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Hardware- und Nachrichten-Links des 10./11. November 2016

Die PC Games Hardware hat sich die DirectX-12-Performance von "The Division" angesehen, nachdem das Spiel mit dem Patch 1.5 auch einen DirectX-12-Renderpfad spendiert bekommen hat. Da es bei diesem neuen Renderpfad nicht um weitere Grafikeffekte ging, sollte der Haupteffekt schlicht mehr Performance bedeuten – was jedoch nur selten zutrifft. In Grafikkarten-limitierten Szenarien bewegt sich entweder gar nichts oder ist DirectX 11 minimal schneller – und in CPU-limitierten Szenarien braucht es einen AMD FX-Prozessor, um gewisse Vorteile (mittels einer klar höheren Minimum-Framerate sowie einer leicht höheren durchschnittlichen Framerate) finden zu können. Richtig überzeugen will dieser DirectX-12-Renderpfad also nicht – aber wenigstens gibt es mit jenem keine größeren Probleme, was wie bekannt auch nicht immer so der Fall ist. Die PCGH vermutet hierzu sicherlich nicht zu Unrecht, das jener DirectX-12-Renderpfad bei "The Division" eher nur eingefügt wurde, um die zugrundeliegende Snowdrop-Engine einfach breiter aufzustellen und zukünftig eventuell für noch mehr Ubisoft-Spiele einsetzen zu können. Insofern ist das ganze auch vielleicht nur der erste Versuch seitens Ubisoft und unter zukünftigen Spielen, die wirklich auch für DirectX 12 gedacht sind, kommen dann möglicherweise bessere Resultate heraus.

Von Coolaler (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) kommt das Gerücht, Intel würde mit der kommenden Kaby-Lake-Generation auch einen ungelockten Core i3 bringen. Dies wäre im Gegensatz zu Pentium G3258 mal wirklich etwas interessantes – denn diesem Zweikerner fehlte als Pentium natürlich das HyperThreading sehr schmerzlich, womit die CPU nur für einfachste Office-Rechner tauglich ist, dessen Übertaktungsmöglichkeit also eher zwecklos war. Ein regulärer Core i3 mit HyperThreadung und Übertaktungsmöglichkeit wäre dagegen eine ganz andere Sache, hier könnte man mit viel Takt manchem Vierkerner auf dessen Normaltakt nahekommen. Im Sinne der Langlebigkeit könnte der Vierkerner dann doch wieder die bessere Wahl sein – aber zumindest in preissensitiven Märkten wie China und Co. sollte sich eine solch ungelockte Core-i3-CPU gut verkaufen bzw. sich dafür viele Sympathien beim Anwender erringen lassen. Und selbiges kann Intel angesichts der drohenden Zen-Prozessoren von AMD sicherlich gut gebrauchen – noch dazu, wo sich bei Intel das Zeitalter der alleinigen Zwei- und Vierkerner im normalen Consumer-Portfolio dem Ende entgegen neigt, schon mit Coffee Lake wird es dann erste Sechskerner im normalen Consumer-Portfolio geben.

Damit spielt es auch keine Rolle, diese letzten Zweikerner noch einmal (mittels Übertaktungsfunktion) aufzuhübschen, denn in mittelfristiger Zukunft dürften jene bei Intel ins Billigsegment abrutschen, irgendwann einmal auch die Core-i3-Linie dann mit vierkernigen Prozessoren laufen. Diese CPU-Zukunft wird es sicherlich noch nicht bei der faktisch gemeinsamen Generation von "Coffee Lake" und "Cannon Lake" geben, sondern erst später. Die vermutlich zum Jahreswechsel 2018/19 anstehenden "Tiger Lake" Generation könnte hierfür benutzt werden, deren 10nm-Fertigung macht den Verbau weiterer CPU-Rechenkerne ohne größere Auswirkungen auf die Chipfläche und damit Intels Kostenlage sicherlich möglich. Ob Intel gleich in Richtung Achtkerner im normalen Consumer-Portfolio geht (wie bei AMD), ist dabei eine der großen offenen Fragen – sofern Intel einen Vorsprung bei IPC und Taktrate halten kann, würde auch ein Sechskerner reichen. Aber eventuell muß Intel nach dem Zen-Launch dann auch mal wieder etwas richtig aufregendes zeigen (Wettbewerb belebt halt das Geschäft) und könnte daher versucht sein, bei Tiger Lake gleich mit Achtkernern anzurücken. Und um damit zum ursprünglichen Gedankengang zurückzukehren: Zweikerner dürften damit (zumindest auf dem Desktop) derart unmodern werden, das auch das K-Modell eines früheren Core-i3-Prozessors dann zum alten Eisen zählt – und nicht, wie es immer die Befürchtung der CPU-Entwickler ist, ganze Ewigkeiten von den Anwendern durchgeschleppt wird.

