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News des 11. Februar 2011

Im Chiphell-Forum gibt es weitere Benchmarks, Bilder und Informationen zur Radeon HD 6670 aufgetaucht, der derzeit nur für OEMs verfügbaren neuen Mainstream-Lösung seitens AMD, welche aber über kurz oder lang auch im Retail-Handel als Ablösung der bisher aktuellen Radeon HD 5500/5600 Serie erscheinen sollte. Wie schon im Spezifikationsartikel zur Radeon HD 6500/6600 Serie ausgeführt, wird die neue Mainstream-Serie von AMD aufgrund ihrer technischen Ansetzungen nicht deutlich mehr Performance gegenüber der bisherigen Mainstream-Serie bringen können, vielmehr sind im besten Fall 20 Prozent Performanceplus und im Normalfall eher 10 Prozent Performanceplus zu erwarten. Dies bestätigen auch die neuen Benchmarks unter dem 3DMark11 im Performance- und Extreme-Setup:

3DMark11 Performance (1280x720 noAA) 3DMark11 Xtreme (1920x1080 4xAA) (Quelle)
Radeon HD 5750 2254 729 (ComputerBase @ Core i7-965)
Radeon HD 6670 1799 570 (Chiphell @ Core i7-950 3.0 GHz)
Radeon HD 5670 1692 487 (ComputerBase @ Core i7-965)

Hierbei bringt es die Radeon HD 6670 – auf natürlich voneinander abweichenden Testssystemen und damit mit einem gewissen Ungenauigkeitsfaktor versehen – im Performance-Setting auf einen Vorteil von nur 6 Prozent, im Xtreme-Setting sind es dagegen gute 17 Prozent. Es bleibt weiterhin ein erheblicher Abstand zur Radeon HD 5750, allerdings kann die Radeon HD 6670 diesen auf erträgliche 25 bis 30 Prozent verkürzen. Bisher hatten AMDs Mainstream-Lösungen schließlich immer das Problem, daß der Performance-Abstand zur Radeon HD 5750 überaus deutlich war, dafür aber keine wirklich guten Preisabschläge geboten wurden. Mit der Radeon HD 6670 – ein vernünftiger Preispunkt im Rahmen von 70 Euro vorausgesetzt (die Radeon HD 5750 gibt es schließlich schon ab 85 Euro) – könnte AMDs neue Mainstream-Serie möglicherweise interessanter werden als es die bisherige Mainstream-Serie lange Zeit (nicht) war.

Daneben wäre noch zu erwähnen, daß das RV930/Turks-Die der Radeon HD 6670 seitens Chiphell mit nur 112mm² Fläche angegeben wurde – angesichts von 715 Millionen Transistoren und somit 88 Millionen mehr (+14%) als beim vorhergehenden RV830/Redwood-Chip auf 104mm² Die-Fläche (+8%) wäre dies wieder einmal eine exzellente Leistung der AMD-Ingenieure bei der Transistoren-Packdichte. AMD ist damit bezüglich der Chipfläche in exakt demselben Feld wie nVidias GF108-Chip (580 Mill. Transistoren auf 114mm²) – nur daß der GF108-Chip selbst in Form der GeForce GT 440 sich nicht mit der Radeon HD 5670 anlegen kann und mit der Radeon HD 6670 dann natürlich auch nicht. AMD holt also in diesem Vergleich mehr Performance aus derselben Chipfläche heraus, hat aber dafür nicht (die sonst gern von AMD bevorzugten) niedrigeren Chip-Produktionskosten.

Die PC Games Hardware bringt den begründeten Verdacht, AMD würde zukünftig die einzelnen Prozessorennamen Athlon & Phenom streichen und alles nur noch unter seinem Vision-Brandnamen laufen lassen. Abwegig ist dies überhaupt nicht, da AMD bei den Prozessoren der Bobcat-Architektur schon derart vorgegangen ist – die Prozessoren haben nur eher kryptische Namen wie "E-350" und ansonsten sollen die PC-Bauer schlicht AMDs neues Vision-Logo auf ihre Rechner kleben. Im Fall von Bobcat mag dies noch hinnehmbar sein, immerhin gibt es diese Prozessoren faktisch nicht einzelnen, sondern nur in Komplettrechnern bzw. Netbooks/Notebooks oder aber ansonsten immer nur zusammen mit einem passendem Mainboard. Ob es sich allerdings bei den kommenden Llano- und Bulldozer-Prozessoren, welche höherwertige Marktsegmente und eben auch den Retailmarkt bedienen werden, gut macht, auf zugkräftige Verkaufsnamen zugunsten des ziemlich aussagelosen "Vision"-Brands zu verzichten, darf bezweifelt werden.