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Hardware- und Nachrichten-Links des 14. Juli 2020

Twitterer Rogame notiert (angebliche) Taktraten einer GA102-Grafikkarte – ohne Kennung, um welche Chip-Variante mit welcher Hardware-Abspeckung es sich dabei handeln soll. Jene GA102-Karte soll mit einem Chiptakt von 1485/1740 MHz (Base/Boost) antreten, was nun nicht besonders aufregend klingt. Gegenüber der GeForce RTX 2080 Ti in der FE-Ausführung wäre dies gerade einmal ein Taktratengewinn von +10% beim Basetakt sowie +6,4% beim (durchschnittlichen) Boost-Takt. Eingerechnet werden müsste hier eigentlich noch der Punkt, dass sich gerade die GeForce RTX 2080 Ti bei ihren realen Taktraten klar oberhalb der nVidia-Vorgaben bewegt – aber natürlich ist nicht klar, wie dies beim GA102-Chip aussieht. In jedem Fall wäre nVidia auf diesen Taktraten gezwungen, eher in Richtung von mehr Hardware-Einheiten sowie eines beachtbaren IPC-Sprungs zu arbeiten, um wenigstens +35% Mehrperformance (oder mehr) aus der Ampere-Generation im Gaming-Bereich herauszuholen. Andererseits ist mangels Quellenangabe unklar, ob hier nur ein Rauschen im Wald, eventuell die (zu niedrigen) Taktraten einer Vorserien-Karte oder ein anderer Hinderungsgrund vorliegt, sprich wie ernst dieses Gerücht letztlich zu nehmen ist.

nVidia Ampere GA102 clocks
One of variant has:
1485 MHz base clock
1740 MHz boost clock
that's +135 MHz/+195 MHz over 2080 Ti
and +135 MHz/+105 MHz over 2080 Ti FE
I don't know how much headroom is there for GPU Boost.

Quelle:  Rogame @ Twitter am 13. Juli vom 2020

Igor's Lab haben sich mit nVidias neuem 12-Pin-Stromstecker beschäftigt, welche die chinesische Technologie-Firma FCPowerUp (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) in einem Artikel ausbreitet. Laut Igor's Lab wurde jener Stecker schon vor ein paar Monaten in Kreisen der Netzteil-Hersteller diskutiert, ergo ist das ganze augenscheinlich mitnichten nur ein bloßes Gerücht. Der neue Stecker selber bietet schlicht mehr Stromdurchsatz, bis zu 9,5 Ampere pro Pin sind möglich, der Stecker müsste ergo 400 Watt (und eventuell mehr) aushalten können. Im Endeffekt handelt es sich um einen Ersatz der bisherigen 6- und 8-Pin-Stecker (samt Kabel offiziell zugelassen für 75 bzw. 150 Watt), welche für leistungsfähige Grafikkarten oftmals in doppelter Ansatz benutzt werden müssen. An dem Punkt, wieviel Strom NextGen-Grafikkarten maximal ziehen können, ändert jener neue Stecker allerdings nichts, denn extraorbitante Lasten waren auch bisher schon schlicht über gleich drei 8polige Stromstecker realisierbar.

Die eigentliche Frage hierzu ist somit eher, wie schnell nVidia den neuen Stecker durchsetzen will – denn natürlich muß den Netzteil-Herstellern Gelegenheit gegeben werden, ihre Netzteil-Kabelbäume anzupassen. Laut dem Artikel von FCPowerUp sieht es klar danach aus, als solle schon die kommende (Ampere-basierte) "GeForce 30" Grafikkarten-Serie mit diesen Steckern (zumindest teilweise, sprich bei den FE-Modellen) ausgerüstet werden. Insbesondere wegen der augenscheinlich kurzen Vorlaufzeit wäre dies sicherlich sehr suboptimal für die Netzteil-Hersteller, welche über diesen Punkt wohl erst in diesem Frühling informiert wurden sind. Andererseits wird es sicherlich eine jahrelange Übergangszeit geben müssen, da sich kaum jemand nur für eine neue Grafikkarte auch gleich noch ein neues Netzteil einbaut. Ergo geht es wohl sowieso nur über den Weg, sich anfänglich mit Adaptern zu behelfen – auch wenn es langfristig natürlich darauf hinauslaufen soll, dass die Netzteile gleich selber mit einem solchen 12poligen Stromstecker aufwarten können.