Zu AMDs Zen-Prozessoren der Summit-Ridge-Generation ("Summit Ridge" = Plattform der Consumer-Prozessen auf Zen-Basis, "Raven Ridge" = Plattform der Zen-basierten APUs, "Zen" = grundsätzliche Prozessoren-Architektur, verwendet für CPUs und APUs im Consumer- und Server-Bereich) diskutiert unser Forum derweil über ein paar Aussagen aus dem SemiAccurate-Forum eines angeblichen Insiders, welcher einiges an Neuigkeiten und Details zu Zen zu sagen wusste. Problematischerweise kann man die Quelle allerdings als "umstritten" bezeichnen – im dümmsten Fall hat sich das jemand in Troll-Manier aus den Finger gezogen, ist also kein Sterbenswörtchen davon wahr. Insofern ist derzeit nichts davon all zu Ernst zu nehmen – dies trifft insbesondere auf die Aussage zu, AMD hätte in die CPU selbst ein BIOS eingebaut sowie daß Übertaktungen nur über die Overdrive-Software möglich sind, nicht mehr im BIOS. Selbst wenn dies alles wahr wäre, wäre zu einzubedenken, das es bei Gerüchten zumeist nur die Hälfte der Information gibt und sich das ganze System und die Idee dahinter immer erst gut erklären lassen, wenn man eben die vollständige Information besitzt (vorab betrachtet hört es sich nämlich ziemlich daneben an).

Hoffnungsvolle Kunde hat der Leak dann zu Performance (hochklassig, selbst unter CPU-limitierten Spielen gleichwertig zu Intel) und Preislage zu verkünden. So soll ein Zen-basierter "6850K" (Name nicht final, könnte zudem auch nur auf die gedachte Konkurrenz zum Core i7-6850K hindeuten) mit 8 CPU-Rechenkernen samt SMU (AMDs Name für das Simultaneous Multithreading, sprich den HyperThreading-Ersatz) als zweitbestes Angebot des Zen-Portfolios bei rund 300 Dollar Listenpreis landen. Dies wäre preislich mit Intel verglichen in der Mitte der K-Modelle von Core i5 und Core i7, was als ein sehr vernünftiger Preispunkt erscheint. Hinzu soll ein Premium-Modell oberhalb jenes "6850K" kommen, welches sich noch besser übertakten läßt – möglicherweise also speziell selektierte CPUs mit besseren Übertaktungseigenschaften. Der Preispunkt jenes Premium-Modells wird dabei unterhalb einer Preisverdopplung zum "6850K" eingeschätzt, sprich annahmsweise bei grob 500 Dollar. All dies wären jetzt durchaus gute Nachrichten – mit leider dem Störpunkt, das die Quelle wie gesagt überhaupt nicht belastbar ist und das ganze es damit keineswegs verdient, sich darauf zu verlassen.

Die DigiTimes berichten aus Kreisen der taiwanesischen Mainboard-Hersteller über Planungen Intels, in die 300er Chipsatz-Serie einen nativen Support für USB 3.1 und WLAN zu integrieren. Dies dürfte zuerst die Hersteller entsprechender Zusatzchips ärgern – allerdings gehört es bei denen zum Lauf der Welt, bei jeder neuen Technologie für eine Zeitlang diese Zusatzchips liefern zu dürfen, ehe das ganze dann bei entsprechendem Erfolg direkt in die Mainboard-Chipsätze integriert wird. Intels 300er Chipsatz-Serie wird laut der DigiTimes für Ende 2017 erwartet und wird damit den Mainboard-Unterbau für die (zeitgleich erscheinenden) Intel-Generationen "Coffee Lake" und "Cannon Lake" bilden. Eine der großen offenen Fragen hierzu ist noch, ob Intel für diese Prozessoren einen neuen Sockel auflegt – bezogen auf die 300er Chipsatz-Serie würden entsprechende Mainboards somit obligatorisch werden. Nach zwei Generationen im Sockel 1151 (Skylake & Kaby Lake) wäre ein neuer Sockel durchaus an der Reihe, zudem könnte dies über den mit Coffee Lake erstmals im normalen Consumer-Segment aufgelegten Sechskerner sogar technisch vonnöten sein. Aber da bei Intel derzeit reihenweise frühere Planungen umgestoßen werden, müssen diese bisherigen Regeln nicht zwingend auch auf diesen Fall zutreffen.