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Hardware- und Nachrichten-Links des 11. Januar 2016

In Bezug auf die (wahrscheinlichen) Testlieferungen von Greenland-Grafikkarten berichtet das Overclock.net-Forum noch über Testlieferungen zum kleineren Polaris-Chip, welcher unter den Codenamen C924 und C913 zu Zollwerten von ~200 bzw. ~250 Dollar laufen soll. Allerdings dürfte hierbei eher der Wunsch der Vater des Gedanken sein, denn die Liefertermine sprechen eigentlich klar gegen Polaris: August 2015 und Januar 2015 (nicht 2016!) für ein paar Dutzend schon kompletter Grafikkarten sind regulär eindeutig zu früh für Polaris, selbst für den kleineren Polaris-Chip. Die Lieferung vom Januar 2015 würde schließlich nahelegen, daß jener Chip bereits Mitte 2014 (!) seinen Tape-Out gehabt haben muß – und zwei Jahre Vorbereitungszeit zwischen Tape-Out und Launch zur Mitte 2016 passen dann einfach nicht zusammen. Aller Vermutung nach haben diese beiden Lieferungen mit den Codennamen C924 und C913 nichts mit AMDs Polaris-Generation zu tun.

Nachzutragen aus dem letzten Jahr ist noch die Ausarbeitung der PC Games Hardware zur Grafikkarten-Performance unter Assassin's Creed: Syndicate. Der Nachfolger von "Unity" hat es schwer auf dem Spielemarkt, da viele Spieler noch vom Vorgänger-Titel mit seinen vielen Bugs und den schwer zu erfüllenden Hardware-Anforderungen gestraft sind – nicht umsonst wird Ubisoft dieses Jahr innerhalb der Assassins-Creed-Reihe aussetzen und erst im Jahr 2017 einen neuen Titel hierfür auflegen. Dabei hat man sich in Assassin's Creed: Syndicate sogar aller technischen Probleme von Unity angenommen – niedrigere Speicherbelegung, nicht so extrem schwankende Frameraten, geringeres NPC-Aufkommen. Somit erreicht in den Messungen der PCGH unter FullHD alles ab Radeon R9 280 oder GeForce GTX 950 die Grenze von 40 fps, unter WQHD werden hierfür Radeon R9 290 oder GeForce GTX 970 benötigt. Unter UltraHD erreicht eine stark ab Werk übertaktete GeForce GTX 980 Ti allerdings auch nur 37 fps – aber dies kommt angesichts der zu Unity gleichen Spieleengine nicht unerwartet, dafür ist auch der neue AC-Titel generell zu aufwendig gestaltet. Zwischen AMD und nVidia ergeben sich unter Assassin's Creed: Syndicate kaum beachtenswerte Auffälligkeiten: An der Leistungsspitze liegt nVidia etwas vorn, bei den mittleren Modellen sieht AMD hingegen leicht besser aus.

Gemäß Heise hat Intel einen Fehler in den Skylake-Prozessoren zugeben müssen, in dessen Folge unter seltenen Konstellationen von AVX1-Code das System einfrieren kann. Bislang tritt der Fehler reproduzierbar wohl nur in Langzeitversuchen unter Prime95 auf, könnte aber natürlich zukünftig auch in Anwendungssoftware auftreten. Zur Fehlerbeseitigung reichen allerdings BIOS-Updates, welche sich höchstwahrscheinlich um die betreffenden Codezeilen herummogeln respektive diesen Code in anderer Form (eventuell auch mit Leistungsverlust) ausführen. Intel hat das generelle Microcode-Update diesen Fehler betreffend bereits erstellt, nun müssen die Mainboard-Hersteller dieses Microcode-Update dann allerdings noch in Form von BIOS-Updates auf die betroffenen PCs bringen. Geräte ohne Zugriff auf BIOS-Updates (beispielsweise durch eingestellten Herstellersupport) werden damit natürlich nicht erfasst, zudem dürften auch Millionen bereits laufender Skylake-Systeme durch mangelnde Pflege seitens deren Nutzer jenes Microcode-Update nicht erhalten. Allerdings scheint der Fehler tatsächlich sehr selten zu sein, so daß die praktischen Auswirkungen eher gering sind.

CPU-World haben in einer CPU-Supportliste seitens Mainboard-Hersteller Gigabyte Desktop-Prozessoren auf Carrizo-Basis entdeckt, welche erstaunlicherweise noch im Sockel FM2+ erscheinen sollen. Dies käme allerdings sehr überraschend, sollen doch alle Carrizo-APUs für den Desktop im neuen Sockel AM4 erscheinen – noch dazu, wo der Support für DDR4-Speicher bei dieser zweiten Carrizo-Generation sowieso die Nutzung eines anderen Sockels nahelegt (wenn nicht gar bedingt). Allerdings deuten die genannten, angeblich Carrizo-basierten Prozessoren Athlon X4 835 & 845 wegen ihrer Nähe zu den Kaveri-basierten Modellen Athlon X4 840 & 850 eher darauf hin, daß es sich hierbei wahrscheinlich um einen einfache Fehler in jener Gigabyte-Supportliste handelt. AMD dürfte sicherlich versucht sein, selbst jene Carrizo-Modelle mit deaktivierter Grafik unter eine neue, abweichende Nummierung zu stellen – und nicht einfach so dem bisherigen APU-Portfolio zuzuschlagen.