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Hardware- und Nachrichten-Links des 14. Oktober 2019

Von Hardwareluxx kommt eine Meldung basierend auf "Insider-Kreisen", wonach Intel angeblich alle 10nm-basierten Desktop-Prozessoren gestrichen hätte – um sich nachfolgend ganz auf die 7nm-Fertigung zu konzentrieren. Dies würde dann allerdings etwas dauern mit ersten Desktop-Prozessoren in einer besseren Fertigung als den derzeitigen 14nm – derzeit käme dafür nur "Meteor Lake" in der 7nm-Fertigung in Frage, was vermutlich nicht vor dem Jahr 2022 (!) ansteht. Allerdings hat Intel diesem Gerücht ziemlich schnell den Stecker gezogen und gegenüber Tom's Hardware offiziell erklärt, das weiterhin 10nm-Prozessoren für den Desktop in Intels Roadmap stehen (selbst wenn man dies spitzfindigerweise auch auf NUC- oder HEDT-Produkte beziehen könnte). Doch auch damit wird es kaum vor dem Jahr 2021 etwas mit Desktop-Prozessoren unterhalb der 14nm-Fertigung, denn in allen bisherigen Intel-Roadmaps ist "Tiger Lake" (von welchem einige Marktbeobachter einen Desktop-Einsatz erhoffen) auch weiterhin nur im Mobile-Segment (sowie mit vergleichsweise wenigen CPU-Kernen) eingezeichnet. Insofern bleibt vorerst die bisherige Vorhersage zu den nächsten Intel-Generationen vollumfänglich bestehen – vorbehaltlich aller Änderungen, welche Intel im Laufe seines weiteren Weges selber noch anbringen wird.

Kürzel Fertigung Einsatzort CPU-Kerne Terminlage
Comet Lake CML 14nm Mobile & Desktop Skylake Mobile Ende 2019, Desktop Anfang 2020
Rocket Lake RCL 14nm Mobile & Desktop unsicher Anfang 2021
Ice Lake ICL 10nm Mobile Sunny Cove Ende 2019
Tiger Lake TGL 10nm Mobile Willow Cove (?) 2020/21 (widersprechende Angaben)
Alder Lake ADL angebl. 10nm angebl. Mobile & Desktop mglw. Golden Cove mglw. 2021/22
Meteor Lake MTL angebl. 7nm angebl. Mobile & Desktop ? mglw. 2022/23

Von TechPowerUp kommt ein neues Tool namens "NVCleanstall", welches schlicht eine anpassbare Installation des nVidia Grafikkarten-Treibers ermöglicht. Damit werden bei der Installation ergo Punkte abwählbar, welche nVidia überhaupt nicht mehr zur Wahl steht – und jene Liste ist mit mehr als 20 Punkten erstaunlich lang. Abwählbar werden damit u.a. auch die Telemetrie- und Update-Komponenten des nVidia-Treibers, welches ansonsten immer ungefragt mitinstalliert werden. Natürlich ist das ganze nur für Puristen wirklich interessant, die normale Treiber-Installation bei nVidia funktioniert auch so und bringt auch keine welterschütternden Risiken mit sich. Allerdings darf sich nVidia dennoch fragen, ob man es nicht zu weit getrieben hat, wenn augenscheinlich der Bedarf zu einem solchen Tool existiert – welches ja nichts anderes macht, als die Treiber-Installation Kunden-freundlich bzw. anpassbar zu gestalten. AMD braucht sich in dieser Sache im übrigen überhaupt nicht sicher zu fühlen – dort steht man durchaus kurz davor, das ebenfalls ein solches Tool interessant würde. PS: Das Tool "NVSlimmer" macht augenscheinlich das gleiche und ist schon länger verfügbar.

