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Hardware- und Nachrichten-Links des 13./14. Dezember 2014

Die PC Games Hardware fasst zusammen, was AMD kürzlich im Interview mit TweakTown gesagt hat – bzw. eher nicht gesagt hat. Denn zum einen soll es keine weiteren Preissenkungen des aktuellen AMD Grafikkarten-Portfolios geben – was man aber gar nicht anders sagen kann, zukünftige Preissenkungen anzukündigen verdirbt schließlich immer das aktuelle Geschäft. Entweder man führt eine Preissenkung (jetzt) durch, oder aber man wird immer jegliche Preissenkungen in der Zukunf abstreiten, ganz egal ob dann doch eine kommen mag. Und zum anderen wollte AMD natürlich keinerlei Gerüchte über kommende Grafikkarten – gefragt wurde speziell nach der Radeon R9 390X – kommentieren, was aber genauso übliche Herstellerstrategie ist: So lange das neue Produkt noch nicht da ist, wäre es grundverkehrt, die Verkäufe des aktuellen Portfolios durch zu viele Zukunftsinformationen zu unterminieren. Solcherart Fragen an einen Hersteller zu stellen, könnte man heutzutage fast schon unter "Umweltverschmutzung" einordnen, da unnötig Bits & Bytes vollgeschrieben werden bzw. Strom dafür verbraucht wird.

Der Planet 3DNow! berichtet über einen Fall von schlechter SSD-Performance unter Windows 8, bei welchem am Ende das Powermanagment des SATA-Controllers als Übeltäter entlarvt werden konnte. Jenes schickte die SSD zu oft in irgendwelche tiefen Stromsparmodi, was aber angesichts des Einsatzorts "Desktop" vollkommen unnötig war und zu einer bemerkbar schlechteren SSD-Performance unter Windows 8 führte – unter Windows 7 lief das ganze dagegen so wie gewohnt. Ein wenig unsicher ist allerdings noch, ob der eigentliche Fehler nicht in den Chipsatz-Treibern des benutzten AMD 870 Chipsatzes liegt, da von Intel-Systemen dieses Verhalten bisher nicht bekannt ist. Prinzipiell kann man diesen Punkt aber im Hinterkopf behalten – und wenn die eigene SSD eine ähnlich unterdurchschnittliche Performance aufzeigt, sich wieder daran erinnern, daß es hierfür einen Lösungsansatz gibt. Falls das ganze wirklich nur bezogen auf den genannten AMD-Chipsatz auftritt, wäre es natürlich AMDs Job, dieses Problem mittels eines zukünftigen Treibers zu beheben.

Über anderes Mainboard-Ungemacht berichten Heise: So hat Intel seinen eigenen SATA-Treiber "Rapid Storage Technology Enterprise" (RSTe) für den X99-Chipsatz für Haswell-E Prozessoren kommentarlos zurückgezogen, auch bei den Mainboard-Herstellern ist dieser nicht mehr zu finden. Der ersatzweise angebotene frühere RST-Treiber (ohne "e" für "Enterprise") unterstützt allerdings nur 6 der 10 SATA3-Ports, die restlichen vier SATA3-Ports werden dann mittels des Windows-Standardtreibers angebunden. Das Problem daran ist, daß quer über die unterschiedlichen Treiber kein RAID mehr möglich ist – man also beim Einrichten eines RAIDs darauf achten muß, daß man diese sechs Festplatten erwischt, welche vom Intel-Treiber erfasst werden. Der Grund für den ganzen Schlamassel liegt wohl nur darin, daß die ursprüngliche Treiberversion den (nur für SSDs relevanten) Trim-Befehl unter RAID0 nicht unterstützt – ob dafür gleich die komplette Streichung dieses Treibers nötig war, bleibt zu bezweifeln. Zu hoffen wäre hingegen, daß Intel in absehbarer Zeit einen neuen RSTe-Treiber auflegt, womit wieder mit demselben Intel-Treiber alle 10 SATA3-Ports des X99-Chipsatzes nutzbar sind.

Wie Golem und die Telepolis vermelden, wird Google seinen Dienst "Google News" in Spanien ab dem 16. Dezember abschalten, um dem ab 1. Januar 2015 in Kraft tretenden spanischen Leistungschutzrecht zu entgehen. Jenes ist deutlich härter gefasst als das bundesdeutsche Leistungschutzrecht, da es keinerlei Möglichkeit einer friedlichen Einigung zwischen Verleger und News-Aggregatoren gibt, sondern vielmehr ein (nicht verzichtbarer) Vergütungsanspruch definiert wird. Google wird das ganze womöglich aber sogar eher dankend sehen, ergibt sich hierbei doch die Chance, auf einem nicht so bedeutsamen Markt mal wirklich die Zähne zu zeigen – als Warnung für all die anderen, die ihre nationalen Leistungsschutzrechts wirklich gegenüber Google durchsetzen wollen. Ob dies auch verstanden wird, steht auf einem anderen Blatt – viele Presseverlage haben Google als Verursacher der allgemeinen Branchenkrise auserkoren und werden sich sehr schwer damit tun, dieses Weltbild abzulegen. Google kann den Streit allerdings länger durchstehen, als letzte Möglichkeit könnte man "Google News" rein nur auf google.com setzen, allein über die Geolokalisierung (sowie die oft vergessene Erkennung der Nutzersprache) kommt dabei fast automatisch dasselbe raus wie bei einem nationalen Angebot von "Google News".

Seitens der TU Dresden kommt eine Studie, welche den Einfluß von Werbebuchungen auf die Darstellung von großen Unternehmen im Spiegel und im Focus untersucht. Hierzu gibt es eine landläufige Stammtischmeinung, welche auf der anderen Seite gern wieder auch als reine Verschwörungstheorie abgetan wird – Fakten zu dieser Frage sind dagegen selten und werden nun hiermit geliefert. Und um das Ergebnis der Studie ohne jede Änderungen wiederzugeben: Als zentrales Ergebnis zeigt sich, dass über Unternehmen sowohl im Spiegel als auch im Focus erstens häufiger, zweitens freundlicher, drittens mit mehr Produktnennungen berichtet wird, je mehr Anzeigen diese Unternehmen schalten. Was natürlich nicht sein dürfte und eher der Anlaß für Überprüfungen gegenüber diesen beiden Magazinen sein sollte – immerhin handelt es sich hierbei nicht um das Wurstburger Käseblatt, sondern zwei führende Massenmedien. Andererseits ist bei Vermischung von Inhalt und Werbung das Kind inzwischen derart tief in den Brunnen gefallen, daß da wohl nichts mehr zu retten ist. Schade ist dies nur für anständig arbeitende Publikationen, denn wer bei diesem Spiel nicht mitmacht, der sieht sich bezüglich seiner Einnahmen klar hinten dran.