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Hardware- und Nachrichten-Links der Pfingstfeiertage 2021

Twitterer ExecutableFix bringt Informationen über die Ausgestaltung der AM5-Plattform, welche mit AMDs Zen-4-Prozessoren daherkommen wird. Erwartete Punkte waren dabei die Verwendung von DualChannel DDR5 sowie Chipsatz-Namen im 600er Bereich, unerwartet hingegen die erneute Verwendung von PCI Express 4.0. An dieser Stelle läßt AMD eine gewisse Flanke gegenüber Intel offen, denn Intel wird schon ab dem diesjährigen Alder Lake PCI Express 5.0 bieten – wenngleich derzeit natürlich noch ohne Anwendungszweck, aber eben bereits darauf wartend. Natürlich wird AMD diesen Support nachreichen, womöglich schon mit der nachfolgenden Prozessoren-Generation – die dann aber erst im Jahr 2023 zu erwarten wäre, (grob) zwei Jahre nach Alder Lake. Gleichfalls dürfte AMD die Sache im Server-Segment anders handhaben, dort kommt Support für PCI Express 5.0 sicherlich bereits mit den ersten Zen-4-basierten Server-Prozessoren (technisch einfach zu lösen, da im Server-Segment ein anderer I/O-Chip benutzt wird).

AM5
– LGA-1718
– Dual-channel DDR5
– PCI-e 4.0
– 600 series chipset

Quelle:  ExecutableFix @ Twitter am 23. Mai 2021

Derzeit ist allerdings unklar, wann erste Gerätschaften nach PCI Express 5.0 erscheinen, welche diesen Standard dann auch wirklich ausnutzen. Bei Grafikkarten dürfte der Effekt im derzeitigen Stand eher vernachlässigbar sein, da ist selbst PCI Express 4.0 weit vom Status einer "zwingenden Voraussetzung" entfernt. SSDs dürften den neuen PCIe-Standard eher adaptieren, aber auch dort bleibt (nach den Erfahrungen mit PCIe 4.0) besser die zweite SSD-Generation nach PCIe-5.0-Standard abzuwarten, um auch wirklich einen erheblichen Vorteil gegenüber schnellen SSDs auf dem PCIe-4.0-Standard zu erzielen. Der ganz große Nachteil gegenüber Intel ergibt sich hieran wahrscheinlich nicht, ein gewisser optischer Nachteil bleibt jedoch. PS: Der genannte Speichersupport von DDR5 sagt nicht zwingend, dass kein DDR4-Speicher mehr unterstützt wird. In Übergangszeiten setzt man gern Kombi-Speicherinterfaces ein, so wie Intel bei "Alder Lake". Wie AMD dies bei Zen 4 handelt, bleibt natürlich noch abzuwarten.

Twitterer Kopite7kimi gibt eine Wasserstandsmeldung zur nächsten Grafikchip-Generation ab – ausdrücklich gekennzeichnet als Gerüchte-Werk und somit keinesfalls als "Leak" zu verstehen (wie hingegen der 2019er Leak zum "Ampere" Chip-Portfolio sich inzwischen zu 100% als korrekt herausgestellt hat). Somit geht der Twitterer für die nächste Chip-Generation von AMD & nVidia fest von der 5nm-Fertigung aus, egal ob von TSMC oder Samsung (wobei Samsungs 5nm nicht auf derselben Technikstufe steht wie TSMCs 5nm). Zu nVidia wird die Frage in den Raum gestellt, ob man dort einen traditionellen Ansatz mit explizitem Gamer-Chip (AD102) wählt, oder hingegen die eigentlich nur für professionelle Zwecke gedachte Hopper-Architektur bemüht (GH202). Für AMD wird hingegen die Frage aufgestellt, ob die Performance-Zielsetzung mit einer Verdopplung der Shader-Einheiten pro Shader-Cluster erreichen werden könnte, ähnlich wie es nVidia bei der Ampere-Architektur getan hat. Bislang sieht es bei AMD allerdings eher nach einem MultiChip-Design an der Leistungsspitze aus, beide Punkte zusammen erscheinen dann als etwas unwahrscheinlich.

-5nm(no matter TSMC or SEC)
-AD102 in transition or GH202 in revolution?
-RDNA3, GFX11, how does AMD reach its perf goal? Double the SIMD in CU?
-How about Intel?
Quelle:  Kopite7kimi @ Twitter am 22. Mai 2021

Eine andere Meldung seitens Kopite7kimi @ Twitter geht auf eher abzusehende Produkte ab und nennt zwei weitere Ampere-Chips, welche noch nachfolgen sollen – "GA103S" & "GA107S". Ein GA103(S)-Chip wurde in der Vergangenheit immer mal wieder genannt, galt zuletzt allerdings als gestrichen – während der GA107S direkt neu wäre. In beiden Fällen soll es sich (gemäß eines nachfolgenden Tweets) explizit für den Mobile-Einsatz aufgelegte Grafikchips handeln, im Fall des GA103S-Chips würde nVidia somit in die Lage kommen, endlich mehr als nur die Hardware des GA104-Chips im Mobile-Segment aufzubieten. Beide neuen Ampere-Grafikchips sollen allerdings erst im Jahr 2022 antreten, fest versprochen wird das ganze zudem nicht (man beachte das Wörtchen "maybe"). Geht diese Vorhersage allerdings in Erfüllung, deutet dies erneut auf ein vergleichsweise spätes Erscheinen der nachfolgenden Grafikchip-Generation bei nVidia hin – schließlich wird nVidia die beiden neuen Ampere-Chips auch noch eine gewisse Weile ausnutzen wollen, ehe dann deren eigene Ablösung ansteht.

