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News des 25./26. Dezember 2010

Die Umfrage der letzten Woche drehte sich natürlich um die Mitte des Monats vorgestellten Radeon HD 6950 & 6970 Grafikkarten bzw. den Ersteindruck zu diesen. Die dabei aufgelaufenen Zahlen ergeben sowohl das (nach den ersten Kommentaren zu den neuen Karten) nicht unerwartet kommende eher durchschnittliche Bild, gerade im Vergleich mit den gleichen Umfragen zum Ersteindruck bei der Radeon HD 6800 Serie sowie dem Ersteindruck zur GeForce GTX 580: Gerade einmal 24 Prozent hatten einen positiven Ersteindruck zu Radeon HD 6950 & 6970, bei der Radeon HD 6800 Serie waren dies noch 49 Prozent und selbst bei der GeForce GTX 580 immerhin 39½ Prozent. Allerdings ist das Urteil über Radeon HD 6950 & 6970 nicht wirklich gleich ins negative gerutscht, vielmehr haben ungewöhnliche viele Umfrageteilnehmer für eine durchschnittliche Wertung votiert: Sind es bei Radeon HD 6800 Serie und GeForce GTX 580 noch 31 bzw. 36½ Prozent, stimmten bei Radeon HD 6950 & 6970 gleich 46 Prozent für einen durchschnittlichen Ersteindruck.

 Wie ist der Ersteindruck zur Radeon HD 6900 Serie?

Sehr interessant sind die Aussagen zur potentiellen Kaufneigung, welche trotz dieser generell durchschnittlichen Wertung nicht ganz so schlecht aussehen: Von den positiv über die neuen AMD-Karten gestimmten Umfrage-Teilnehmern sehen immerhin 51 Prozent Radeon HD 6950 &6970 als interessant genug für einen Kauf an – das waren bei der GeForce GTX 580 gerade einmal nur 25 Prozent (was sich natürlich auch durch deren sehr hohen Preispunkt erklärt). Hochgerechnet auf die gesamten Umfrage-Teilnehmer sind dies dann 12 zu 10 Prozent – zugunsten von Radeon HD 6950 & 6970, was aber wiederum durch die unterschiedlichen Preispunkte zu erklären ist. Aber eigentlich müsste sich Radeon HD 6950 & 6970 in dieser Disziplin normalerweise klarer von der GeForce GTX 580 absetzen können, denn es gibt einfach einen deutlich größeren Markt im Preisbereich von 250 bis 350 Euro als im Preisbereich der GeForce GTX 580 von ab 450 Euro.

Woran die eher durchschnittliche Einschätzung zu Radeon HD 6950 & 6970 liegt, zeigt dann die letzte Grafik deutlich: Gleich 46 Prozent der Umfrage-Teilnehmer mit durchschnittlichem oder negativem Ersteindruck votierten als primäres Problem der Radeon HD 6950 & 6970 für deren nicht entscheidend bessere Performance. Zwar ist der Performancesprung von nVidia bei deren neuen HighEnd-Lösungen auch nicht größer, aber wer vorn liegt, der hat immer diesen entscheidenden Vorteil – während man beim Zweitplazierten einfach erwartet, daß sich dieser näher heranrobbt und nicht nur ein eher sanftes Performance-Update bringt. Sicherlich spielt hier auch mit herein, daß der RV970/Cayman-Chip im Vorfeld zu sehr hoch gejubelt wurde und daß dementsprechend die Enttäuschung dann um so größer war (ein Punkt, welchem AMD mit einer mitdenkenden Informationspolitik hätte entgegenwirken können).

Beachtenswert in ihrer Anzahl und genauso in ihrer Aussage sind zudem diese 28 Prozent der Umfrage-Teilnehmer mit durchschnittlichem oder negativem Ersteindruck, welche als primäres Problem der Radeon HD 6950 & 6970 deren gestiegene Laustärke und Stromverbrauch anmängeln. Hierbei geht es weniger um den Punkt, daß AMD damit nicht konkurrenzfähig wäre – die nVidia-Grafikkarten verbrauchen gleich viel oder mehr. Vielmehr spiegelt sich in diesem Punkt die Enttäuschung der Grafikkartenkäufer darüber wieder, daß AMD mit Radeon HD 6950 & 6970 einen der großen Pluspunkt der letzten HighEnd-Generationen von AMD aufgegeben hatte. Bisher hatte sich nVidia seine Performance-Führerschaften regelmäßig mit deutlich mehr verbrauchenden Karten erkauft und AMD bot eine zumeist nicht weit weg liegende Performance zu einem deutlich geringerem Stromverbrauch – nun aber verbrauchen die in etwa gleich schnellen GeForce GTX 570 und Radeon HD 6970 genauso viel und AMD hat diesen früheren Vorteil sicherlich zum Bedauern vieler Grafikkartenkäufer verloren.

Als Vorgriff auf die c't 01/2011 hat der Heise-Verlag einen sehr lesenswerten Artikel darüber veröffentlicht, wie detaillierte Profile man inzwischen über Normalbürger mittels frei im Internet verfügbarer Daten zusammenstellen kann. Ausgangspunkt war dabei ein zweifelsfrei Internet-affiner und den Möglichkeiten des Web 2.0 klar zugeneigter Bürger, welcher allerdings (falsch) dachte, durch die Trennung von beruflichen Daten (Klarname) und privaten Daten (Nickname) würde schon alles erreicht sein. Was sich am Ende alles über diesen Netzbürger herausfinden ließ, erstaunt schon und sollte klar machen, daß man damit rechnen muß, daß alle im Internet irgendwie eingegebenen Daten letztlich doch zu einem zurückverfolgbar sind – die einzige funktionierende Lösung hiergegen heißt konsequenter Datenverzicht.

Und auch der Fraktion "habe nichts zu verbergen" wird mit dem Artikel ein herber Dämpfer verpasst: Der derart ausgespähte Netzbürger hatte anfänglich keinerlei Problem mit der c't-Recherche – bei Ansicht des (originalen) fertigen Artikels untersagte dieser jedoch die Veröffentlichung, womit die c't nur eine stark anonymisierte Form herausgab. Dabei handelte es sich bei der Recherche vorwiegend um Daten, welche der bewußte Netzbürger selbst im Internet von sich gegeben hat – nur eben zusammengefasst in einen einzelnen Report. Möglicherweise wird den meisten Netzbewohner wohl auch erst dann klar, wie unangenehm bis gefährlich ihre eigene Datenschutz-Leichtsinnigkeit werden kann, wenn man die eigenen Daten in Form eines Reports vor sich liegen hat. Dann ist es allerdings schon zu spät, denn Daten aus dem Internet wieder herauszubekommen, ist mühsam und nicht immer vollständig hinzubekommen.