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Hardware- und Nachrichten-Links des 1. November 2013

Auf Basis eines Eintrags in der GPU-Datenbank von TechPowerUp machen derzeit Meldungen über (angebliche) Spezifikationen zur Radeon R9 270 die Runde. Jene erscheinen allerdings arg unglaubwürdig, wenn die Radeon R9 270 mit der gleichen Hardware-Ausstattung wie die Radeon R9 270X (1280 Shader-Einheiten an einem 256 Bit DDR Speicherinterface) und nur zu minimal niedrigeren Taktraten (≤975/2800 MHz gegenüber ≤1050/2800 MHz) antreten soll. Dies würde eine Differenz von nur 7% bei der Rechenleistung samt gar keiner Differenz bei der Speicherbandbreite bedeuten – arg unwahrscheinlich, daß AMD eine Grafikkarte veröffentlicht, die nur knapp 5% hinter der Radeon R9 270X zurückliegt. Im besten Fall handelt es sich hierbei um Daten einer ab Werk (stark) übertakteten Radeon R9 270, im schlechtesten Fall schlicht um einen Fake. Im Normalfall wäre die Radeon R9 270 mit Daten wie 1024 Shader-Einheiten an einem 256 Bit DDR Speicherinterface und Taktraten um die 900/2000 MHz zu erwarten, was dann in einer 15-20%igem Performance-Differenz zur Radeon R9 270X resultieren sollte.

Beim chinesischen Expreview (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) ist hingegen der Hardware-Test zu einer "Inno3D GeForce GTX 780 GHz iChill Edition" aufgetaucht, welcher in der Folge teilweise als Vorbote zu einer "GeForce GTX 780 GHz Edition" gedeutet wird. Die von Expreview hierzu gebrachte Begründung, daß nVidia in der Zeit bis zum Release der GeForce GTX 780 Ti eine Zwischenlösung benötigen würde, kann jedoch nicht überzeugen, da die GeForce GTX 780 Ti schließlich schon am 7. November antreten wird. Eher wahrscheinlich ist, daß es sich hierbei schlicht um eine Eigenkreation seitens Inno3D handelt, welche aufgrund der passenden Taktrate eben das "GHz" im Namen trägt – keinesfalls aber um eine wirkliche neue Grafikkarte seitens nVidia. Zwischen GeForce GTX 780 (Perf.Index: 440%) und GeForce GTX 780 Ti (Perf.Index: ~480-490%, vielleicht auch minimal mehr) passt sowieso keine weitere Grafikkarte mehr hinein, zwischen beiden Karten liegen schließlich nur 10%, bestenfalls 15% Performance-Differenz.

Zu AMDs Kaveri-APU gab es in der Vergangenheit verschiedene Gerüchte zugunsten eines eventuellen DDR4- oder GDDR5-Speichersupports. Laut Expreview (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) war da sogar wirklich etwas dran, AMD experimentierte in der Tat mit einer GDDR5-Unterstützung. Seitens des Speicherinterfaces ist dies wohl einfach, da auch Sonys PS4-Chip aus dem selben Baukastensystem von AMD mit einer GDDR5-Unterstützung daherkommt. Interessanter (und schwieriger) wäre so etwas für die Mainboard- und Speichermodul-Hersteller, da es bislang keine Verwendung von GDDR5 als PC-Hauptspeicher gibt. Und dies wird vorerst auch so bleiben, denn letztlich hat sich AMD gegen diese Idee entschieden – angeblich aus Preisgründen bzw. dem Punkt, daß zuletzt die Speicherpreise eher angezogen sind. Ganz generell betrachtet hat der teurere GDDR5-Speicher sowieso nie zu einem eher im OEM-Bereich eingesetzten Produkt wie einer APU gepasst, insofern ist dies eine durchaus folgerichtige Entscheidung.

Shortcuts: Gemäß HT4U kommen die Eigendesigns der Grafikkarten-Hersteller zur Radeon R9 290X leider noch später als gedacht, nämlich nicht vor Dezember. Ein Grund hierfür wurde nicht genannt, jener könnte sich aber allein aus der dem höheren Zeitbedarf seitens der Grafikkarten-Hersteller speisen. Der Planet 3DNow! vermeldet hingegen AMDs offizielle Bestätigung der Verschiebung der Radeon R9 290. Bezüglich der Gründe zeigte man sich zugeknöpft und sprach nur von "Treiberproblemen", was letztlich nichts aussagt. Weiterhin steht damit die ursprüngliche Information zur Debatte, daß AMD die Performance der Radeon R9 290 schlicht nicht gefallen hat und man mittels eines neuen Treibers (indirekt) Einfluß auf die Taktraten nimmt, um die Performance der nunmehr am 5. November antretenden Karte anzuheben.

Trotz des verschobenes Launches dieser Radeon R9 290 scheinen die Auslieferungen an die Einzelhändler teilweise schon vonstatten zu gehen, denn die ComputerBase konnte bereits lieferfähige Radeon R9 290 Karten entdecken. Die Preislage liegt bei knapp unter 500 Euro, was noch nicht so richtig attraktiv ist, da die Radeon R9 290X bei Herstellung einer echten Lieferfähigkeit für denselben Preis zu erwarten ist. Nochmals der Planet 3DNow! berichtet über die seitens AMD offiziell für Kaveri zugelassenen Mainboard-Chipsätze: Dies sind die neuen Chipsätze A78 und A88X sowie der alte Chipsatz A55 – womit auch klar ist, daß hier kein technologischer Grund vorliegt, die bekannten AMD-Chipsätze für Trinity & Richland nicht auch für Kaveri zu verwenden. Neue Mainboards benötigt es wegen des neuen Sockels FM2+ allerdings in jedem Fall.