Leicht früher als erwartet hat AMD die Ryzen 5000G APU-Serie für Desktop-PCs offiziell vorgestellt, VideoCardz zeigen die hierzu von AMD aufgestellten Präsentationsfolien mit den Modell-Spezifikationen sowie einem (AMD-eigenen) Performance-Vergleich. An den Prozessoren-Spezifikationen dieser Cezanne-basierten Zen-3-APUs mit Vega-iGPU ändert sich gegenüber den vorab geleakten Informationen nichts, weiterhin fehlend ist ein Listenpreis – was seine Erklärung schlicht darin hat, das AMD die Ryzen 5000G Serie derzeit ganz offiziell nur für OEM-Hersteller vorsieht. Allerdings hat AMD beispielsweise laut Andreas Schilling @ Twitter genauso auch ganz offiziell bekanntgegeben, dass die Ryzen 5000G Serie später im Jahr auch noch im regulären Retailhandel antreten wird.
Abst. | Kerne | Takt | L2+L3 | TDP/PPT | Kühler | iGPU | Liste | Release | |
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Ryzen 9 5950X | Vermeer | 16C/32T | 3.4/4.9 GHz | 8+64 MB | 105/142W | keiner | keine | $799 | 5. Nov. 2020 |
Ryzen 9 5900X | Vermeer | 12C/24T | 3.7/4.8 GHz | 6+64 MB | 105/142W | keiner | keine | $549 | 5. Nov. 2020 |
Ryzen 9 5900 | Vermeer | 12C/24T | 3.0/4.7 GHz | 6+64 MB | 65/88W | OEM-Modell | keine | rein OEM | 12. Jan. 2021 |
Ryzen 7 5800X | Vermeer | 8C/16T | 3.8/4.7 GHz | 4+32 MB | 105/142W | keiner | keine | $449 | 5. Nov. 2020 |
Ryzen 7 5800 | Vermeer | 8C/16T | 3.4/4.6 GHz | 4+32 MB | 65/88W | OEM-Modell | keine | rein OEM | 12. Jan. 2021 |
Ryzen 7 5700G | Cezanne | 8C/16T | 3.8/4.6 GHz | 4+16 MB | 65/88W | OEM-Modell | Vega 8 | (derzeit) rein OEM | 13. April 2021 |
Ryzen 5 5600X | Vermeer | 6C/12T | 3.7/4.6 GHz | 3+32 MB | 65/88W | Wraith Stealth | keine | $299 | 5. Nov.2020 |
Ryzen 5 5600G | Cezanne | 6C/12T | 3.9/4.4 GHz | 3+16 MB | 65/88W | OEM-Modell | Vega 7 | (derzeit) rein OEM | 13. April 2021 |
Ryzen 3 5300G | Cezanne | 4C/8T | 4.0/4.2 GHz | 2+8 MB | 65/88W | OEM-Modell | Vega 6 | (derzeit) rein OEM | 13. April 2021 |
Hierzu wird teilweise der spöttische Vergleich zur Ryzen 4000G Serie gezogen, welche letztlich nie in den Retailhandel fand. Laut unserer damaligen Berichterstattung hatte AMD dies damals jedoch nicht versprochen bzw. bezog sich eher auf die Ryzen 4000G PRO Modelle – welche nachfolgend auch tatsächlich im Einzelhandel hier und da angeboten wurden. Heuer nun gilt AMDs Versprechen explizit der Normal-Serie – was bedeutet, dass AMD noch irgendwann deren Marktstart für das Retail-Segment anzukündigen genauso wie deren Listenpreise zu verkünden hat. Bis dahin wird es diese APUs tatsächlich nur in Form von Komplett-PCs geben – sofern AMD selbige Chips überhaupt liefern kann. So werden die zum Jahresanfang angekündigten OEM-Modelle "Ryzen 7 5800" sowie "Ryzen 9 5900" laut der PC Games Hardware gerade jetzt erst real verfügbar.
