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Hardware- und Nachrichten-Links des 14. Juli 2015

HT4U berichten zur Markteinführung der Radeon R9 Fury: Augenscheinlich hat AMD den offiziellen Marktstart nicht vom 14. Juli verschoben, sondern diesen Termin beibehalten – nur der Termin für die Freigabe der Berichterstattung wurde auf den 10. Juli vorverlegt. Da inzwischen kein weltbewegendes IT-Ereignis stattgefunden hat, dem AMD unbedingt zuvorkommen musste, erstaunt die Vorgehensweise nun aber noch einmal mehr – mit dem regulären Launch am 14. Juli hätte den Hardware-Testern mehr Zeit zur Verfügung gestanden, um den Launch zugunsten von AMD noch breiter auszuwälzen. Und am Ende ergibt sich mit dem 14. Juli nun augenscheinlich noch nicht einmal eine vernünftige Lieferfähigkeit: Die Karten werden zwar gelistet, der früheste angegebene Liefertermin liegt gerade einmal beim 21. Juli für die reguläre Sapphire-Version bzw. beim 23. Juli für die OC-Version von Sapphire. Bei den Kartenherstellern ist inzwischen wenigstens noch PowerColor hinzugekommen – von HIS, MSI, PowerColor oder XFX wissen HT4U hingegen zu berichten, daß da frühestens in 2-3 Wochen mit Mustern zu rechnen ist. Diesen Fall gilt es weiter zu beobachten, denn ohne eine breite Verfügbarkeit ist natürlich auch keine Arbeit am noch etwas zu hoch liegendem Preis der Radeon R9 Fuy machbar.

Als Nachtrag zum Thema des Pumpenfiepen-Silentmods der Radeon R9 Fury X: Foto und Diagramm wurden noch vor einer weiteren kleineren Maßnahme aufgenommen, welche allerdings erst den wirklich als "silent" zu bezeichnenden Endzustand ergab: Die Wasserpumpe wurde elektrisch noch um ~10% gedrosselt, was das Pumpenfiepen zum einen im Spektrum auf ~1,7 kHz verschiebt und zum anderen nochmals im subjektiven Hörempfinden herunterdreht. "andill" beschreibt in zwei weiteren Forenpostings den Weg zu dieser Erkenntnis bzw. das Verhalten der Wasserpumpe mit weniger Spannung: No.1 und No.2. Hiermit ist dann der letzte Punkt gefunden worden, welcher zur Reduzierung des Pumpenfiepens bei der Radeon R9 Fury X beiträgt – und auch bei diesem Punkt gilt, daß jener für sich allein nicht durchschlagend wirkt, nur alle Punkte zusammen zum (leisen) Gesamtergebnis führen. Man kann klar konstatieren, daß die von AMD eingekaufte Wasserpumpe schlecht ausgesucht und dann auch in der Produktion schlecht ausgeführt war – wenn AMD, was ja nun das propagandierte Ziel war, mit der Radeon R9 Fury X eine wirkliche Silent-Lösung auflegen wollte. Es erscheint zudem kaum möglich, dies im industriellen Maßstab mit dieser vorliegenden Wasserpumpe zu fixen – dafür müsste AMD wohl eine generell andere Wasserpumpe für eine regelrecht zweite Revision der Radeon R9 Fury X einkaufen.

Laut Hardwareluxx wird Intel bei der Skylake-Architektur und dessen Refresh "Kaby Lake" wieder auf den integrierten Spannungswandler verzichten, welcher ab der Haswell-Architektur mit auf dem Prozessoren-Trägermaterial sitzt – ab der "Ice Lake" Generation sollen die CPU-Spannungswandler wieder auf dem Mainboard selber plaziert werden. Im übrigen deuten einige aus der Information, daß "Ice Lake" die übernächste Intel-Generation sein soll, daß demzufolge das eigentlich an dieser Stelle geplante "Cannonlake" (Intels erste 10nm-Generation) damit abgesägt sein solle. Dies wäre denkbar – eine einfachere Deutung dieser Information wäre jedoch, daß die Festlegung "übernächste Generation" noch getroffen wurde, bevor Intel überhaupt den (nachträglich zwischengeschobenen) Refresh "Kaby Lake" aus der Taufe gehoben hat. Dann würde "Ice Lake" schlicht die zweite Intel-Generation in der 10nm-Fertigung sein – und damit in dem Sinne auch eine neue Architekturstufe, denn bei Intel folgt nach der Umstellung auf eine neue Fertigung in der Nachfolge-Generation immer eine neue Architektur (selbst wenn bei Intel zuletzt kaum noch echte Unterschiede zwischen "neuen" Architekturen und Refresh-Generationen auszumachen waren).

Für richtig viel Ärger sorgen derzeit zwei der immer schon größten Sorgenkinder aus Sicht der IT-Sicherheit: Java & Flash: Im Fall einer derzeit offenen Lücke bei Java empfiehlt sogar Hersteller Oracle inzwischen, die Browser-Integration von Java vorerst abzuschalten – im Fall der inzwischen gefixten neuen Sicherheitslücke in Flash hat Firefox-Hersteller Mozilla die Browsererweiterung auf seine rote Liste gesetzt und führt Flash somit nur noch nach expliziter Nutzerzustimmung aus (vorher vollautomatisch). In beiden Fällen wird bzw. gibt es Patches, in beiden Fällen gilt aber auch: Nach der heutigen Sicherheitslücke ist vor der nächsten – beide Programme kommen aus diesem generellen Schlamassel wohl nie wieder heraus, haben augenscheinlich konzeptionelle Schwächen in Fragen der IT-Sicherheit. Bei Flash kann man darauf hoffen, daß in absehbarer Zeit HTML5 diese komplette Funktionalität übernimmt. Bei Java müssen eigentlich die Software-Programmierer von in Java geschriebenen Programmen zusehen, generell davon wegzukommen – was allerdings ein lange Jahre dauernder Prozeß werden wird.

Aus Nutzersicht gilt dagegen die einfache Regel, Java und Flash nur dann einzusetzen, wenn es gar nicht anders geht: Insbesondere bei Java kann man immer mal schauen, ob es nicht alternative Programme mit gleicher Funktionalität gibt, die eben nicht in Java geschrieben sind. Flash wird dagegen fast nur für Internet-Werbung oder Videoabspielen im Internet eingesetzt – letztere Funktionalität kann jedoch gut von HTML5 übernommen werden bzw. versucht YouTube inzwischen schon standardmäßig, HTML5 vorzuziehen (die Video-Webseiten müssen es halt anbieten – so wie es YouTube macht). Die größte Unsicherheit besteht hier allerdings auch nicht bei Nutzern, die sich selber zu helfen wissen – sondern bei Nutzern ohne größere PC-Kenntnisse, welche schon vom nicht-automatischen Patch-Prozeß bei Adobes Flash-Player vor größere Hürden gestellt werden. Internet-Kriminellen wird somit bestmöglich seitens Adobe in die Hände gespielt, da aufgrund der Schwierigkeiten dieses Update-Prozesses zu vermuten ist (Einzelfälle aus der Praxis bestätigen dies), das bei vielen Normal-Nutzern noch nicht einmal die aktuellen Flash-Versionen aktiv sind. Um diesen Normal-Nutzern wirklich zu helfen, müssten in der Tat Java und Flash generell verschwinden, die Sicherheits-Ärgernisse mit diesen beiden Programmen überwiegen jeden Nutzen.