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News des 7. Januar 2011

Wie HT4U berichten, erlaubt AMD nun auch Radeon HD 6950 & 6970 Grafikkarten mit nur 1 GB Grafikkartenspeicher – erste Karten sollen demnächst seitens der Grafikkartenhersteller erscheinen. Vornehmlich will man damit diese Grafikkartenserie nochmals günstiger machen, was auch durchaus funktionieren könnte – sofern sich natürlich kein beachtbarer Performanceunterschied einstellt. Allerdings ist ein solcher eher nur in Riesenauflösungen à 2560x1600 zu erwarten, wo eine Karte mit gleich 2 GB Grafikkartenspeicher generell nicht verkehrt ist. Unterhalb dessen dürften viele Käufer den Minderpreis gern mitnehmen, ohne daß dies einen Nachteil bedeuten dürfte. Natürlich bliebe abzuwarten, wie hoch der Minderpreis in der Realität ausfällt – gemäß Erfahrungswerten können es zwischen 30 und 50 Euro weniger sein, was dann die Preisposition der Radeon HD 6900 Grafikkarten am Markt entscheidend verbessern und nVidia deutlich unter Druck setzen könnte.

Der Tech Report zeigt eine neue DualChip-Grafikkarte von nVidia im Bild – allem Anschein nach basierend auf dem GF114-Chip der GeForce GTX 560, da auf der Rückseite acht Speicherchips zu erspähen waren und dies auf ein 256 Bit DDR Speicherinterface hindeutet. Dies müsste dann normalerweise auf den GF114-Chip hinweisen – aber natürlich könnte sich hier auch ein GF110-Chip mit teildeaktiviertem Speicherinterface verbergen. Eine hochklassige DualChip-Leistung wäre wohl mit beiden Grafikchips erreichbar – den GF114 kann man im DualChip-Verbund besser (in Bezug auf die Taktraten) ausfahren, während man beim GF110 im DualChip-Verbund sicherlich einige Hardware- und Taktabspeckungen ansetzen muß, um unterhalb von 375 Watt Stromverbrauch zu landen (die Karte hat zwei 8polige Stromstecker, welche diesen Stromverbrauch ermöglichen). Selbiges Problem dürfte auch AMD mit der kommenden Radeon HD 6990 haben, welche ziemlich sicher nicht die vollen Hardware-Daten der Radeon HD 6970 mitbringen wird, sondern ebenfalls mit Hardware- und Taktabspeckungen antreten dürfte.

Auf der CES hat AMD natürlich auch die ersten Modelle der Bobcat-Architektur offiziell vorgestellt, an den früher schon vermeldeten Produktspezifikationen ändert sich nichts. Ein Zusammenfassung der bisherigen Vorab-Benchmarks zu Bobcat liefert ein entsprechender Artikel unsererseits, erstaunlicherweise gibt es derzeit aber kaum neues Zahlenmaterial zur Bobcat-Performance – bis auf einen Artikel seitens Hardware.Info Nederland, welche einen AMD Fusion C-50 DualCore-Prozessor mit nur 1.0 GHz Takt und der taktreduzierten Radeon HD 6250 Grafiklösung gegen zwei Atom-Systeme verglichen haben. In diesem für Mobile-Gerätschaften ziemlich typischen Vergleich bot der Bobcat-Prozessor eine vergleichbare CPU- und eine (nicht unerwartet) dramatisch bessere GPU-Leistung. Wahrscheinlich gibt es dazu auch noch einen besseren Verbrauch, denn in den 8 Watt TDP des Bobcat-Prozessor liegt bereits die AMD-Grafiklösung mit drin, während bei Intel zu den 8,5 Watt TDP des Atom-Prozessors eben auch noch die GMA 3150 Grafiklösung hinzuzuzählen wäre.

