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Hardware- und Nachrichten-Links des 1. Juli 2015

Die PC Games Hardware haben sich Steams Hardware Survey in der aktuellen Mai-Ausgabe angesehen – und festgestellt, daß die erst im Januar herausgekommene GeForce GTX 960 inzwischen die am meisten verwendete extra Grafikkarte ist. Für eine zu ihrem Launch ziemlich negativ bewerte Grafikkarte ist dies ein erstaunliches Ergebnis – und dann doch wieder typisch für Mainstream-Grafikkarten, die niemand direkt mag, sich aber dennoch wie geschnitten Brot verkaufen. Die alte Regel, daß der Glanz der Top-Positionierungen nach unten hin durchscheint, bestätigt sich mit diesem Beispiel eindrucksvoll – und überdeckt sogar die konkreten Warnungen vor der GeForce GTX 960, welche mit ihren nur 2 GB Speicher und nur 128 Bit DDR Speicherinterface heutzutage nur noch mit einigem Augenzudrücken als (gerade noch) zeitgemäß bezeichnet werden kann.

Ein anderer Fall von gutem Marketing ist der Detail-Liste der derzeit verwendeten Grafiklösung von Steam zu entnehmen: Intels integrierte Grafiklösungen sind wieder deutlich auf dem Vormarsch, sind auf den vordersten Plätzen sogar am häufigsten vertreten. Dies hängt natürlich auch damit zusammen, daß Intels Grafik-Angebot nicht so breit ist wie das von AMD und nVidia (und sich damit die Intel-Positionierungen auf deutlich weniger Einzellösungen konzentrieren) – und dennoch, die Verbesserungen über die Jahre haben Intels Grafiklösungen nunmehr so weit nutzbar gemacht, daß jene eben auch zum Spielen benutzt werden. Auch hier dürften wiederum die guten Tests zu den Spitzen-Lösungen der Iris & Iris Pro Reihen ihren großen Anteil haben – welche in der Praxis kaum genutzt werden (zwei Notierungen am Tabellenende, keinerlei Notierung einer "Iris Pro" Lösung), aber den Boden für eine derzeit allgemein eher freundliche Presse zu Intels Grafiklösungen bereitet haben. Daß Intels Standard-Grafiklösungen außerhalb der maximalen Einheitenzahl und der Nutzung von eDRAM allerdings auch deutlich langsamer sind als die viel gelobten "Iris Pro" Lösungen, scheint dabei kaum einen Effekt zu haben.

Fudzilla haben etwas neues zu Broadwell-E, der nächsten Enthusiasten-Plattform von Intel. Jene soll nun zum Ende des ersten Quartals 2016 voraussichtlich im März erscheinen – und damit wieder einmal erst nachdem im Mainstream/Performance-Segment mit Skylake bereits die Nachfolge-Architektur im Markt steht. Die Unterschiede zum aktuellen Haswell-E sind dabei gering – es wird halt die Broadwell-Architektur auf den X99-Chipsatz umgesetzt, mit der Hoffnung vielleicht auf ein wenig Mehrtakt oder bessere Overclocking-Eignung durch die 14nm-Fertigung. Neu gegenüber den bisherigen Informationen ist, daß der für Broadwell-E verwendete Sockel "2011-3 Revision 3" nicht mit den bisherigen Sockeln 2011 und 2011-v3 kompatibel ist. Abzuwarten bleibt daher, ob Broadwell-E in aktuellen X99-Mainboards (nach BIOS-Update) läuft – als gänzlich sicher darf man dies nicht annehmen, auch wenn es eigentlich zu erwarten wäre. Generell dürfte aufgrund der geringen Fortschritte aber sowieso kaum jemand von Haswell-E auf Broadwell-E umrüsten – das ganze ist eher etwas für Neukäufer.

Von BenchLife (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) kommen dagegen Informationen zum Braswell-Nachfolger "Apollo Lake" für das LowPower-Segment: Jener soll im Frühling die aktuellen Airmont-basierten Braswell-SoCs von Intel beerben, auf der Goldmont-Architektur basieren, aber weiterhin in der 14nm-Fertigung hergestellt werden – faktisch ein Airmont-Refresh also. Dafür gibt es eine maximal leichte Überarbeitung des CPU-Parts, den erstmaligen Support für LPDDR4 (neben DDR3L) und eine etwas aufgebohrte Grafiklösung: Anstatt 16 Ausführungseinheiten der Intel-Generation 8 (wie Broadwell), sind es bei der Goldmont-Architektur dann 18 Ausführungseinheiten der Intel-Generation 9 (wie Skylake). Erstaunlich eigentlich, daß Intel für so eher geringfügige Änderungen einen neuen Chip in derselben Fertigung auflegt – zum einen scheinen die Produktionsvorbereitungskosten bei Intel gut heruntergedrückt zu sein, zum anderen sieht Intel wohl auch in diesem Markt inzwischen die Notwendigkeit, einmal im Jahr etwas "neues" bringen zu müssen.