10

News des 10./11. September 2011

Die Umfrage der letzten Woche sprach die Frage der aufgetretenen Datenverluste auf SSD und HDDs an, um ein Bild über die praktischen Erfahrungen mit SSDs geben zu können. Zuerst einmal wäre zu konstatieren, daß unter den Umfrage-Teilnehmern nur 5,9 Prozent reine SSD-Nutzer sind, den größten Teil der Nutzerschar von SSD-Nutzern stellen die SSD/HDD-Kombinutzer mit 46,3 Prozent, während die reinen HDD-Nutzer bei 47,8 Prozent rangieren und damit (unter den Umfrage-Teilnehmern) sogar schon leicht in der Minderheit sind. In der eigentlichen Frage zur Anfälligkeit für Datenverluste zwischen SSDs und HDDs gab es dagegen kein augenscheinlich eindeutiges Ergebnis – was allerdings indirekt dann doch wieder zu einer klaren Aussage führt. Doch der Reihe nach: Erst einmal ist die Datenverlustrate gemäß unseren Umfrage-Teilnehmern bei SSDs sogar etwas niedriger als bei den HDDs ausgefallen – ein scheinbar irritierendes Ergebnis.

 Gab es in den letzten zwei Jahren einen Datenverlust?

Allerdings rechnet die Umfrage natürlich nicht ein, daß viele Nutzer mehrere HDDs einsetzen und daß viele SSDs erst in letzter Zeit angeschafft wurden, womit die insgesamte Laufzeit aller von dieser Umfrage erfassten SSDs doch geringer sein sollte als die insgesamte Laufzeit aller von dieser Umfrage erfassten HDDs. Ein gegenteiliger Effekt kann im übrigen entstehen, wenn eine SSD als Betriebssystem- und Programme-Laufwerk genutzt wird und eine HDD nur noch als Daten-Laufwerk – dann geht diese HDD unter Umständen öfters einmal in den Schlafmodus und kann somit sogar eine klar geringere Laufzeit als die SSD aufweisen. Leider liegen hierzu keine exakten Daten vor, so daß dieser Punkt nur geschätzt werden kann – aber es könnte sich durchaus um den Faktor 1,5 handeln, mit welchem aus Vergleichsgründen die Datenverlustrate von SSDs multipliziert werden müsste. Eingerechnet dieses Faktors liegt die Datenverlustrate von SSDs dann potentiell höher als die von HDDs, allerdings mit einem immer noch nicht besonders großem Abstand.

Der eigentliche Fragestellung hinter dieser Umfrage, ob SSDs also besonders anfällig für Datenverluste sind, kann damit trotzdem mit einem klaren "Nein" beantwortet werden – denn dafür müsste die Datenverlustrate von SSDs entsprechend deutlich über der Datenverlustrate von HDDs liegen. Sicherlich ist die reine Technologie von SSDs theoretisch anfälliger für Datenverluste, einen besonderen Praxiseffekt scheint dies aber nicht zu haben. Demzufolge dürften eher jene Ursachen von Datenverluste dominieren, welche nichts mit der Technik von HDDs und SSDs zu tun haben – Stromausfälle, Fehler anderer Hardware oder des Betriebssystems. Im professionellem Segment mag man dies anders betrachten, weil dort auch kleinere Ausfallursachen besser zu eliminieren sind, aber im Bereich privat genutzter Computer verursachen SSDs anscheinend keine wirklich beachtbar höhere Rate an Datenverlusten als HDDs.

Im Forum von Coolaler gibt es einige Vorserien-Benchmarks zum Core i7-3930K Sandy-Bridge-E-Prozessor, seitens Coolaler sogar direkt verglichen mit einem Core i7-980X Nehalem-Gulftown-Prozessor. Da anscheinend der TurboMode des Sandy-Bridge-E-Modells nicht funktionierte und damit ein Vergleich auf Basis der Taktraten der Verkaufsversionen sowieso nicht möglich war, hat man sich für einen Pro/MHz-Vergleich auf einheitlich 3.2 GHz und mit deaktiviertem TurboMode beim Core i7-980X entschieden. Diesen Vergleich sollte das Sandy-Bridge-E-Modell eigentlich mit ca. 15 bis 20 Prozent Vorteil recht klar für sich entscheiden – eine beachtbare Performance-Differenz kommt allerdings nur im Cinebench 11.5 zustande, ansonsten sind die Benchmark-Resultate gleich oder liegt gar die Nehalem-CPU minimal vorn.

3DMark Vantage (CPU) Cinebench 11.5 SuperPI 32M WPrime 32M
Core i7-3630K
Sandy Bridge E, 6 Kerne + HT, 3.2 GHz (TM deaktiviert)
25077
(Coolaler)
9,0
(Coolaler)
679,827 sec
(Coolaler)
5,977 sec
(Coolaler)
Core i7-980X
Nehalem, 6 Kerne + HT, 3.2 GHz (TM deaktiviert)
24990
(Coolaler)
8,22
(Coolaler)
693,852 sec
(Coolaler)
5,772 sec
(Coolaler)
Core i7-2600K
Sandy Bridge, 4 Kerne + HT, 3.4 GHz (TM 3.8 GHz)
23644
(PC-Max)
6,88
(Bit-Tech)
559,963 sec
(OCaholic)
7,222 sec
(Bit-Tech)
Phenom II X6 1100T
K10.5, 6 Kerne, 3.3 GHz (TC 3.7 GHz)
17026
(ComputerBase)
5,89
(Overclockers)
1130,128 sec
(Overclockers)
8,312 sec
(Bit-Tech)

Ähnlich wie bei Vorserien-Benchmarks zu AMDs Bulldozer scheint dieses Vorserien-Exemplar von Sandy Bridge E noch nicht das komplette Leistungspotential dieses Prozessors abrufen zu können – sei es, weil im Prozessor selber noch die eine oder andere Funktion deaktiviert ist, oder sei es, weil die X79-Plattform neu ist und daher noch nicht so ausgereift daherkommt wie die vorhergehende X58-Plattform es inzwischen ist. Rein von der technischen Warte aus betrachtet darf zwischen Sandy Bridge E und Nehalem Gulftown auf gleichem Takt kein einziges Ergebnis zugunsten von Nehalem Gulftown ausgehen, da Sandy Bridge E gegenüber Nehalem Gulftown zwar nirgendwo einen größeren, aber überall kleinere Vorteil hat – und genauso auch nirgendwo irgendwelche kleinen versteckten Nachteile. Auch wenn diese Benchmarks also gar nicht so toll aussehen, sprechen sie doch wenigstens die deutliche Sprache, daß diese Vorserien-Resultate kaum die Wahrheit über Sandy Bridge E abbilden können.