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Hardware- und Nachrichten-Links des 12. November 2018

Tom's Hardware bringen eine neue These zu den ausfallenden GeForce RTX 2080 Ti Grafikkarten in Spiel: Laut Auskunft aus Herstellerkreisen soll es sich eher um ein Problem mit der Chip-Verlötung handeln, welches zu fehlerhaften Kontakten führt. Jene Fehler können dabei so geringfügig sein, das selbige erst im laufenden Betrieb auffallen – sprich nachdem sich die Karte mehrfach aufwärmt und wieder abkühlt. Normalerweise hätte dies trotzdem das Qualitätsmanagment bei dem hierfür augenscheinlich betreuten Auftragsfertiger Foxconn herausfinden müssen, dies ist nun aber speziell bei nVidias Founders Edition der GeForce RTX 2080 Ti durchgerutscht. Sollte jene Erklärung zutreffen, dürfte sich diese Problematik voraussichtlich auf gewisse Kartenserien beschränken und kaum ein generelles Problem darstellen. Auch wären dann die Speicherchip-Hersteller Micron & Samsung raus aus der Verantwortung, die erste These von eventuell zu heiß werdenden Speicherchip ergo nichtig. Wie von Tom's Hardware allerdings auch thematisiert, kann hierzu im Endeffekt nur nVidia wirkliche Klarheit schaffen – wobei diesbezüglich der Verdacht existiert, das nVidia jene Thematik einfach lieber aussitzen will.

Bei WCCF Tech hat man sich explizit mit der Battlefield V Performance unter den Minimum-Spezifikationen des Spiels beschäftigt – eine oftmals mißachtete Pflichtübung, welche allerdings auch ganz interessante Aussagen hervorbringen kann. So konnte man nach dem Test mit einem FX-8350 samt einer Radeon HD 7870 (offizielles Minimum ist die Radeon HD 7850 2GB) sagen, das damit gutklassige Frameraten ab 50 fps nur unter den Settings 1280x720 auf "High", 1600x900 auf "Medium" sowie 1920x1080 auf "Medium" zu erreichen sind. Will man mit kleineren Frameraten von durchschnittlich 35 fps auskommen, wäre auch noch 1920x1080 auf "High" möglich – wobei dies dann nur noch die getestete Radeon HD 7870 schaffen würde, die eigentlich abgefragte Radeon HD 7850 2GB wäre dafür doch etwas zu langsam. Damit passen die offiziellen Systemanforderungen zu Battlefield V in der Minimum-Kategorie dennoch ziemlich zielgenau, schließlich sind Minimum-Anforderungen in aller Regel für niedrigere Auflösungen á 1280x720 gedacht. Im übrigen läßt sich aus diesen Messungen dann auch die Interpolation ableiten, das für 35 fps unter 1280x720 auf "Medium" grob noch Radeon HD 7770, Radeon R7 250X, Radeon R7 360, Radeon RX 550, GeForce GTX 650 Ti, GeForce GTX 750 sowie GeForce GT 1030 GDDR5 ausreichend sein sollten.

Hardwareluxx haben versucht, den Overclocking-Sweetspot für den Coffee Lake Refresh zu ermitteln. Jener liegt – obwohl der benutzte Core i9-9900K stabil 5.1 GHz erreichen konnte – bei 4.9 GHz und damit auf dem Niveau der originalen Coffee-Lake-Prozessoren. Wahrscheinlich ist dies also eher Prozeß-bedingt und hängt weder von CPU-Generation noch vorliegendem CPU-Die ab. Im Overclocking-Sweetspot sind Verbrauch und CPU-Temperatur natürlich dennoch erhöht, es handelt sich hierbei also keinesfalls um einen Energieeffizienz-Sweetspot. Nur zieht oberhalb von 4.9 GHz der Stromverbrauch dann bemerkbar davon, genauso gehen die CPU-Temperaturen dann auch in Bereiche, wo eine Taktratendrosselung aus thermischen Gründen kurz bevorsteht. Interessant sind daneben die gemessen Verbrauchswerte an sich, weil jene bestätigen, das der Prozessor auch ohne AVX-Einsatz problemlos klar oberhalb seiner TDP zulangt: 138 Watt Package-Power auf 4.7 GHz, 173 Watt auf 5.0 GHz und 207 Watt auf 5.1 GHz. Das benutzte Asus-Mainboard regelt hierbei augenscheinlich sehr viel intern (und außerhalb der Intel-Spezifikation), denn es gibt auf diesem nur ein absolutes Stromverbrauchs-Maximum einzustellen, welches angesichts von 210 Watt für Sekundenbruchteile jedoch nur für absolute Leistungsspitzen Geltung erlangt.

Gemäß der DigiTimes (via WinFuture) befürchten die taiwanesischen PC-Hersteller weiterhin zurückgehende PC-Geschäfte im vierten Jahresquartal 2018 – und dies trotz eigentlich eines anziehenden Bedarfs mit regulär der Aussicht auf ein mal wieder positives PC-Geschäft. Aber Intels 14nm-Lieferschwäche soll den PC- und Teile-Herstellern hier einen erheblichen Strich durch die Rechnung machen, wobei man sich bisher noch mittels Lagerbeständen gut über Wasser gehalten hatte. Jene sind jetzt aber aufgebraucht, womit Intels unzureichende Nachlieferungen nunmehr auch bei den PC-Herstellern voll durchschlagen respektive für einen Geschäftsrückgang im Jahresschlußquartal im sogar zweistelligem Bereich sorgen sollen. Dies sind unfeine Aussichten, gerade angesichts des Bedarfs, welcher wie gesagt in die genau umgekehrte Richtung geht. Andererseits dürfen sich viele PC-Hersteller hier auch an die eigene Nase fassen, das man AMDs Zen-basierten Angeboten nicht schon längst mehr Platz im Angebotsportfolio gegeben hat, womit man diese Lieferschwäche auf Intel-Seite jetzt hätte auffangen können. Den PC-Herstellern, welche dies in weiser Voraussicht schon getan haben, ist viel Umsatz und damit der bestmögliche Gang durch diese geschäftlich schwierige Zeit zu wünschen.

Nochmals die DigiTimes (nochmals via WinFuture) notieren zudem die Anstregungen der taiwanesischen Auftragsfertiger zur Diversifikation ihrer Fertigung, um den Auswirkungen des US/China-Handelskriegs zu trotzen. Interessant ist hierbei die Klarstellung, das die US-Importzölle (derzeit 10%, ab 1. Januar 2019 dann aber gleich 25%) primär für Desktops & Server gelten, nicht aber für Notebooks, AiOs und Smartphones. Dennoch versuchen die taiwanesischen Auftragsfertiger lieber gleich alles irgendwie besser zu verteilen, da man schließlich nie wissen kann, wann die nächste Eskalationsstufe in diesem Handelskrieg erfolgt. Wie vorauszusehen war, geht allerdings keine der bisher in China stehenden Fertigungen nunmehr in die USA, sondern man entzieht sich den US-Importzöllen primär durch die Produktionsverlagerung in andere Länder – zurück nach Taiwan, oder auch auf die Philippinen, Indonesien, Vietnam sowie Mexiko. Meistens werden dabei bereits bestehende Unternehmensanlagen benutzt, welche hierfür schlicht ausgebaut werden. Nichtsdestotrotz kostet so etwas erheblich an Zeit, erst in 1-2 Jahren wird die Fertigung wirklich umgelagert sein. In der Zwischenzeit werden die entsprechenden Produkte teurer für US-Käufer, was aber normalerweise keinerlei Auswirkungen auf europäische Hardware-Käufer haben sollte.