Maybe we will meet GA103S and GA107S next year.
Quelle:  Kopite7kimi @ Twitter am 22. Mai 2021

Twitterer Yuko Yoshida schiebt hingegen die Diskussionen über den Zen-3-Refresh an mit der Aussage, wonach AMD das "Warhol"-Projekt wieder aufgenommen haben soll. Jenes soll zwar unter "7nm" auf der Roadmap stehen, real jedoch unter 6nm ablaufen (wobei dies einfach auch nur eine Definitionssache ist, TSMCs 6nm-Fertigung ist ein Derivat des 7nm-Nodes). Gänzlich sicher sein kann man sich der Sache allerdings nicht, denn die Gerüchteküche ist sich über diese Punkt bekannterweise sehr uneinig. Zudem sollten eigentlich inzwischen langsam erste Leaks in Richtung "Warhol" auftauchen, gerade wenn das ganze auf einem eigenen Stück Silizium basiert. Irgendetwas muß AMD allerdings zum Jahresende 2021 aufbieten, denn zumindest medial dürfte Intels "Alder Lake" einigen Boden gut machen, womöglich muß AMD auch einige Performance-Niederlagen einstecken. Am Ende hängt alles davon ab, wann Zen 4 tatsächlich angesetzt ist: Ein spät im Jahr 2022 erscheinender Zen 4 erzwingt fast automatisch einen Zen-3-Refresh – einfach um nicht zu lange ohne jede Neuerscheinung zu sein.

AMD scheint das Warhol-Projekt wieder aufgenommen zu haben, aber es ist immer noch 7 nm auf der Roadmap. Es wird wahrscheinlich ein 6-nm-Prozess sein.
Quelle:  Yuko Yoshida @ Twitter am 23. Mai 2021, maschinell übersetzt mittels Google Translate (mit Verbesserung aus dem 3DCenter-Forum)

Phoronix zeigen eine Support-Roadmap seitens nVidia, wonach der Treiber-Support für "Kepler" in Form der GeForce 600/700 Grafikkarten nach den 470er nVidia-Treibern eingestellt wird. Der Original-Bericht bezieht sich allein auf die Linux-Treiber, aber nVidia dürfte für unterschiedliche Betriebssysteme kaum eine Extrawurst braten, sprich auch unter Windows wird ab den 475er nVidia-Treibern der Kepler-Support dann fehlen. Da nVidia derzeit laut VideoCardz am Ende der 465er Treiber steht und eine neue Treiber-Branch üblicherweise ein halbes Jahr hält, wäre der letzte Treiber für Kepler-Grafikkarten somit zum Jahresende 2021 zu erwarten. So zumindest nVidias Planung – welche hoffentlich nicht ganz ohne Blick auf die Praxis des Grafikkarten-Markts umgesetzt wird. Denn wenn zum Jahresende 2021 die Straßenpreise nicht wieder in Richtung vor normalen Preislagen tendieren sollten, wäre es eine ziemlich dumme Entscheidung, ausgerechnet dann den Treibersupport für in Teilen durchaus noch gangbare Grafikkarten einzustellen.

GeForce 600 GeForce 700 aktueller Vergleich
GeForce GTX 780 Ti  3 GB, 530% GeForce GTX 1060 3GB  3 GB, 520%
GeForce GTX Titan  6 GB, 480% GeForce GTX Titan Black  6 GB, 500% GeForce GTX 1650 GDDR6  4 GB, 480%
GeForce GTX 780  3-6 GB, 440% GeForce GTX 1650 GDDR5  4 GB, 450%
GeForce GTX 680  2-4 GB, 360% GeForce GTX 770  2-4 GB, 380% GeForce GTX 1050 Ti  4 GB, 360%
GeForce GTX 670  2-4 GB, 330% GeForce GTX 760  2-4 GB, 310% GeForce GTX 1050 2GB  2 GB, 310%
GeForce GTX 660 Ti  2-3 GB, 280%
GeForce GTX 660  2-4 GB, 250%
Performance-Angaben gemäß des 3DCenter FullHD Performance-Index

Mit Kepler-Grafikkarten gewinnt man heutzutage zwar keine Blumentöpfe mehr, gänzlich hinter dem Mond ist deren Performance aber auch nicht – gerade aus Sicht von FullHD-Gamern. Eher behindernd wirken die (zumeist) angesetzten geringen Speichermengen: Für die Kepler-Generation waren 2 GB üblich, nur GK110-basierte Grafikkarten sowie einzelne Herstellermodelle zu GK104-Grafikkarten erhielten mehr Speicher. Eine GeForce GTX 770 4GB oder auch eine GeForce GTX 780 3GB sind heutzutage jedoch immer noch ehrbare Beschleuniger auf Mainstream-Niveau – grob im Performance-Rahmen von GeForce GTX 1050 Ti bzw. GeForce GTX 1650 GDDR5 befindlich. Natürlich nagt der Zahn der Zeit an diesen Beschleunigern und muß irgendwann tatsächlich einmal Schluß mit dem Treibersupport sein. Ungünstig wäre nur, wenn es zu einem Zeitpunkt passiert, wo an Ersatz schwer (bzw. nur überteuert) heranzukommen ist. PS: Obwohl zur GeForce-700-Serie gehörend, dürften GeForce GTX 750 & 750 Ti weiterhin unterstützt werden, da diese beiden Grafikkarten abweichenderweise bereits auf der Maxwell-Architektur basieren.