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Hardware- und Nachrichten-Links des 14. Mai 2018

Golem vermelden ein erstes Lenovo-Notebook mit einem Prozessor aus Intels "Cannon Lake" Generation. Die ersten Intel-Prozessoren in der 10nm-Fertigung sollen bekannterweise nur noch zu Testzwecken erscheinen, zählen bei Intel auch nicht mehr unter "Massenware" – womit die Intel-Aussage zu einer 10nm-Massenfertigung erst im Jahr 2019 sich dann eher auf die nachfolgende "Ice Lake" Generation beziehen. Nichtsdestotrotz stellt Intel derzeit Cannon Lake schon in Kleinserie her – zu irgendetwas zählbarem muß diese 10nm-Testfertigung dann am Ende ja auch führen. Allerdings dürfte es nicht dafür reichen, besonders viele von solcherart Notebooks aufzulegen – nicht auszuschließen, das jenes Lenovo-Notebook für eine längere Zeit allein am Markt steht. Den ganz großen Vorteil dürfte jenes Lenovo-Notebook zudem auch nicht aus der 10nm-Fertigung ziehen können, da mittels der verbauten extra AMD-Grafiklösung (da der verbaute Cannon-Lake-Prozessor ohne integrierte Grafik daherkommt) der größte Teil der 10nm-Ersparnis wieder weggehen sollte.

Nochmals Golem notieren die Vorstellung von Ryzen Pro Mobile sowie entsprechender Notebook-Serien seitens Dell, HP und Lenovo. Die neuen Prozessoren stellen dabei schlicht die Business-Varianten von Raven Ridge dar und sind diesbezüglich Wiedergänger der Consumer-Modelle, sprich es gibt die gleiche Hardware-Konfiguration und die gleichen Taktraten. Bemerkenswert ist hierbei, das erstmals für AMD alle drei großen Hersteller von Business-Notebooks dabei sind – und dies in einem Markt, wo AMD bislang eher schwer Fuß gefasst hatte bzw. die Hersteller sich generell nur eher langsam bewegen. Augenscheinlich ist Dell, HP und Lenovo die doch sehr positive Stimmungslage zu Raven Ridge jedoch nicht entgangen, worauf man nunmehr nicht beiseite stehen will. Jetzt hängt es am Konsumenten (bzw. in diesem Fall primär den IT-Einkäufern), jene Angebote auch zu goutieren – es wäre um so schlechter für AMD, wenn man nun für eine gute dargebotene Leistung nicht entsprechend belohnt werden würde.

Seitens des Blockchain-Cloud-Anbieters Sia kommt eine größere Betrachtung zum Stand des Crypto-Minings. Hierbei bricht man eine starke Lanze zugunsten von ASIC-Minern auch außerhalb von Bitcoin – die grundlegende These ist, das sich langfristig gesehen letztlich keine Crypto-Währung dagegen wehren kann, spezialisierte Beschleuniger immer besser als General-Purpose-Ansätze wie CPUs und GPUs wären. Dabei kann man bei ausreichender Sorgfalt seine ASICs sogar derart erstellen, das jene für mehrere Crypto-Währung einsetzbar sind und somit auch bei Hardforks (oder anderen großen Umwälzungen) noch nutzbar wären. Ob dies technisch in wirklich jedem Fall so passt, sei einmal dahingestellt – aber grundsätzlich dürfte man mit dieser These wohl recht haben. Der große Unterschied zum Zeitpunkt, wo die ersten ASICs für Bitcoin aufkamen, dürfte wohl darin liegen, das nun in den Crypto-Währungen außerhalb von Bitcoin derart viel Geld steckt und jene (relativ gesehen) derart etabliert sind, das es sich tatsächlich lohnt, auch für diese ASICs ins Auge zu fassen. So etwas geht man hingegen nicht bei Startup-Projekten an, die morgen schon wieder Geschichte sein könnten.

