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News des 3. März 2011

Die VR-Zone hat erste angebliche Benchmark-Zahlen zur GeForce GTX 550 Ti – welche durchaus im Rahmen unserer Erwartungen liegen, sofern man dies von nur zwei Werten und ohne jede Setting-Informationen überhaupt sagen kann. Im Schnitt dieser zwei Benchmarks liegt die GeForce GTX 550 Ti ca. 18½ Prozent vor der GeForce GTS 450, allerdings nur 7 Prozent vor der Radeon HD 5770. Selbst wenn zwei Benchmarks eigentlich deutlich zu wenig sind, um daraus schon irgendwelche Schlüsse zu ziehen, so sieht es doch ganz danach aus, als würde sich die GeForce GTX 550 Ti nicht so wirklich von der Radeon HD 5770 absetzen und vor allem nur schwerlich zur GeForce GTX 460 768MB aufschließen können. Allerdings wird die GeForce GTX 550 Ti wohl immer mit ihrem geringeren Stromverbrauch punkten können, da ihre TDP mit 116 Watt doch deutlich freundlicher als jene der GeForce GTX 460 768MB mit 150 Watt aussieht.

3DMark11 Lost Planet 2 (Quelle)
GeForce GTS 450 P2100 22 fps (VR-Zone)
Radeon HD 5770 P2600 22 fps (VR-Zone)
GeForce GTX 550 Ti P2400 27 fps (VR-Zone)
GeForce GTX 460 768MB P3134 - (ComputerBase)

Gemäß dem Heise Newsticker will AMD gegenüber der GeForce GTX 550 Ti zukünftig eine "Radeon HD 6790" stellen, zu welcher aber dato noch keinerlei Daten vorliegen. Dies kommt nicht gänzlich überraschend, denn AMD hat zwischen der Radeon HD 5770 (ab 89 Euro) und der Radeon HD 6850 (ab 139 Euro) kein gutes Angebot – nur die wenig geliebte Radeon HD 5830, welche zudem mit dem Abverkauf der Radeon HD 5800 Serie sowieso recht schnell aus dem Markt verschwinden wird. Wenn sich nun die GeForce GTX 550 Ti klar genug von der Radeon HD 5770 absetzen kann, dann benötigt AMD in der Tat eine neue Lösung im Preisbereich von 110 bis 120 Euro als Gegenpol zu eben dieser GeForce GTX 550 Ti. Die (derzeit nur für OEMs verfügbaren) Radeon HD 6750 & 6770 Karten können dies nicht leisten, weil jene Performance-technisch gleich zu den Radeon HD 5750 & 5770 Karten sind.

Interessant wird sein, ob AMD für die Radeon HD 6790 den RV840/Juniper-Chip der Radeon HD 5700 Serie einsetzt (dies wäre wie eine Radeon HD 5770 mit mehr Takt) – oder ob man den größeren und teureren RV940/Barts-Chip der Radeon HD 6800 Serie bemüht und diesen derart abspeckt (weniger Takt und weniger aktive Hardware-Einheiten), daß dann die gewünschte Performance erzielt wird. Der gewählte Grafikkartennamen "Radeon HD 6790" klingt natürlich eher nach ersterer Lösung (weil auch die Radeon HD 6750 & 6770 Grafikkarten auf dem RV840/Juniper-Chip basieren) – allerdings halten sich die Grafikchip-Entwickler auch gern einmal nicht an ihre eigenen Namens- und Nummernkonventionen, alles ist also noch möglich. Ebenso wie es derzeit keine Hardware-Daten zur Radeon HD 6790 gibt, fehlt momentan ein Vorstellungstermin – bislang ist wie gesagt nur der Name und die ungefähre Performanceeinordnung in Konkurrenz zur GeForce GTX 550 Ti zu dieser neuen AMD-Karte bekannt.

Laut Fudzilla wird die gestern schon lobend erwähnte Llano Prozessoren-Architektur von AMD in mindestens drei Ausführungen antreten: Bekannt sind derzeit eine Zweikern- und eine Vierkern-Variante, zudem will AMD wohl noch an der Grafikeinheit drehen, dies könnte dann für weitere Ausführungen stehen. Letztes geht aber natürlich auch mittels des schlichten Deaktivieren von Hardware-Einheiten, Sinn macht die Fertigung eines extra Dies nur dann, wenn ein niedriges Kostenziel eingehalten werden muß. Denkbar ist somit ein ähnliches System wie bei den bisherigen Sandy-Bridge-Prozessoren, wo es auch drei verschiedene Dies gibt: Ein QuadCore-Die mit HD3000-Grafik, ein DualCore-Die mit HD3000-Grafik und ein weiteres DualCore-Die mit nur HD2000-Grafik.

