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Hardware- und Nachrichten-Links des 1. Oktober 2012

Tom's Hardware haben bei der MSI GeForce GTX 660 Ti "Power Edition" sowie bei der MSI GeForce GTX 670 TwinFrozr ein kleine "Sonderschaltung" auf der Platine entdeckt, welche einen die Spannungszuführung zum Grafikchip regelnden Chip mit deutlich zu viel (eigener) Spannung füttert und daher zu leicht höheren Grafikchip-Spannung auf diesen beiden Grafikkarten führt. In der Folge halten die beiden MSI-Grafikkarten ihre Boost-Taktraten konstanter als andere Karten, selbst Karten mit nominell höheren Boost-Taktraten werden von den MSI-Modellen beim real erreichten Boost-Takt und damit der Performance geschlagen. Ganz regulär ist diese kleine Sonderschaltung allerdings nicht, weil hierbei ein Chip, welcher mit 5V spezifiziert ist, gleich mit ~9V betrieben wird – was (neben dem deutlichen Bruch der Bauteil-Spezifikationen) durchaus zu Problemen beim Kaltstart der Grafikkarte führen kann.

MSI will diese Grafikkarten (wohl auch auf Druck nVidias hin) zukünftig umändern – so daß natürlich auch ein Stück Performance bei diesen verloren gehen dürfte. Dabei dürfte die Kalkulation MSIs durchaus trotzdem aufgehen, denn die gute Presse mittels der hohen Performance-Werte der beiden MSI-Grafikkarten ist nun einmal schon in der Welt – und daß es die Karten demnächst nur noch in einer zweiten, Performance-geminderten Version geben wird, dürfte die meisten Konsumenten kaum erreichen. Beim informierten Käufer tut sich MSI mit solchen Aktionen allerdings keinen Gefallen, denn diesen dürfte das Erluchsen von ein paar Prozent Mehrperformance kaum das höhere Risiko von Problemen oder gleich dem Kartenausfall durch eben diese Sonderschaltung mit einem weit außerhalb seiner Spezifikation betriebenen Spannungschip Wert sein.

Die PC Games Hardware hat sich zwei Ivy Bridge Zweikern-Prozessoren angesehen: Den Core i3-3240 sowie den Pentium G2120. Zu den Core-i3-Modellen ist eigentlich alles gesagt, diese sind – zur gleichen Preislage – ca. 3 Prozent schneller als ihre Sandy-Bridge-Vorgänger und bieten derzeit auch nicht mehr Takt, hier gab es mittels Ivy Bridge nur die geringstmögliche Bewegung. Der Pentium G2120 interessiert dagegen mehr, da diese Prozessoren gern in günstigen Office- und HomeOffice-PCs verbaut werden und bisher noch nicht getestet wurden. Wie üblich fehlen den Pentium-Modellen das HyperThreading, was den Core i3 üblicherweise gut beschleunigt – und zudem noch die letzte CPU-Befehlssatzerweiterung AVX1, welche derzeit jedoch kaum performancewirksam ist.

Alle Abspeckungen kosten den Pentium G2120 dann einiges an Performance, denn trotz mit 3.1 GHz nominell guter Taktrate liegt man gegenüber dem Core i3-3240 (3.4 GHz) um jeweils 18 Prozent bei der Anwendungs-Performance sowie der Spiele-Performance zurück. Der Performance-Gewinn gegenüber dem zweitschnellsten Sandy-Bridge-basierten Pentium-Modell in Form des Pentium G860 (3.0 GHz) fällt mit 7 Prozent zudem auch nicht gerade überzeugend aus. Was den Pentium G2120 aber wohl am meisten schadet, ist der recht hohe Preispunkt von rund 90 Euro – an dieser Stelle lohnt es sich kaum, zu solch einem Zweikern-Prozessor ohne HyperThreading zu greifen, wenn ein Core i3-3220 (3.3 GHz) für nur 20 Euro mehr zu haben ist. So lange Intel keine langsameren (und damit preisgünstigeren) Ivy-Bridge-basierten Pentiums herausbringt, bleiben für günstige Office- und HomeOffice-PCs die Pentium-Modelle auf Sandy-Bridge-Basis interessant, da dort der Preis besser zur gebotenen Leistung passt.