Im Nebensatz läßt sich aus einer Meldung seitens HT4U erfahren, daß AMD den nativen Support von USB 3.0 erst mit seiner 2012er Plattform "Comal" plant. Diese Plattform umfaßt neben den entsprechenden Mainboard-Chipsätzen auch einen weiterentwickelten Bulldozer-Kern in 32nm, welcher dann zum einen über eine integrierte Grafiklösung (im Gegensatz zur ersten Bulldozer-Generation dieses Jahr) verfügen wird und zum anderen das komplette Desktop-Segment abdecken soll. Dieses Jahr ist dagegen für LowCost- und Mainstream-Bedürfnisse bei AMD die Llano-Architektur in Weiterentwicklung der K10-Architektur geplant und die ersten Bulldozer-Modelle werden erst einmal nur ins HighEnd-Segment gehen. Zurückkommend auf USB 3.0 läßt sich damit sagen, daß sich beide CPU- und Chipsatz-Entwickler hierbei nicht mit Ruhm bekleckern und diese eigentlich schon letztes Jahr voll im Markt stehende Schnittstelle erst mit ihren 2012er Plattformen nativ unterstützen werden.

Der Heise Newsticker vermeldet einen Video-Service "Intel Insider", mittels welchem Hollywood-Blockbuster bereits zum Blu-Ray-Start online zur Verfügung gestellt werden sollen. Dabei will Intel diesesmal deutliche Fortschritte beim zur Verfügung stehenden Filmangebot machen – welches primär dadurch begünstigt werden soll, daß Intel über die eigenen Sandy-Bridge-Prozessoren eine "sichere Kopierschutzkette" etablieren will. Leider gibt es bis dato keinerlei tiefergehenden Informationen dazu, wie und mit welcher exakten Technik Intel dies auf den Sandy-Bridge-Prozessoren realisiert – eigentlich ist dafür der TrustedComputing-Ansatz ideal, welchen Intel aber bis dato nur auf den Q-Chipsätzen für den Business-Bereich wirklich ausfährt. Nicht auszuschließen ist also, daß in den Sandy-Bridge-Prozessoren selber noch eine ähnliche Technik schlummert, welche Intel erst zum offiziellen Start von "Intel Insider" offenbart.

Da derzeit ebenfalls noch nicht klar ist, wie invasiv diese Kopierschutztechnologie vorgeht und welche potentielle Sicherheitsprobleme diese eventuell hervorruft, läßt sich derzeit überhaupt noch nicht sagen, ob das ganze ein Störpunkt an Sandy Bridge sein kann – oder möglicherweise sogar ein überaus nutzvolles Feature. Denn so oder so ist klar, daß die Inhalteanbieter ihre Inhalte nur dann im Internet anbieten werden, wenn jene eine (weitgehende) Sicherheit vor Raubkopien haben. Ohne eine gewisse Sicherheitstechnologie wird es also nicht gehen – die Frage ist immer nur, ob sich die Hersteller mit dieser Sicherheitstechnologie weitergehende Rechte gegenüber den Konsumenten herausnehmen können, als es für das Ziel der Verhinderung von Raubkopien eigentlich notwendig wäre. Seitdem Intel anno dazumal wegen der Seriennummern im Pentium-Prozessor übel abgewatscht wurde, hat man das Thema immer nur Stück für Stück und möglichst unter dem Radar vorangetrieben – aber es ist natürlich klar, daß das Endziel von Intel immer lautete, die einzige (für die Inhalteanbieter) sichere Plattform für hochwertige Filminhalte anzubieten.

Shortcuts: Wie Expreview ausführen, wird AMD für die Top-Modelle des kommenden Bulldozer-Angebots den Verkaufsnamenzusatz "FX" wieder benutzten – um damit Intels "Extreme Editions" zu kontern. Die Bulldozer-Prozessoren sind allerdings erst zur Jahresmitte zu erwarten, während Intel hingegen sein eigenes neues HighEnd-Angebot in Form der Sandy Bridge E Prozessoren gar auf das Jahresende 2011 verschoben hat. Damit muß die altgediente X58-Plattform noch ein wenig durchhalten, allerdings bietet Intel auf dieser wenigstens schon in 32nm gefertigte Sechskern-Prozessoren an. Der Heise Newsticker berichtet hingegen über die kommende SSD-Generation von OCZ, welche die Möglichkeiten von SATA III breit ausnutzen wird – mit Transferraten von über 500 MB/sec beim Lesen und Schreiben. Andere Hersteller (Corsair) werden nicht ganz so hoch hinausgehen, aber immer noch für einen weiteren deutlichen Performanceschub gegenüber aktuellen SSDs sorgen.