Zwar werden die meisten QuadCore-Prozessoren auf Sandy-Bridge-Basis nur mit einer aktiven HD2000-Grafik ausgeliefert, aber dafür lohnt sich anscheinend nicht die Fertigung eines extra Dies – während dies im LowCost-Bereich bei den DualCore-Prozessoren schon aus Kostengründen ganz anders aussieht. Da AMDs Llano noch viel stärker als Intels Sandy Bridge auf den Mainstream-Markt und niedrige Preispunkte abzielt, ist bei Llano eine gleichlautende Strategie als sehr wahrscheinlich zu betrachten. Ähnlich wie bei Intels Sandy Bridge wird man dann aber auch bei Llano aufpassen müssen, was für eine Grafik man beim konkreten Prozessor letztlich erhält – bei Llano eigentlich noch mehr als bei Sandy Bridge, denn mit der (vollen) Llano-Grafik kann man im Gegensatz zur Sandy-Bridge-Grafik sogar im Spieleeinsatz wirklich etwas anfangen.

Shortcuts: Auf der CeBIT haben HT4U bei nVidia in Erfahrung gebracht, daß sich der Grafikchip-Entwickler mit einem ganzen Entwicklerteam an einer Optimus-Lösung für Desktop-Zwecke beschäftigt. Dies ist vor allem für die neuen und kommenden Prozessoren interessant, welche generell integrierte Grafiklösungen tragen werden. Andererseits muß auch gesagt werden, daß dieses Problem aufgrund der exzellenten Idle-Stromspartechnologien bei den jüngsten Grafikkarten nicht mehr ganz so schlimm ist wie noch vor einigen Jahren. Hardware-Infos wollen auf der CeBIT in Erfahrung gebracht haben, daß die kommende DualChip-Lösung GeForce GTX 590 nun doch nicht auf zwei vollen GF110-Chips basiert, sondern daß dagegen ein paar Hardware-Einheiten deaktiviert wurden. Dies widerspricht allerdings allen Vorab-Informationen, wenngleich es nicht unmöglich ist – ob nVidia nun eher beim Takt heruntergeht oder eher ein paar Hardware-Einheiten deaktiviert, ist sich letztlich fast gleich. So oder so wird es jedenfalls aus rein thermischen Gründen keine Lösung geben, zwei volle GF110-Chips mit den hohen Taktraten der GeForce GTX 580 für die GeForce GTX 590 zu verbauen.

Der Notebookcheck hat in einem Asus-Notebook eine angebliche "GeForce GTX 560M" gesichtet, welche darauf hindeutet, daß nVidia die GeForce 500M Mobile-Serie demnächst nach oben hin ausbauen will. Bislang gibt es innerhalb der GeForce 500M Serie nur klare LowCost- und Mainstream-Beschleuniger bis maximal zu einer GeForce GT 555M, während höherwertige Mobile-Ansprüche von nVidia derzeit immer noch durch die GeForce 400M Serie bedient werden. Technologisch besteht zwar zwischen GeForce 400M und GeForce 500M kein Unterschied (ein kleiner zwischen GF100- und GF110-basierten Lösungen), allerdings dürfte gerade im Mobile-Bereich die höhere Energieeffizienz der neueren GF11x-Grafikchips der GeForce 500M Serie interessant sein. Die PC Games Hardware bringt zu der jüngsten Verwirrung um die Bulldozer-Sockelkompatibilität das klare Statement seitens AMD, das Bulldozer nicht zum Sockel AM3 kompatibel ist – sondern ausschließlich im Sockel AM3+ "unterstützt wird".

Gemäß dem Planet 3DNow! sind die kommenden 900er Mainboard-Chipsätze von AMD schlicht und ergreifend umgelabelte 800er Chipsätze – sie werden halt nur zugunsten von Bulldozer umbenannt, sind aber ansonsten funktionsgleich. Die feine englische Art ist dies (gegenüber dem PC-Käufer) sicherlich nicht, aber im Zeitalter eines klaren Duopols von Intel und AMD mit jeweils abgeschotteten Märkten für Prozessoren und Mainboard-Chipsätze können sich die Hersteller solcherart "Scherze" offenbar wieder verstärkt erlauben. Und abschließend nochmals Hardware-Infos berichten über AMDs Gründe für die Namenswahl bei der Radeon HD 6800 Serie – angeblich wollte man die guten Verkäufe der Radeon HD 5700 Serie nicht durch die Namenswahl "Radeon HD 6700" behindern. Wie üblich sagen einem die Hersteller aber natürlich nur den gutklingenden Teil der Wahrheit – ein anderer und vermutlich viel wesentlicherer Grund dürfte gewesen sein, daß AMD innerhalb der Northern-Islands-Generation keinen neuen Mainstream-Chip in Ersatz zum RV840/Juniper geplant hatte und daher von Anfang an klar war, daß die Radeon HD 5700 Serie langfristig als Radeon HD 6700 Serie weiterleben sollte – wie jetzt zu beobachten.