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Hardware- und Nachrichten-Links des 14. September 2016

Die PC Games Hardware haben in Investoren-Meldungen eine Bekräftigung seitens AMD entdeckt, wonach die Vega-Generation im Zeitplan für die erste Jahreshälfte 2017 liegt. Zudem versprach AMD mit Vega den (Zitat) "High-Performance-Enthusiast-End-Markt" angreifen zu wollen – basierend auf einer weiteren Ausführung der GCN-Architektur (dann wohl GCN5) mit erneut Verbesserungen bei der Energieeffizienz. Selbiges dürfte sich ganz automatisch über den bei Vega angesetzten HBM-Speicher ergeben (welcher im HighEnd-Bereich den Strombedarf des Speichersubsystems doch erheblich reduziert) – ob es daneben noch weitere Verbesserungen bei der Energieeffizienz gibt, bliebe abzuwarten. Die weitere GCN-Ausführung ergibt sich in jedem Fall auch schon aus früheren Leaks, denen gemäß die Vega-Chips sogar einen größeren Architektursprung mit sich bringen sollen als die Polaris-Chips. Selbiges hat AMD allerdings auch nötig, denn neben der Energieeffizienz war auch immer die Recheneffizienz der letzten HighEnd-Chips von AMD das Problem – viel mehr Ausführungseinheiten brachten einen nur mittelprächtigen Performancegewinn, besonders gut zu sehen im Vergleich von Hawaii zu Fiji (2816 zu 4096 Shader-Einheiten). Hier wird der springende Punkt der Vega-Generation bzw. der GCN5-Architektur liegen – und es sich daran entscheiden, ob AMD wirklich wieder im HighEnd-Segment mitspielen kann.

Nochmals die PC Games Hardware hat eine erste (lieferbare) GeForce GTX 1070 für 399 Euro seitens KFA² (der europäischen Marke von Galax) entdeckt, auch bei der GeForce GTX 1080 gibt es nun erste Karten für 20 Euro unterhalb der im letzten Marktüberblick notierten Marke von 670 Euro. Trotz der berichteten Lieferschwierigkeiten von nVidia bewegt sich bei den Pascal-Preisen langsam etwas – natürlich auch begünstigt durch den Punkt, daß durch die sehr hohe Preisansetzung seitens nVidia hier sicherlich einiger preislicher Spielraum vorhanden ist. Am Währungskurs liegt das ganze im übrigen nicht, der Dollar/Euro-Kurs schwankt schon seit einigen Wochen recht stabil um die Marke von 1,12 Dollar/Euro herum. Im Zuge der Verbesserung der 16nm-Fertigung von TSMC sowie den üblichen kleineren Kosteneinsparungen im Laufe der Zeit seitens der Grafikkartenhersteller selber sind da sicherlich noch viel bessere Preispunkt im langfristigen Verlauf zu erwarten – schließlich ist die GeForce GTX 1070 nur der eigentliche Nachfolger der GeForce GTX 970 (lange Zeit stabil bei ~330 Euro zu haben) und die GeForce GTX 1080 der eigentliche Nachfolger der GeForce GTX 980 (lange Zeit bei knapp über 500 Euro zu haben).

Bei den jüngsten Meldungen zum iPhone 7 gab es öfters einmal die Fehleinschätzung zu lesen, der dort verbaute Apple-SoC A10 wäre bereits in der 10nm-Fertigung von TSMC hergestellt. Tatsächlich wird hierfür jedoch weiterhin TSMC 16FF+ Fertigung bemüht – und so viel größer wird der A10 in dieser Fertigung nun auch nicht, da die angegebenen 3,3 Mrd. Transistoren auch kaum abweichend vom iPad-Prozessor A9X sind, welcher offiziell mit >3 Mrd. Transistoren (unter 16FF+) angegeben wird. Dabei war der Weg von TSMC in Fragen der 10nm-Fertigung eigentlich schon des längerem klar, erst kürzlich berichtet die ComputerBase noch darüber, das TSMC im ersten Quartal 2017 die allerersten 10nm-Chips ausliefern wird, um nachfolgend im zweiten und dritten Quartal die Massenfertigung von Apples A11-SoC vorzunehmen (was üblicherweise andere Abnehmer auf die Warteplätze verweist). Oder anders formuiert: Es wird wohl wie üblich im Herbst 2017 die ersten kaufbaren Smartphones mit Chips aus der 10nm-Fertigung von TSMC geben, was dann ebenfalls wie üblich eine Wartezeit bis Sommer 2018 ergeben dürfte, ehe diese 10nm-Fertigung von TSMC dann große Grafikchips ausspucken kann. Dies dürfte dann auch der Rahmen sein, mit welchem nVidia für eventuelle 10nm-Grafikchips rechnen muß – wobei man Großprojekte wie den GV100-Chip der Volta-Generation sicherlich weitaus früher ankündigen kann, dies hat beim jetzt erst ausgelieferten GP100-Chip schließlich schon genauso funktioniert.

Smartphone-SoCs große Grafikchips GlobalFoundries Samsung TSMC
14/16nm-Fertigung Sommer 2015 Sommer 2016
10nm-Fertigung Herbst 2017 geschätzt Sommer 2018
7nm-Fertigung geschätzt Herbst 2018 geschätzt Sommer 2019

Die eigentliche Fragestellung aus diesem projektierten Zeitverlauf zwischen 16nm-, 10nm- und 7nm-Fertigung der großen Auftragsfertiger (Intel kocht seine eigene Suppe, ist aber auch kaum als Auftragsfertiger aktiv) wäre dann jedoch, was die Grafikchip-Entwickler AMD und nVidia aus dieser Ansetzung machen werden: Die 10nm-Fertigung verfügbar wahrscheinlich erst im Sommer 2018, die 7nm-Fertigung aber womöglich schon nur ein Jahr später genauso spruchreif. Unabhängig der normalen Zielsetzung aller Grafikchip-Entwickler, einmal im Jahr eine neue Grafikkarten-Generation herauszubringen (was nicht bedeutet, das es dafür neue Grafikchips gibt), könnte man aufgrund des kurzen Zeitabstand zwischen 10nm- und 7nm-Fertigung bei AMD und nVidia vielleicht geneigt sein, die 10nm-Fertigung zu überspringen und gleich auf die 7nm-Fertigung zu gehen. Bei AMD bietet sich diese Variante sowieso an, da Hauptfertiger GlobalFoundries gleich gar keine 10nm-Fertigung anbieten wird. Wie dies bei nVidia ist, bliebe abzuwarten: Normalerweise benötigt nVidia den Platzvorteil der 10nm-Fertigung regelrecht dringend, um im HPC-Bereich noch größere Chips als den GP100 mit seinen 610mm² Chipfläche aufzulegen. Aber dies muß natürlich nichts für weitere Chipprojekte bedeuten, diese könnten verspätet oder gar in anderen Fertigungsverfahren kommen.