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Hardware- und Nachrichten-Links der Osterfeiertage 2017

AnandTech haben in ihrem Ryzen 5 Launchreview eine interessante Idee zur Benchmark-Darstellung bei Spielen einfließen lassen: Ein Diagramm, welches nicht die erreichten durchschnittlichen fps notiert, sondern die Zeit unterhalb einer gewissen fps-Marke angibt. Teilweise ist es mittels dieser Methode möglich, sogar größere Unterschiede herauszuarbeiten, als es denn die normalen fps-Werte vermuten lassen würden: Beispielsweise liegen unter Shadow of Mordor die AMD- und Intel-Prozessoren doch vergleichsweise nahe beieinander auf (anscheinend sorgenlosen) Frameraten von 136-149 fps. Die Wertung "Zeit unterhalb 120 fps" offenbart hier allerdings sehr viel deutlichere Unterschiede – wobei jene sicherlich auch zustandekommen, weil bei 136 fps auf einer AMD-CPU die 120-fps-Grenze rein absolut sehr viel näher liegt als bei 149 fps auf einer Intel-CPU. Besser dürfte diese Darstellungsmehode kommen, wenn man sich auf eine feste, immer wieder verwendete fps-Grenze einigt – welche nicht einfach nur pur festgelegt wird, sondern einer gewissen Logik folgt bzw. etwas konkretes aussagen soll.

Denkbar wäre hier beispielsweise die Festlegung auf "Zeit unter 40 fps" bei HighEnd-Hardware sowie "Zeit unter 30 fps" bei Mainstream-Hardware – damit können deren Benutzer etwas reales anfangen, weil es beim HighEnd-Nutzer sicherlich nicht unterhalb von 40 fps fallen sollte, während beim Mainstream-Nutzer diese Grenze niedriger liegt, nicht unter 30 fps in diesem Fall sicherlich noch ausreichend sind. Bei vielen Grafikkarten-Benchmarks kommen hierbei zwar Nullwerte heraus, weil die meiste Hardware zu schnell für diese Settings ist – aber speziell bei Tests unter UltraHD, wo auch die GP102-basierten Grafikkarten noch nicht immer gänzlich überzeugen können, wäre dies eventuell eine überlegenswerte Darstellungsform. In der Theorie kann eine solche Darstellung Frameraten-Spitzen, wo mal für wenige Sekunden oder nur Sekundenbruchteile besonders hohe fps-Werte erzeugt werden (welche bei der normalen Durchschnittsbildung dann diesen Durchschnitt nach oben ziehen), besser aus dem Weg gehen, weil in dieser Darstellungsform die niedrigeren Frames ein besonderes Gewicht haben – und nicht die hohen, mit über 100 fps erzeugten und damit eigentlich unrelevanten Frames.

In Bezug auf die nun anlaufende Update-Sperre bei Windows 7/8.1 auf neueren Prozessoren gibt es für den Augenblick weiterhin noch keine Praxis-Meldungen, daß dies auch auf AMDs Ryzen zutreffen würde – die entsprechende Medienberichte hierzu raten ergo auch nur in der Gegend herum, sprechen aber nicht über reale Ereignisse. Sicher ist derzeit nur die Update-Sperre bei Intels Kaby Lake (bestätigt durch mehrere Anwender-Berichte) und bei AMDs Bristol Ridge (von Microsoft selber als "Fehler" dieses Updates klassifiziert) – wobei sich in letzterem Fall eben wegen der Einordnung als "Fehler" vielleicht noch etwas ändert. Daneben geht die Diskussion in unserem Forum weiter, ob jenes Verhalten Microsofts nun wirklich einen Vertragsbruch an den Nutzern von Windows 8.1 (Nichterfüllung des Mainstream-Supports, der erst am 9. Januar 2018 ausläuft) darstellt: Gänzlich sicher kann man sich hierbei natürlich nicht sein, weil die Lieferung von Sicherheits-Updates natürlich immer bedingt, das die benutzte Hardware auch von der jeweiligen Windows-Version offiziell unterstützt wird. Die Windows 7/8 Systemanforderungen sehen zwar bislang nur jeweils einen x86-Prozessor vor (Windows 8 fordert dazu noch die CPU-Befehlssatzerweiterungen PAE, NX und SSE2 ab), allerdings hatte Microsoft diesen offiziellen Systemanforderungen kürzlich tatsächlich den Hinweis auf den eingestellten Support bei neuen CPUs hinzugefügt.

