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News des 20. Juli 2011

Donanim Haber haben einen konkreten Hinweis darauf erhalten, daß AMDs kommende Southern-Islands-Generation bereits PCI Express 3.0 unterstützen wird. Allerdings ist diese Nachricht nun auch nicht wieder besonders überraschend, denn man konnte aufgrund der bekannten Unterstützung von PCI Express 3.0 in den kommenden Intel-Prozessorarchitekturen Sandy Bridge E und Ivy Bridge ziemlich sicher darauf wetten, daß die im Herbst/Winter anstehenden neuen Grafikchip-Architekturen von AMD und nVidia bereits über solche Interfaces verfügen werden – ansonsten würde Intel angesichts jährlich neuer Prozessoren-Generationen diesen Support nicht schon in diese Prozessoren-Generationen einfließen lassen. Die eigentliche sich stellende Frage ist dabei, wann AMD hierbei nachzuziehen gedenkt: Da bei AMD das PCI-Express-Interface bisher im Mainboard-Chipsatz und nicht im Prozessor steckt, kann dies AMD einfach über neue Mainboard-Chipsätze lösen – von denen aber bislang noch nichts zu hören war.

Nochmals Donanim Haber bringen Modellnamen und Daten zu Sandy Bridge E, der kommenden HighEnd-Auskopplung von Sandy Bridge auf Basis des Sockels 2011 und des X79-Chipsatzes. Wirklich neu sind dabei nur die einzelnen Modellnamen Core i7-3820 (Vierkerner mit 3.6 GHz), Core i7-3930K (Sechskerner mit 3.2 GHz) und Core i7-3960X (Sechskerner mit 3.3 GHz), die restlichen Daten zu diesen Prozessoren lagen schon seit dem April vor. Die interessanteste Frage zu Sandy Bridge E dürfte sowieso diejenige nach dem Preis sein – wenn Intel an seiner bisherigen Strategie der absoluten Enthusiasten-Preise festhält, dann geht nichts unter 500 Dollar Listenpreis, was angesichts der Preislage eines Core i7-2600K (ab 236 Euro) heutzutage kaum noch akzeptabel erscheint, besonders angesichts des nun nicht gerade deutlich höherwertigeren Gesamtpakets von Sandy Bridge E. So gibt es ein QuadChannel-Speicherinterface, (teilweise) mehr Rechenkerne, mehr Level3-Cache, gleich ein PCI Express 3.0 Interface und die integrierte Sandy-Bridge-Grafik fehlt.

Core i7-2600K Core i7-3820 Core i7-3930K Core i7-3960X
Technik Sandy Bridge, 4 Rechenkerne + HyperThreading, TurboMode, integrierte HD Graphics 3000, DualChannel-Speicherinterface Sandy Bridge E, 4 Rechenkerne + HyperThreading, TurboMode, keine Grafik, QuadChannel-Speicherinterface Sandy Bridge E, 6 Rechenkerne + HyperThreading, TurboMode, keine Grafik, QuadChannel-Speicherinterface
Takt 3.4 GHz 3.6 GHz 3.2 GHz 3.3 GHz
TurboMode 3.8/3.7/3.6/3.5 GHz max. 3.9 GHz max. 3.8 GHz max. 3.9 GHz
Übertaktung unlimitiert limitiert auf maximal 4.5 GHz unlimitiert unlimitiert
L3-Cache 8 MB 10 MB 12 MB 15 MB
PCI Express integriertes PCI Express 2.0 x 16 Interface, aufteilbar in 2x8 integriertes PCI Express 3.0 x32 Interface, aufteilbar in 2x16 oder 4x8
TDP 95W 130W 130W 130W
Preislage Listenpreis 317$
Straßenpreis ab 236 Euro
Listenpreis vermutlich ~500$ Listenpreis vermutlich ~700$ Listenpreis wahrscheinlich 999$
Plattform P67/H67/H61/Z68 – nativer Support von SATA III und USB 2.0, SSD-Caching (nur bei Z68) X79 – nativer Support von SATA III und USB 2.0, SSD-Caching

Aber es ist trotzdem weiterhin die gleiche Prozessorenarchitektur innerhalb der gleichen Fertigung, Vorteile bei der Pro/MHz/Kern-Performance sind somit nur im (sehr begrenzten) Rahmen des größeren Level3-Caches und des breiteren Speicherinterfaces zu erwarten. Die zwei Mehrkerne helfen dagegen nur unter ausgesuchten Anwendungen und wegen der gleichen Fertigung sind keine wirklich besseren Übertaktungsergebnisse als bei den regulären Sandy-Bridge-Modellen zu erwarten. Je nachdem wie gut die zwei Mehrkerne von der Software ausgenutzt werden, sind somit für einen Core i7-3960X Performancegewinne von (im Schnitt aller Messungen) +5% bis +30% gegenüber dem Core i7-2600K zu erwarten – wenn es am oberen Ende dieser Prognose liegt, ist dies durchaus anständig, angesichts des (voraussichtlichen) preislichen Aufschlags aber in jedem Fall mit einem dramatisch ungünstigeren Preis/Leistungsverhältnis gestraft. Um Sandy Bridge E angesichts der überzeugenden Preis- und Performance-Lage des Core i7-2600K Prozessors interessant zu gestalten, müsste Intel seine bisherige HighEnd-Preisstrategie wohl deutlich überdenken.

Shortcuts: HT4U berichten über in einem chinesischen Forum aufgetauchte Informationen zu den verschiedenen Bulldozer-Steppings und deren Problemen. Damit läßt sich erstmals bestätigen, daß die derzeit herumgereichten Vorserien-Samples von Bulldozer noch derart gravierende Mängel haben, daß deren Benchmark-Werte eben kein Maßstab für das finale Produkt sein können. Erst mit dem B3-Stepping (möglicherweise auch C0 genannt) sollen alle diese anfänglichen Probleme behoben sein, erst dann werden sich also seriöse Benchmark-Werte zu Bulldozer aufstellen lassen. Erneut Donanim Haber bringen Informationen zu einem höher getakteten Llano-Modell, dem A8-3870 mit 3.1 GHz und einem freien Multiplikator zum Übertakten. Diese CPU soll allerdings erst im vierten Quartal erscheinen – ein wenig zaghaft angesichts dessen, daß die aktuellen Llano-Taktraten klar unter den AMD-Zielsetzungen für Llano liegen und daher AMD energisch daran arbeiten sollte, Llano schnellstmöglich auf klar höhere Taktraten zu führen.