In unserem Forum wird über einen neuen AMD-Grafikchip "Navy Flounders" berichtet, welcher in einem Linux-Treiber entdeckt wurde. Selbige sind derzeit eine gute und sogar ziemlich verläßliche Quelle für neue AMD-Hardware – weswegen AMD augenscheinlich nicht mehr mit gut zuordenbaren Codenamen wie "Navi 21" arbeitet, sondern mit neuen Codenamen aus Eigenworten, welche keine umgehende Zuordnung erlauben. Allerdings sieht es ganz danach aus, als wäre "Navy Flounders" kleiner als "Sienna Cichlid", weil ersterer wieder nur 2 SDMA-Engines trägt, letzterer hingegen (als einziger AMD-Chip bisher) gleich 4 SDMA-Engines. Man kann hier durchaus die Zuordnung "Sienna Cichlid = Navi 21" und "Navy Flounders = Navi 23" vermuten – möglich ist aber auch die Zuordnung "Navy Flounders = Navi 22", wovon Twitterer Komachi ausgeht. Leider läßt sich derzeit noch nicht mehr als dem aktuellen Linux-Treiber herauslesen, da zumeist nur der neue Codename notiert wurde, für welchen dann allerdings der Treibercode für "Sienna Cichlid" zweitverwendet wird – was zumindest darauf hinzeigt, dass es sich hierbei um dieselbe Technologie-Klasse handelt. Eventuell zeigen sich in zukünftigen Linux-Treibern weitere Unterschiede zwischen den drei Grafikchips der Navi-2X-Generation.

case CHIP_NAVY_FLOUNDER
The gfx version of navy_flounder is 10.3, identical to sienna_cichlid, follow the way of sienna_cichlid.
Sienna_cichlid has four sdma instances, but other chips don't.
Navy_Flounder has the same sdma IP version with sienna_cichlid, and it has 2 sdma controllers.

Quellen:  'tEd' & 'Berniyh' im 3DCenter-Forum: Posting #1 & Posting #2, jeweils am 14. Juli 2020

AMD hat wie erwartet am Dienstag-Abend die "Ryzen Threadripper Pro 3000WX" Serie an HEDT-Prozessoren für den Workstation-Einsatz vorgestellt. Selbige Prozessoren weisen gegenüber den bekannten Threadripper-3000-Prozessoren zwar etwas niedrigere Taktraten auf, bieten dafür allerdings Pro-Support, ein verdoppeltes Speicherinterface und eine verdoppelte Anzahl an PCI Express 4.0 Lanes. Dafür erhalten die Threadripper-Pro-Prozessoren dann auch extra Mainboards mit dem WRX80-Chipsatz – welcher bereits im letzten August genannt wurde, seitdem aber nie wieder in Einscheinung trat. Dies trifft auch auf den seinerzeit genannten TRX80-Chipsatz zu, welcher womöglich mal für eine Consumer-Variante dieser Threadripper-Prozessoren mit 8-Kanal-Speicherinterface gedacht war. Denn die neuen Threadripper-Pro-Modelle wird es letztlich nur für OEMs geben (derzeit exklusiv für Lenovo), womit auch kein offizieller Listenpreis genannt wurde und somit der direkt preisliche Vergleich zum regulären Threadripper-Portfolio entfällt.

Kerne Taktraten L2+L3 Speicher PCIe-Lanes TDP Preis Release
Ryzen Threadripper 3990X 64C/128T 2.9/4.3 GHz 32+256 MB 4Ch. DDR4/3200 PCIe 4.0 x64 280W 3990$ 7. Febr. 2020
Ryzen Threadripper Pro 3995WX 64C/128T 2.7/4.2 GHz 32+256 MB 8Ch. DDR4/3200 PCIe 4.0 x128 280W rein OEM 14. Juli 2020
Ryzen Threadripper 3970X 32C/64T 3.7/4.5 GHz 16+128 MB 4Ch. DDR4/3200 PCIe 4.0 x64 280W 1999$ 25. Nov. 2019
Ryzen Threadripper Pro 3975WX 32C/64T 3.5/4.2 GHz 16+128 MB 8Ch. DDR4/3200 PCIe 4.0 x128 280W rein OEM 14. Juli 2020
Ryzen Threadripper 3960X 24C/48T 3.8/4.5 GHz 12+128 MB 4Ch. DDR4/3200 PCIe 4.0 x64 280W 1399$ 25. Nov. 2019
Ryzen Threadripper Pro 3955WX 16C/32T 3.9/4.3 GHz 8+64 MB 8Ch. DDR4/3200 PCIe 4.0 x128 280W rein OEM 14. Juli 2020
Ryzen Threadripper Pro 3945WX 12C/24T 4.0/4.3 GHz 6+64 MB 8Ch. DDR4/3200 PCIe 4.0 x128 280W rein OEM 14. Juli 2020