modus zukünftig kostenpflichtig zu machen. Einmal abgesehen davon, daß dieser Fall die ebenfalls vorhandenen Nachteile der Professionalisierung des Spielebusiness zeigt – nämlich daß die großen Firmen Aktiengesellschaften geworden und damit in den Fängen von ausschließlich gewinnorientierten Investoren und Analysten sind, was sich oftmals schlecht mit der für dieses Geschäft benötigten Kreativität verträgt – liegt hier natürlich auch wieder das Problem zugrunde, daß gerade Analysten oftmals doch erstaunlich wenig Einblick in die wirklichen Geschäftsrealitäten haben bzw. nicht vergleichbare Parallelen zu anderen Herstellern benutzen.

Konkret ist es durchaus möglich, daß dieser Analyst sich an dem berauscht hat, was beispielsweise bei World of WarCraft mittels der Monatsgebühren eingenommen wird – allein, dies ist auf Call of Duty nicht umsetzbar. Bei World of WarCraft gilt es dafür schließlich auch einen Gegenwert in dieser Form, als daß die Spielwelt ständig verbessert wird, es Gamemaster und umfangreichen Support gibt und daß das ganze vor allem eine lebendige, durch Spieleraktionen mit erstellte Welt darstellt. All dies trifft auf den Multiplayer-Part von Call of Duty nicht zu – dieser wird grob gesehen einmal erstellt, so ausgeliefert und bis auf Bugs oder Mappacks seitens der Entwickler nie wieder angefasst. Es existiert damit nur eine einmalige Kostensituation für den Entwickler & Publisher, womit für etwaige monatliche Gebühren schlicht kein Gegenwert geboten würde. Davon abgesehen ist der Markt an kostenfreien Multiplayer-Shooterspielen hart umkämpft, ein kostenpflichtiges Angebot dürfte trotz großem Namen kaum Chancen haben.