Ironischerweise weiß dies der "Windows 7 Upgrade Advisor", welcher die Tauglichkeit eines PC-System zum Update auf Windows 7 feststellt, noch nicht – wie ein Foren-Anwender notiert, dessen Kaby-Lake-System seit dem April-Patchday nicht mehr nach Sicherheits-Updates unter Windows 7 suchen darf, vom "Upgrade Advisor" allerdings trotzdem noch als Windows-7-tauglich eingeordnet wird. Ob sich hier allerdings etwas justizables ergeben könnte, bliebe abzuwarten: Erstens einmal ist Microsoft schon ganz automatisch sehr gut abgesichert durch den Punkt, das man kaum direkte Verträge mit Endanwendern eingeht, sondern dies alles üblicherweise über die jeweiligen PC-Hersteller läuft. Und zweitens dürfte die Anzahl der Anwender, welche wirklich hiervon betroffen sind (mittels der erst in diesem Jahr veröffentlichen Kaby-Lake-CPUs allein unter Windows 7/8), eher zu gering sein, um wirklich Aufsehen durch praktisch eingestellten Support zu erregen. Es war halt bisher einfach nur so üblich, das Microsoft für ältere Betriebssysteme den Hardware-Support nicht mutwillig einschränkt – oder anders formuliert: Früher war Microsoft mal als Company bekannt, welche sich das Stichwort "Kompatibilität" auf die Stirn tätowiert hatte.

Wie zu sehen, haben sich die Zeiten (deutlich) geändert und Microsoft will eigentlich nur noch Sicherheits-Updates bereitstellen, sofern die "jeweils letzte Version von Windows" verwendet wird – was Windows 10 in seiner jeweils neuesten Version bedeutet, nicht einmal ältere Versionen von Windows 10 werden noch unterstützt. Microsoft zwingt damit seine Nutzer, wirklich alles mitzugehen, was man sich bei Microsoft an Änderungen zu Windows 10 auch in Zukunft noch so ausdenken wird – die Möglichkeit, sich bewußt zu verweigern (breit ausgenutzt nach den Launches von Windows Vista & 8), wird grundsätzlich verbaut. In einem Markt mit mehreren Anbietern wäre dies kein so großes Problem – dann könnten diejenigen, welche ein solches Gebaren stört, einfach den Betriebssystem-Anbieter wechseln. Bei einer funktionierenden Wettbewerbsaufsicht würde man ein solches Verhalten vielleicht auch als letzten Anstoß dazu nehmen, Microsoft als "Monopolisten" einzuordnen und entsprechend zu behandeln (Zerschlagung der Firma oder aber Führung des Unternehmens durch die Wettbewerbsbehörde selber). So aber müssen die Anwender nun ihren eigenen Weg finden – was aber vielleicht auch nicht ganz so schlecht ist, denn indirekt stärkt Microsoft hiermit natürlich den Druck, sich endlich einmal mit Linux auseinanderzusetzen (anstatt nur darüber zu reden bzw. nachzudenken).

Das chinesische BenchLife (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) bringt Informationen zu Intels 300er Chipsatz-Serie für die Cannon-Lake-Generation zum Jahreswechsel 2017/18. Hierbei wird es zur aktuellen 200er Chipsatz-Serie zwei gravierende Änderungen geben: Erstens die Integration eines Wifi-Moduls von Intel direkt in den Mainboard-Chipsatz – und zweitens der native Support von USB 3.1 (mit bis zu 6 entsprechenden Ports). Jenes ergibt sich bestätigt aufgrund einer gezeigten Intel-Präsentationsfolie – daß für die 300er Chipsatz-Serie bzw. den darauf laufenden Prozessoren erneut der Sockel 1151 verwendet wird, steht dagegen nur im Text und ist damit derzeit (leider) noch unbestätigt. Sollte es sich bestätigen lassen, wäre dies natürlich eine erfreuliche Entwicklung, denn das würde eine hohe Chance darauf bedeuten, auch mit älteren Mainboard der 100er & 200er Chipsatz-Serien insbesondere Coffee-Lake-Prozessoren noch einsetzen zu können. Zwar wurde die 300er Chipsatz-Serie noch nicht explizit mit dem Kaby-Lake-Refresh sowie der Coffee-Lake-Generation in Zusammenhang gebracht, aber da diese Prozessoren alle Teil von Intels 2018er Portfolio sein sollen, wäre diese Unterstützung wohl stark anzunehmen.