Von DSO Gaming, GameGPU, TechPowerUp und PC Games Hardware kommen Artikel zur Grafikkarten-Performance unter "GreedFall", dem an Bioware-Klassiker angelehntem RPG-Spiel auf Basis der Silk-Engine unter DirectX 11. Die vorliegenden Benchmarks geben leider nur Performance-Bilder unter dem "Ultra"-Bildqualitätspreset bzw. der maximalen Bildqualität wieder – welche dann vergleichsweise hoch einsteigt, wenn unter FullHD für durchschnittlich 50 fps immerhin schon GeForce GTX 1070 oder Radeon RX Vega 56 erforderlich sind. Die Wahl der Benchmark-Szene spielt hier allerdings stark mit hinein, einige der Artikel weisen für diese Grafikkarten auch viel höhere Frameraten unter dieser Settings auf (wobei für die Benchmark-Auswertung natürlich auf die Artikel mit den niedrigsten Frameraten zurückgegriffen wurde). Die Auflösungs-Skalierung ist dann einigermaßen heftig, gerade von der WQHD- zur UltraHD-Auflösung – womit unter letzterer dann nur noch eine GeForce RTX 2080 Ti für durchschnittlich 50 fps sorgen kann. Dies dürfte dann unter abgesenkter Bildqualität noch deutlich freundlicher aussehen können, leider wurde dies wie gesagt nirgendwo mitgetestet. Zwischen AMD- und nVidia-Hardware ergeben sich keine Auffälligkeiten, die benötigten Speichermengen lauten gemäß der PCGH auf (mit Augenzudrücken) 4 GB bei FullHD sowie 8 GB bei UltraHD.

Grafikkarten-Empfehlung für "GreedFall" – maximale Bildqualität @ 50 fps
FullHD GeForce GTX 980 Ti, GeForce GTX 1070, GeForce GTX 1660 Ti oder Radeon RX Vega 56, Radeon RX 5700
WQHD GeForce GTX 1070 Ti, GeForce RTX 2060 Super oder Radeon RX Vega 64, Radeon RX 5700
UltraHD GeForce RTX 2080 Ti
interpoliert gemäß der Benchmarks von GameGPU und PC Games Hardware

ComputerBase wie Heise berichten zu den Irrungen & Wirrungen zu den nunmehr gleich zwei B550-Chipsätzen, mit welchem AMD seine Ryzen-3000-Serie besser Massenmarkt-tauglich machen will. Dabei wird AMD nunmehr gleich zwei B550-Chipsätze auflegen, was inzwischen sogar offiziell bestätigt wurde: B550A als Rebranding des B450-Chipsatzes, welcher seinerseits auch nur ein Rebranding des B350-Chipsatzes darstellt – und der reguläre B550 als der wirklich neue Mainboard-Chipsatz von AMDs 500er Chipsatz-Serie. Dabei soll der B550A nur zu den OEMs gehen und wird seitens AMD auch damit verteidigt – als reines OEM-Produkt, gebaut nach den Anforderungen der OEMs. Nichtsdestotrotz läßt sich AMD damit (leider) von den OEMs breitschlagen, welche schlicht nur eine höhere Produkt-Nummer wollen, um ein besseres Produkt vorzutäuschen. Andererseits ist AMD natürlich immer noch (lange) nicht in der Lage, ähnlich wie Intel die Ansagen im OEM-Segment selber zu machen, muß sich hier wahrscheinlich schlicht den gesetzten Bedingungen des Marktes beugen.

Nicht ganz aufklären läßt sich mit dieser Episode im übrigen, ob der B550A trotz seiner Abstammung vom B350-Chipsatz nicht doch auch für Mainboards mit PCI Express 4.0 Anbindung der Grafikkarte Verwendung finden könnte. Rein technisch spricht da eigentlich wenig dagegen, da hierfür nur die Ryzen-3000-CPU benötigt wird, sowie ein entsprechender PCI Express 4.0 Steckplatz verbaut sein muß (der Daten-Transfer findet allein dazwischen statt, der verbaute Mainboard-Chipsatz spielt hierfür keine Rolle). Sofern man den B550A allerdings auf Alt-Platinen (mit PCI Express 3.0 Steckplatz) klatscht, wird da nix passieren – aber bei neu aufgelegten Mainboards (selbst im OEM-Segment) ist der Support von PCI Express 4.0 damit nicht ausgeschlossen. Aber natürlich ist es auch möglich, das den Herstellern von Komplett-PCs exakt der gute Name "B550A" ausreichend ist und man selbst auf neu kreiierten OEM-Platinen dann nur einen Steckplatz nach PCI Express 3.0 vorfindet. Im übrigen dürfte in die ganze Episode um den B550A-Chipsatz auch die Beobachtung seitens des Planet 3DNow! hinspielen, welcher eine beachtbare Anzahl an Komplett-PCs mit Ryzen-3000-Prozessoren vermisst: Für den Massenmarkt dürfte der bisher verfügbare X570-Chipsatz schlicht zu teuer sein, der B550-Chipsatz wird somit dringend benötigt. Selbstverständlich würden es auch ältere AMD-Chipsätze tun, aber da spricht dann halt der "alte" Name dagegen, was für Hersteller von Komplett-PCs regelmäßig weitaus schlimmer ist als real fehlende Features – Auftritt B550A-Chipsatz.