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Hardware- und Nachrichten-Links des 10. Dezember 2018

Über unserem Forum wurde eine neu registrierte Trademark von AMD samt entsprechenden Logo entdeckt – welches optisch ganz wie ein "Vega II" aussieht. Dies kommt etwas überraschend, denn eigentlich sollte die Vega-Generation nunmehr abgeschlossen sein, der kürzlich vorgestellte Vega-20-Chip für Profi-Bedürfnisse dürfte deren Finale geben. Ob es (wegen dessen begrenztem Einsatzgebiet) lohnt, diesem noch große Markennamen zu geben, wäre eigentlich zu bezweifeln. Gaming-Grafikkarten auf dessen Basis wären zwar sicherlich auch eine nette Angelegenheit (immerhin gibt es ein gutes Taktratenplus sowie die doppelte Speicherbandbreite), ist aber angesichts der eigentlich für das Jahr 2019 angesetzten Navi-Generation weiterhin eher unwahrscheinlich. Das gleiche würde für einen potentiellen 12nm-Refresh der Radeon RX Vega Grafikkarten gelten – sicherlich interessant aufgrund dessen, was AMD bei der Radeon RX 590 erreicht hat, aber eigentlich schon zu spät angesichts der nachfolgenden Navi-Generation. Zumindest kann man klar sagen, das wenn AMD jetzt doch noch neue Gamer-Produkte auf Vega-Basis bringen sollte, Navi nicht gerade schon vor der Tür steht. Andererseits ergibt eine Trademark auch keine sichere Gewähr auf ein kommendes Produkt – es wurden (auch von AMD) schon reihenweise Trademarks registriert, welche letztlich nie im realen Verkauf Benutzung fanden.

Der bekannte Leaker Tum Apisak zeigt zwei Screenshots aus der 3DMark-Benchmarkdatenbank, welche auf Mobile-Ausführungen der GeForce RTX 2060 hindeuten. In einem Fall ist dies über den Suffix "MaxQ" schon klar, im anderen Fall aufgrund der nahe aneinanderliegenden Taktraten (960 MHz zu 975 MHz) anzunehmen. Beide Grafiklösungen treten mit 6 GB Speicher zu einem Speichertakt von 3500 MHz an, aller Wahrscheinlichkeit nach handelt es sich also wiederum um das zur GeForce RTX 2060 schon kolportierte 192-Bit-Speicherinterface. Die Chipbasis des ganzen ist nach wie vor unbekannt – aufgrund der Nähe der Hardware der GeForce RTX 2060 (1920 Shader-Einheiten an einem 192 Bit Speicherinterface) zur GeForce RTX 2070 (2304 Shader-Einheiten an einem 256 Bit Speicherinterface) könnte es sich sowohl um einen teildeaktivierten TU106-Chip als auch einen eigenen, kleineren Turing-Chip ("TU107" wäre dann naheliegend) handeln. In jedem Fall zeigt sich auch mit dieser Meldung, das nVidia erste Turing-basierte Mobile-Beschleuniger in Vorbereitung hat – und das jene (wie Turing im Desktop-Bereich) mit den stärksten Lösungen einsteigen werden. LowCost- und Mainstream-Lösungen auf Turing-Basis sind hingegen augenscheinlich erst einmal noch nicht auf dem Speiseplan, zumindest gibt es derzeit keine belastbaren Anzeichen hierfür.

Desktop Mobile MaxQ
nVidia TU102 Titan RTX & GeForce RTX 2080 Ti ? ?
nVidia TU104 GeForce RTX 2080 ? ?
nVidia TU106 GeForce RTX 2070 GeForce RTX 2070 Mobile GeForce RTX 2070 MaxQ
? GeForce RTX 2060 GeForce RTX 2060 Mobile GeForce RTX 2060 MaxQ

Laut WCCF Tech ist die koreanische Werbeaktion zugunsten von AMDs Zen 2 schon wieder abgebrochen worden, die Teilnehmer erhalten wohl Trostpreise und der Hauptgewinn wird nicht mehr ermittelt. Der Grund hierfür soll sein, das die von den Teilnehmern geposteten (prognostizierten) Cinebench-Werte zu Ryzen 5 3600X und Ryzen 7 3700X von anderen Portalen für bahre Münze genommen wurden. Eventuell haben sich hierbei auch einige Teilnehmer von den kürzlichen (angeblichen) Zen-2-Leaks inspirieren lassen und schlicht zu hohe Werte geschätzt – was nachfolgend den Hype nur unnötig anfeuert und wirklich nicht im Sinn von AMD sein kann. Am Ende muß sich dann AMD gegenüber Presse & Usern "verantworten", weil man den Hype hat nicht erfüllen können, trotz das die neuen Prozessoren gut sind – eine Situation, die es eher zu vermeiden gilt. Dabei sind alle beiden vorherigen Leaks (No.1 & No.2) sowieso nicht wirklich ernst zu nehmen, da die angeblich beiderseits echten Daten in vielen Punkten nicht zueinander passen, hier ganz augenscheinlich auch seitens der Leaker mit "Lückenfüllung" gearbeitet wurde, ohne dies allerdings kenntlich zu machen. Das diese Werbeaktion bzw. das Gewinnspiel nun gestoppt wurde, deutet im übrigen durchaus an, das zumindestens die ganz hochfliegenden Annahmen nicht durch Zen 2 bzw. Ryzen 3000 erfüllbar sind (wäre es nicht so, bräuchte es diesen Stopp nicht).

Der Hintergrund aller Skepsis liegt wohl schlicht darin begründet, das AMD schließlich auch für die nachfolgenden Zen-Generationen immer noch gute Kaufgründe benötigt – alles auf einmal herauszuwerfen, hilft exakt für ein Jahr, danach steht die nächste Hardware-Generation und damit der nächste Wettbewerb an. Dies gilt insbesondere dann, wenn es im Jahr 2020 dann AMD Zen 3 vs. Intel Ice Lake heißen sollte – von Intel also mal wieder wirklich etwas neues kommt und AMD in diesem Fall vermutlich nicht noch einmal einen solchen Techniksprung hinlegen kann. Die für Zen 3 geplante 7FF+ Fertigung von TSMC bringt bekannterweise nur gewisse Verbesserungen bei Effizienz, Taktraten und Kostenlage (wie AMD laut WCCF Tech erst kürzlich selber herausgestrichen hat), liegt also eher im Bereich eines Refreshs als denn einer wirklich neuen Generation. Zudem dürfte AMD mittels Zen 2 sicherlich bereits den größten Teil der geplanten Architektur-Verbesserungen erledigen – damit bleibt für alle nachfolgenden Zen-Generationen weniger übrig, um sich noch abzuheben (Intel kann hiervon sein Lied singen). In dieser Ausgangslage würde es uns nicht verwundern, wenn AMD gewisse Häppchen von dem, was bei Zen 2 bereits technisch möglich ist (beispielsweise 16-Kerner im normalen Consumer-Segment), zugunsten von Zen 3 noch zurückhält. Dies ist natürlich nur eine Annahme, AMD könnte das intern gänzlich anders sehen und demzufolge auch vollkommen anders handeln.