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Hardware- und Nachrichten-Links des 12. März 2014

Zum gestern schon erwähnten DirectX-zu-OpenGL Übersetzungs-Layer "ToGL" wäre noch hinzu zu erwähnen, daß jener laut einer Meldung des Tech Reports maximal DirectX 9.0c beherrscht – und damit wenig für die typischen Großprojekte der bekannten Spiele-Publisher geeignet ist, welche heutzutage inzwischen mehrheitlich rein auf DirectX 10/11 setzen. Bei dem Programm geht es wohl eher darum, Indie-Games oder auch ältere Titel beim Sprung auf Linux zu unterstützen. Dies ist auch wertvoll für eine größere Spiele-Basis unter Linux, ersetzt aber natürlich kein Angebot an AAA-Titeln. Wenn Valve mit seinen Linux-basierten Steam Machines wirklich gegen Windows opponieren will, benötigt man allerdings beides – breite Spielebasis und das Angebot der jeweils neuesten AAA-Titel. Vorteilhaft für Valve ist, daß man sein Linux-Engagement aus der sicheren Basis des laufenden Windows-Geschäfts heraus beginnt, man also nicht auf Gedeih und Verderb an den Erfolg der Steam Machines gekoppelt ist und demzufolge eher auf langfristige Erfolge hin arbeiten kann.

Die Marktforscher von IDC sehen für das Jahr 2014 eine Abschwächung des Stückzahlen-Wachstums bei gleichzeitiger Abschwächung des Stückpreises-Rückgangs im Tablet-Markt. Sprich: Die Stückzahlen wachsen nicht mehr so überragend wie in den letzten Jahren, dafür fallen die Durchschnittspreise auch nicht mehr so stark. Letzteres dürfte natürlich auch etwas damit zu tun haben, daß Tablets sich durchaus auch an Computer-Preisen orientieren – und wenn ein gutes Tablet 300 Euro kostet, dies seitens der Konsumenten als gleichwertig bzw. günstig gegenüber einem normalen Notebook für 600 Euro angesehen wird. Diese gefühlte Wertigkeit ermöglicht den Tablet-Herstellern eine gewisse Atempause beim ständigen Tablet-Preisverfall (zwischen dem H1/2011 und dem H1/2013 ging der durchschnittliche Tablet-Preis in Deutschland von 518 auf 356 Euro zurück) – aber die Hersteller sollten dies wirklich nur als Atempause begreifen, denn langfristig werden die Preise allein über die technischen Machbarkeiten gebildet.

Und jene ermöglichen ein Billigst-Tablet zu 38 Euro sowie ein Mittelklasse-Smartphone zu 87 Euro – in den kommenden Jahren dürften für diese Preispunkte dann sogar jeweils noch bessere Geräte realisierbar sein. Spätestens, wenn in einigen Jahren das große Stückzahlen-Wachstum auf dem Tablet-Markt zu Ende ist, werden sich die Tablet-Hersteller harte Preiskämpfe um Marktanteile liefern. Dann werden auch gutklassige Tablets auf Preislagen heruntersinken, welche – wie beim PC – kaum noch Gewinn (außer für faktische Monopolisten wie Intel und Microsoft) übrig lassen. Dieser kommende Preisverfall steht derzeit natürlich auf keiner Rechnung seitens der Hersteller und Marktbeobachter, ist aber eigentlich folgerichtig, wenn man sich die Vielzahl an mitspielenden Herstellern und die teilweise extraorbitenten Gewinnrechnungen einiger Tablets ansieht. Unklar ist allerhöchstens, ob dieser Preisverfall wie bisher über einen längeren Zeitraum kontinuierlich erfolgt oder ob es in einigen Jahren vielleicht echte Preisschlachten geben wird.

Ein beliebtes Gegenargument – auch zur eigenen persönlichen Beschwichtigung – gegenüber den NSA-Enthüllungen ist der Punkt, daß die allumfassende Überwachung letztlich nur dazu dient, einzelne Personen zu erfassen und nachfolgend auszuspähen. Dies geht von der Überlegung aus, daß trotz großer Computerisierung die Geheimdienste ihre Ziele sowohl manuell auswählen als dann letztlich auch alle weiteren Schritte von Menschen entschieden und nur mittels technischer Hilfsmittel durchgeführt werden. Dies ist jedoch weit gefehlt laut den neuesten Snowden-Enthüllungen: Danach setzt die NSA Software ein, welche Überwachungsziele sowohl automatisiert erkennt als auch dann die jeweiligen Überwachungsschritte – bis hin zur Installation von angepassten NSA-Trojanern – automatisiert durchführt. Dies ist sicherlich kaum der übliche Weg bei den Topzielen (aka echten Terroristen), sondern vielmehr ist das augenscheinlich der Weg für die breite Masse. Doch während die Terroristen wenigstens von Menschen überwacht werden, werden die Normalos wohl nur noch von Maschinen überwacht – Maschinen, die keine eigene Fehler erkennen können, aber denen dennoch (in gewissem, aber dehnbarem Rahmen) Macht zur Entscheidung überlassen wird.