Die ComputerBase hat im Zuge der Vorbereitung von Benchmarks zum SAM/rBAR-Feature beachtbare Treiberverbesserungen bei AMD zwischen den Treiber-Versionen 21.1.1 und 21.3.2 auf einer Radeon RX 6800 XT festgestellt: Ohne SAM-Feature ging es um +2,3% nach oben, mit SAM-Feature sogar +3,3% (SAM war hierbei auch bei den Messungen mit der älteren Treiber-Version aktiviert). Dies ist natürlich nicht die Welt, aber nur für ein paar Treiber-Versionen bzw. innerhalb von drei Monaten erzielt auch nicht schlecht – vor allem weil es für ein größeres Testfeld mit 14 Spiele-Titeln gilt, wovon sich logischerweise nicht jeder bewegt. Zusammengenommen mit SAM führt dies zu einem dann schon bemerkbaren Performance-Anstieg: Wenn man zum Jahresanfang ohne SAM getestet hätte und jetzt auf aktualisierten Treiber mit SAM, dann ergibt sich eine gesamte Differenz von +6,3%. Und dies hilft in jedem Fall weiter – gerade der Radeon RX 6800 XT, welche unter den letzten Benchmarks die GeForce RTX 3080 teilweise schon eingeholt hat (obwohl dies zu Launch-Zeiten genau anders herum aussah).
21.1.1 | 21.3.2 | |
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Radeon RX 6800 XT – ohne SAM | 100% | 102,3% |
Radeon RX 6800 XT – mit SAM | 102,9% | 106,2% |
gemäß den Bechmarks der ComputerBase unter 14 Test-Spielen auf der WQHD-Auflösung |
In einem Vorausblick auf die kommenden (mal wieder rekordverdächtigen) Quartalszahlen hat nVidias CFO Colette Kress eine neue Wasserstandsmeldung zu Nachfrage & Lieferbarkeit von nVidia-Chips abgegeben (maschinelle Übersetzungs ins Deutsche). Dabei erwartet nVidia in der Tat sogar ein Umsatzwachstum über das erste Quartal hinaus – was bedeutet, dass nVidia im weiteren Jahresverlauf sehr wohl mehr Chips zum Ausliefern zur Verfügung haben wird. Dennoch erwartet nVidia, dass die Nachfrage das Angebot weiterhin übersteigt – trotz der wie gesagt steigende Lieferkapazitäten. Dummerweise erwartet nVidia das Anhalten dieses Zustands für einen Großteil dieses Jahres – womit die (schlechte) Liefer-Situation mindestens bis ins dritte Quartal 2021 hineingeht, eventuell sogar ins vierte Quartal.
Overall demand remains very strong and continues to exceed supply while our channel inventories remain quite lean. We expect demand to continue to exceed supply for much of this year. We believe we will have sufficient supply to support sequential growth beyond Q1.
Quelle: nVidias CFO Colette Kress am 12. April 2021 (maschinelle Übersetzungs ins Deutsche)
Dies ist somit zwischen den Zeilen die ehrliche Aussage, dass es keinenfalls nur noch den Jahresanfang 2021 braucht, um aus dem gröbsten herauszukommen – sondern dass das Jahr 2021 maßgeblich betroffen ist. Somit kann man sich schon glücklich schätzen, wenn diese Prognose überhaupt eingehalten wird, tatsächlich irgendwann vor Jahresschluß ein "normaler" Zustand erreicht werden kann und diese Problematik nicht noch mit ins Jahr 2022 hinübergeschleppt wird. Dabei gibt es aus der weiteren Hersteller-Industrie durchaus unterschiedliche Signale – darunter auch solche, welche die Chipliefer-Problematik auch ins Jahr 2022 hineingehen sehen. Noch ist dies nur eine Minderheiten-Meinung, aber da die vorherigen Prognosen wie bekannt ins Wasser gefallen, muß man durchaus alle Möglichkeiten ins Auge fassen (Ähnlichkeiten zum Verlauf der Corona-Krise/Politik mögen vorhanden sein, sind aber tatsächlich rein zufällig).