Doch gerade der zurückliegende Crypto-Crash hat die Sache eher konsolidiert – wer jetzt noch dabei ist, mit dem darf man auch in Zukunft rechnen. So gesehen kann man durchaus von einer fortschreitenden Professionalisierung des Crypto-Minings ausgehen – hin zu Mining-Firmen und weg von Privatpersonen, hin zu spezialisierter Hardware und weg von CPUs und GPUs aus dem Consumer-Bereich. Sicherlich werden auch einige Crypto-Währungen das Mining-Prinzip aufgeben – aber die Idee des Minings ist nun einmal in der Welt, insofern wird sich da immer eine neue andere Crypto-Währung finden lassen, wo noch geminert werden darf. Als Anschubmasse für neue Crypto-Währungen werden Privatpersonen und damit auch Consumer-Hardware auch weiterhin eine gewisse Rolle spielen, aber dies dürfte nach der Professionalisierung des Crypto-Minings nur noch eine Nische ergeben. Gänzlich aus der Welt ist damit die Gefahr eines temporären Mining-Booms, welcher dann die Preise für Consumer-Hardware beinflußt, also wahrscheinlich niemals – dafür braucht ja nur der Hype einer neuen Crypto-Währung um die Ecke zu biegen, welche hohe Gewinne für einen realisierbaren Mining-Einsatz verspricht. Zukünfige Mining-Booms sollten aber normalerweise kleiner ausfallen als zuletzt gesehen, da für die später nachkommenden Angebote inzwischen wesentlich weniger Platz neben den etablierten Crypto-Währungen existiert.

Die ComputerBase notiert Ausführungen der belgischen Glücksspiel-Kommission über die Einstufung von Counter Strike: Global Offensive, FIFA 18 und Overwatch wegen deren Lootboxen als "Glücksspiele" – wobei sich anhand der genauer ausgeführten Begründung auch erkennen läßt, wo hierbei der Denkfehler dieser Kommission liegt (sicherlich ein streitbares Thema). Das Problem der Kommission besteht offenbar darin, den Charakter des eigentlichen Videospiels eben als "Videospiel" komplett verkannt zu haben – und auf Basis einzelner Elemente mit Glücksspiel-Option das ganze Spiel dementsprechend als "Glücksspiel" zu klassifizieren ("wer nur einen Hammer hat, für den ist jedes Problem ein Nagel"). Doch die Kombination von "Spiel" und "Glück" ergibt nicht automatisch ein Glücksspiel – das ganze bleibt primär ein Videospiel (bestenfalls mit eingebetteten Glücksspiel-Elementen) und sollte damit auch außerhalb der Glückspiel-Regulierung behandelt werden. Jedenfalls dürfte es schwierig werden, einen Spieler zu finden, welcher diese Videospiele allein wegen des Glückspiel-Charakters bzw. den dortigen Gewinnchancen bei Lootboxen spielt. Das maßgebliche Element eines Glückspiels, das man es wegen des erhofften Gewinns spielt, existiert hier überhaupt nicht.

Somit ist das sicherlich vorhandene Glückspiel-Element für das eigentliche Videospiel insgesamt betrachtet nebensächlich, die vorgenommene Klassifizierung des gesamten Produkts als "Glücksspiel" weder korrekt noch zielführend. Das ganze ist eher ein Fall für den Verbraucherschutz, welcher einschreiten sollte, sofern einzelne Videospiele dem Spieler insgesamt gerechnet Unsummen für Lootboxen abverlangen, welche weit über dem marküblichen Verkaufspreis für Videospiele hinausgehen. Eine Regulierung durch die Glückspiel-Gesetzgebung sieht zwar auf den ersten Blick mächtiger aus – birgt jedoch die nicht zu unterschätzende Gefahr, daß die Spieleentwickler schlicht nur das Zufallsprinzip eingeschränken, was die Glückspiel-Regulierer eiskalt ausbremsen würde. Gewonnen wäre damit dann nichts – dabei ist der relevante und regulierungswürdige Punkt allein die Höhe der insgesamt möglichen Lootbox-Ausgaben und nicht das Zustandekommen der Lootbox-Inhalte durch ein Zufallsprinzip. Ganz abgesehen davon könnte man ja auch von gesetzgeberischer Seite her auf die Idee kommen, aufgrund der (großen) Bedeutung der Videospiele-Industrie das ganze generell neu zu regulieren – und dies gemäß dem Maßstab, was wirklich gewollt ist und nicht welches frühere Gesetzeswerk sich hier zufällig drüberstülpen läßt.